Benutzer Diskussion:EvaK/Bilderfragen
Bilderrätsel
[Quelltext bearbeiten]Hallo Eva!
Bin gerade über dieses Bild gestolpert, das Du hochgeladen hast... und grüble. Denn es heißt "Blick von der Zeil auf die Hauptwache", ABER ich behaupte: es ist nicht möglich, von der Zeil zur Hauptwache zu blicken und dabei die Katharinenkirche RECHTS vom Hauptwachengebäude zu sehen.
D.h. das Bild ist entweder a) spiegelverkehrt (dann geht's^^) oder b) nicht aus der Zeil aufgenommen. Ich persönlich tendiere zu b) und dabei ganz stark zum Roßmarkt. Denn aus dem Steinweg steht der Kirchturm genau in der Sichtachse und aus der Biebergasse gesehen steht der Turm schon wieder links neben der Hauptwache.
Was meinst Du? Liebe Grüße von --m ?! 20:20, 14. Feb. 2009 (CET)
- Ich habe das Bild so aus dem als Quelle genannten Buch eingescannt, die Beschreibung habe ich auch dem Buch entnommen. Im Buch heißt es auf S. 25f „Eine Kalotypie der Hauptwache wurde von Talbot aus dem Fenster des Hotels ‚Russischer Hof‘ auf der Zeil aufgenommen. Der Positivabzug ist eigenhändig beschriftet ‚street at Francfort, gloomy day, 32 minutes in camera.‘“ Betrachte ich das gedruckte Bild, so schaue ich direkt auf das Hauptwachengebäude. Es spricht einiges dafür, daß der Abzug seitenverkehrt ist, das ist bei diesen alten Bildern relativ häufig. Lad es mal auf deinen Rechner und dreh es um 180°. --Eva K. ist böse 20:24, 14. Feb. 2009 (CET)f
- P.S.: Das Mylius-Bild des Russischen Hofes ist zudem ein Indiz für diese These, daß Bild seitenverkehrt ist. Die Details des Gebäudes links im Talbot-Bild ähneln sehr denen im Mylius-Bild. --Eva K. ist böse 21:27, 14. Feb. 2009 (CET)
- P.P.S.: Nachdem ich die Sache mal etwas recherchiert habe, habe ich die Beschreibung des Bildes mal präzisiert. --Eva K. ist böse 22:06, 14. Feb. 2009 (CET)
- Ah, okay! :-) Ja, so sieht es schon besser aus. Mir kam die Sache irgendwie so seltsam vor... der Kirchturm gehört LINKS neben die Hauptwache, nicht andersrum! :-)
- Die Gesimse über dem zweiten Obergeschoss des Nachbarhauses (Mylius) sprechen m.E. eindeutig für Deine These, die Stockwerkshöhen sind deutlich geringer als im Russischen Hof, d.h. wenn Talbot ein Zimmer im 2.OG des Hotels hatte, war er fast auf Niveau des 3.OG des Nachbarhauses und der anderen Straßenseite. Ich fand die Straße nur etwas schmal für die Zeil - obwohl sie ja nach 1945 um 8 m verbreitert wurde, sieht sie auch auf den Vorkriegsfotos irgendwie breiter und stattlicher aus als bei Talbot.
- Aber egal -- Rätsel gemeinsam gelöst, das ist die Hauptsache! :-) Grüße aus dem fernen Preußen --m ?! 00:03, 15. Feb. 2009 (CET)
- Nachdem ich eure Diskussion interessiert nachverfolgt habe, hier noch eine Version - ohne Moire, ohne den Dreck im Bild und mit seitenrichtiger Unterschrift trotz seitenrichtigen Bildes (5 min PS-Montage). Und als kleines Schmankerl noch die Zeil 1898 von Max Junghändel nach einem Folio-Lichtdruck – Wahnsinn, wie schnell sich die Stadt damals verändert hat! Davon können wir heute nur träumen, ob positiv oder negativ, das sei mal dahingestellt. Beste Grüße --Doenertier82 00:30, 15. Feb. 2009 (CET)
- Der Dreck ist – ich habe nochmal nachgeschaut – Bestandteil der Reproduktion im Buch, sowohl auf dem Einband wie auch auf S. 26. Das Moirè liegt an mangelhafter Einstellung der Scannersoftware, ist mir allerdings erst zu spät aufgefallen. Irgendwann während der Scan-Serie habe ich das umgestellt. Leider ist das Buch als Ergebnis der Ausstellung, wie ich so nach und nach feststelle, historisch herzlich schlecht recherchiert. Ich hatte ja schon mit Flibbertigibbet die Datierung der Bilder zur Chemischen Fabrik Lucius & Saul (S. 156f) diskutiert. --Eva K. ist böse 11:35, 15. Feb. 2009 (CET)
- Nachdem ich eure Diskussion interessiert nachverfolgt habe, hier noch eine Version - ohne Moire, ohne den Dreck im Bild und mit seitenrichtiger Unterschrift trotz seitenrichtigen Bildes (5 min PS-Montage). Und als kleines Schmankerl noch die Zeil 1898 von Max Junghändel nach einem Folio-Lichtdruck – Wahnsinn, wie schnell sich die Stadt damals verändert hat! Davon können wir heute nur träumen, ob positiv oder negativ, das sei mal dahingestellt. Beste Grüße --Doenertier82 00:30, 15. Feb. 2009 (CET)
Nachdem ich Eure Diskussion ebenso interessiert nachverfolgt habe, hab' ich nochmal genau hingeschaut: Wenn man sich die Haupwache genauer betrachtet, erkennt man, dass sie aus Sicht der Zeil, also nach Westen gesehen, ihre Schmalseite zeigt. Man erkennt die Seite mit dem Zwillings-Mansadfenster. Aus der anderen Richtung - der gedruckten und gescannten Fassung müsste sie aber ihre siebenachsige Längsseite mit dem Giebeldreieck zeigen. Letzte Zweifel verlieren sich, wenn man diese beiden Bilder vergleicht: Auf dem Zeil-Panorama von Johann Georg Adam Strobel erkennt man deutlich die Fassadengliederung des benachbarten Weinhauses Drexler, das hier auf der Nordseite der von Zeil 1875 zusammen mit dem Russischen Hof aufgenommen wurde. Auf dem von uns gespiegelten Bild ist genau diese Fassade von der Seite zu sehen.
Ich denke, damit ist es klar: das Bild ist seitenverkehrt. Grüße von -- Xavax 18:36, 21. Jun. 2009 (CEST)
- Wobei Du nicht außer acht lassen solltest, daß das Hauptwachengebäude 1967/68 im Rahmen des U-Bahn-Baus leicht versetzt wurde. Das ergibt noch einmal eine Verschiebung der Perspektive – auch wenn diese nicht sehr gravierend sein dürfte. --Eva K. ist böse 10:52, 26. Jun. 2009 (CEST)
- Hmm. Die dieser Analyse zugrunde liegenden Bilder wurden aber weit vor dem U-Bahn-Bau gemacht... --xavax zwinkert mit dem Auge... 12:00, 26. Jun. 2009 (CEST)
- Ich wollte damit auch nur ausdrücken, daß Du dich nicht zu sehr auf die heutigen Verhältnisse und gewohnten Bilder beziehen solltest. Allein schon durch „Stadtmöblierung“ verändert sich der räumliche Eindruck, umso mehr aber durch das Umsetzen eine Gebäudes. --Eva K. ist böse 15:25, 27. Jun. 2009 (CEST)
- Hmm. Die dieser Analyse zugrunde liegenden Bilder wurden aber weit vor dem U-Bahn-Bau gemacht... --xavax zwinkert mit dem Auge... 12:00, 26. Jun. 2009 (CEST)
Veränderung des räumlichen Eindrucks durch Straßengestaltung und Stadtmöblierung | |
Höchster Bahnhof
[Quelltext bearbeiten]Hallo EvaK, ich habe hier diese Abbildung des Höchster Bahnhofs und noch weitere Stationsabbildungen von der Taunus-Eisenbahn gefunden. Auf Deiner Entwurfsseite „Wirtschaftsgeschichte von Höchst am Main“ fand ich gerade die Abbildung vom Höchster Bahnhof noch mit falscher Beschreibung. Denn dort ist die "Bahnhofs-Restauration" gegenüber dem Bahnhof zu sehen. In den Artikeln zum Thema hatte ich die Texte bereits vor einiger Zeit ersetzt. In Deiner Arbeit möchte ich aber nicht selbst herumfummeln. Da Du Dich in Sachen Höchst engagierst - vielleicht interessierts Dich. Grüße von -- Xavax 17:44, 21. Jun. 2009 (CEST) (PS: Don't worry about Don't worry)
- Danke für den Hinweis. Ich kann das verlinkte Bild allerdings nicht sehen, dazu bedarf es wohl einer Anmeldung. Der Zeichner der hochgeladenen Grafik, die IMO nach Commons verschoben werden sollte, ist lt. Signautur ein gewisser A.J. Mason. Die Bildunterschrift ist übrigens korrekt, denn das Bahnhofsgebäude befindet sich von etwas Bäumen verdeckt in der Bildmitte. Die Gestalt des Bauwerks ist aber deutlich zu erkennen und der Vergleich mit anderen Bildern paßt auch. Das Gebäude der Bahnhofsgaststätte steht links im Bild. Grüße --Eva K. ist böse 18:43, 21. Jun. 2009 (CEST) (Nein, wozu auch)
- Nein, man muss sich nicht anmelden, nur weiterblättern. Das hatte ich übersehen. [1]. Ich habe sicher nicht die Ortskenntniss wie Du, ich kann mir aber ein paar Widersprüche nicht erklären:
- Das Bild mit dem angeblichen Bahnhof, zeigt die Bahnline quer zur Gebäudefront, bei den beiden nebeneinanderliegenden Abbildungen, die ja unzweifelhaft den Bahnhof zeigen, verlaufen die Gleise aber wie üblich parallel zum Stationsgebäude.
- Der Grundriss des Gebäudes hinter den Bäumen etspricht dem Plan. Das Bahhofsgebäude ist dort auch, wie auf der von mir hochgeladenen Abbildung, links vom Bahnübergang zu sehen.
- Die Fassade sieht anders aus: Beide Seitenflügel sind mit kleineren Dreifachfenstern ausgestattet (beim Haus hinter den Bäumen), der Bahnhof hat aber drei große bogenförmige Fenster auf beiden Gebäudeflügeln.
- Das jetzige Bahnhofsrestaurant, das abgerissen werden soll, hat eine Etage mehr. Es hat oben in der Mitte ein Rundbogenfenster, das alte Bahnhofsgebäude aber drei einfache quadratsche im Mittelrisalit.
- Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber da spricht doch Einiges für eine Verwechselung, oder? Viele Grüße -- Xavax 20:18, 21. Jun. 2009 (CEST)
- Nein, man muss sich nicht anmelden, nur weiterblättern. Das hatte ich übersehen. [1]. Ich habe sicher nicht die Ortskenntniss wie Du, ich kann mir aber ein paar Widersprüche nicht erklären:
- Ich sehe das nicht unbedingt als eine Verwechselung:
- Ich würde den Plan nicht in dem Maße bewerten, wie das bei einem heutigen Plan der Fall ist. Zudem datiert er sechs Jahre von dem Foto.
- Hinzu kommt, daß der Bahnübergang nicht notwendigerweise die Große Taunusstraße/Königsteiner Straße sein muß. Wenn Du von dieser Annahme ausgehst, dann passen Perspektive, Gebäude und Bahnsteige.
- Sämtliche mir bekannten und auch vorliegenden Quellen (Schäfer, Metternich, Moos, Grossbach) bezeichnen das Bild als „erstes Höchster Bahnhofsgebäude von 1839.“ Dabei ist Metternich noch der kritischste und glaubwürdigste.
- Das erhaltene ehemalige Restaurantgebäude, das zum Abriß steht, befindet sich etwas weiter südlich. Es ist an der Großen Taunusstraße eingezeichnet und hat mit dem kleinen Bau nichts zu tun. Das Gebäude selbst stammt aus dem Jahr 1840, die Jugendstilfassade aus der Zeit um 1900 – Umbau und ggf. Aufstockung sind also nichts ungewöhnliches.
- Ich werde das mal klären, indem ich mich mit Metternich in Verbindung setze. Ich hoffe auf seine Kooperation. --Eva K. ist böse 21:29, 21. Jun. 2009 (CEST)
- Ich sehe das nicht unbedingt als eine Verwechselung:
- Das ist sicher eine gute Idee, danke. Es ist ja kein weltbewegendes Detail, aber ganz interessant.
Ich möchte trotzdem nochmal darauf hinweisen, dass das jetzige Bahnhofsbild, nicht spiegelverkehrt sein kann (Schrift auf Schildern: "HÖCHST. ...stauration") und daher die Blickrichtung über den Bahnübergang nach Südwesten gehen muss. Denn es ist ja gesichert, dass der Bahnhof auf der südlichen Seite der Strecke lag. Und zwar an östlicher Seite des Bahnübergangs - nicht an westlicher. Es gibt am von Dir vermuteten Bahnhofsgebäude übrigens keine Bahnsteige - im Vordergrund schon! Dagegen stehen dort hinten Bäume zwischen Gleisen und dem Gebäude. Das wäre doch sehr ungewöhnlich für einen Bahnhof. Ich glaube, wenn sich der Fotograf nach links drehen würde, könnte er über die Bahnsteige direkt auf den Bahnhof sehen, so wie es die beiden alten Bahnhofsbilder zeigen. Übrigens zeigt der Stich oder die Lithografie oder was es ist, genau die damals üblichen Absperrungen parallel zu den Gleisen, so wie sie auch auf der Fotografie zu sehen sind. Ein weiteres Indiz dafür, dass das Haus hinter den Bäumen nicht der Bahhof war, ist dessen schräge Lage zu den Gleisen - die beiden Bahnhofsabildungen und die Karten zeigen aber eine parallele Führung.
Das heute zum Abriss stehende Gebäude könnte später errichtet worden sein, in Straßenflucht direkt auf dem Bahnhofsgrundstück - auf der anderen Straßenseite von "H. HARTMANNs" Restauration.
Wie dem auch sei, vielleicht kannst Du es ja wirklich mit Metternich klären. Wäre schön. Viele Grüße und eine schöne Woche. Grüße von -- Xavax 22:29, 21. Jun. 2009 (CEST)
- Das ist sicher eine gute Idee, danke. Es ist ja kein weltbewegendes Detail, aber ganz interessant.
- Von einem spiegelverkehrten Abzug wie oben bin ich auch nicht ausgegangen, die Schrift ist ja eindeutig seitenrichtig. Daß der Bahnhof auf der Südseite der Bahn und östlich der Königsteiner lag, geht auch auch Metternichs „Die städtebauliche Entwicklung von Höchst am Main“ klar hervor, heute verläuft an dieser Stelle das Hochgleis der S1, anstelle des Bahnübergangs gibt es eine Bahnüberführung. Ich habe andere Gründe, inzwischen von einer bisherigen falschen Zuschreibung des Fotos auszugehen. Das Schild über dem Eingang zum Grundstück ist etwas schwiering zu entziffern, aber erkennbare Aufschrift „Gastwirtschaft u. Restauration H. HARTMANNs“, paßt nicht zu einem Bahnhof. Die falsche Zuschreibung kann auf einer Verwechslung beruhen, weil sich Bahnhofsgebäude und das abgebildete Haus im Hintergrund recht ähnlich sind. Zudem wirken die beiden Personen links auf den ersten Blick wie uniformierte Eisenbahner – was auch immer sie wirklich waren. Ich konnte zudem bei Schäfer in der „Chronik von Höchst am Main“ keinen Hinweis auf eine Renovierung oder einen Umbau des Bahnhofs finden, und er hätte das sicherlich erwähnt, gibt die Chronik doch akribisch jedes sonstige Detail wieder. Mein Schreiben inkl. Anlagen an Metternich geht morgen raus. --Eva K. ist böse 01:17, 22. Jun. 2009 (CEST)
- Ja genau - das Schild. Ich dachte, Du hättest schon gelesen, was ich auf der Diskussionsseite vom Artikel Taunus-Eisenbahn geschrieben habe:
Dort ist Situation des Bahnübergangs und die schräg dazu liegenden beiden Gebäude leicht zu erkennen. Sogar die Bäume des "Biergartens" sind im Plan eingezeichnet. Lese ich das richtig - "Gastwirtschaft u. Restauration H. HARTMANN"? --Xavax 22:33, 9. Dez. 2008 (CET)
Bin gespannt, was bei Deiner Anfrage rauskommt.
Dieses Restaurations-Schild von Hartmanns war ja der Grund, weswegen ich von einer Verwechlselung ausgegangen bin. Die Spiegelung ist natürlich Unsinn. Ich konnte mir aber nur so erklären, weshalb Du das Gebäude trotz der westlichen Lage für den Bahnhof gehalten haben könntest. Ich finde übrigens den zeitlichen Abstand zwischen Foto und Karte nicht allzu groß. Und die Karte ist sehr detailverliebt. Sie zeigt penibel jeden Baum und Strauch. Das Gebäude im Plan passt exakt mit dem Foto zusammen. Es hat einen kreuzförmigen Grundriss - auch den kann man auch auf dem Foto (zugegeben eher) erahnen. Auch das straßenseitige Nebengebäude sitzt auf dem Plan genau dort, wo es auf dem Foto zu sehen ist. Noch eins: Das Stationsschild. Es steht diesseits der Straße, auf der Bahnhofsseite. Eisenbahner? Hätten die in "ehrwürdig beamteter Mission" ihr Enkelchen mit auf einem Foto ablichten lassen? In einem Biergarten? ;-) Grüße von -- Xavax 13:09, 22. Jun. 2009 (CEST)- Was die Personen betrifft, so würde ich da nichts mutmaßen. Es tragen ja nicht alle Personen auf dem Bild Uniform, d.h. die Kinder können sehr wohl zu den Zivilpersonen gehören. Zudem war es damals immer eine aufsehenerregende Sache und ein Ereignis, wenn öffentlich Fotos gemacht wurden, da wurde vom Publikum kräftig posiert. Teilweise ist das ja heute noch so, daß Leute mit aller Macht auf irgendein Bild wollen. --Eva K. ist böse 14:41, 22. Jun. 2009 (CEST)
- Ja genau - das Schild. Ich dachte, Du hättest schon gelesen, was ich auf der Diskussionsseite vom Artikel Taunus-Eisenbahn geschrieben habe:
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Stadtplan Höchst 1850, Nachträge 1864
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Stadtplan Höchst 1864
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Stadtplan Höchst 1878
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Stadtplan Höchst 1897/1898
Ich habe noch zwei weitere Pläne hochgeladen, da ist von der vermeintlichen Bahnhofsgaststätte nichts mehr zu sehen, wohl aber von einer Hutfabrik. Nach Metternich, und das ist auch meine Sicht, sollte weder der Maßstab noch die Detailgetreuheit der Einzelsymbole besonders gewichtet werden, da sie nicht genau sind. Ebensowenig sollte die Genauigkeit der Stiche sehr hoch angesiedelt werden, da sie vereinfachen und idealisieren. Das Foto selbst ist zwas auf 1870 datiert, aber auch das ist nur bedingt zutreffend; das ist ein Problem mit diesen alten Fotos. Metternichs Meinung zufolge ist das Foto von jenseits der Sodener Bahn aufgenommen, die auf dem Plan von 1850 nur angedeutet, auf dem Plan von 1864 deutlich erkennbar eingezeichnet ist. Mich irritiert allerdings, daß auf dem Foto mehrere Gleise zu sehen sind, was bei einer Nebenbahn, die bis in die 1870 nur im Sommer fuhr und auch zeitweise außer Betrieb war, vollkommen überdimensioniert erscheint. --Eva K. ist böse 03:13, 27. Jun. 2009 (CEST)
- Dann würde man den Höchster (Taunus-)bahnhof also von "hinten" sehen... Vielleicht ist die Strecke nur an dieser Stelle zweigleisig, weil dort der Höchster (Sodener) Bahnhof war. --Melkom 14:32, 27. Jun. 2009 (CEST)
- PS: Auf dem "neuesten" Plan ist eine Stichbahn Richtung Schlachthof eingezeichnet, vielleicht erklärt das auch die dort mehrgleisige Strecke. --Melkom 14:35, 27. Jun. 2009 (CEST)
- Vielen Dank EvaK für das Aufspüren und Hochladen der alten Karten! Das ist wirklich interessant. Ich habe alle vier aufeinander abgestimmt, in den gleichen Winkel gedreht, skaliert und dabei festgestellt, dass es keine eklatanten Abweichungen untereinander gibt. Die Karten sind ziemlich genau und kommen über die gesamte Stadtfläche exakt zur Deckung. Den Auschnitt, um den es uns hier geht, habe ich herausgezoomt und als Animation aufbereitet. Dabei wird deutlich, dass
- die Hartmannsche Restauration offenbar später als Hutfabrik genutzt wurde und das Gelände abgerissen wurde, als man das Gleisfeld vergrößerte
- das Bahnhofsgebäude (das östlich der Königsteiner liegende Gebäude) später zwischen zwei Gleisen (bzw. Gleispaaren) lag
- die zum Abriss stehende Kneipe auf allen Karten zu sehen ist (warum will man die um Himmels Willen abreißen?)
- Es gibt im meiner Montage auch ein genau passendes Google-Maps-Luftbild, das ich natürlich hier nicht hochladen darf, so dass die Animation mit der Karte von 1897/1898 endet. Aber die ist ja mit der heutigen Situation sehr ähnlich. Ich hoffe die Montage wirkt ein wenig aufhellend und nicht allzu nervend. (Die Bildwechselfolge ist mit 1 Sek. etwas hoch, ermöglicht aber einen schnellen Vergleich). Wenn jemand die komplette Montage (einschl. google-maps) haben will - bitte eine Mail an mich.
- Natürlich sind die Abbildungen idealisiert, aber sie machen sich gerade desshalb zur Aufgabe, die "wirkich wichtigen" Dinge zu zeigen. Ob sie nun so aussahen oder nicht. Auf der Zeichnung "Höchster Bahnhof von 1839" ist zum Beispiel die Abzweigung der Soodener Bahn (sicher vereinfacht) dargestellt, bestimmt weil man sehr stolz auf sie war. Sie muss natürlich auch nicht genau dort gelegen haben. Und vor allem die Bickrichtung! Im Hintergrund ist der Schlossturm mit seinem charakteristischen Turmhelm zu sehen.
Grüße von -- Xavax 16:14, 27. Jun. 2009 (CEST)
- Vielen Dank EvaK für das Aufspüren und Hochladen der alten Karten! Das ist wirklich interessant. Ich habe alle vier aufeinander abgestimmt, in den gleichen Winkel gedreht, skaliert und dabei festgestellt, dass es keine eklatanten Abweichungen untereinander gibt. Die Karten sind ziemlich genau und kommen über die gesamte Stadtfläche exakt zur Deckung. Den Auschnitt, um den es uns hier geht, habe ich herausgezoomt und als Animation aufbereitet. Dabei wird deutlich, dass
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Bahnübergang Königsteiner Straße von Süden, das Bahnhofsrestaurant befindet sich rechts im Bild
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Heutiger Zustand des ehemaligen Bahnhofsrestaurants
- Vergiß Google-Maps und die heutige Situation. Die Bahnanlagen waren damals straßengleich, das ist schon lange nicht mehr der Fall. Durch das Aufschütten des Bahndamms, den Umbau auf Hochgleise und den Bau der Bahnüberführung hat sich dort einiges geändert. Zudem wurde wahrscheinlich der alte Bahnhof von 1839 abgerissen und dort eine Güterabfertigung eingerichtet. Zum geplanten Abriß des Hauses Landsberg schicke ich dir mal einen Presselink. Das ist mal wieder ein Trauerspiel um den Denkmalschutz in Frankfurt. --Eva K. ist böse 16:39, 27. Jun. 2009 (CEST)
- Ja, das mit dem Bahndamm und en Veränderungen ist schon klar. Ich habe den Vergleich mit dem Luftbild nur herangezogen, um die Maßhaltigkeit der vier verfügbaren alten Pläne zu überprüfen. Da sind die Details nebensächlich. Die Straßenzüge haben sich ja nicht verändert. Da ich nur wenig Ortskenntnis habe, war das ein willkommenes Hilfsmittel. Übrigens ist auf dem Plan von 1864 die Hartmannsche Restauration als Hutfabrik gekennzeichnet. Das Foto von 1870 zeigt also möglicherweise schon die Hutfabrik, die in Hartmanns Räume gezogen war, an denen noch die alten Schilder hängen. Zumindest im hinten gelegenen Nebengebäude könnete dieser Betrieb schon vor 1864 angesiedelt gewesen sein, den auf der Karte von 1850 ist vielleicht als Nachtrag von 1864(?) mit Bleistift auf diesem Hofgebäude „Hutfabrik“ vermerkt. Alles nette Vermutungen - ich weiß - aber abwegig ist es nicht. -- Xavax 17:17, 27. Jun. 2009 (CEST)
- Vergiß Google-Maps und die heutige Situation. Die Bahnanlagen waren damals straßengleich, das ist schon lange nicht mehr der Fall. Durch das Aufschütten des Bahndamms, den Umbau auf Hochgleise und den Bau der Bahnüberführung hat sich dort einiges geändert. Zudem wurde wahrscheinlich der alte Bahnhof von 1839 abgerissen und dort eine Güterabfertigung eingerichtet. Zum geplanten Abriß des Hauses Landsberg schicke ich dir mal einen Presselink. Das ist mal wieder ein Trauerspiel um den Denkmalschutz in Frankfurt. --Eva K. ist böse 16:39, 27. Jun. 2009 (CEST)
Hier sind noch mal die Presselinks zum Haus Landsberg. Das mit 1840 angegebene Baujahr stimmt allerdings nicht, das liegt nicht vor 1860.
- Höchster Kreisblatt vom 17. Juni 2006: Aus fürs Haus Landsberg
- Höchster Kreisblatt vom 17. Juni 2006: Verlust und Niederlage
- Höchster Kreisblatt vom 17. Juni 2006: Info Bahnhofsgaststätte
- Höchster Kreisblatt vom 22. Juni 2006: Haus Landsberg: Abriss für Grüne das falsche Signal
- Das ist ja unglaublich. Andere Städte würden sich die Finger danach lecken. ...Tausende andere Gebäude dieser Qualitätsstufe... Aber nicht in dieser Lage und dieser städtebaulichen Bedeutung. -- Xavax 18:16, 27. Jun. 2009 (CEST)
- Zu den alten Karten: Sie sind nicht richtig genordet, wie der Verlauf der Straßen in Höchst und der Königsteiner Straße im Vergleich zu heutigen Karten zeigt. Der Straßenverlauf insbesondere in der Höchster Altstadt hat sich nämlich seit der Renaissance nicht verändert, das Plan von 1850/1864 ist daher eine hervorragende Vorlage für Beispielpläne der Stadtentwicklung Höchsts im Spätmittelalter. Wie wenig verläßlich die Satellitenbilder von Google sind, zeigt dieses Foto der baulichen Situation der Königsteiner Straße südlich der Bahn vom September 2008. Der Kreisel ist bei dem recht alten Google-Bild nicht zu sehen. Wenn Du mit besserem Material arbeiten willst, dann nimm die amtlichen Stadtpläne und Luftbilder Frankfurts, sonst nichts. Google benutze ich nur als Hilfsmittel zweiter Wahl, weil die Tools zur Georeferenzierung darauf aufsetzen, für alle anderen Zwecke suche ich immer nach amtlichen Karten in Form von Primär- oder Sekundärquellen.
---Eva K. ist böse 18:00, 27. Jun. 2009 (CEST)
- Zu den alten Karten: Sie sind nicht richtig genordet, wie der Verlauf der Straßen in Höchst und der Königsteiner Straße im Vergleich zu heutigen Karten zeigt. Der Straßenverlauf insbesondere in der Höchster Altstadt hat sich nämlich seit der Renaissance nicht verändert, das Plan von 1850/1864 ist daher eine hervorragende Vorlage für Beispielpläne der Stadtentwicklung Höchsts im Spätmittelalter. Wie wenig verläßlich die Satellitenbilder von Google sind, zeigt dieses Foto der baulichen Situation der Königsteiner Straße südlich der Bahn vom September 2008. Der Kreisel ist bei dem recht alten Google-Bild nicht zu sehen. Wenn Du mit besserem Material arbeiten willst, dann nimm die amtlichen Stadtpläne und Luftbilder Frankfurts, sonst nichts. Google benutze ich nur als Hilfsmittel zweiter Wahl, weil die Tools zur Georeferenzierung darauf aufsetzen, für alle anderen Zwecke suche ich immer nach amtlichen Karten in Form von Primär- oder Sekundärquellen.
- Ja, das mit den amtlichen Stadtplänen ist eine gute Idee. Wie gesagt, ich benutzte es nur, um festzustellen, ob die alten Karten proportional oder sonstwie verzerrt waren. Du hast ja mit Recht auf die Vereinfachung und Idealisierung hingewiesen. Aber das Luftbild von ganz Höchst! bestätigte die Maßhaltigkeit. Ich habe natürlich die Karten in meiner Animation quasi genordet. Weil ich mit der 1850er-Karte angefangen habe, die nicht genordet ist, richten sich die späteren in ihrer Drehung nach dieser. -- Xavax 18:43, 27. Jun. 2009 (CEST)
- Und genau die Ausrichtung nach der esten Karte, die nicht genordet war, pflanzt sich als Fehler bei den foldenden Karten fort. ;) --Eva K. ist böse 19:18, 27. Jun. 2009 (CEST)
- Wohl'n Knick in der Optik ...?
Noch eine kleine Samstagsforschung: Auf der Webseite der Freiwilligen Feuerwehr Höchst a.M ist zu lesen, dass 1858 die Hoffmannsche Hutfabrik, die im alten Rathaus untergebracht war, abgebrannt ist. Die brauchte sicher einen Ersatz. Vielleicht in einem Hofgebäude einer Kneipe am Bahnhof?... Die Zeit würde passen. -- Xavax 20:23, 27. Jun. 2009 (CEST)
- Wohl'n Knick in der Optik ...?
So, und nun Nägel mit Köpfen! Die Interpretation des Bildes, daß es sich um die Restauration Hartmann handele und nicht um den Höchter Bahnhof, erhärtet sich so langsam. Ich habe nämlich gerade noch mal bei Günther Moos, Rundgang durch das alte Frankfurt-Höchst, Gudensberg-Gleichen 2001 (Wartberg), nachgeschaut. Moos kommentiert das Bild auf S. 27 wie folgt: „Das Foto um 1870 zeigt den Bahnübergang der Königsteiner Straße mit der Restauration Hartmann. Der erste Höchster Bahnhof stand links außerhalb des Bildes.“ Ich habe gerade mit Günter Moos telefoniert, und er hat mir das auch bestätigt. Damit wäre das Thema aus meiner Sicht geklärt: Es handelt sich nicht um den Höchster Bahnhof. --Eva K. ist böse 20:43, 27. Jun. 2009 (CEST)
- Profi! Danke fürs Nachforschen. Schönen Sonntag! -- Xavax 22:11, 27. Jun. 2009 (CEST)
- Hier kommt noch eine Grafik, die ich kürzlich konstruiert hatte, um mich verständlich zu machen. Durch Deine Nachforschungen war das dann überflüssig. Ich wollte es aber nun doch nicht untergehen lassen, weil es verdammt viel Arbeit gemacht hat. Vielleicht taugt es auch in einem anderen Zusammenhang dazu, die Technik der Rekonstrunktion deutlich zu machen. Daher nochmal die Beschreibung unter der Grafik.
Ich habe das Bild unter einem neuen Namen hochgeladen und die Beschreibung geändert: File:Frankfurt-Höchst Restauration Hartmann Bf Höchst 1870.jpg. --Eva K. ist böse 01:06, 28. Jun. 2009 (CEST)