Benutzer:WonderBlood/Studium/GIS/Einführung DGM
Begriffsdefinitionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Modellierung und Speicherung digitaler Geländemodelle:
- DEM (Digital Elevation Model)
- DOM (Digitales Oberflächen Modell): Topographie und Landschaftselemente
- DTM (Digitales Terrain Modell): Topographie ohne Landschaftselemente (Bewuchs, Bebauung)
- DGM (Digitales Gelände Modell)
- DSM (Digitales Situations-Modell)
Grundlagen eines DGM
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Punkte (X,Y,Z), wobei Z = Höhe, Temperatur, Erreichbarkeit...
- Geländelinien als geomorphologische Information
- optional: äußere Gebietsabgrenzung, Aussparungsflächen ("dead areas", Inseln)
Strukturelemente
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Generalisierung der realen Welt zu einem Modell
- Basispunkte: markante Höhenpunkte
- Strukturlinien, (un)scharfe Übergänge:
- Bruchkanten: harte Änderung im Gelände (Böschung Gebäude)
- Geländelinien: weiche Änderungen im Gelände
- Falllinien: Verlauf der größten Flächenneigung
- Grat- und Talllinien: kombination aus Fall- und Strukturlinien
Räumliche Dimensionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2+1D: Lage + Höhe getrennt
- 2.5D: Lage + 1 Höhe, keine Überhäng möglich, DGM
- 3D: Lage + mehrere Höhen (Höhlen, Innenraum)
Prozess der Geländemodellierung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Datenerfassung
- DGM Datenerfassung (Punkte, Strukturlinien)
- DGM Aufbau (Maschenbildung, Interpolation)
- DGM Datenstruktur (Raster DGM + TIN DGM (Dreieck) = hybrides DGM)
1. Datenerfassung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Genauigkeit <=> Datengrundlagen <=> Gebietseigenschaften (Zugang, Größe) <=> Kosten <=> Zeit
- Methoden zur Datenerfassung:
- terrestrisch (Tachy., GPS, Niv.): zeitaufwendig, hohe Genauigkeit, für kleine Gebiete wirtschaftlich
- photogrammetr. Stereo: hohe Kosten, große Flächen, Automatisierung, Bilder auch zu Fremdzwecken nutzbar
- digitalisierung von geogr. Vorlagen:
- manuell: zeitaufwendig, langweilig, keine Primäraten (Aktualität), Punktdichte kann an Geländeform angepasst werden
- automatisch: Fehleranfällig (Erkennung Höhenlinien, Einzelhöhen), keine Primärdaten (Aktualität), gro0e Datenmengen
- Lidar/Laserscanning: Datenhandling, große Punktdichte
2. Struktur Primärdaten (Daten aus Ausgangsdaten)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Punktdaten
- regelm. Raster: Rasterweite abhängig von Geländeform und geforderter Genauigkeit -> selektive Anpassung (progressive sampling)
- unregelmäßig: gezielte Auswahl markanter Geländepukte
- Liniendaten
- Profile
- Geländelinien
3. und 4. Aufbereitung Sekundärdaten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Primärdaten -- Aufbereitung --> Sekudätdaten -> Modelle (Raster, TIN, Hybrid)
Arbeitsschritte Aufbereitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Datenstrukturierung -> Datenüberprüfung -> Datenbereinigung, iterativ zur Genauigkeits-/Qualitätssteigerung
Datenstrukturierung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dreiecks-DGM / TIN
- Aufbau der Vermaschung (z.B. Delauney-Triangulation)
- Berücksichtigung von Geländelinien, dead areas
- Optimierung, Glättung, Filterung -> reduzierte Datenmenge
- Raster-DGM
- Generierung er Rasterpunkte
- Interpolation: Abstand Rasterpunkte < Abstand Stützpunkte
Datenüberprüfung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- graphisch, optisch: Stereobilder (Bildeinspiegelung)
- Stichproben: Nachmessung, Einhaltung der Toleranz
- numerisch: vorhandene Kontrollpunkte, korrekte Interpolation/Höhendifferenzen
Datenbereinigung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- zusätzliche Daten erheben, löschen, Struktur lokal anpassen
Modelle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dreiecks-DGM / TIN
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dreiecksvermaschung bei unregelmäßigen Punktdaten
- Punkte dienen als Stützpunkte
- keine Stützpunkte innerhalb Dreieck
- Dreiecksseiten sind Geländelinien (weiche Kanten)
- komplizierte Datenstruktur, hoher Aufwand
Raster-DGM
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1. Darüberlegen eines regelmäßigen, quadratischen Rasters 2. Interpolation der Rasterpunkte anhand von Basispunkten (Punkte innerhalb des Rasters)
- Vorteile: Einfache Datenstruktur und Algorithmen (vgl. Matrixmodell swisstopo)
- Nachteile: spezielle Berücksichtigung von Geländelinien, Interpolierte Höhe von Stützpunkten (= Rasterpunkte ???)
Hybrid-DGM
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Global Raster, Lokal Dreiecksbildung, Geländelinien lokal als Dreiecksseiten
Interpolationsverfahren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Datenverdichtung, Berechnung unbekannter Z-Werte aus Geometrie
- Z-Wert von unbek. Punkt = Funktion aus der Lage (x, y) der umliegenden Punkte
Im Dreieck / TIN
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Konvexe Hülle → Delauney → Voronoi
-
- x, y, z: unbekannter Punkt
- , Stützpunkte i=1,2,3 des Dreiecks um Punkt
Delauney-Triangulation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kriterium der leeren Umkreises
- Anz. Dreiecke = 2 Anz. Punkte - Anz. Randpunkte - 2
- Dreiecke zu kürzesten Verbindungen (größter Winkel) zw. Punkten zeichnen
Voronoi-Diagramm / Thiessen-Polygon
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Seitenhalbierende für Umkreiszentrum
- Umkreiszentren dynamisch verbinden
Radial Sweep
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Vom innersten Punkt aus zu allen Verbinden
- Konvexe Hülle
- Nicht überlappende Dreiecke → Swapping → kürzeste Diagonale im Viereck
Im Raster
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Globale Polynome (gesamtes Gebiet)
- Lokales Polynome
- benötigt "gerasterte" unregelmäßig verteilte Punkte und Geländekanten
Abgeleitete DGM-Produkte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Höhenlinien (2D-, 3D-Ansichten) = Isohypsen -> "contour"
- Neigung
- TIN: Neigung gegeben durch Tangentialebene: delta_h / distanz * 100 [%]
- Raster: Gegeben durch die 8 benachbarten Zellen im Raster: max(delta_h)
- Exposition: Ausrichtung der Neigung
- Ausgabe analog zur Kompassrichtung, Flach: Neigung = -1
- Für Lawiniengefährdungsgebiete
- Schummerung: künstl. Lichtquelle positioniert mit Azimut und Winkel (Höhe) über Grund
- Für 3D-Eindruck, Graustufen (0-255)
- Kurvatur: Krümmung der Oberfläche an einem bestimmten Punkt in eine bestimmte Richtung
- Profilkurvatur: Kurvatur in Richtung des steilsten Gefälles
- Plankurvatur: Kurvatur in Richtung der Höhenlinien
Anwendungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sichtbarkeitsanalysen
- Planung von Sendemaststandpunkten
- Sichtbarkeit definiert durch Visur: Start->Endpunkt
- Profile
- Ausbreitungsanalysen (Lärm, Gewässer: Versicherungen)
- Volumenberechnungen
- (Orthofotos)
Produktübersicht swisstopo
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Modell RIMINI (60er)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- regelmäßiges Höhenraster (Matrixmodell), 250m Maschenbreite, nur z-Werte in Matrix (Lage logisch aus Matrix)
Modell DHM25 (DHM = Digitales Höhenmodell)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- digitalisiert aus Höheninformationen der Landeskarte 1:25'000 (LK25)
- DHM25 Basismodell:
- Anz. Höhenwerte pro Flächeneinheit variiert (x,y,z-Werte)
- DHM25 Matrixmodell:
- Abgeleitet ais Basismodell
- regelmäßiges Gitter (à 25m)
- Anz. Höhenwerte pro Flächeneinheit konstant (nur z-Wert)
- Datenmenge einer 4x4km-Fläche: ((4000 m/25m)+1)^2 = 25'921 Punkte, Pro Punkt 6 Byte -> 155'000 Byte -> 152 kByte
- Verbesserung DHM25 photogrammetrisch
DTM-AV
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- sigma = 0.5 m
- Anwendung: Höhenbasisdatensatz, Orthorektifizierung, Kartierung von Kleinstrukturen (u.a. Waldwegen)
DOM-AV
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- sigma_offen = 1.5 m, sigma_geschlossen = 0.5 m
- Anwendung: einfache Stadtmodelle, Überflutungssimulationen, Raumplanung, Telekom, Forst, 3D-Visualisierung