Benutzer:Waileo/Julius Marx
Julius Marx (* 27. Februar 1888 in Freudental; † 17. Oktober 1970 in Littenheid, Gde. Sirnach im Thurgau) war ein jüdischer deutscher Unternehmer und Schriftsteller
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Sohn des Kaufmann Hirsch Marx wuchs Julius mit seinen sechs Geschwistern in wohlhabender Familie in der schwäbisch-jüdischen Dorfgemeinschaft Freudentals auf. Er besuchte die dortige jüdische Volksschule und wechselte dann auf das Gymnasium in Heilbronn, wo Theodor Heuss ein Schulkamerad war. Gegen den Willen des Vaters verließ er die Schule nach dem Einjährigen, um bei einem Bankhaus in Karlsruhe in die Lehre zu gehen. Nach dem Wehrdienst in Stuttgart, den er als Unteroffizier der Reserve beenden konnte, begann er nach 1910 mit dem Aufbau einer eigenen Handelsfirma. Als deutscher Soldat machte er den Ersten Weltkrieg an verschiedenen Fronten von Anfang bis Ende mit, wurde Vizefeldwebel, Offiziersaspirant und Träger des Eisernen Kreuzes II. Klasse. Nach schwerer Verwundung im April 1918 erhielt er als Leutnant der Reserve im Lazarett das Eiserne Kreuz I. Klasse, nachdem er es zuvor angeblich abgelehnt hatte.
Dem testamentarisch geäußerten Wunsch des Verstorbenen entsprechend wurde der Leichnam in seinen Heimatort Freudental überführt und auf dem dortigen jüdischen Friedhof dem Ritus gemäß bestattet.[1]
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1968 Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (»Bundesverdienstkreuz«)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Richard C. Helt: Georg Kaiser and Julius Marx. Some Thoughts on their Friendship and on Marx’ Bericht in Tagebuchform. In: Georg Kaiser. Eine Aufsatzsammlung nach einem Symposium in Edmonton/Kanada. Hrsg. von Holger A. Pausch, Ernest Reinhold. Agora. Berlin/Darmstadt 1980. ISBN 978-3-87008-090-7, S. 187–195.
- Theobald Nebel: Julius Marx. Ein jüdisch-schwäbischer Unternehmer aus Freudental. In: Ludwigsburger Geschichtsblätter 48 (1994), S. 85–115.
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kriegs-Tagebuch eines Juden. Verlag Die Liga. Zürich 1939.
- Georg Kaiser, ich und die anderen. Alles in einem Leben. Ein Bericht in Tagebuchform. Bertelsmann. Gütersloh 1970.
- Juden im Krieg. (Ich hatt einen Kameraden). In: In der Ferne das Glück. Geschichten für Hollywood. Hrsg. von Heike Klapdor, Wolfgang Jacobsen. Aufbau Verlag. Berlin 2013. ISBN 978-3-8412-0562-9, S. 183-240.
Einzelanmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Abbildung des Grabsteins auf dem Freudentaler Friedhof auf der Website der Alemannia Judaica.