Benutzer:Wuselig/Überarbeitung Eisenheim
Die Siedlung Eisenheim in Oberhausen gilt als die älteste Arbeitersiedlung des Ruhrgebiets[1] und eine der ältesten erhaltenen Arbeitersiedlungen in Deutschland.
Die ersten Häuser auf dem rund sieben Hektar großen Areal entstanden 1846, errichtet von der späteren Gutehoffnungshütte, zunächst für ihre Hüttenarbeiter. Erst ab der zweiten Ausbaustufe ab 1865 kamen auch Bergleute hinzu. Um die Jahrhundertwende lebten etwa 1200 Menschen in 51 anderthalb- und zweigeschossigen Häusern.
Nach teilweisen Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg entstanden Pläne die „hässlichen Altbauten“ abzureißen und die „Koloniezeit auszulöschen“[2] und die Siedlung komplett abzureißen und durch Neubauten zu ersetzen. Die gewachsenen Sozialstrukturen innerhalb der Siedlung wurde dabei aber nicht berücksichtigt. Der Widerstand der Anwohner wurde Anfang der 1970er-Jahre durch eine Bielefelder Studentengruppe unter Leitung von Roland Günter unterstützt. Es kam zur Gründung der ersten Arbeiterinitiative im Ruhrgebiet, die Vorbild und Ansporn vieler weiterer solchen Initiativen in der Region werden sollte. Nach langem Kampf konnten die verbleibenen 38 Häuser vor dem Abriss bewahrt und unter Denkmalschutz gestellt werden. Heute ist die Siedlung, zum Teil verkehrsberuhigt, ein Teil der Route der Industriekultur.
Die Siedlung hat mit dem Museum Eisenheim in der Berliner Straße eine Außenstelle des LVR-Industriemuseums Oberhausen.
Bekannt wurde die Siedlung auch durch die mehrteilige WDR-Fernsehserie Die Helden von Eisenheim.
Das Leben in der Siedlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eisenheim liegt im geografischen Mittelpunkt der zur Entstehungszeit Eisenheims noch gar nicht existenten Stadt Oberhausen. Als Prototyp einer Industrieaglomeration entwickelte sich Oberhausen als eine Addition kaum miteinander verbundener Geschäftsstraßen, Industrieflächen und Werkssiedlungen[3]. Das erst 1862 gegründete “Alt-”Oberhausen lag jenseits der Emscher. Von den alten, gewachsenen Siedlungskernen Sterkrade und Osterfeld wurde Eisenheim zunehmend von den wachsenden Industrieflächen und den Eisenbahnlinien abgeschnitten. So schob sich die Zeche Osterfeld immer mehr zwischen die Siedlung und den Ortskern von Osterfeld, wo Einkaufsmöglichkeiten, Kirche und Bürgermeisteramt lagen. Um die Jahrhundertwende profitierte Eisenheim aber auch von den Großstadttechnologien: Anbindung an die Straßenbahnlinie 1 im Jahr 1897. Diese verlief vom Werksgasthof der GHH bis nach Sterkrade. Es folgten der Anschluss an die öffentliche Kanalisation, die Gas- und die Elektrizitätsversorgung. Es folgte der Straßenausbau – bereits 1910 mit Fahrradwegen. In den 1960er-Jahren schnitten erneut die Bundesstraße 223 und die Bundesautobahn 516 die Siedlung erneut ab. Dadurch entwickelte sich aber auch ein tradiertes Sonderbewußtsein der Eisenheimer, welches sich im Kampf der Bewohner gegen den geplanten Abriss der Siedlung als hilfreich erweisen sollte. „Ich bin ein ‚von‘ – einer von Eisenheim“. Neuankömmlinge wurden als Fremde abgeleht, selbst wenn man noch vor einer Generation selbst fremd gewesen war. Spätestens mit der Neuankunft von neuen Fremden war man integriert. „Fremdenfeindlichkeit bei gleichzeitiger Integration: ein typisches Phänomen der Arbeitersiedlungen im Ruhrgebiet.“ [4]
Catherina Porten, das erste in Eisenheim geborene Kind mußte in der eine halbe Stunde entfernten katholischen Kirche Sankt Pankratius in Osterfeld getauft werden. Dort befanden sich auch die einzigen Einkaufsmöglichkeiten, Gasthaus, Amt und Schule. Die Eltern Catharinas wohnten in einem der Kasernenhäuser in der heutigen Fuldastraße.
Viele Familien lebten über Generationen in Eisenheim. Der aus Buer stammende Walzmeister Heinrich Pöppinghaus war im Gründungsjahr Eisenheims dort eingezogen. Seine Brüder, Kinder und Enkelkinder arbeiteten ebenfalls größtenteils im Walzwerk. Seine Familie lebte noch nach 60 Jahren, kurz vor dem Ersten Weltkrieg in der Provinzialstraße 62. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg begann die fast dörfliche Struktur der Siedlung aufzubrechen.[5]
Bis in die 1950er Jahre führte der Verlust des Arbeitsplatzes auch zum Verlust der Werkswohnung.
„Wenn dagegen von einem Contrahenten das Arbeitsverhältnis gekündigt wird, [...] oder das Arbeitsverhältnis ohnehin aufzulösen [ist], so schließt diese Arbeitskündigung [...] selbstverständlich die Kündigung des Miethverhältnisses in sich, letzteres braucht nicht besonders ausgesprochen zu werden; auch ist in solchem Falle die Kündigungsfrist für die Miethe von der Arbeitskündigungsfrist [...] derart abhängig, daß der Miethvertrag vierzehn Tage nach Entlassung des Miethers aus der Arbeit erlischt und nach Ablauf dieser Frist der Miether die Wohnung prompt zu räumen hat.“
Die am Rande der Siedlung lebenden Meister füllten eine Kontrollfunktion aus. Die betriebliche Sozialordnung war paternalistisch organisiert. Die Arbeiter sollten durch Maßregelung und Fürsorge erzogen werden. Es sollte eine unternehmensverbundene Stammbelegschaft geschaffen werden. Im Jahr der Gründung Eisenheims wurde ein Unterstützungsverein für die Belegschaft gegründet. Er wurde zu Hälfte aus Beiträgen der Beschäftigten und des Unternehmens finanziert. Die ausdrückliche Begründung der JHH für die Einrichtung dieser Kasse waren die Auflagen der Gemeinde Osterfeld die Versorgung der Mieter der Gesellschaft beim Eintritt von sozialen Notfällen zu sichern.[7]
Am 1. Mai 1901 bezog ein Polzist eine neu erbaute Bergmannswohnung. Eine Praktik, die auch in anderen Arbeitersiedlung üblich geworden war.[8] Besonders in der Kontrolle des Kost- und Quartiergängerwesens schuf sich die Ordnungsmacht eine zusätzliche Möglichkeit der sozialen Kontrolle.
„Die Polizeibeamten sind anzuweisen, sämtliche Wohnungen ihres Reviers, in denen Kost- und Quartiergänger gehalten werden, mindestens vierteljährlich einmal umgehend zu revidieren und bei dieser Gelegenheit das ganze Haus zu besichtigen. Hierbei sind die Bewohner über die Notwendigkeit des Lüftens und der Sauberkeit sämtlicher Räume in geeigneter Weise zu belehren.“
„Wo mehrere Kostgänger in einer Familie oder in einem Haus zusammenwohnen, werden in der Regel an Sonn- und Feiertagen in den Wohnungen des Kostgebers Saufgelage veranstaltet. Die Kostgänger lassen Bier und Schnaps heranholen; die Familie des Kostwirts trinkt natürlich mit. Fast jeder Bergmann hat natürlich eine Ziehharmonika; nun wird getrunken, gespielt und getanzt, bis alles drunter und drüber geht. Den Schluß bildet dann im allgemeinen eine Schlägerei, wobei häufig genug Messer und Revolver eine große Rolle spielen. Am tollsten geht's bei den Polen zu. Die polnischen Frauen und Mädchen tanzen mit den Kostgängern, häufig barfuß und nur notdürftig bekleidet. Daß hierbei auch der Unsittlichkeit in hohem Maße gefrönt wird, ist unzweifelhaft. In besonders hohem Maße wird die Sittlichkeit dadurch gefährdet, daß die Kostgänger häufig die Nacht in ihrer Wohnung zubringen, während der Kostwirt Nachtschicht hat. Es tritt eine Annäherung zwischen den Kostgängern und den sonstigen weiblichen Mitgliedern der Familie ein, die nicht ohne Folge bleibt. Der Kostwirt verlangt die Entfernung der Kostgänger aus der Wohnung, die Frau widersetzt sich, und es treten die widerwärtigsten Familienszenen ein. Unter den Bergleuten hat man die Redensart: ‚Sich mit voller Kost einzuquartieren, das heißt mit der stillschweigend gegebenen Erlaubnis des geschlechtlichen Verkehrs mit der Frau‘“
1. Oktober 1905 Einrichtung der katholischen „Schule-West“ an der Wesselkampstraße. Ab 1910 Canisius-Schule. Ab etwa 1935 „Katholische Volksschule Eisenheim“[11]
Ostern 1911 Kindergarten an der Ecke Wesselkampstraße/Eisenheimer Straße. Von der GHH am 1. April 1910 zum 100.jährigen Werksjubiläum beschlossen. Die Kindergärten dienten auch als Handarbeitsschulen und als Mutterberatungsstellen. Sie waren wesentlicher Bestandteil der Werksfürsorge[12] und dientem dem damaligen Frauenbild entsprechend dem Ziel „deutsche Mädel zu tüchtigen Frauen zu machen, damit sie einst Mann und Kindern ein geordnetes Heim schaffen und dadurch dem bodenständigen Arbeiter in seinem Zuhause eine echte deutsche Heimat bereiten können.“[13]
Besonders der massive Ausbau der Siedlung in der Dritten Ausbauphase, noch dazu mit Bergleuten, Polen und Österreicher gar brachten Spannungen in die Siedlung. Ein Walzmeister fühlte sich in einem Beschwerdebrief durch die Neuankömmlinge in seinem „ruhigen und behaglichen Aufenthalt“ den man sich „im Laufe der Jahre geschaffen“ habe bedroht. Meister wurden auch tätlich angegriffen. Es gab Konflikte zwischen Alteingesessenen und Neuankömmlingen, zwischen Hüttenarbeitern und Bergleuten, Deutschen und Ausländern und Meistern und Arbeitern. Die Ciquenbildung bestimmte auch, welche Kneipen besucht wurden. In der Gaststätte Hugo Bremmekamp auf der Wesselkampstraße, das einen Billiardtisch besaß und auch als Wahllokal fungierte, trafen sich die Anlieger der Fulda- und Werrastraße. In der Sterkrader Straße lagen drei Kneipen: Bei “Neifer” trafen sich die Hüttenarbeiter der Berliner und der Sterkrader Straße. In die ehemalige Gaststätte Weinreich, die nach dem Ersten Weltkrieg vom Obersteiger Hagemann übernommen wurde zogen vornehmlich Bergleute. Es wurde zum Vereinslokal des bereits 1912 gegründeten “Spielclubs Osterfeld”. Deren Fußballer hatten sich zuvor in der Gaststätte Reuschenbach getroffen. Diese war auch Haltestelle der Straßenbahnlinie 1. Jetzt verkehrten dort die betont katholischen und konservativen Bewohner der Siedlung. [14]
Kapp-Putsch Ruhraufstand: Am Eingang der Brotfabrik Keuschen an der Kasernenstraße werden 17 Arbeiter, darunter 10 aus Eisenheim von den „Noskes“ erschossen. Der General-Anzeiger vom 6. April 1920 berichtete, dass bei einem Granateinschlag in das Lebensmittelgeschäft an der Nniestraße 1 mehrere Eisenheimer getötet wurden. 30. März 1944 gegen 21:45 Ein vereinzelter Bombenabwurf tötet vor dem Hochbunker 41 Menschen. 23 werden zum Teil schwer verletzt.[15]
Vorarbeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Volkshaus: Luise Albertz vermittelt kostenlos Tische, Stühle und einen Fernsehapparat. Vor dem Haus pflastern die Männer der Siedlung mit organisierten Steinen. Am 30. November 1974 Eröffnung in Anwesenheit Robert Jungks. Er veranstaltet in Eisenheim die erste Zukunftswerkstatt außerhalb einer Hochschule.
„Ich ließ nicht ab, weiter zu bohren: Je mehr Wünsche Sie äußern, je mehr Sie selbst in die Tat umsetzen, desto schwieriger machen Sie es denen, etwas abzureißen. Mit diesem neuen Versammlungsraum ist doch schon ein Anfang gemacht. Wenn die da oben merken, daß hier Leute sind, die Pläne haben, die etwas Eigenes machen wollen, dann kann euch niemand als angeblich schon halbtot abschieben“
Das Volkshaus ist der Treffpunk der Arbeitsgemeinschaft der Arbeiterinitiativen. Mit dem „Ruhr-Volksblatt“ entstand im Volkshaus das Organ von rund fünfzig Arbeiterinitiativen.[17]
Martha Berns: Eltern hatten Bauernhof in Oberschlesien . Sie führte das bäuerliche Leben in der Siedlung fort. Vier Schweine und bis zu sechs Schafe. Im Ersten Weltkrieg übernimmt sie den Arbeitsplatz ihres Mannes auf der Hütte. Ernährung der Kinder und Sicherung des Arbeitsplatzes ihres Mannes.
In Einwandererfamilien der ersten Generation arbeiteten die Frauen häufig, da der Lohndes Ehemanns oft nicht ausreichte. In der zweiten Generation kümmerten sich die Frauen um den Haushalt, wobei hierzu auch die bäuerliche Tätigkeit der Feldarbeit (Kartoffel, Getreide, Gemüse und der Versorgung der Tiere gehörte. Die Männer halfen beim Graben und mähen. 1920-er Jahre Lebt selbst nach der Heirat mit ihren drei Kindern noch auf einem Zimmer mit den Eltern[18]
„Sonntags war es schön. Mal waren wir in der Wirtschaft, mal zu Hause. Manchmal haben wir getanzt. Und wie! In der Wohnung nicht. Aber wenn es sehr vergnüglich war, haben wir draußen auf dem Hof getanzt.
Unter den Leuten - die Gemeinschaft! Das war alles wie eins.
Die Leute haben zusammengehalten. Alles Sozialisten.
Das war, als wenn wir Brüder und Schwestern wären.
Da waren wir alle eins.“
Rentnerdasein: „Oft saß er draußen vor dem Fenster auf der Bank mit seiner Pfeife und fand die Welt gar nicht so schlecht.“[20]
Die Siedlung war auch ein Entfaltungsraum für Hobbykünstler. Karl Falk (1912 – 1978) wäre gerne Glasmaler geworden und hatte auch eine Lehre begonnen. Weil ihm dies keine Existenzgrundlage bot ging er in den Bergbau ins Ruhrgebiet. Nach dem Zweiten Weltkrieg baute er zunächst im eigenen Garten Skulpturen aus Schlacke, Draht und Zement . Bald hatte jeder zweite Garten in Eisenheim solche Skulpturen. Er schuf auch individuelle Gartenzwerge, die „… nichts mit den den Klischee-Genossen zu tun [hatten]], sondern […] aufrechtstehende, Gestalten mit Gesicht und Charakter [waren].“[21] Er arbeitete auch viel mit den Kindern in der Nachbarschaft . Die Soziologen, die in den 1970-er Jahren die Siedlung besuchten nannten ihn einen unbezahlten Freizeitpädagogen.[22] Im Frühjahr kümmerte er sich regelmäßig um seine Plastiken und bemalte sie neu für ein „Pülleken Bier“. Ohne diese Wartung sind die meisten dieser Skulpturen zwischenzeitlich verfallen.
Günter Biesel: Mit 44 Jahren wurde er 1976 wegen Silikose Frührentner. Er kümmerte sich um das Volkshaus und das Kinderhaus. Organisierte Kohlen und heizte die Gebäude bei Bedarf ein. Erledigte kleinere Reparaturen. Er war der erste, der „alte Schätzchen“ für das Museum sammelte. Er half mit das dritte Waschhaus in das Volksmuseum umzubauen. In der Zeit der Sanierung der Siedlung von 1979 – 1984 war er für eine geringe Aufwandsentschädigung „Assistent des Bauleiters“, das heißt er erledigte die Arbeiten für die Thyssen keine externen Handwerksbetriebe einstellen wollte.[23]
Kinder: Verständigung durch Klopfzeichen durch die Wand zur Nachbarwohnung. Rollschuh- und Rollerfahren auf den Höfen hinter den Häusern. Beliebter Spelplatz das Feld zwischen Berliner und Eisenheimer Straße. Ein kleiner Berg auf dem Platz des ehemaligen Kindergartens als Rodelhang.[24]
Wasser der Küchen floß direkt in die Straßenrinne. Samstags wurde Straße beziehungsweise Hof von den Frauen gefegt.[25]
Ziergärten. Bänke vor den Türen, außer an der Straße. Diese Bewohner gingen zum Hof[26]
Tauben: Hobby über mehrere Generationen. Früher 27 Taubenschläge in der näheren Umgebung. In der zeiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kamen belgische Brieftaueben über das Aachener Bergbaugebiet ins Ruhrgebiet. 1884 Gründung des Verbandes Deutscher Brieftaubenzüchter. Ein Drittel der Mitglieder stammen aus dem Ruhrgebiet.[27]
Jan Kryniewicki: 1972 erster Sprecher der Arbeiterinitiative Eisenheim. "Selbsternannt: „Das mache ich. Ich bin der Älteste“. Gemeint war der Knappschaftsälteste. Dies war der Vertrauensmann der Knappschaft in der Siedlung. Bei ihm hatte die Krankmeldung am Wohnort zu erfolgen. Er beriet die Kumpel in Rentenangelegenheiten.[28]
Willi Wittke (1906 - 1986) Mit dreizehn Lehre im Bergbau. Drei Jahre über Tage, vierzig Jahre unter Tage. „Hiesige gabs nur ganz wenige. Das Ruhrgebiet ist ein zusammengewürfeltes Volk. Es gab viele Sprach-Schwierigkeiten. Aber: Die Leute waren toleranter als heute. Im Großen und Ganzen haben wir zusammengehalten. Das kam von der Arbeit, dieselbe Arbeit, derselbe Lohn. Wenn sie alle gleich arm sind, da halten sie eher zusammen, als wenn der eine viel hat und der andere wenig.“ 1920-er Jahre Spartakusbund, Treffen als Raucherclub. Zweiter Weltkrieg als Bergmann unter Tage. Jugendleiter des "Spielclub Osterfeld 1912" Nach dem Tod Jan Kryniewickies (1974) Sprecher des Quartierrates der Arbeiterinitiative. "Seine knappen Sätze trafen ins Schwarze: druckreife Argumente." Markantes Gesicht. Bergmann und Philosoph. Zu sehen in vielen Fernsehsendungen, Buchtiteln und Zeitungen. „Er starb in der Stube – eine Etage unter dem er vor 80 Jahren geboren wurde.“ [29]
Ulrike Schmitz Schneiderlehre mit Vierzehn. Malen mit Kindern in der Laube, im Winter mit Propangasheizung. In der Siedlung Untericht für Mädchen im Zuschneiden und Nähen. 1972 als erste Frau die sich voll in der Arbeiterinitiative engagierte. Nicht wie die Alten, die sowieso Zeit hatten und im Gegensatz zu den anderen Frauen, die sich um Haushalt und Kinder kümmerten. Sie protokollierte die Sitzungen und fuhr mit zu den vom Abriss bedrohten Siedlungen. „Für mich war diese Zeit sehr wichtig. Ich kam raus. Dadurch habe ich gelernt, mich durchzusetzen. Ich bin freier geworden. Selbstbewußter. Die Bürgerinitiative hat mein Leben verändert. Ich kann mich durchsetzen. Das wissen die Leute inzwischen.“[30]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Dorit Grollmann: „…für tüchtige Meister und Arbeiter rechter Art“. Eisenheim. Die älteste Arbeitersiedlung im Ruhrgebiet macht Geschichte. In: Landschaftsverband Rheinland Rheinisches Industriemuseum Schriften. Band 12. Rheinland-Verlag, Köln 1996, ISBN 3-7927-1606-2. , S. 7
- ↑ nach: Rainer Wirtz in: Dorit Grollmann: „…für tüchtige Meister und Arbeiter rechter Art“. Eisenheim. Die älteste Arbeitersiedlung im Ruhrgebiet macht Geschichte. In: Landschaftsverband Rheinland Rheinisches Industriemuseum Schriften. Band 12. Rheinland-Verlag, Köln 1996, ISBN 3-7927-1606-2. , S. 6
- ↑ Eisenheim, S. 4
- ↑ Dorit Grollmann: „…für tüchtige Meister und Arbeiter rechter Art“. Eisenheim. Die älteste Arbeitersiedlung im Ruhrgebiet macht Geschichte. In: Landschaftsverband Rheinland Rheinisches Industriemuseum Schriften. Band 12. Rheinland-Verlag, Köln 1996, ISBN 3-7927-1606-2. , S. 7
- ↑ Dorit Grollmann: „…für tüchtige Meister und Arbeiter rechter Art“. Eisenheim. Die älteste Arbeitersiedlung im Ruhrgebiet macht Geschichte. In: Landschaftsverband Rheinland Rheinisches Industriemuseum Schriften. Band 12. Rheinland-Verlag, Köln 1996, ISBN 3-7927-1606-2. , S. 38 f.
- ↑ Dorit Grollmann: „…für tüchtige Meister und Arbeiter rechter Art“. Eisenheim. Die älteste Arbeitersiedlung im Ruhrgebiet macht Geschichte. In: Landschaftsverband Rheinland Rheinisches Industriemuseum Schriften. Band 12. Rheinland-Verlag, Köln 1996, ISBN 3-7927-1606-2. , S. 40
- ↑ Dorit Grollmann: „…für tüchtige Meister und Arbeiter rechter Art“. Eisenheim. Die älteste Arbeitersiedlung im Ruhrgebiet macht Geschichte. In: Landschaftsverband Rheinland Rheinisches Industriemuseum Schriften. Band 12. Rheinland-Verlag, Köln 1996, ISBN 3-7927-1606-2. , S. 40
- ↑ Dorit Grollmann: „…für tüchtige Meister und Arbeiter rechter Art“. Eisenheim. Die älteste Arbeitersiedlung im Ruhrgebiet macht Geschichte. In: Landschaftsverband Rheinland Rheinisches Industriemuseum Schriften. Band 12. Rheinland-Verlag, Köln 1996, ISBN 3-7927-1606-2. , S. 41
- ↑ Dorit Grollmann: „…für tüchtige Meister und Arbeiter rechter Art“. Eisenheim. Die älteste Arbeitersiedlung im Ruhrgebiet macht Geschichte. In: Landschaftsverband Rheinland Rheinisches Industriemuseum Schriften. Band 12. Rheinland-Verlag, Köln 1996, ISBN 3-7927-1606-2. , S. 43
- ↑ Dorit Grollmann: „…für tüchtige Meister und Arbeiter rechter Art“. Eisenheim. Die älteste Arbeitersiedlung im Ruhrgebiet macht Geschichte. In: Landschaftsverband Rheinland Rheinisches Industriemuseum Schriften. Band 12. Rheinland-Verlag, Köln 1996, ISBN 3-7927-1606-2. , S. 43
- ↑ Dorit Grollmann: „…für tüchtige Meister und Arbeiter rechter Art“. Eisenheim. Die älteste Arbeitersiedlung im Ruhrgebiet macht Geschichte. In: Landschaftsverband Rheinland Rheinisches Industriemuseum Schriften. Band 12. Rheinland-Verlag, Köln 1996, ISBN 3-7927-1606-2. , S. 43
- ↑ vergleiche auch: Werksfürsorge Zollverein
- ↑ zitiert nach: Dorit Grollmann: „…für tüchtige Meister und Arbeiter rechter Art“. Eisenheim. Die älteste Arbeitersiedlung im Ruhrgebiet macht Geschichte. In: Landschaftsverband Rheinland Rheinisches Industriemuseum Schriften. Band 12. Rheinland-Verlag, Köln 1996, ISBN 3-7927-1606-2. , S. 46
- ↑ Dorit Grollmann: „…für tüchtige Meister und Arbeiter rechter Art“. Eisenheim. Die älteste Arbeitersiedlung im Ruhrgebiet macht Geschichte. In: Landschaftsverband Rheinland Rheinisches Industriemuseum Schriften. Band 12. Rheinland-Verlag, Köln 1996, ISBN 3-7927-1606-2. , S. 40
- ↑ Dorit Grollmann: „…für tüchtige Meister und Arbeiter rechter Art“. Eisenheim. Die älteste Arbeitersiedlung im Ruhrgebiet macht Geschichte. In: Landschaftsverband Rheinland Rheinisches Industriemuseum Schriften. Band 12. Rheinland-Verlag, Köln 1996, ISBN 3-7927-1606-2. , S. 46
- ↑ Robert Junk: Trotzdem. Mein Leben für die Zukunft,München, 1994, S. 451/3, in: Projekt Sprechende Straßen, Tafel: Das Volkshaus
- ↑ Roland Günter: Projekt Sprechende Straßen, Tafel: Das Volkshaus
- ↑ Roland Günter: Projekt Sprechende Straßen, Tafel: Martha Berns und Elisabeth Valtix
- ↑ Roland Günter: Projekt Sprechende Straßen, Tafel: Anton Stoike der Hundertjährige
- ↑ Roland Günter: Projekt Sprechende Straßen, Tafel: Anton Stoike der Hundertjährige
- ↑ Roland Günter: Projekt Sprechende Straßen, Tafel: Karl Falk der Künstler
- ↑ Roland Günter: Projekt Sprechende Straßen, Tafel: Karl Falk der Künstler
- ↑ Roland Günter: Projekt Sprechende Straßen, Tafel: Günter Biesel Der Mann für alles
- ↑ Roland Günter: Projekt Sprechende Straßen, Tafel: Ulrike Schmitz die initiative Frau
- ↑ Roland Günter: Projekt Sprechende Straßen, Tafel: Ulrike Schmitz die initiative Frau
- ↑ Roland Günter: Projekt Sprechende Straßen, Tafel: Ulrike Schmitz die initiative Frau
- ↑ Roland Günter: Projekt Sprechende Straßen, Tafel: Tauben – Die geheime Lust am Fliegen
- ↑ Roland Günter: Projekt Sprechende Straßen, Tafel: Johan (Jan) Kryniewicki – der Knappschaftsälteste
- ↑ Roland Günter: Projekt Sprechende Straßen, Tafel: Willi Wittke – Bergmann und Philosoph
- ↑ Roland Günter: Projekt Sprechende Straßen, Tafel: Ulrike Schmitz die initiative Frau
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dorit Grollmann: „…für tüchtige Meister und Arbeiter rechter Art“. Eisenheim. Die älteste Arbeitersiedlung im Ruhrgebiet macht Geschichte. In: Landschaftsverband Rheinland Rheinisches Industriemuseum Schriften. Band 12. Rheinland-Verlag, Köln 1996, ISBN 3-7927-1606-2.
- Janne Günter: Leben in Eisenheim. Arbeit, Kommunikation und Sozialisation in einer Arbeitersiedlung. Beltz, Weinheim 1980, ISBN 3-407-57021-X.
- Janne und Roland Günter: „Sprechende Straßen“ in Eisenheim. Konzept und Texte sämtlicher Tafeln in der ältesten Siedlung (1846/1901) im Ruhrgebiet. Klartext-Verlag, Essen 1999, ISBN 3-88474-810-6.
- Roland Günter: Im Tal der Könige. Ein Reisebuch zu Emscher, Rhein und Ruhr. Klartext Verlag, Essen 1994, ISBN 3-88474-044-X.
- Günter Morsch: Eisenheim. Die älteste Arbeitersiedlung im Ruhrgebiet. In: Wanderwege zur Industriegeschichte. Band 1. Rheinland-Verlag, Köln 1990, ISBN 3-7927-1195-8.