Das Verfahren besteht im Wesentlichen aus drei Schritten, die je nach Ungleichungssystem maximal so oft wiederholt werden müssen wie es verschiedene Variablen gibt:
Schritt: Auflösen nach einer der Variablen Löse jede Zeile so nach einer der Variablen auf, dass man die Gleichung nicht mit einer negativen Zahl durchmultipliziert. Dabei enstehen Zeilen, bei denen die aufgelöste Variable rechts von dem Kleiner-Gleich-Zeichen stehen und welche, bei denen sie links davon steht.
Schritt: Kombination der Zeilen und Elimination der aufgelösten Variable Kombiniere jede Zeile, in der die aufgelöste Variable links steht mit jeder Zeile, in der sie rechts steht. Es entstehen auf diese Art maximal neue Ungleichungen, wobei die Anzahl der noch übrigen Ungleichungen ist. Es wird so die aufgelöste Variable eliminiert.
Schritt: Streichen der offensichtlich redundanten Ungleichungen Durch die Kombination der Zeilen im 2.Schritt können triviale Ungleichungen der Art oder redundante Ungleichungen, wie z.B. wenn bereits gilt, enstehen. Diese können entfernt werden.
Entsteht bei irgendeinem der oberen Schritte ein Widerspruch, wie z.B. , so ist das Ungleichungssystem nicht lösbar also unzulässig; anderfalls endet das Verfahren nach maximal Durchläufen der Schritte 1--3 und das Ungleichungssystem ist zulässig und durch Rückwärtssubstitution der Variablen kann ein Punkt der Lösungsmenge gefunden werden.
Die Lösungsmenge des linearen Ungleichungssystems mit kann als ein konvexesPolyeder im aufgefasst werden.
Die Fourier-Motzkin Elimination kann dann für die Berechnung aller Ecken und unbeschränkten Kanten des Polyeders genutzt werden. Dies geschieht durch geschickte Rückwärtssubstitution der Variablen an ihren durch die Kombinations- und Eliminationsschritte gefundenen Grenzen sowie wiederholte Anwendung des Verfahrens (mit Auflösen nach einer anderen Variable).
Durch diese geometrische Interpretation des Verfahrens lässt sich auch die Funktionsweise besser nachvollziehen: Ein Kombinations- und Eliminationsschritt projeziert das Polyeder auf die eliminierte Variable; dies wird im dreidimensionalen Beispiel vorgeführt.
gegeben und die Lösungsmenge des Systems, also ein konvexes Polyeder. Es werden wieder alle Ecken und unbeschränkten Kanten mit dem Fourier-Motzkin Verfahren berechnet. Hierbei ist zu beobachten, dass durch Elimination einer Unbekannten auch mehr Ungleichung als zuvor zu betrachten sein können.
Der Hauptnachteil des Verfahrens wird bereits in der Beschreibung 2. Schritt genannt: Aus Ungleichung vor dem Kombinationsschritt werden maximal viele danach. Insgesamt müssen also --- bei einem Ausgangssystem von Ungleichung --- maximal
Ungleichungen betrachtet werden. Diese obere Schranke wird auch angenommen, z.B. durch das Ungleichungssystem, das durch die Koeffizientenmatrix mit Zweierpotenz und beliebiger rechter Seite , gegeben ist.