Benutzer:Toothswung/Muchtar Omarchanuly Auezow
Muchtar Omarchanuly Auesow ((kasachisch Мұхтар Омарханұлы Әуезов, in der russischen Namensform Мухтар Омарханович Ауэзов/Muchtar Omarchanowitsch Auesow; * 28. September 1897 bei Semei, † 27. Juni 1961 in Moskau) war ein kasachischer Schriftsteller.
Biographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auesow wurde am 28. September 1897 in einer kasachischen Nomadenfamilie in den Tschingis-Bergen in der Oblast Semipalatinsk im russischen Reich (heute Bezirk Abai, Gebiet Ostkasachstan, Kasachstan) geboren. Seine Familie gehörte demselben Stamm an wie die des kasachischen Dichters Abai Qunanbajuly; Auesows Großvater war ein Freund Abais. Auesow verlor früh seine Eltern und wuchs bei einem Onkel auf. Ab 1908 besuchte er eine Madrasa, ab 1910 eine russische Mittelschule und nahm 1913 eine Lehrerausbildung am das Lehrerseminar in Semei auf, die er 1919 erfolgreich abschloß.
Frühe Tätigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auesow betätigte sich bereits während seiner Studienzeit als Dramatiker und Journalist. Sein erstes Drama Englik-Kebek, eine kasachische Adaptation der Romeo und Julia-Thematik, wurde 1917 auf einem Fest seines Stammes uraufgeführt und 1922 gedruckt. Ab 1918 gab er in Semipalatinsk während des russischen Bürgerkriegs eine literarisch-politische Zeitschrift unter dem Titel Abai heraus, die jedoch nach zwölf Ausgaben verboten wurde. Nachdem sich 1919 in Semipalatinsk eine Sowjetregierung etabliert hatte, trat Auesow in die Partei der Bolschewiki ein und arbeitete in der Folge auf einer Reihe staatlicher Posten in Semipalatinsk und Orenburg, damals Hauptstadt der Kirgisischen ASSR, wo er unter anderem Sekretär des kasachischen Exekutivkomitees der Kommunistischen Partei Russlands wurde und parallel seine literarische Arbeit weiterverfolgte.
Die chaotischen politischen Verhältnisse der frühen Sowjetzeit gingen an Auesow nicht spurlos vorüber. 1922 wurde er wegen Verstoßes gegen die Parteidisziplin aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossen und hielt sich daraufhin mehrere Jahre von politischer Arbeit fern. Er nahm zunächst eine Lehrerposition an der neugegründeten Universität Taschkent an und begleitete anschließend den Ethnographen Abubakir Diwajew auf eine Expedition in die Region Semei, wo er unter anderem Werke und Materialien zur Biographie Abais sammelte. Von 1923 bis 1928 studierte er an der Staatliche Universität Leningrad; 1928 nahm er eine Aspirantur an der Universität Taschkent auf.
1930, in der Frühphase der Stalinschen Säuberungen, wurde Auesow verhaftet und wegen früherer Kontakte zur kasachischen Unabhängigkeitsbewegung Alasch Orda sowie zur Alka (Schriftstellerbewegung)-Bewegung junger kasachischer Schriftsteller zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Nach der Rückkehr aus der Haft begann er eine intensive Beschäftigung mit dem literarischen Werk Abais und veröffentlichte ab 1933 den ersten Band einer