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Sati (Buddhismus)
Sati (pali ‚Erinnerung‘) ist ein wichtiger Begriff im praktischen Buddhismus und wird meist als Achtsamkeit übersetzt. Sati ist im weitesten Sinne ein mit allem heilsamen Bewußtsein untrennbar verbundener Geistesfaktor.
Sati ist die mittlere der Fähigkeiten (indriya) und der Fünf Kräfte (bala). Sati ist das erste der Sieben Erleuchtungslieder (bojjhanga) und das siebente Glied des Edlen Achtfachen Pfades (magga).
Satipatthāna-Sutta – Rede von den Vergegenwärtigungen der Achtsamkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Satipatthāna kann als sati-patthāna oder als sati-upatthāna gelesen werden. Die meisten Übersetzungen folgen dem alten Kommentar Visuddhimagga (Vis XXII) und verwenden die Bezeichnung „Grundlagen der Achtsamkeit“ (patthāna). Einige Autoren argumentieren, dass die Lesart sati-upatthāna philologisch korrekter sei: „Gegenwärtigsein von Sati“ (engl. 'presence of mindfulness') (Anālayo, Sati in den Pāli-Lehrreden, S. 11), „Vergegenwärtigung der Achtsamkeit“ (Gruber 2001, S. 203). Auch Bikkhu Bodhi bevorzugt die Lesart upatthāna („establishment of mindfulness“), macht aber je nach Textzusammenhang Ausnahmen (vgl. :en:Satipatthana). Nyanaponika änderte seine Übersetzung im Kommentar zum Satipatthāna-Sutta von „Vergegenwärtigungen“ (1. Auflage) in „Grundlagen“ (2. Auflage).
Majjhima-Nikaya (MN 10) und Digha-Nikaya (DN 22) im Pali-Kanon. Übersetzungen des Satipatthāna Sutta (MN 10) im Web: K.E. Neumann und englisch von Thanissaro Bhikkhu, Nyanasatta Thera, Soma Thera. Übersetzungen des (Mahā)satipatthāna Sutta (DN 22) im Web: K.E. Neumann und englisch von Thanissaro Bhikkhu. Dissertation von Anālayo: Satipatthāna, The Direct Path to Realization. Buddhist Publication Society, Kandy, Sri Lanka 2003. Einführende Artikel und Kommentare: Hans Gruber: Die grundlegenden Meditationslehren des Buddhismus; Anālayo: Sati in den Pali Lehrreden; Soma Thera: The Way of Mindfulness - The Satipatthana Sutta and Its Commentary, 1941. Nyanaponika: Die buddhistische Satipatthāna-Methode; Thich Nhat Hanh: Umarme deine Wut. Theseus Verlag, 1992; uvm.
Die meisten Lehrer und Autoren übersetzen dhamma an dieser Stelle als „Geist(es)objekte“ (so etwa Kay Zumwinkel (Übs.): Die Lehrreden des Buddha aus der Mittleren Sammlung „Majjhima Nikaya“ Jhana-Verlag, Uttenbühl 2001 ISBN 978-3931274139 oder Nyanaponika oder K.E. Neumann; englisch mental objects etwa Soma Thera und Nyanasatta Thera). Andere argumentieren, dass diese Lesart zu inhaltlichen Widersprüchen führe. Klaus Mylius (Die Vier Edlen Wahrheiten, Philipp Reclam jun., Leipzig 1988, ISBN 3-379-00268-2, S. 114ff.) und Peter Gäng (Meditationstexte des Pāli-Buddhimsus I. Buddhistischer Studienverlag, 2003, ISBN 3-937059-008, S. 39ff.) übersetzen dammas hier als „Gegebenheiten“. Für Anālayo (Sati in den Pāli-Lehrreden, S. 14) sind diese dhammas „nicht das Meditationsobekt selbst“. Sie bilden vielmehr – wie eine „Brille“ – einen „Rahmen“ oder „Referenzpunkte“, die während der Meditationspraxis auf das Erlebte angewandt werden. Hans Gruber (2001, S. 212ff und S. 259f) versteht die dhammas als „natürliche Wahrheiten“ . Für Buddhadasa (Ānāpāsati – Die sanfte Heilung der spirituellen Krankheit, S. 111, S. 30 u.a.) sind sie dagegen nur Aspekte des einen größten Dhamma.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bhikkhu Anālayo: Sati in den Pāli Lehrreden. Buddhistische Gesellschaft München, 2007. (PDF)