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Dr. Prof. Uwe Meierjürgen (*14.02.1944 in Penzig; † 30.11.2023 in Berlin Havelhöhe) war der ehemaliger Leiter der Forstverwaltung Berlin-West und später nach dem Mauerfall Leiter der wiedervereinigten Berliner Forsten. Danach lehrte er als Professor für Forstpolitik an der Universität Göttingen.
Leben & Arbeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seine Kindheit verbrachte Meierjürgen als Waldorfschüler in Grafenwöhr in der Oberpfalz. Als junger Mann ging er zu den Gebirgsjägern der Deutschen Bundeswehr. Später studierte er in Freiburg und schrieb 1973 seine Diplomarbeit: „Über die Entwicklung der Jagdhunde zum deutschen Jagdgebrauchshund im Wandel der Jagdarten.“ Dr. Prof. Uwe Meierjürgen übernahm 1983 die Leitung der Forstverwaltung Berlin (West). Er beförderte maßgeblich die Einführung und Weiterentwicklung der naturgemäßen Bewirtschaftung und Pflege der Wälder in Berlin. Als Reaktion auf die zunehmend sichtbaren Waldschäden und die breite öffentliche Diskussion um das „Waldsterben“ Anfang der 80er Jahre brachte er 1984 das Berliner Waldgesundheitsprogramm auf den Weg. Bis heute leistet das damals etablierte Rückepferdeprogramm wertvolle Arbeit in den Berliner Wäldern. Unter seiner Führung wurde mehr Aufmerksamkeit auf Wald- und Umweltbildung gelegt. So entstand ab Anfang der 90er Jahre nach und nach das berlinweite Netz der Waldschulen. Als Vorbild für diese diente ihm ein damaliges Waldschulprojekt in Zürich, dass Meierjürgen 1991 aus starkem Interesse an diesem Konzept mit Kollegen des Landesforstamts besuchte und begeisterte.
Im Zuge der Wiedervereinigung führte Meierjürgen 1989 – gemeinsam mit dem damaligen Leiter des Forstwirtschaftsbetriebes Berlin (Ost) -, Dr. Gerhard Ihlenfeld, die Zusammenführung der beiden Organisationen. Die anschließende Restitution des weiteren ehemaligen Berliner Waldbesitzes im Berliner Umland ließ die Berliner Forsten auf insgesamt 28.500 Hektar anwachsen. Bis 1996 führte Prof. Dr. Uwe Meierjürgen mit den Berliner Forsten einen der größten Stadtwälder Europas. Meierjürgen galt im Forst-Kontext als geselliger, humorvoller, streitbarer aber nicht nachtragenden, warmherziger Leiter und Kollege, der mit starken Idealen, Visionen und Fachverstand seiner Arbeit nachging.
Nach seiner Amtszeit bei den Berliner Forsten promovierte und habilitierte Meierjürgen und lehrte danach Forstpolitik an der Universität Göttingen.
Am 14. Juni 2010 war Prof. Dr. Meierjürgen Mitveranstalter des Symposiums „Wem gehört der Wald? - Hat der Naturschutz mehr Anspruch als die Holzindustrie?“ Der HAWK-Fakultät Ressourcenmanagement. Das Symposium fand am Göttinger Max Planck Institut statt.
Nach seiner Berentung zog er aus Göttingen nach Brandenburg, wo er im ehemaligen Forsthaus Bärendickte bei Joachimsthal in der Schorfheide die letzten 20 Jahre seines Lebens gemeinsam mit seinen Tieren verbrachte. Dazu zählten Hunde, Katzen, Gänse, Pferde, Hühner, Tauben, ein zahmes Reh, ein zahmer Fuchs, ein zahmes Wildschwein sowie zahme, sowie halbzahme Waschbären. Erwähnen, dass er hier begann sein Buch zu schreiben!
Die Trauerfeier für Prof. Dr. Meierjürgen fand am 17. Februar 2024 im Forstamt Tegel statt, bei der mehr als 100 Gäste aus ganz Deutschland und verschiedenen Lebens- und Berufsphasen Meierjürgens teilnahmen.