Benutzer:Victor Eremita/Wikipedia-Glossar
Artikelqualität
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wird oft ins Feld geführt als Opposition zur Relevanz (-> Relevanz). Dabei wird oft behauptet, dass mangelnde Artikelqualität das eigentliche Problem sei, nicht Relevanz. Oft wird ein kurzer Artikel (siehe auch Stub) fälschlicherweise als ein schlechter Artikel bezeichnet. Fälschlich, weil
- viele Artikel aufgrund aus unwesentlichen Details bestehender Länge den Leser nur unzureichend führen;
- mangelnde Qualität nur
- (i) sprachlich unzureichende Aussagen,
- (ii) falsche (oder unzureichende, nicht neutrale) Aussagen,
- (iii) überflüssige Aussagen oder
- (iv) fehlende wichtige Aussagen umfasst. [1]
Mangelnde Artikelqualität (gemeint ist dann (iv)) wird gerne dann vorgeschoben, wenn deutlich zu werden droht, dass der Gegenstand des Artikels schlicht unbedeutend und damit irrelevant ist. Über irrelevante Gegenstände lässt sich auch nichts Wichtiges sagen und ebenso schwierig ist es, Quellen zu finden. Weist jemand darauf hin, dass der Fehler nicht in der Qualität eines Textes, sondern an dem unbedeutendem Gegenstandes liegt, den schlicht niemand da draußen rezipieren wollte, rettet man sich mit folgendem sehr trickreichen Manöver:
Relevanz würde angeblich mit Artikelqualität vermengt, wenn man fehlende Rezeption in der Welt da draußen als Merkmal des Gegenstands und nicht des Artikeltextes auslegt.
Ein ungeübter Wikipedianer merkt diesen Trick oftmals nicht, denn das Fehlen von Quellen im Sinne von WP:QA ist tatsächlich ein häufiger Kritikpunkt an Artikeltexten. (Dass Quellenangaben zu im Artikeltext gemachten Aussagen fehlen, ist aber nicht damit zu verwechseln, dass ein Artikelgegenstand in der Welt da draußen nicht rezipiert wird).
Der Zweck dieses trickreichen Manövers besteht vermutlich darin, einerseits ungeübten Wikipedianern die Mitarbeit nicht zu leicht zu machen und zum anderen, in entsprechenden Fällen bloß nicht die heiligen Relevanzkriterien thematisieren zu müssen, denn damit könnten die Fleischtöpfe der allerwichtigsten Wikipediafelder wie flächendeckende Artikel zu Baudenkmälern, Sportlerartikeln, Ortsfeuerwehren etc. gefährdert sein, in denen bekanntlich die Zukunft der WP liegt.
enzylopädisch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]enzyklopädischer Stil
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein von Wikipedianern ausgedachter Begriff. Eigentlich ist wikipedianischer Stil gemeint. Das wäre auch deskriptiv vermittelbar. Das ist kein enzyklopädischer Stil heißt schlicht: Die Aussage gehört dem Stil nach nicht in die WP. Der Ausdruck enzyklopädischer Stil hat allerdings den Vorteil, dass man damit nur Recht haben kann. Unenzklopädischer kann's ja nicht sein. Ein weiterer, damit zusammenhängender und nicht zu unterschätzender Vorteil besteht darin, dass man den Gesprächspartner (oder auch sich selbst) damit darüber im Unklaren lassen kann, was genau der sprachliche Kritikpunkt ist.
enzyklopädische Relevanz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]besagt eigentlich: wikipedianische Relevanz. Denn verschiedene Enzyklopädien haben unterschiedliche Relevanzkriterien. Das schöne an dem Begriff: Er kann unterschiedlich gemeint sein. 1. Der Gegenstand gehört nach unseren Kriterien für Relevanz nicht in die WP. 2. Der Gegenstand sollte nicht in die WP gehören (sei es, dass dies in den Relevanzkriterien steht oder nicht). Häufig wird übersehen, dass er eigentlich wikipedianische Relevanz besagt.
Essay
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ausdruck, der innerhalb der WP sehr verschiedene Bedeutungen annehmen kann. Klar ist: Essays gehören nicht in die WP. Was genau nicht in die WP gehört, ist leider oft unklar. Bezug genommen wird dabei auf Weitschweifigkeit und Unverständlichkeit (wohl in Bezug auf Adorno), auf mangelnde Berücksichtigung von des neutralen Standpunktes, nicht gestatteten eigenständigen Überlegungen, stilistische Merkmale wie rhetorischer Fragen, die Form von Lemmata oder die Struktur der WP überhaupt. Letztlich besagt häufig: Das ist ein Essay, Der Text (Satz, Lemma) gehört nicht in die WP und ich bin entweder nicht in der Lage oder willens zu sagen, weshalb.
Relevanz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Relation zur Außenwelt. Als solcher nach Meinung einiger ist sie wie diese eigentlich relativ, subjektiv, transzendent, metaphysisch überholt und sowieso völlig unbedeutend, wenn nur die Artikelqualität stimmt.
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Qualitativ betrachtet werden kann entweder die sprachliche Form (-> (i)) oder der Inhalt (-> (ii-iv). Der Inhalt kann Aussagen umfassen, die das Wissen über den Gegenstand unangemessen wiedergeben. Dabei kann ihr Vorkommen oder ihr Fehlen unangemessen sein. Vorkommende inhaltlich unangemessene Aussagen sind entweder solche, die das Wissen über (ii) den Gegenstand falsch oder in einer nicht-neutralen Weise wiedergeben oder solche, die (iii) zwar das Wissen adäquat abbilden, die aber für die Darstellung des Wissens im Rahmen der WP völlig unwesentlich ist; (iv) Dass Aussagen nicht vorkommen, ist genau dann unangemessen, wenn diese Aussagen wesentlich für das Wissen über den Gegenstand sind. Mehr Fälle scheint es nicht zu geben. (iii) wird selten kritisiert. Interessant für die These nie Relevanz an Artikelkn kritisieren, sondern Qualität ist (iv). Vermeintliche Verbesserung der Artikelqualität von irrelevanten Texten ist häufig (iii).