Benutzer:Wolfgang Hans Neumann EUROSAFE/Ladeeinheiten Stabilität
Ladeeinheitenstabilität
Ist ein anzustrebender Zustand um ein zu transportierendes Gut sicher umschlagen zu können. Im Regelfall wird ein Produkt, soweit dessen Natur eine Verpackung erfordert, in eine Primärverpackung abgefüllt. Dabei können die Ausprägungen der verpackten Güter ausgesprochen vielfältig sein. Um mehrere Verpackungen, z. B. Fässer, Säcke oder Kartons auf einer Palette transportieren zu können, müssen die einzelnen Verpackungen zu einer Ladeeinheit zusammengefasst werden. Dies ist ein Grundprinzip für einen sicheren Transport von mehreren Gütern.
Mangelhaft stabile Ladeeinheiten sind die Ursache von Transportschäden und Unfällen. Neben der dynamischen Belastung von Ladeeinheiten sind auch die klimatischen Belastungen bei Transporten durch verschiedene Klimazonen zu beachten sowie das Microklima innerhalb von Containern und Lägern.
Um eine stabile Ladeeinheit erzeugen zu können werden im wesentlichen Materialien wie Stretchfolien, Dehnhauben, Schrumpffolien, Bänder oder Systeme zum Verschrauben verwendet. Aber auch die Unterstützung von Fahrzeugaufbauten (Kofferaufbauten, Bordwandfahrzeuge) sowie durch den Einsatz von Containern können Schwächen der Ladeeinheiten kompensiert werden.
Eine ausreichende Stabilität dieser Ladeeinheiten ist eine Grundvoraussetzung um Ladeeinheiten auch in Straßenfahrzeugen, Bahnwaggons, Containern oder Flugzeugen überhaupt sicher transportieren zu können. Daher müssen die Ladeeinheiten so stabil sein, dass diese den physikalischen Belastungen aus den jeweiligen Transportwegen standhalten können. Ist dies nicht der Fall, so liegt ein Verpackungsmangel im weitesten Sinne vor (siehe auch HGB § 411 oder das CMR § 17).
Eine Bewertung, wie weit sich Ladungen in z.B. palettierter Form in Folge einer "verkehrsüblichen" Belastung (siehe StVO § 22 Abs.1) bewegen dürfen hängt wieder von der Verpackungsleistung und dem Produktverhalten ab. So ist eine wissenschaftlich begründete Toleranz bisher nur in Untersuchungen der KH Leuven in Belgien bekannt. Hier wurde eine maximale Toleranz von Ladeeinheiten in einer Höhe von 1,20 m mit einem maximalen horizontalen Verschub von 6 cm angegeben. Diese Angabe von 6 cm ist jedoch nur als Richtwert anzugeben, der infolge einer dynamischen Prüfung über einen Prüfschlitten mit ausgeprägten Lastwechsel zu prüfen ist. Der Gradient des Stoßimpulses ist 0,5m/s² innerhalb von 0,05 Sekunden mit einer Verweildauer von 0,3 Sekunden auf diesem Niveau (0,5 m/s²). Die Prüfungen sind 3 mal in jede Richtung zu wiederholen.
Ebenso finden sich wissenschaftliche Ausarbeitungen der TU Darmstadt / Hr. Dr. K. Klonecki und der EUROSAFE GmbH zu diesem Thema wieder.
Das Thema der Ladeeinheitenstabilität wurde erstmals 2012 mit messbaren Angaben durch den Europäischen Sachverständigenverband (EUMOS) eingeführt und wurde mittlerweile auch durch weitere nationale und internationale Normungsinstitutionen aufgenommen und weitergehend betrachtet.
Eine nachgewiesene Stabilität von Ladeeinheiten ersetzt jedoch nicht eine fahrdynamische Überprüfung mit Fahrzeugen oder Containern. Jedoch lässt sich bereits bei der Ladeeinheitenprüfung mit einem Schlittentest erkennen, ob die Ladung auch einen Fahrtest mit Vollbremsungen und Ausweichmanövern überstehen könnte.