Benutzer:Zamomin/Projekt: Daseinsformen der Zamonien-Romane
Zamonien[1] wird von den seltsamsten Fabelwesen bevölkert. Allein Menschen gibt es in Zamonien nur äußerst vereinzelt, da sie nach den zamonischen Erbfolgerempeleien, einem Machtkampf mit den Nattifftoffen, aus dem Land vertrieben wurden. Dennoch ist es bei all den Kreaturen und Monstern gerade ein Mensch, der in Die Stadt der Träumenden Bücher zum gefürchtetsten Herrscher der Unterwelt wird. Neben den Nattifftoffen, welche die politische Oberklasse Zamoniens darstellen, gibt es die Eydeeten, die die wissenschaftliche Elite Zamoniens bilden und die Lindwürmer, welche die literarischen Genies sind. Es ist schier unmöglich, alle Daseinsformen zu erfassen, daher wird hier nur eine kleine Auswahl der wichtigsten Gruppen aufgeführt:
Berghutzen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Daseinsform der Berghutze wird in den Zamonien-Büchern von der Berghutze Fredda vertreten, die in den Romanen Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär, Rumo & Die Wunder im Dunkeln und Die Stadt der Träumenden Bücher erwähnt wird. Fredda wird in diesen Büchern als die Letzte ihrer Art bezeichnet. Alles, was über Berghutzen bekannt ist, leitet sich also aus diesem einen Individuum ab. Ob die beschriebenen Eigenarten typische Eigenarten von Berghutzen oder speziell Eigenarten von Fredda sind, bleibt teilweise unklar. Fest steht, dass Berghutzen dermaßen behaart sind, dass ihr Korpus nicht erkennbar ist. Und das ist auch gut so, denn Berghutzen gelten als die hässlichsten Wesen überhaupt. Weiterhin werden Berghutzen als äußerst liebebedürftig und anschmiegsam beschrieben. Sie stammen aus dem Hutzengebirge, gehören zu den Gebirgsdämonen und sind unfähig zu weinen.
Die Berghutze Fredda wird als albern und intelligent dargestellt. Sie kann nicht sprechen nur schreien und äußert sich daher ausschließlich per Bleistift und Notizblock. Fredda schreibt Gedichte, die sich zwar immerhin reimen, allerdings alles andere als große Literatur sind.
Buchlinge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Buchlinge sind Zyklopen, die ausschließlich in den Katakomben von Buchhaim beheimatet sind.
Jeder von ihnen lernt während seines Lebens das Gesamtwerk eines zamonischen Dichters auswendig, weswegen einige Buchlinge aufgrund des umfangreichen Werkes "ihres" Schriftstellers nahezu pausenlos am lernen sind. An ihrem Lebensort, in der Ledernen Grotte, dreht sich alles nur um Bücher. Die Buchlinge sind zwar eine absolut gutmütige Zyklopenart, bemühen sich allerdings nachhaltig um einen möglichst schlechten Ruf, damit sie ungestört ein friedliches Dasein führen können. Dies gelingt ihnen, da sie hypnotische Kräfte haben, miit deren Hilfe sie Bücherjäger suggerieren, sie seien 3 Meter großen, schrecklichen Buchlingen begegnet und nur mit knapper Not dem Tod entkommen.
Ihre Ernährung ist ein bislang unerforschtes Wunder: Sie ernähren sich ausschließlich vom Lesen. Das heißt, wenn sie genug gelesen haben, verspüren sie ein Gefühl der Sättigung. Zu viel Lesen kann auch zu Übergewicht führen.
Auch verfügt jeder Buchling, genau wie die Buntbären, über eine individuelle Hautfarbe.
Jeder der Zyklopen nimmt über die Jahre hinweg die Charakterzüge seines auswendig gelernten Dichters an, weshalb sie sich individuell sehr stark unterscheiden. Die Zeit, in der sie nicht lesen, verbringen sie mit Diskussionen.
Buntbären
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Buntären sind aufrechtgehende Bären, die sprechen können und ein farbiges Fell haben. Keine zwei Buntbären haben jedoch das gleiche Fell. Die Buntbären bevölkerten füher zu Tausenden den Großen Wald, waren sie plötzlich von einem Tag zum anderen verschwunden. Käpt'n Blaubär fand sie auf der Moloch wieder. Er leistet auch einen wesentlichen Teil an der Befreiung der Buntbären, so das sie danach eine Siedlung im Großen Wald bilden konnten. Aus diesen Anfängen entwickelte sich über die Jahre eine der beliebtesten Touristenattraktionen Zamoniens. Bekanntester Vertreter ist Käpt’n Blaubär.
Eydeeten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eydeeten sind einzelgängerische und mit mehreren Gehirnen versehene Wesen, die die geistige Elite Zamoniens bilden. Der bekannteste und intelligenteste ist Prof. Dr. Abdul Nachtigaller, der sieben Gehirne besitzt, was ihn zum einzigen bekannten Eydeeten der Kategorie 7 macht. Ein Eydeet dieser Kategorie kann sein Wissen an Wesen, die sich in seiner Nähe befinden, weitergeben.
Ein weiterer berühmter Eydeet ist Dr. Oztafan Kolibril. Er besitzt vier Gehirne und ist damit ein Eydeet der Kategorie Vier. Ab dieser Kategorie verfügen Eydeeten über die o.g. Fähigkeit der bakteriellen Übertragung von Wissen, von der als Empfänger auch Nicht-Eydeeten profitieren können.
Eydeeten verbringe ihre Zeit oft mit der Anfertigung wissenschaftlicher Doktorarbeiten, welche ihnen auch als Währung untereinander dienen. Prof.
Wie man bereits aus den beiden vorhin genannten Namen erkennen kann, tragen Eydeeten immer einen orientalischen Vornamen und einen Nachnamen, der eine Vogelart beinhaltet. Ein weiteres Beispiel hierfür wäre Hachmed Ben Kibitzer, ein Antiquar aus Buchhaim (drei Gehirne).
Von Eydeetinnen (siehe auch Frauenstudium) wurde bisher in der Sekundärliteratur nicht berichtet. Dies mag daran liegen, dass Walter Moers als Begründer der Zamonien-Forschung nur die männlichen Überlieferungen zugänglich gemacht worden sind. Prinzipiell aber wird eydeetisches Wissen gleichberechtigt an Frauen und Männer weitergegeben: In der Nachtschule Prof. Dr. Nachtigallers werden auch Frauen ausgebildet, z.B. die Berghutze Fredda.
Fhernhachen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fhernhachen sind Halbzwerge, welche größtenteils vom Ackerbau und der Wolpertinger-Aufzucht leben. Sie wohnen üblicherweise in einer der vier großen fhernhachingschen Städte und beziehen auch ihre Nachnamen nach dem Wohnort (ein aus Hachen stammender Fhernhache heißt demnach "von Hachen").
Fhernhachen sind grundsätzlich immer komplett optimistisch eingestellt und kennen untereinander keine Strafen.
Sie stammten aus Fhernhachingen im Südwesten Zamoniens, ein Land, das durch eine lange Spalte (der sogenannten "Wotans-Kerbe")vom Kontinent abgetrennt war. Die Legende besagt, das Wotan, ein Gott mit wenig Verständnis für Gutmütigkeit, eines Tages über die Nettigkeit der Fhernhachen so aufgebracht war, dass er mit seiner Riesenaxt ihr Land von Zamonien trennte.
Die berühmtesten Vertreter dieser Daseinsform sind die zwei Fhernhachenkinder Ensel und Krete von Hachen, , die sich in Ensel und Krete im Großen Wald verlaufen. Auch in Die 13 1/2 Leben des Käpt’n Blaubär und Rumo & Die Wunder im Dunkeln tauchen mehrmals Fhernhachen auf.
Gimpel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gimpel sind eine zusammengwürfelte Gruppe aus eingefleischten Individualisten. Sie leben in der Süßen Wüste und sind auf der Wanderschaft nach Anagrom Ataf. An ihrem Äußeren sind die Gimpel leicht zu erkennen: Sie sind in lange Bahnen aus einem Gewebe, das aus Gimp hergestellt wird, gehüllt und an der Stelle, an der normalerweise Augen zu sehen wären, tragen sie kleine Periskope, damit sie auch bei einem Sandsturm (während dessen sie sich gerne im Sand eingraben) den Überblick bewahren können. Außerdem sind die Gimpel sehr begabte Kamedarzüchter. In der Gemeinschaft der Gimpel spielen zwei Dinge eine wichtige Rolle: Das Gimp (s.u.: Zamonische Flora) und die zwölf Regeln, die in einer Sandflaschenpost gefunden wurden. Eine dieser Regeln ist der Grund dafür, dass die Gimpel auf der Suche nach der halbstabilen Fatamorgana Anagrom Ataf sind.
Haifischmaden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Haifischmaden stammen von Maden und Haien ab. Sie besitzen keine Lunge und sind oft in kriminelle Machenschaften verwickelt.
Kratzen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Begriff ist metonymisch mit dem Begriff Katze und dem Adjektiv kratzen verknüpft. Kratzen unterscheiden sich nur wenig von den bei uns bekannten Katzen nur durch die Tatsache, dass sie jedwege Sprache, sowohl jede der Menschen und anderer Daseinsformen, als auch aller Tiere, sprechen können und zwei Lebern haben. Im neuen Moers-Roman [{Der Schrecksenmeister]] spielt ein solches Krätzchen namens Echo eine große Rolle.
Die Kupfernen Kerle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kupfernen Kerle sind eine Armee mechanischer Lebewesen, die nach der Schlacht im Nurnenwald von Alchimisten, Feinmechanikern, Chirurgen und Waffenschmieden aus den Überlebenden und Überresten der Kriegsparteien zusammengesetzt wurden. Nachdem sie in Zamonien, oder genauer gesagt: in der zamonischen Obenwelt eine Weile Angst und Schrecken verbreitet hatten, mussten sie durch die Lindwürmer der Lindwurmfeste eine üble Schlappe einstecken. Daraufhin zogen sie unter der Führung von General Ticktack nach Untenwelt, um den Herrschern der Stadt Hel zu dienen. Doch noch in der Untenwelt wurden sie von den toten Yetis unter Einsatz deren "Lebens" vernichtet.
Als literarisches Vorbild für General Ticktack kann der "kupferfarbige General" aus Gottfried August Bürgers Münchhausen angesehen werden, auf dessen Kopf anstelle der Schädeldecke eine silberne Platte montiert ist, die er nach Belieben mit seinem Hut abnehmen kann.
Dem aufmerksamen Leser wird nicht entgehen, dass General Ticktack und seine Armee gleichsam die Personfikation des Militarismus in der westlichen Kultur darstellen. Die Kupfernen Kerle symbolisieren dabei die Masse nicht nachdenkender Militärs, während der General den sich verselbständigenden Militärapparat widerspiegelt, dessen Befehlen seine Gefolgsleute bedingungslos gehorchen. Ticktack - das Militär - ist bereit, das kriegerische Potential jeder neuen Technologie auszunutzen ("er würde sie sich aneignen und in seinen unersättlichen Leib einbauen lassen"), was zu einem schleichenden Prozess des Machtausbaus führt. Auch wird der General mehr und mehr in die Lage versetzt, nicht mehr "auf die lästigen Mittel der Diplomatie zurückgreifen" zu müssen. In anderen Worten: Das Militärwesen wird bei den gegenwärtigen Trends in unserer Gesellschaft demnächst nach belieben Krieg führen. Hier findet sich also eine versteckte (Irak-)Kriegskritik im Roman.
Lindwürmer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Lindwürmer sind ein Volk von Urzeitechsen. Sie gehören zur Kategorie der Drachen. Jedoch verkümmerten ihre Flügel, sodass sie nicht mehr fliegen können. Zur Zeit des Untergangs der Dinosaurier lebten die Lindwürmer noch in einem großen See, heute Loch Loch genannt. Nach der Katastrophe kamen die Lindwürmer erstmals aus dem warmen Wasser des Sees. Wegen der Kälte, die an Land herrschte, zogen sie sich in einen nahe gelegenen Berg zurück, welcher mit einem Netz aus Gängen durchzogen war. Diesen Berg nannten sie später die Lindwurmfeste. Die Lindwürmer entwickelten sich im Laufe der Jahrhunderte. Sie wurden kleiner und ruhiger, doch die Abstammung blieb. Lindwürmer werden dank ihrer Vorfahren mehrere Jahrhunderte alt. Aus den wilden Echsen wurden friedfertige Lebewesen. Die Lindwürmer verstanden sich prächtig mit Literatur und Dichtung. Einer der bedeutensten Dichter hieß Hildegunst von Mythenmetz. Er spielt in dem Moersroman "Die Stadt der träumenden Bücher" eine große Rolle.
Lindwurmfeste
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Lindwurmfeste ist ein ausgehöhlter Berg mitten in Zamonien, unweit vom Loch Loch. Legenden zugrunde ist im innern der Lindwurmfeste ein kolossaler Diamant versteckt. Dies ist jedoch nicht bewiesen. Trotzdem wurde die Lindwurmfeste in den letzten Jahrhunderten sehr oft belagert. Die Lindwürmer wehrten die Angriffe bisher jedoch erfolgreich ab.
Schrecksen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stollentrolle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Stollentroll ist ein halbhumanoider Schattenparasit unterster Ordnung, was bedeutet, dass er vornehmlich in Fremdbauten haust. Er bevorzugt eine nass-feuchte und dunkle Umgebung, die nach Möglichkeit unter der Erde liegen sollte (vgl.: Troll). Ein "Stollentroll" ist das - statistisch gesehen - unbeliebteste Wesen auf dem gesamten Kontinent Zamonien. Er kann keinerlei herausragende Fähigkeiten vorweisen und ist dazu noch extrem hässlich. Sein einziger Lebensinhalt ist es, einsame Wanderer in die Irre zu führen oder falsche Ratschläge zu erteilen.
Unvorhandene Winzlinge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die unvorhandenen Winzlinge (wie sie von Dr. Kolibril genannt werden, was sie sehr unverschämt finden) sind kleine, aber hochintelligente Lebewesen, die älter sind als unsere Zeit. Sie rechnen mit kleinen Zahlen, die zu klein für unser Gehirn sind, weshalb wir sie nicht verstehen würden. Sie haben die Phantasie, den Humor, Raum und Zeit, den Schmerz, den Tod, den Krieg, die Steuern, die Liebe und noch einige andere Dinge (vor allem große Dinge!) vor einer unvorstellbar kleinen Zeit überwunden. Das einzige, womit sie sich beschäftigen sind kleine Zahlen. Außerdem sind sie davon überzeugt, dass alles aus Zahlen besteht. In Rumo & Die Wunder im Dunkeln helfen sie Smeik, das tote Herz von Rala wieder zum schlagen zu bringen.
Waldspinnenhexe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wolpertinger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein zamonischer Wolpertinger sieht eigentlich aus wie ein Hund, der auf zwei Beinen geht (und wie auch bei Hunden gibt es verschiedene Rassen), hat aber neben einem rudimentären Geweih überragende Instinkte, Reflexe und kämpferische Fähigkeiten. Es gibt zwei Arten von Wolpertingern: die wilden, auf vier Beinen laufenden und die intelligenten, aufrecht gehenden Wolpertinger. Die meisten Wolpertinger der zweiten Sorte leben in der zamonischen Stadt Wolperting. Der größte Held Zamoniens, Rumo, ist ein Wolpertinger und ist in dem Roman Rumo & Die Wunder im Dunkeln der Protagonist (vergleiche auch: Wolpertinger).