Benutzer Diskussion:Gabriel-Royce/Archiv/2011/Dezember

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Letzter Kommentar: vor 12 Jahren von Gabriel-Royce in Abschnitt Forstwirtschaft
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Lesung in Dortmund

Liebe Stammtischler, zur Leseung am 15. Dezember 2011 ins Studio B der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund (Max-von-der-Grün-Platz 1–3, früher Königswall 18) aus unserem Buch Alles über Wikipedia und die Menschen hinter der größten Enzyklopädie der Welt möchte ich euch sehr herzlich nach Dortmund einladen. Die Lesung wird um 19.00 Uhr beginnen. Ich freue mich auf euch und auf einen interessanten Abend. Viele Grüße --Itti 13:15, 6. Dez. 2011 (CET) (verteilt durch den Einladungshelfer)

Forstwirtschaft

Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, kennst du dich ein wenig mit der heimischen Forstwirtschaft aus. In dem Zeitungsartikel ist erwähnt, dass die "Amerikanische Roteiche" weichen muss. Im gleichen Absatz steht auch Amerikanische Rotbuche (man muss genau lesen). Ist die Erwähnung der Rotbuche ein Fehler oder kann die Roteiche ein Fehler sein? --Atamari 10:17, 9. Dez. 2011 (CET)

Jo, ich hab das wohl studiert.... so behaupten es jedenfalls meine Urkunden....;-)

Ich vermute mal der Gute hat sich vertippt und meinte nur Roteichen (Quercus rubra). Die zu entnehmen hat hier außer dem beschriebenen Effekt, mehr Licht für die "Lichtbaumart" Eiche (Q. robur oder petraea), den Nebeneffekt einen Neophyt aus dem Wald zu entnehmen. Über Sinn und Unsinn der Neophyt "Bekämpfung"/bzw. Entnahme kann man streiten, je nach Blickpunkt den man annimmt, sei es nun Ökologie, Medizin, Wirtschaft oder - soll ja auch vorkommen - Ästehtik, ist es mal mehr oder weniger Zielführend. Das Wort Sinnvoll möchte ich mal Ausdrücklich nicht benutzen. In jeden Fall ist es nicht selten, dass man Baumarten - die früher als schneller Notnagel zur Wiederaufforstung degradierter Wälder genommen wurden - heute im Rahmen von End- und Teilnutzungen entnimmt und die Gelegenheit zum Waldumbau nutzt. Welche Arten das betrifft kann sehr unterschiedlich sein und in manchen Fällen bringt man sogar noch zusätzliche ein, so z.B. Pseudotsuga menziesii, die man gerne als wirtschaftlichen erwägungen als Ersatz für die vielerorts anfällige Rotfichte (Picea abies) pflanzt. Im Fall der künstlich erzeugten Hybriden wie Populus euamerica bzw. P. X hybrida wird ebenfalls gerne mal richtig hingelangt um diese aus dem Wald aber auch aus Parks zu entfernen. Sie besetzt häufig Räume die, die heimische Schwarzpappel (Populus nigra) natürlicherweise besiedeln würde. Da letztere als gefährdet gilt, ist es durchaus von einem gewissen ökologischen Effekt die Hybride durch sie zu ersetzen. Ganz davon abgesehen das die Hybride zwar schnellwüchsig ist und viel Holz in kurzer Zeit liefern kann, dafür aber weniger Langlebig.

Nochmal zu der Amerikanischen Buche (Fagus grandifolia) (mir jetzt akut nicht als Amerikanische "Rot"buche bekannt) kommt diese zwar auch als Parkbaum in Europa vor, aber aus meiner Erfahrung ist sie nicht großflächig in der deutschen Forstwirtschaft vertreten. Aber absolut festlegen möchte ich mich da lieber nicht, kann man doch in Deutschland auf überraschungen in Wäldern gegenen. So z.B. Sequoiadendron giganteum, bei dem ich von mindestens einem Versuchsbestand im Soling weiß, der im Gebiet des Nds. Forstamtes Uslar bestand und wohl auch noch besteht. Dennoch gehe ich fest von einen Tippfehler aus. Ich hoffe das beantwortet die Frage, wenn auch etwas spät. Gruß --Gabriel-Royce 17:43, 19. Dez. 2011 (CET)

Danke für die ausführliche Antwort...
Jo, zu den "bösen" Neophyten gibt zwei Ansichten. Im Arboretum im Staatsforst Burgholz (wenige Kilometer weiter südlich) ist man stolz über die Fremden Gehölzer. Dann war die Rotbuche vom Journalisten ein Schreibfehler. Diesen Wald kenne ich recht gut, gefühlt könnte ich fast behaupten ich kenne jeden Baum - trotzdem ist mir nie eine Eiche in rötlicher Herbstfärbung aufgefallen. Bin schon ganz froh, dass ich durch so einem Zeitungs-Artikel die Beschreibung des Nützenberger Wald durch ein paar Nennungen der verbreiteten Arten ergänzen konnte. Das fehlt vielen Wald-Artikeln. --Atamari 19:40, 19. Dez. 2011 (CET)

Ja den meisten Artikeln fehlt das, aber ich kann das auch verstehen, wenn man nicht gerade selbst botanisch begeisterter Wanderer ist und sich die Bestände selbst erläuft, ist es schon recht schwierig dazu eine treffende Aussage zu machen. Einzige echte Alternative dazu und zur Literatur ist da der nette Revierförster von Nebenan, der einem natürlich sagen kann welche Hauptbaumarten und welche Nebenbaumarten in den Beständen eines Waldgebietes vorkommen. Da kann bestenfalls zum Problem werden das die Waldgebiete ja nicht sehr einheitlichen sein müssen. Aber your local Forstamt kann da sehr hilfreich sein. Eventuell auch mit Karten! Einfach mal fragen hilft da häufig. Außerdem kann man auf dem Weg auch mal die Waldgesellschaft oder die Waldgesellschaften herausbekommen und zahlreiche andere Informationen, wie Bodenbeschaffenheiten und Besonderheiten wie Waldrelikte oder Wüstungen innerhalb des Waldgebietes, die so mal nicht immer zu finden sind. Ich wünsch dir und allen anderen Wikipedianern ein Frohes Fest! --Gabriel-Royce 11:46, 25. Dez. 2011 (CET)