Benutzer Diskussion:Dr.Zimbel
Lieber Dr. Zimbel, bevor du das nächste Mal im Artikel Deutsch-Französischer Krieg etwas ändern willst, lese dir Wikipedia:Literatur durch. Da ist davon die Rede: "Es werden die wissenschaftlich maßgeblichen Werke sowie seriöse, möglichst aktuelle Einführungen aufgeführt". --Vive la France2 (Diskussion) 17:13, 29. Okt. 2020 (CET)
Lieber Vive la France2, ich verstehe Deine Einwände gegen meine Änderung leider nicht. Auch moderne Literatur sagt nichts anderes, als das die Deutschen sich seiner Zeit auf das humanitäre Völkerrecht bezogen. Mit der alten Quelle wollte ich lediglich das Selbstverständnis der Deutschen zu der Zeit aufzeigen. Auch habe ich meinen Text ohne Wertung geschrieben. Er beschreibt lediglich warum die Deutschen damals so handelten, nicht das es richtig war. Der jetzige Text stellt mir die deutschen Bestrafungsmaßnahmen zu willkürlich dar. „Es waren ja nur 1000 Opfer“ und „sie schlossen sich wegen der schlechten Behandlung durch die deutschen Besatzer zusammen“. Der Grund für diese extrem überzogenen Bestrafungsmaßnahmen war nunmal das die Deutschen damals meinten das die Franctireurs heimtückisch handelten und sie somit den Schutz des humanitären Völkerrechts verwirkt hatten. Damit möchte ich die Maßnahmen nicht gutheißen, aber zumindest sollte der Grund für die deutschen Handlungen dargelegt werden. (nicht signierter Beitrag von Dr.Zimbel (Diskussion | Beiträge) 20:23, 29. Okt. 2020 (CET))
Wenn dem doch so ist, warum nutzt du keine neuere Literatur? Auf welche rechtliche Grundlage beriefen sich die deutschen Soldaten? Auf die erste Genfer Konventionen von 1864? --Vive la France2 (Diskussion) 20:37, 29. Okt. 2020 (CET)
Es ist ein großer Unterschied, ob die neuere Forschung zu dem Ergebnis kommt: Es war faktisch gegen das Völkertrecht oder die Deutschen haben es einfach nur behauptet. In die Richtung drückt es Gerd Fesser, Militärhistoriker aus. --Vive la France2 (Diskussion) 20:52, 29. Okt. 2020 (CET)
Lieber Vive la France2,
ich habe geschrieben das ich eine zeitgenössische Sichtweise der damaligen Deutschen für angebrachter hielt, möchte es aber auch mit neuerer Literatur versuchen. 2015 schrieb Winfried Leipold, von der philosophische Fakultät der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, eine Dissertation mit dem Titel »Der deutsch-französische Krieg von 1870/71. Die Konfrontation zweier Kulturen im Spiegelbild von Zeitzeugen und Zeitzeugnissen« (er erhielt seinen Doktor mit Note 1). Auf Seite 105 schreibt er:
Zitat:
„Wie immer man Gambetta einschätzt – diese »guerre à outrance«, dieser »Krieg Gambettas«, offenbart deutlicher denn je: ohne »kaiserliches Korsett«, unberechenbarer, revolutionärer, des- potischer, enthemmt bis zur Gewalttätigkeit, kontrastiert dieser »Volkskrieg« mit preußischem Sittenkodex und Ehrbegriff. Auf deutscher Seite wird er als Ausdruck reiner Anarchie empfunden. Zu diesem Zeitpunkt hätten die beiden Nationen in ihrem militärischen Selbstverständnis nicht unterschiedlicher sein können.
»Wir hatten ja auch zwei Arten von Krieg durchgemacht. Eine vornehme, ritterliche, einen Kampf zwischen Edelleuten, das war der Feldzug gegen die kaiserlich-französische Armee und dann eine wilde, grausame, ein mörderisches Ringen und Raufen, einen Vernichtungskrieg, einen Krieg bis aufs Messer gegen die Massen der Republik im Süden von Paris.« (Karl Tanera, »Ernste und heitere Erinnerungen eines Ordonnanzoffiziers«, S. 49)
In der Tat, es entwickelte sich mit der »guerre à outrance« ein Krieg, für den sich diese Bezeichnung als irreführend erweist: abseits jeglicher sittlicher Norm und in eklatantem Widerspruch zu den Statuten der Genfer Konvention glich er weit mehr einem Vernichtungskrieg um jeden Preis, einer Art Zeitenwende innerhalb der abendländischen Kriegsgeschichte, ein Krieg, einer Kulturnation wie der französischen unwürdig.
Zitat Ende
Auf Seite 106 beschreibt er dann die Deutschen Reaktionen auf diese Art der Kriegsführung:
Zitat:
Die Taktik der Franktireurs bestand in einer Fülle von Finten (und Fakten), wie der Existenz der sog. »Blusenmänner«: Partisanen, die sich in Windeseile mittels blauer Arbeitsblusen in biedere Bauern zu verwandeln vermochten.
Die deutsche Heeresleitung, zunächst irritiert, dann empört über diese heimtückische, gnadenlose Art der Kriegsführung, antwortete nun mit Exekutionen sowie weiteren, oft exorbitanten Maßnahmen, wie das Abbrennen von Gehöften oder Dörfern, aus denen sie beschossen worden waren. »Selbst der »streng preußische« General Hans von Kretschman kommentiert dies folgendermaßen: »Was kann ein Haus dafür, dass sich Franktireurs hineinwerfen und auf unsere Leute schießen. Das Haus wird niedergebrannt und unschuldige Einwohner leiden«. In: »Kriegsbriefe aus dem Jahre 1870/71«, S. 194«
Zitat Ende
(PS: Bitte entschuldige das ich den Beitrag nicht signiere, aber ich weiß leider nicht wie das geht) (nicht signierter Beitrag von Dr.Zimbel (Diskussion | Beiträge) 12:56, 30. Okt. 2020 (CET))
- Ich werde einarbeiten, dass der Einsatz der Franctireurs hoch umstritten war. Heidi Mehrkens fasst die Problemlage in Bezug auf die Genfer Konventionen in ihrer Monographie Statuswechsel: Kriegserfahrung und nationale Wahrnehmung im Deutsch-Französischen Krieg 1870-71 ganz gut zusammen. Einverstanden? Aber wahrscheinlich eher morgen als heute. Ich bitte um Geduld. --Vive la France2 (Diskussion) 14:16, 30. Okt. 2020 (CET)
Ich bin einverstanden. Alles Gute und bleib Gesund! (nicht signierter Beitrag von Dr.Zimbel (Diskussion | Beiträge) 19:19, 30. Okt. 2020 (CET))
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