Benutzer:ZEEs/Multileafkollimator

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Ein Multilamellenkollimator ist ein Gerät das in der Strahlentherapie an einem Beschleuniger angebracht wird, um den Behandlungsstrahl der Form des zu behandelnden Objektes anzupassen.

Ein Kollimator besteht aus verschiedenen Paaren von Lamellen aus einem Material mit einer hohen Ordnungszahl, meist Wolfram. Diese Lamellen können sich unabhängig voneinander bewegen und sind somit in der Lage jede beliebige Form anzunehmen, um somit die Umschließende eines im Behandlungsstrahls befindlichen Objektes nachzuformen (Konformale Behandlung).

Behandlungstypen

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Der Einsatz eines Multilamellenkollimators ermöglicht eine Vielzahl von Behandlungsarten, die eine schonendere und gezieltere Anwendung der Strahlung für den Patienten zur Folge hat.

Bei Stehfeldern werden Beschleuniger und Patientenliege auf eine bestimmte Position gebracht und während der Behandlung nicht mehr bewegt. Die Lamellenpositionen des Kollimators werden durch ein Bestrahlungsplanungssystem genau für diese eine Ausrichtung bestimmt.

Bogenbestrahlung

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Bei diesem Behandlungstyp ist zwischen konformaler und dynamischer Bogenbestrahlung zu unterscheiden. Bei dieser Behandlungsart steht die Patientenliege in einer bestimmten Position, während sich der Beschleuniger um die Zentrumsposition herum bewegt. Im Fall der konformalen Bogenbestrahlung wird durch das Bestrahlungsplanungssystem eine statische Lamellenposition ähnlich zu der eines Stehfeldes berechnet, nur dass bei der Bogenbestrahlung die Umschliessende aus allen bestrahlten Winkelpositionen in Betracht gezogen wird. Dadurch vergrössert sich im Normalfall das bestrahlte Volumen.

Die dynamische Bogenbestrahlung gleicht dies aus, indem während der Rotation des Beschleunigers die Lamellen dynamisch an die aktuelle Winkelposition angepasst werden. Somit entspricht die Feldgröße zu jeder Winkelposition ungefähr der eines äquivalenten Stehfeldes.

Intensitätsmodulierte Behandlung

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Während im Falle der konformalen Behandlung versucht wird, die Strahlung für das umliegende Gewebe so gering wie möglich zu halten, wird im Falle einer intensitätsmodulierten Behandlung (Intensity Modulated Radiotherapy - IMRT) der Multilamellenkollimator dazu verwendet, die Strahlung im Objekt gleichmäßig zu verteilen und somit Inhomogenitäten im Strahlendurchgang durch den Körper auszugleichen.

Es wird hierbei zwischen Sliding Window- und Step-and-Shoot-IMRT unterschieden. Während einer Sliding Window-IMRT-Behandlung bewegen sich die Lamellen, ähnlich wie bei einer dynamischen Bogenbestrahlung, fortlaufend und werden mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten über das Behandlungsfeld gefahren, um somit die Intensitätsunterschiede der Strahlung zu erreichen. Bei Step-and-Shoot-IMRT werden die Lamellen abwechselnd in eine bestimmte Position gefahren und darauffolgend Strahlung abgegeben, bis alle notwendigen Positionen durchlaufen sind.

Volmetrisch-modulierte Bogenbestrahlung

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Die volumetrisch-modulierte Bogenbestrahlung (Volumetric Modulated Arc Therapy - VMAT) ist die konsequente Zusammenführung aus dynamischer Bogenbestrahlung und IMRT.

Es existieren verschiedene Multilamellenkollimatortypen von unterschiedlichen Herstellen. Um die Geräte zu benennen wird normaler weise der Hersteller und die Anzahl der Lamellen genannt. Ein weiteres Charakteristikum ist die Breite der kleinsten Lamelle in der Behandlungsebene. Gängige Modelle sind:

Hersteller Lamellenzahl Breite Feldgröße
BrainLAB 52 3mm 10x10cm
Siemens 58 10mm 10x10cm
Siemens 82 10mm 10x10cm
Siemens 160 5mm 10x10cm
Varian 52 5mm 10x10cm
Varian 80 5mm 10x10cm
Varian 120 2,5mm 10x10cm

Zu Beginn der Strahlentherapie wurde einfache konische bzw. Rund-Kollimatoren verwendet. Es handelt sich hierbei um meist Blei- oder Wolframzylinder, die vor der Strahlenaustrittsöfnung des Beschleunigers befestigt werden und in der Mitte ein Loch mit einem definierten Durchmesser haben. Je nach Form des zu bestrahlenden Objektes werden diese Kollimatoren ausgetauscht um den Durchmesser den realen Gegebenheiten anzupassen. Gehirnmetastasen lassen sich hierbei meist sehr gut bestrahlen, da diese in der Regel relativ kugelförmig sind und, je nach Größe, auch relativ gut mit einem bestimmten Rundkollimator behandelt werden können.

Bei eher unförmigen bzw. auch bei größeren Objekten stößt das Rund-Kollimator-Konzept schon an seine Grenzen. Hierbei muss das zu behandelnde Objekt mit mehreren Einzelfeldern abgedeckt werden. Auf Grund der kreisrunden Öffnung des Kollimators kommt es jedoch somit in manchen Regionen zu Überlappungen verschiedener Felder, während in anderen Bereich weniger Strahlung ankommt, da diese zwischen zwei Feldern liegen. Man spricht hier auch von sogenannten Hot Spots und Cold Spots. Sicherlich ist dies jedoch auch eine Frage der Bestrahlungsplanung.

Das Prinzip des Rundkollimators wurde im Iriskollimator weiterentwickelt, so dass sich mit einem Kollimator verschiedene Durchmesser realisieren lassen und das Austauschen der Kollimatoren wegfällt.

Eine Weiterentwicklung in Richtung konformale Behandlung sind Kollimatoren, die keine kreisrunde Öffnung mehr haben. Hierfür wird für eine bestimmte Beschleuniger- und Patientenliege-Position die Kontur des zu behandelnden Volumens durch ein Bestrahlungsplanungssystem berechnet. Diese Daten werden dann auf einen Kunststoffblock übertragen und es entsteht somit eine Form der Kontur. Dieses Abbild wird dann dazu verwendet einen Kollimator mit Blei auszugießen, so dass ein konformaler Kollimator entsteht. Dieser ist jedoch abhängig vom zu bestrahlenden Feld, was das gesamte Konzept sehr arbeitsaufwändig macht.

Für die IMRT-Behandlung gibt es ähnliche Verfahren. Hierfür wird die auszugleichende Inhomogenität auf einen Metallblock übertragen indem mit Hilfe einer Fräsmaschine Bereich mit unterschiedlichen Tiefen herausgearbeitet werden. Dieser Metallblock wird dann anschliessend auch in den Behandlungsstrahl eingebracht und sorgt somit für eine gleichmäßige Bestrahlung des Zielvolumens. Auch hier ist der resultierende Block wieder spezifisch für ein Feld gefertigt und somit ist der Gesamtaufwand relativ hoch.

  • Geschichte:
    • Gießen von Bleiblöcken
    • Lochkollimatoren
      • Hot Spots, Cold Spots
    • Fräsen von IMRT-Blöcken
  • Primärlamellen
  • Größen
    • 10x10, 3mm, 52 BrainLAB
    • 40x40, 2,5mm, 120 Varian
  • Definition in IEC 61217
  • X- und Y-MLCs