Benutzer Diskussion:Chef/Der wahre Nietzsche

Ob Johann Heinrich Jung-Stilling (1740 bis 1817) ein "heimlich-subversiver Schriftsteller" ist? Seine "Lebensgeschichte" lässt das nicht erkennen. In seinen vielen nachtodlichen Belehrungen aus dem Jenseits in der letzten Zeit erweist er sich als eher konservativer reformierter Christenmensch. Man prüfe dies bei: [1]

Wenn das ein ernstgemeinter Beitrag sein soll und also der doch nur als Jux gedachte umseitige Text schon so falsch verstanden werden kann, wundert mich allerdings das Elend der Nietzscherezeption überhaupt nicht mehr. Ob der Text vielleicht nicht ganz ironiefrei ist? Sollte auch Stifter gar nicht so revolutionär sein, und sind die Meinungen von Altphilologen und Pfarrerstöchtern zu Nietzsches Krankheit gar nicht so ernst zu nehmen? Doch Obacht: Könnte anders herum etwa hinter der frechen Behauptung, die Nietzscheliteratur sei größtenteils unlesbar, eine ernsthafte Enttäuschung aufzufinden sein? Und kann man überhaupt schon lesen, wenn man nur die Buchstaben kennt, oder ist die Analphabetenquote doch auch in unseren fortschrittlichen Gesellschaften viel höher als vermutet? Das sind solche Fragen, die einen in gewissen Gemütsverfassungen der Verzweiflung näher bringen. (Das „heimlich“ an der inkriminierten Stelle sollte sich übrigens auf das Verb „lesen“, nicht auf die Zuschreibung „revolutionär-subversiv“ beziehen, aber das ist wohl wirklich mißverständlich.)--Pangloss Diskussion 20:09, 17. Mai 2008 (CEST)