Benutzer:UrbanLife069/Kozak HipHop Frankfurt
Im Juni 1972 wurde Mark David Dietl, alias Kozak, Kozy_art_1, Kozy in Dublin, Irland, geboren. Schon in seinen jungen Jahren war er begeistert von Kunst und Musik. Früh liebte er das Zeichnen und ahmte gerne Musiker aus den American Top 40 oder den britischen Charts vor dem Spiegel nach. Als er den kommerziellen Film "Breakin" 1984 oder sich Mr. Robot’s tutorials für Breakdance anschaute oder Grandmaster Flash rauf und runter hörte war das Wachstum einer neuen Leidenschaft unaufhaltsam. 1985 war er in Dublin Mitglied einer kleinen Breakdance-Crew. Da seine Mutter zu dieser Zeit einige Jahre lang mit einem amerikanischen Professor liiert war, der zwei Söhne hatte, die ständig zwischen Amerika und Irland hin und her reisten, hatte er früh Zugang zu amerikanischen Pop- und Subkulturen. Wegen der Trennung von diesem besagten Professor und der hohen Arbeitslosenquote in Irland 1986 zog er mit seiner Mutter und seinem Bruder nach Frankfurt, Deutschland. Seine ältere Schwester blieb in Irland. Es war eine Herausforderung, sich in Deutschland einzugewöhnen, da die Kulturen nicht unterschiedlicher hätten sein können. Irland war eher ein ärmeres und bescheideneres Land im Vergleich zum wirtschaftsstarken Deutschland. Kozak fühlte sich verloren und suchte noch stärker nach Wurzeln die er dann im HipHop fand. Zu dieser Zeit lebten viele Amerikaner in Deutschland aufgrund der amerikanischen Besatzung nach dem Krieg. Dies war für Kozy ein Segen, da er bereits eine Leidenschaft für Graffiti, Hip-Hop, Rap, Breakdance, Basketball und Skateboardfahren entwickelt hatte, und der Puls dieser Subkulturen hauptsächlich in Amerika schlug ergo auch auf dem Militärstützpunkten. Die Stationierten Amerikaner in Frankfurt brachten diese Subkulturen mit und jeder hatte Freunde die einem Sneaker oder sonstiges auf der PX besorgen konnte. Kozak freundete sich schnell mit einigen Amerikanern an, da er zu diesem Zeitpunkt noch kein Deutsch sprach. Mit ihnen verbrachte er viel Zeit auf der Rhein-Main Airbase, wo die Hip-Hop-Kultur und das Skaten stark präsent waren. Die Band Whodini mit dem Song "Friends" lief ununterbrochen auf seinem Plattenspieler rauf und runter genauso wie Doug E Fresh oder Run DMC. Inspirationen in dieser Zeit waren Filme wie Wild Style oder Beat Street. Diese Filme waren endlich die Antwort auf das, was man suchte. Sie waren authentisch, und man hatte das Gefühl, das gefunden zu haben, was man gesucht hatte. Nach diesen Filmen wollte jeder, der an dieser Subkultur interessiert war, entweder hustlen, sprühen, tanzen oder rappen. Das "Streetlife" erhielt einen gewissen romantischen Charm. Alles spielte sich auf der Straße ab. Manche drehten sich stundenlang auf dem Kopf oder fuhren tagelang auf dem Hinterrad ihres BMX durch die Gegend. Andere machten einen "drop-in" in der Pipe oder schrieben Rhymes. Manche machten alles zusammen. Die amerikanischen GI-Familien hatten einen starken Einfluss in Frankfurt, besonders ein Junge namens Rico Sparx, alias Eddie Action (Rip). Ohne ihn wäre die Hip-Hop-Kultur in Frankfurt nicht das, was sie war oder ist. ´Eddie Action gründete zusammen mit anderen die Crew "We wear the crown". Diese bestand aus Breakdancern und Musikern. Whizz Kid Iz, der später mit Tone "Konkret Finn" gründete, war zuvor auch als Beatboxer ein Teil von "We wear the crown". Ende der 80er Jahre freundete sich Kozy mit DJ Feedback an, der zu diesem Zeitpunkt noch nicht so hieß. Erst später gab Kozy Feedback seinen Namen, und umgekehrt genauso. Gruppen wie Biz Markie, Run DMC, Eric B & Rakim, NWA oder Public Enemy, um nur einige zu nennen, prägten diese Zeit. Mit zwei Ghettoblastern und einem Mikrofon versuchten Kozy und Feedy, ihre ersten Musikaufnahmen. Feedback schaffte sich in den folgenden Jahren seine ersten Technics 1210'er an und scratchte sich die Finger wund oder übte den Quickmix, während Kozy sich dem englischen Rap widmete und Feedback bei jeder Schandtat zur Seite stand. Das klauen von Platten wurde zum Volkssport. Man feilte an seinen Skills, stark beeinflusst von der amerikanischen Hip-Hop-Szene. Schnell machte man sich in der Hip-Hop-Szene einen Namen. Kozy war bekannt für den irischen Terror-Rap. Zu dieser Zeit schrieb er nur englische Texte. Gleichgesinnte hingen zusammen ab, z.B. Gruppen wie Asiatic Warriors (D-Flame, Azad, A-Bomb und Combad) oder Konkret Finn (Whizzkid Iz und Tone). Später wurde Feedback zusätzlich der DJ und Produzent von "Konkret Finn", und es entstanden unterschiedlichste Formationen von Jungs, die zusammen Beats produzierten oder Texte schrieben. Frankfurt fühlte sich wie ein aufregender Spielplatz der Möglichkeiten an. Allerdings war es zu der Zeit sehr schwer, einen Deal zu bekommen. Es gab kein Internet, und Self-Promotion war noch weit entfernt im Sinne von Social Media. In dieser Zeit entstanden Tracks wie "Way Down" - Kozak & Feedback (Roy Marquis - RuffnRaw Sampler - HipHop Uncut1 1993) oder "Slaughteraz" - Asiatic Warriors feat. Kozak (Told Ya Album 1994). Feedback arbeitete mit den Konkret Finn-Jungs an dem Album "Reim Rausch und Randale", während Kozak an seinem Album arbeitete und viel Zeit mit Tone beim Texte schreiben verbrachte. 1994 wurde "Ich diss dich“ von Konkret Finn (Iz, Tone und Feedback) veröffentlicht (auf dem Techno Label PCP Planet Core Productions). Mit diesem Lied wurde Deutschland klar, wo der Hardcore-Hip-Hop herkommt. Die Erzrivalen Berlin konnten diesen Release nicht überhören. Nach diesem Release fing Kozak auch an, auf Deutsch zu rappen. Es waren wilde Zeiten, geprägt von Rausch, Rhymes, Geldbeschaffung und starkem Konkurrenzkampf. Wer Schwäche zeigte, wurde gefressen. So spannend und kreativ diese Zeit war, war sie genau so destruktiv und dunkel geprägt von düsteren Schicksalen, Kriminalität, Alkohol und BTM. Manchen Crews gingen unterschiedliche Wege. Die Asiatic Warriors trennten sich. Azad machte bei 3P mit. Konkret Finn brach auseinander, und Tone wurde ein Solo-Act. Es entstand eine neue Crew namens "Rockdiss", bestehend aus vielen Gruppen und Einzelacts wie z.B. Rapper: Tone, Kozak, Lunafro und mehr oder Produzenten Feedback, A_Bomb, Combad, dazu kamen noch Gruppen wie Sugar Canes und noch einige andere Frankfurter Musiker. Es entstanden die unterschiedlichsten Kollaborationen. Dazu erschien 1997 das von den Asiatic Warriors organisierte Album "Strength". Veröffentlichte Kozak den Song "No one can stop us" uns auf dem Titel „Frankfurt/Main Underground United“ waren unter anderen Rapper wie Kozak, Tone, Azad, D-Flame, Düsman, Lil Jones, Jesus, Lunafrow, Savas gefeatured, nach einem Gitarrensolo von Zaki Gammour. Zaki Gammour war der go-to (unter anderem) Gitarrist für die Hip-Hop-Szene. 2000 erschien die Single „A.T.A.K.“, produziert von DJ Release, worauf Azad, Tone und Kozak sich das Mikrofon teilten. 2001 erschien die Single "ALARM" von Rouey Marquis II produziert, worauf Jayz, Jonesman und Kozak die Rhymes kickten. Der Song "Alarm" wurde 2001 auf dem Splash Sampler veröffentlicht. Größen aus den Staaten wie z.B. Method Man & Redman, Biz Markie, Elephant Man oder aus Deutschland D-Flame, Kool Savas, Curse, Massive Töne und auch andere waren auf dem Splash 2001 zu hören. Die Tracks "Alarm" und "A.T.A.K." wurden mehrfach noch auf diversen Trägern veröffentlicht. Kozak arbeitete an seinem eigenen Album. Er produzierte eigene Beats und arbeitete auch mit Produzenten zusammen wie z.B. Feedback, Combat und A-Bomb. Es entstanden Lieder wie "Dampflock" oder "Die Manege des Grauens“ die leider nie veröffentlicht wurden. Leider kam es in dieser Zeit zu Unstimmigkeiten innerhalb der fest verschworenen Crew Rockdiss worauf sich Kozak eine Auszeit nahm und sich entschied einen neuen Weg einzuschlagen. Er konzentrierte sich auf die visuelle Kunst und nutzte diese als eine art Therapie. Mark Dietl, alias Kozak, hat während all dieser Jahre sich um Grafiken und die Fotografie gekümmert. Viele Logos, Flyer und Plattencover wurden von ihm gestaltet. Ein Meilenstein auf diesem kreativen Weg ist das von Kozak gestaltete Album von Konkret Finn (Reim Rausch und Randale - Def Jam Records) unter seinem damaligen Firmennamen "Geminilabs". Auf der inneren Doppelseite des Albums konnte man links das Labor sehen, wo die Beats gebraut wurden, und rechts die Bibliothek, wo die Rhymes geschrieben wurden. Dazwischen konnte man die Songtexte lesen, die so gestaltet wurden, dass sie wie düstere Wolken wirkten. Oder später das Cover, gemeinsam mit Neill Riot von Tone, "The Orbit Never Ends". Bis heute begleitet, fotografiert und gestaltet Kozak, nun eher bekannt als Kozy oder bei seinem bürgerlichen Namen Mark D. Dietl, Künstler aus verschiedenen Genres in seinem Atelier bei der Erstellung ihrer Cover/Artwork, z.B. Kaye-Ree (Album Growth) oder Radioroadwest (Album Cosmic Monster).
DICOGRAFIE
KOZAK 1993-2004
— 1993 Way Down (Kozak & Feedback)
(Album: Raw&Uncut1 - Rory Marquis II - Ruff n Raw Records)
— 1994 Slaughteraz (feat. Kozak)
(Album: Told Ya - Asiatic Warriors - Sony Music)
— 1997 No One Can Stop Us (Kozak)
(Album: Strength - Asiatic Warriors - We don’t play records)
— 2000 A.T.A.K. Azad, Tone & Kozak
(Dj Release: Who the Fuck is Release)
— 2000 A.T.A.K. Azad, Tone & Kozak
(DJ Friction. MIX TAPE)
— 2001 Alarm (Jonesman, Jayz & Kozak)
(Album: SPLASH 2001 - Phlatline Records)
— 2001 A.T.A.K. feat. Azad, Tone & Kozak
(DJ Katch & DJ Release AUFGEMISCHT - Pelham Power Productions - MIX TAPE)
— 2004 Alarm (feat. Jonesmann, Jayz & Kozak)
(DJ W.A.R. & Dj Templer - You Wanna Bite? MIX TAPE)