Benutzer Diskussion:1970gemini/Archiv/2010/Mai
Datei:IR Hamburg 001 - Kaserne.jpg
Hallo! Ich bin zufällig im Artikel Infanterie-Regiment „Hamburg“ (2. Hanseatisches) Nr. 76 auf die eingestellte Farblitho-Postkarte gestoßen. Ohne mich in der Thematik weiter auszukennen, kann ich jedoch sagen, dass darauf eine 1881 erbaute Kaserne in Harburg/Elbe zu sehen ist, die demnächst für die Erweiterung der TU Harburg umgebaut wird. Harburg kam jedoch erst 1937/38 zu Hamburg (Hamburg-Harburg (Stadtteil)). Die "Kaserne auf dem Schwarzenberg" an der Schwarzenbergstraße ist jedoch sonst nur noch unter dem Namen Pionier-Kaserne bekannt, weil dort seit 1884 oder 1894 Pioniere aus Rendsburg (eventuell diese: Neupreußische Pionierbataillone#Schleswig-Holsteinisches Pionier-Bataillon Nr. 9 ?) bis zum Ende des I. WK stationiert waren. War also das Infanterie-Regiment 76 wirklich in Harburg und nicht in einer Hamburger Kaserne stationiert? Desweiteren ist mir im Artikel der Satz zur Geschichte mit dem Lübecker Militärs etwas unverständlich. Beste Grüße -- Hammon 19:42, 19. Mai 2010 (CEST)
- Hallo nochmals! Ich hatte mir auf Dein anraten nochmals das andere s/w-Foto angeschaut. Nun waren mir allerdings beim zweiten hinsehen Zweifel gekommen, ob auf beiden Bildern das gleiche Gebäude ist - und hab ein wenig im Bücherschrank gegraben. Die Infos hab ich in den Artikel zum IR 76 eingearbeitet (dort bleibt aber noch einiges zu tun). Demnach stand ab 1871 eine eigene Kaserne zur Verfügung (Bundesstraße - Reste sind glaub ich nach dem Krieg beseitigt worden, dort ist jetzt u. a. die Uni Hamburg) und vorher war es in anderen Stadtteilen, nicht jedoch in Harburg untergebracht. Nach zwei gefundenen Bildern der Kaserne Bundesstraße (nach Vergleich Bauform, Fensteranzahl) möchte ich sagen, dass das s/w-Bild wohl die richtige 76er Kaserne darstellt - kann also gerne eingebunden werden! Die farbige Karte zeigt jedoch die Kaserne in Harburg, die bis auf einen fehlenden Zwischenflügel an der Schwarzenbergstr. 93 steht (vergl. Google Maps Sat.). Dort war wirklich das Schleswig-Holsteinsche Pionier-Bataillon Nr. 9 (warum auch immer erst ab 1893/94, bei Kasernen-Baujahr 81). Siehe http://pioniere-der-unterelbe.org/html/pibtl_9.html und hier sind weitere Postkarten der Harburger Kaserne http://www.harburg-an-der-elbe.de mal Stichwort "Kaserne" eingeben. Das farbige Bild sollte also eine neue Beschreibung erhalten und könnte erstmal in Neupreußische Pionierbataillone eingesetzt werden. Gruß -- Hammon 00:53, 21. Mai 2010 (CEST)
- Hallo gemini - ich habe schon den Geschichtsabschnitt (anhand der weblinks und eigener Litartur) so überarbeitet und ergänzt, dass man ihn nun versteht und auch Infos über die Hamburger Kaserne hinzugefügt. Ohne noch weiter am Thema zu bleiben, habe ich mich auf die Zeit bis 1871 beschränkt und jemand anderes kann gerne die Geschichte bis 1919 ergänzen.
- Diesen nun nicht mehr vorhandenen Satz hatte ich wegen fehlendem Punkt oder anderem Satzzeichen vor Lübeck und nachfolgend unglücklichem Satzbau zunächst nicht verstanden --- > Nach der Gründung des Norddeutschen Bundes 1867 wurde Hamburg, wo die Soldaten des Hamburger Bürgermilitärs aufgingen, Garnison der hannoveraner Bataillone Lübeck, es nahm die desLübecker Militärs auf, für das III. Bataillon.
- Diesen verstehe ich als Nicht-Militärhistoriker auch nicht: 1. April 1897 wurde das III./76 zu II./162 (Infanterie-Regiment „Lübeck“ (3. Hanseatisches) Nr. 162) nach Lübeck abgegeben. ---- Wenn das III./76 bereits in Lübeck war, wie kann man es dann nach Lübeck abgeben, muss es nicht "das III. aus Lübeck wurde an das II./176 (in Lübeck)" heißen?
- Nochmals Bilder: 1.) s/w-Bild, also alte Version der Bilddatei (gleich Kaserne des IR 76 in der Bundesstraße) sollte als eigene Datei hochgeladen wieder auf Artikel zum IR 76 eingefügt werden 2.) jetziges farbiges Bild sollte eine neue Bildbeschreibung oder unter anderem Dateinamen nochmal hochgeladen werden, da diese Kaserne in Harburg (gleich Schwarzenbergkaserne oder Pionierkaserne) nach meinen neusten Erkenntnissen seit Fertigstellung 1881 - bis zur Übernahme durch die SH-Pioniere No 9 im Jahr 1893 - Kaserne des II. Bat. des IR 75 war! -- Hammon 01:09, 25. Mai 2010 (CEST)
- Nein, ich meine wirklich die Bremer. Hatte mich doch gewundert warum in Harburg ab 1881 eine so große Kaserne steht, die dann erst ab 93 (andere Quellen zwar 1884 und 1894) von Pionieren bezogen wurde. Schlüssige Erklärung laut http://www.preussenweb.de/preussstart.htm zum IR --75--: Standorte: 1866: St., I. u. II Harburg, F. Stade - 1867: St. u. I. Bremen, 1893 II. Bremen. Also 75er erst ab 1893 vollständig in Bremen/Stade! Von Rahlstedt kann ich nichts berichten. Zu Hamburg weiß ich nur noch das im Juni/Juli 1871 dass IR 31 (neben IX. Generalkommando) Garnison in Altona erhält (dort sind noch Teile der Viktoria-Kaserne erhalten) und das die Wandsbeker Husaren nach Wandsbek bzw. Marienthal kommen. -- -- Hammon 15:36, 25. Mai 2010 (CEST)
- Sofern meine Beiträge fehlerhaft oder unverständlich sind, dürfen sie gerne überarbeitet werden. Zum 85er fällt mir nun wirklich nix ein :) - -- Hammon 19:27, 25. Mai 2010 (CEST)
Klingenberg 8-9
Lieber Gemini1970, was da den 2. Weltkrieg überstand und später abgerissen wurde, waren gründerzeitliche historistische Neubauten, die nach Abbruch des großen Renaissancehauses errichtet worden waren. --Der Bischof mit der E-Gitarre 21:28, 16. Mai 2010 (CEST)
Soldatenleben in Württemberg
Rezension aus "Momente, Beiträge zur Landeskunde von Baden-Württemberg!, Heft2/2010:
"Im Fokus sozialgeschichtlicher Forrschungen zum Militär im Deutschen Kaiiserreich stand bislang überwiegend das Offizierskorps. Die wenigen Studien, die den einfachen Soldaten gewidmet waren, beschäftigten sich mit deren Erfahrungen in Kriegszeiten. In seiner 2007 eingereichhten Stuttgarter Dissertation beschreitet Daniel Kim neue Wege: Er untersucht das Alltagsleben württembergischer Mannnschaftssoldaten von der Rekrutierung bis zur Entlassung während der langen Frieedenszeitzwischen 1871 und 1914.
Dem Autor ist es durch eine intensive Sichtung der umfangreichen Bestände im Hauptstaatsarchiv Stuttgart gelungen, eine Vielzahl von Mosaiksteinchen zusammmenzutragen, die ein lebendiges Bild des soldatischen Alltags im XIII. (Königlich Württembergischen) Armee-Korps ergeeben. So erfährt der Leser ebenso von einer Paratyphus-Endemie, die 1894 die Soldaten bedrohte, wie vom Fußballspiel, das erst seit dem Jahr 1909 erlaubt war, von den Konflikten mit der Zivilbevölkerung wegen Lärmbelästigung durch Musizieren und SChießen oder von den durchschnittlich 20 selbstmorden bzw. Selbstmordverrsuchen württembergischer Soldaten pro Jahr.
Kim bleibt jedoch nicht bei der Aufzählung von Details stehen, sondern benennt auch wichtige Entwicklungen während der Jahre zwischen dem Ende des Deutschzösischen Kriegs und dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs; dazu zählte beispielssweise die deutliche Verbesserung der Hygiene durch den Neubau von lazarettten. Auch werden die württembergischen Verhältnisse mit denen anderer deutscher Länder verglichen. So waren im liberalen Württemberg militärisch-männliche Werttvorstellungen geringer ausgeprägt als in Preußen; auch gab es im deutschen Süddwesten weitaus weniger Probleme zwiischen Militär und Sozialdemokratie.
Daniel Kirn hat mit seiner Untersuchung der soldatischen Lebens- und Erfahrungsswelt in Friedenszeiten vielfach Neuland betreten; ihm ist eine für die Militär-, Soziial- und Alltagsgeschichte Württembergs wichtige Studie gelungen.
Matthias Ohm, Stuttgart" Gruß -- Milgesch 15:21, 17. Mai 2010 (CEST)
Klingenberg 8-9
Lieber Gemini1970, was da den 2. Weltkrieg überstand und später abgerissen wurde, waren gründerzeitliche historistische Neubauten, die nach Abbruch des großen Renaissancehauses errichtet worden waren. --Der Bischof mit der E-Gitarre 21:28, 16. Mai 2010 (CEST)
Soldatenleben in Württemberg
Rezension aus "Momente, Beiträge zur Landeskunde von Baden-Württemberg!, Heft2/2010:
"Im Fokus sozialgeschichtlicher Forrschungen zum Militär im Deutschen Kaiiserreich stand bislang überwiegend das Offizierskorps. Die wenigen Studien, die den einfachen Soldaten gewidmet waren, beschäftigten sich mit deren Erfahrungen in Kriegszeiten. In seiner 2007 eingereichhten Stuttgarter Dissertation beschreitet Daniel Kim neue Wege: Er untersucht das Alltagsleben württembergischer Mannnschaftssoldaten von der Rekrutierung bis zur Entlassung während der langen Frieedenszeitzwischen 1871 und 1914.
Dem Autor ist es durch eine intensive Sichtung der umfangreichen Bestände im Hauptstaatsarchiv Stuttgart gelungen, eine Vielzahl von Mosaiksteinchen zusammmenzutragen, die ein lebendiges Bild des soldatischen Alltags im XIII. (Königlich Württembergischen) Armee-Korps ergeeben. So erfährt der Leser ebenso von einer Paratyphus-Endemie, die 1894 die Soldaten bedrohte, wie vom Fußballspiel, das erst seit dem Jahr 1909 erlaubt war, von den Konflikten mit der Zivilbevölkerung wegen Lärmbelästigung durch Musizieren und SChießen oder von den durchschnittlich 20 selbstmorden bzw. Selbstmordverrsuchen württembergischer Soldaten pro Jahr.
Kim bleibt jedoch nicht bei der Aufzählung von Details stehen, sondern benennt auch wichtige Entwicklungen während der Jahre zwischen dem Ende des Deutschzösischen Kriegs und dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs; dazu zählte beispielssweise die deutliche Verbesserung der Hygiene durch den Neubau von lazarettten. Auch werden die württembergischen Verhältnisse mit denen anderer deutscher Länder verglichen. So waren im liberalen Württemberg militärisch-männliche Werttvorstellungen geringer ausgeprägt als in Preußen; auch gab es im deutschen Süddwesten weitaus weniger Probleme zwiischen Militär und Sozialdemokratie.
Daniel Kirn hat mit seiner Untersuchung der soldatischen Lebens- und Erfahrungsswelt in Friedenszeiten vielfach Neuland betreten; ihm ist eine für die Militär-, Soziial- und Alltagsgeschichte Württembergs wichtige Studie gelungen.
Matthias Ohm, Stuttgart" Gruß -- Milgesch 15:21, 17. Mai 2010 (CEST)