Benutzer:Yomomo/ Politische Stellung
Rationales Denken als Grundsatz einer Diskussion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wie könnte man eines der berühmtesten Gedichte von Ernst Jandl deuten? Es gibt vielerlei Möglichkeiten, meiner hier wäre:
Hier eine "meiner" Deutungen: Wenn eine Person begreift, dass nicht die (politische) Richtung sondern das rationale Denken und die Kreativität (die Dichtung) das Wesentliche ist, dann befindet sich diese Person in einer Lichtung.
Was mich in der aktuellen politischen Diskussion Sorgen bereitet: Es wird in der Regel nicht sachlich sondern persönlich argumentiert. Kaum sagt eine Person etwas, dass einem linken nicht passt, dann kommt die "Argumentation", dass diese Person "faschistisch", "sexistisch", "rassistisch" usw. und nicht einer Diskussion würdig sei. Entsprechend selbstverständlich kommen aus der Gegenseite "Beschimpfungen" wie "Kommunist", "Anarchist", "Feminist" usw. (ich finde allerdings eine große Leistung des aktuellen Medienapparats, dass er geschafft hat, dass diese Worte in extrem breiten Kreisen der Bevölkerung tatsächlich fast als Schimpfworte gelten).
Dass so ein Merkmal zu einer undemokratischen Haltung gehört, egal ob es von links oder rechts kommt, halte ich nicht einfach für wahr, sondern für eine Banalität. Für Personen, die den Faschismus (besser gesagt Absolutismus, sei er linker oder rechter) fördern wollen, ist diese Haltung selbstverständlich kein Problem, für die Demokratie allerdings stellt sie eine wesentliche Gefahr dar. In diesem Sinne haben viele Menschen, die sich für Menschenrechte einsetzen wollen, ihr Ziel in dieser Haltung weitgehend verfehlt. Sie fördern dadurch eine faschistische Mentalität, sogar in ihren eigenen Reihen.
Ein anderes Merkmal der politischen Diskussion, das mir genauso Sorgen bereitet, sind die zwei Seiten der gleichen Münze, die ich "Untergrabung der Kommunikationsgrundlagen" nennen würde (obwohl das schon beschriebene Merkmal eben genau dazu führt). Die eine Seite hat mit der sogenannten postfaktischen Politik zu tun und ist überhaupt kein neues Phänomen. Es geht um die Verzerrung bis zur völligen Umkehrung der Bedeutung der Worte. Krasses Beispiel die "Schutzstaffel": der Begriff "Schutz" wurde hier völlig verdreht benutzt und für die Zwecke der massivsten politischen und ethnischen Vernichtungen verwendet. Die andere Seite ist die sogenannte politische Korrektness. Ein extremes Beispiel, das mir gerade einfällt, ist die Situation mit dem Judentum in Deutschland heutzutage. Die israelische Regierung scheut sich überhaupt nicht, jegliche Kritik an ihre Haltung (besonders was Palästina betrifft) als Antisemitismus zu bezeichnen. Gott sei dank, gibt es dann auch Juden und/oder Israelis, die in diesem Sinne "antisemitisch" seien.
Entsprechende Haltungen sind auch innerhalb von Wikipedia nicht selten. Das Wort "Regelfetichist" ist mir nicht gerade selten aufgefallen. So eine Verwendung ist keine Grundlage einer sachlichen Diskussion. Sachliche Argumentation in dieser Diskussion ist hingegen, darauf hinzuweisen, dass ein Regelsystem, sei es offiziell (z.B. Gesetze) oder nicht (z.B. Alltagsgewohnheiten in der Kommunikation einer Gruppe), einen Zweck erfüllen soll (auch wenn es gottgegeben ist :-) ). Die Gesetze eines Staates beispielsweise sollen die Interesse einer Gruppe auf den Rest der Bevölkerung durchsetzten oder die Beziehungen zwischen den Gruppen so zu regeln, dass ein Gleichgewicht, das dem Interesse von allen dient, entsteht. In der Regel liegt die Situation irgendwo dazwischen. Ich kann mir kein Absolutismus vorstellen, der doch nicht an irgendeine Stelle auch irgendwelchen Interessen fast der ganzen Bevölkerung dient und es gibt de facto keine Situation (und vielleicht gab es sie nie), die nur das zweite schafft. Meinen (eher pessimistischen) Eindruck der aktuellen Situation auf der Welt erkläre ich an einer anderen Stelle.
Erfüllt ein Regelsystem seinen Zweck nicht mehr, sollte es ändern. Das passiert ja auch, nur manchmal extrem langsam (außer in Diktaturen, bei denen ändert sich das System schnell, wenn seine Ziele nicht erfüllt werden :-) ).
Zurück zu Wikipedia: Es freut mich, dass Wikipedia als einer ihre Grundregeln die Regel "ignoriere alle Regeln, wenn du eine ausreichende Argumentation hast" gestellt hat. Dem Ziel und nicht den Regeln sollte es nach dieser Grundregel immer gedient.
Es wird oft auch in Wikipedia die Meinung geäußert, dass es seriöse Quellen gibt die völlig zu vertrauen seien. Es freut mich daher auch, dass es in den Regeln tatsächlich nicht so ausgedrückt wird:
- Neutralität: Mittels eines neutralen Standpunktes versucht man, eine Thematik so zu präsentieren, dass sowohl deren Gegner als auch deren Befürworter die Darstellung tolerieren können. Er erfordert nicht die Akzeptanz aller; dies wird man selten erreichen, zumal manche Ideologien alle anderen Standpunkte außer ihrem eigenen ablehnen. Daher sollte das Ziel darin bestehen, eine für alle rational denkenden Beteiligten tolerable Beschreibung zu formulieren.
Das Gewicht wird also auf das rationale Denken, das Argumentieren, und nicht auf die angebliche Neutralität einer Quelle gesetzt. Man könnte es als das Gegenteil der Haltung der Religionen betrachten: Für diese gelten die Texte als gottgegeben und es wird höchstens interpretiert, nicht aber kritisch betrachtet. Was im Text steht, wird nie hinterfragt.
Es gibt viele in Wikipedia, die behaupten, dass eine Quelle, besonders was Zeitungen und die Nachrichten betrifft, seriös und eine andere nicht seriös ist (obwohl was die Bild(DE)- bzw. Krone(AT)-Zeitung betrifft fast alle Meinungen einheitlich sind :-) ). Interessanterweise sind für eine Gruppe "offizielle" Zeitungen wie die FAZ oder die Zeit seriös und andere "linksextremistisch" und für eine andere Gruppe die FAZ oder die Zeit "Vertreter des Kapitalismus" und andere eben seriös. Beide Haltungen weisen ziemlich stark das vorher erwähnte "religiöses" Element auf.
Dass die großen Zeitungen Oligopolen gehören und daher durchaus als nicht objektiv gelten können, halte ich für eine Banalität. Dass die linken Zeitungen sich oft von Fanatismus bezeichnen und eine Polemik führen eben auch.
• Erste Bemerkung: ich halte beides für eine Banalität, wenn allerdings doch nach Belege gefragt wird, gibt es zahlreiche, vor allem für das erste, danach zu suchen macht mir kein Spaß, auf Anfrage könnte ich hier doch ein paar erwähnen
• Zweite Bemerkung: die linken allerdings brauchen keinen externen Feind, sie schaffen es sich gegenseitig zu vernichten, wie Monty Pythons so geschickt und lustig in "life of bryan" zeigen.
Was zumindest die Zeitungen betrifft, geht es daher nicht darum, ob sie als objektiv in ihrer Meinungen gelten (wer soll das bitte bestimmen?), sondern darum, sich auf die Fakten (und nicht die Meinungen), die da beschrieben werden, zu konzentrieren, diese kritisch zu betrachten und diese nach so weit wie möglich objektiven Kriterien und eine so weit wie möglich rationaler Diskussion auszuwerten. So zumindest verstehe ich den Satz: eine für alle rational denkenden Beteiligten tolerable Beschreibung zu formulieren. Hoffentlich bin ich da nicht irrational :-).
Demokratie und Parteien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kurze Kritik:
Meinungsfreiheit ist angeblich eine der Säulen der Demokratie. Wie so sind dann unsere Demokratien auf Parteien basiert, deren Parlamentsmitglieder nur die zentrale Meinung der Partei unterstützen dürfen?
Pressefreiheit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kurze Kritik:
Lie is a lie is a lie is a lie. Eine Lüge ist eine Lüge ist eine Lüge und keine Pressefreiheit um Gottes Willen! Dass die Medien, wenn sie lügen, fast gar nicht bestraft werden, zeigt nur, wie unkontrolliert diese angebliche Säule der Demokratie bleibt. Sollten wir nicht die gegenseitige Kontrolle der drei Gewalten endlich mal auf die vierte auch erweitern? Wie viel postfaktische Politik muss noch betrieben werden, bis wir das begreifen? Oder ist es doch schon zu spät?
Sucht
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nämlich nach Geld und Macht. Die gefährlichste Sucht von allen. Dabei gefährdet sie vor allem die anderen und nicht die süchtige Person selber aber doch diese auch. Da eine süchtige Person doch nie glücklich wird, egal wie viel Geld oder Macht oder (in der Regel) beides hat. Ist es nicht Pflicht jeder Demokratie, diese Sucht einzudämmen?
Sind in diesem Sinne diese Personen nicht letztendlich wirklich arm? Vielleicht sollen wir in diesem Sinne eine Spendenaktion und Geld für z.B. Trump oder irgendeinem (anderen?) Mafia Boss sammeln.
Foltern
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jedem Folterer würde ich fragen: Wenn ich jetzt nach deinem Folter unterschreibe, dass mein Bleistift lebendig ist und fliegt, wird er tatsächlich fliegen? Mensch, wozu das Ganze? Immer noch, im 21. Jahrhundert nach ... was auch immer.
Genau so würde ich jede*n WikipedianerIn, die auf "gültige" Quellen für aktuelle Ereignisse besteht: Wenn es in einer solchen Quelle steht, dass der Bleistift fliegt, sollten wir es schreiben? Und wenn etwas offensichtliches, dass in so einer Quelle aus offenbaren Gründen nicht steht, nicht steht, sollten wir es auch nicht schreiben? Ich weiß, schon, die Antwort wird für viele doch "ja" sein. Was kann man sagen: wir verweigern einfache Logik... Bald wird es irgendwo stehen, dass 2+2=5 ist, da es genügende Quelle dafür gibt und 2+2=4 nicht wahr ist, da wir nicht genügende Quellen dafür haben.
Venezuela
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Interessant: erst nennen wir eine Person (Guaido), die mit dem gleichen Wahlsystem und in der gleichen Weise wie Maduro gewählt wurde, zu "anerkannten" (obwohl nicht gewählt) Präsident des Staates. Später nennen wir den gewählten Präsident einen Drogendealer und setzten wir Kopfgeld auf ihn. Das geht jetzt nach Gesetz schon, da Maduro nicht mehr "anerkannte" Präsident eines Staates ist. Anstatt also einen Putsch zu organisieren (was wir ehe schon gemacht haben, das hat einfach nicht so gut geklappt...), lassen wir jemand anderen für uns die unerwünschte Person töten... Jetzt dass die Ölpreise sogar negativ geworden sind, frage ich mich, wie lang es noch bis zu einer Invasion (im Still von Irak und co) noch dauert...
Vielleicht mag jemand denken, dass ich hier Maduro verteidigen will. Könnte ich machen, ich kenne die Situation dort nicht so gut, um das zu machen und daher werde ich es auch nicht machen. Es geht allerdings nicht darum...
Lichtung auf Griechisch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ich weiß nicht, ob es eine Übersetzung der "Lichtung" von Jandl auf Griechisch gibt. Hier ist mein Versuch:
ας δούμε...
Μερικοί θαρρούν
πως ζεξιά και δερβά
ζεν μοιαδουν, ζιαφέρουν.
το λάθος τους το βαρύ ζεν γνωρίδουν, ζεν ξέρουν...
Über den Titel bin ich noch nicht ganz sicher, der sollte eine Verwechslung zwischen δουμε-ζουμε sein aber ich weiß noch nicht, ob eine andere Form doch besser wäre (να δουμε, πως να δουμε, αν θα δουμε, τροπος να δουμε...). Das eigentliche Gedicht reimt nicht, die Musikalität der Sprache allerdings ist besser auf Griechisch aufbewahrt, wenn beide Formen von "wissen" (γνωρίζουν,ξερουν) mit Reim benutzt werden