Benutzer:Zauberlocke/Reuterlampe
Die Reuterlampe, benannt nach ihrem Entwickler Hans Reuter (1881–1954), ist eine vielseitig einsetzbare Leuchte, die 1921 Marktreife erlangte und sich in der Folgezeit rasch verbreitete. Nur fünf Jahre nach ihrer Einführung fanden sich bereits etwa 10.000 Exemplare im Einsatz.
Konstruktion und Funktion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Reuterlampe zeichnet sich durch ein lichtdichtes Rohrgehäuse aus, in dessen Achse die Glühlampe in weiten Grenzen verstellbar ist. Das Gehäuse ist mit einer Gelenkschelle verbunden, an der der Stativstiel montiert ist, was eine schnelle Anpassung der Leuchtrichtung ermöglicht.
Die verwendete Glühlampe besitzt eine punktförmige Wendel. Um die Reuterlampe zu betreiben, ist ein Niederspannungsanschluss (6 V) erforderlich, wobei die Stromquelle eine Entnahme von mindestens 5 A bereitstellen muss.
Im vorderen Bereich des Rohrgehäuses findet sich üblicherweise eine Linse mit einer Brennweite von 10 cm, die als Einfachkondensor fungiert. Ein Blendenhalter ermöglicht das Einsetzen unterschiedlichster Blenden oder Glasscheiben mit einem Durchmesser von 50 mm, wie Mattscheiben oder Farbfiltern.
Beleuchtungsmodi
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Reuterlampe erlaubt die Erzeugung von parallel, konvergent oder divergentem Licht in raschem Wechsel. Durch das Verschieben des Lampenträgers kann die Wendel auf eine weit entfernte Wand scharf abgebildet werden, was zur Erzeugung von parallel verlaufendem Licht führt. Eine weitere Verschiebung in Richtung des Kondensors erzeugt divergentes Licht, während das Zurückziehen konvergentes Licht hervorbringt. Dies macht die Reuterlampe zu einem praktischen Werkzeug nicht nur für den Unterricht, sondern auch für Fach- und Industriefotografen, denen sie starke Flush- bzw. Spotlight-Optionen bietet.
Für spezielle Anwendungen kann der Einfachkondensor durch einen Doppelkondensor ersetzt werden, der eine Brennweite von 5 cm aufweist und die Lichtausbeute erhöht. Um einen besonders kleinen Lichtpunkt zu erzeugen, wird das lange Vorsatzrohr mit einer Linse von 20 cm Brennweite verwendet.
Einsatzmöglichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Reuterlampe kann mit einem 10 mm Stiel an ein Stativ mittels Doppelmuffe befestigt oder eigenständig in eine Tischklemme oder einen Dreifuß eingesetzt werden. Eine vertikale Verschiebung wird durch die Zwischenschaltung einer Klemmsäule leicht ermöglicht.
Verbreitung und Nachwirkung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1921 war die Reuterlampe bereits weit verbreitet, und in den folgenden drei Jahrzehnten wurde sie "oft kopiert, aber nie erreicht". Heute wird sie von der PHYWE AG als „Experimentierleuchte“ in einer Weiterentwicklung angeboten, obwohl sie international weiterhin als "Reuterlampe" bekannt ist.
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- PHYWE-Nachrichten, Erläuterungen, Katalog der PHYWE AG, Göttingen, 1949;
- Hans Reuter: Fort mit der Kreidephysik, 1. Teil, Verlag: Physikalische Werkstätten AG, Göttingen, 1925;
- Handschriftliche Notiz von Dr. Hans Reuter (Auszug).“
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