Benutzer Diskussion:Iovialis

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Bedingungsloses Grundeinkommen

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Hallo,

Du hast Dich am Artikel Bedingungsloses Grundeinkommen beteiligt. Ich habe gerade eine Uni-Hausarbeit über Finanzierungsmodelle eines Bedingungslosen Grundeinkommens fertig geschrieben. Wenn Du willst, kann ich sie Dir per E-Mail zusenden, wenn Du sie zur weiteren Ausgestaltung des Artikels nutzen willst.

Martin Wilke

Martinwilke1980 14:28, 26. Sep 2006 (CEST)


Hallo Iovialis,

>>Im Übrigen ist das solidarische Bürgergeld nur eine Option zur Ausgestaltung eines BGE, weshalb ich nicht verstehe, weshalb Du (Aquisgranum) nicht für das BGE bist, sondern für ein bestimmtes Modell - andere Modelle haben auch Ihren Reiz.<<

Ich bin ja für das BGE! Schließlich ist ja - wie Du richtig schreibst - das Solidarische Bürgergeld von Dieter Althaus ein Modell des BGE. Auch andere Modelle haben natürlich ihren Reiz. Jedoch gefällt mir nach intensiver Beschäftigung mit den verschiedenen Modellen das Althaus-Modell am Besten! Es ist konkret ausgestaltet, sieht eine Übergangsfinanzierung für die Bestandsrentner zur Sicherung ihres erreichten Rentenniveaus vor, sorgt für mehr Wettbewerb im Krankenkassensystem bei gleichzeitiger solidarischer Finanzierung durch eine zu 100% steuerfinanzierte Kopfpauschale und ist in sich sehr fein ausgewogen und durchdacht und daher von einer großen Schönheit und Ästhetik!

Gruß

Aquisgranum (05.01.2008, 06.20 Uhr)

Hallo Aquisgranum,
Ist Dir schon einmal die Idee gekommen, daß das Althaus-Modell auch eine Mogelpackung sein könnte, welche die heutige Situation noch verschärft? Damit will ich nicht behaupten, daß vorsätzlich gehandelt wird.
Mir gefällt kein Modell, das auf Arbeitsbesteuerung basiert, denn was ist "Arbeit" eigentlich? Außerdem finde ich es nicht gut, wenn der (lohn)arbeitende Bevölkerungsteil den nicht(lohn)arbeitenden finanziert. Die konsumfinanzierten Modelle halte ich für sinnvoller. Götz Werner liefert in meinen Augen nur die Idee, über die man nachdenken kann; Matthias Dilthey hingegen hat ein (begründetes) Modell, das sich selbst reguliert. Wenn man es versteht, erkennt man auch die darin enthaltene Schönheit und Ästetik. Man muß sich allerdings damit auseinandersetzen. Die Relativitätstheorie von Einstein ist auch nicht einfach, aber an "Schönheit und Ästetik" kaum zu übertreffen.
Wie lange können wir es uns noch leisten, das bestehende System aufrecht zu halten?
Grüße aus Kiew,
Jörg (Drescher)

Hallo Iovialis,

>>Ist Dir schon einmal die Idee gekommen, daß das Althaus-Modell auch eine Mogelpackung sein könnte, welche die heutige Situation noch verschärft?<<

Nein, die Idee ist mir noch nicht gekommen! Es stimmt auch nicht, daß beim Althaus-Modell von den Geringverdienern zu den Nichtverdienern umverteilt wird. Denn bis zu Transfergrenze von 1.600 Euro sind gar keine Steuern zu zahlen! Nur wer darüber liegt, zahlt Steuern. Und zwar um so mehr, je höher er darüber liegt. Ein Millionär ist z.B. mit 245.200 Euro Nettozahlung dabei! (entspricht 24,52% Durchschnittssteuersatz): Dieser Durchschnittssteuersatz steigt mit steigendem Einkommen; also ist es eine Progressivsteuer! Die Progression ist allerdings nichtlinear; das heißt, sie steigt am Anfang steil an und flacht sich dann immer weiter ab. Dafür ist diese Progression jedoch auf sehr einfachem Wege hergestellt - nämlich durch partielle Steuerrückerstattung mit einem Festbetrag (4.800 Euro Bürgergeld jährlich).

>>Mir gefällt kein Modell, das auf Arbeitsbesteuerung basiert, denn was ist "Arbeit" eigentlich?<<

Der heutige Arbeitsbegriff ist in der Tat verengt! Letztlich ist jede menschliche Tätigkeit auch als Arbeit definierbar - und da jeder etwas tut, arbeitet auch jeder!

>>Außerdem finde ich es nicht gut, wenn der (lohn)arbeitende Bevölkerungsteil den nicht(lohn)arbeitenden finanziert.<<

Auch bei einer Konsumsteuer finanziert der lohnarbeitende Teil der Bevölkerung den nichtlohnarbeitenden Teil; zumindestens teilweise! Denn letztlich hat auch die Konsumbesteuerung die gleiche Auswirkung wie die Lohnbesteuerung: Die Kaufkraft des Besteuerten vermindert sich entsprechend der Besteuerung!

>>Die konsumfinanzierten Modelle halte ich für sinnvoller.<<

Ich bin auf lange Sicht auch für eine Umstellung auf Konsumsteuerfinanzierung. Ich glaube nur, daß dies ein zu großer Schritt auf einmal ist! Es ist so, als wollte man mit einem Satz vom Erdgeschoß in den ersten Stock springen! Besser ist es, dies in Stufen auf einer Treppe zu tun! Ich sehe in dem Althaus-Modell daher einen Einstieg in das BGE, der dann später ausgebaut und verändert werden kann.

>>Götz Werner liefert in meinen Augen nur die Idee, über die man nachdenken kann; Matthias Dilthey hingegen hat ein (begründetes) Modell, das sich selbst reguliert.<<

Das Dilthey-Modell ist in der Tat sehr gelungen! Die eingebaute Selbstregulierung ist eine gute Sache! Ich hatte auch früher schon von diesem Modell und vom Jovialismus etwas gehört, da ich auch beim Forum "Unternimm die Zukunft" dabei war!

Zu Götz Werner: Er hat selbst schon mehrfach darauf hingewiesen, daß es ihm zunächst darum geht, die Idee des BGE an sich populär zu machen und ihm daher die konkrete Dartellung eines Modells dafür derzeit nicht so wichtig ist!

>>Wenn man es versteht, erkennt man auch die darin enthaltene Schönheit und Ästetik. Man muß sich allerdings damit auseinandersetzen. Die Relativitätstheorie von Einstein ist auch nicht einfach, aber an "Schönheit und Ästetik" kaum zu übertreffen.<<

Das ist richtig und gilt auch für das Althaus-Modell: Man muß sich gründlich damit auseinandersetzen, sonst erkennt man die darin enthaltene Potenz und die Schönheit und Ästhetik nicht!

>>Wie lange können wir es uns noch leisten, das bestehende System aufrecht zu halten?<<

Nicht mehr lange! Und es wird auch nicht mehr lange so bleiben, wie es ist!

Gruß

Aquisgranum (06.01.2008, 18.28 Uhr)

Hallo Aquisgranum,
>>Es stimmt auch nicht, daß beim Althaus-Modell von den Geringverdienern zu den Nichtverdienern umverteilt wird. Denn bis zu Transfergrenze von 1.600 Euro sind gar keine Steuern zu zahlen! Nur wer darüber liegt, zahlt Steuern. Und zwar um so mehr, je höher er darüber liegt.
Es ist mir neu, daß man beim Althaus-Modell bis zur Transfergrenze von 1.600 Euro keine Steuern zahlt. Erstens zahlt jeder Steuern, wenn er irgendetwas "offiziell" kauft (und sei es nur eine Packung Streichhölzer in einem Laden), zweitens kommt es beim Althaus-Modell darauf an, welches "Grundeinkommen" gewählt wird:
Beim "großen Grundeinkommen" (800 Euro, mit 200 Euro KV) ist der Einkommensteuersatz bei 50%. Verdiene ich 1.600 Euro, bekomme ich auch 1.600 Euro, wovon 200 Euro KV weggehen und effektiv 1.400 Euro übrig bleiben. Verdiene ich 1.000 Euro, "zahle ich" 500 Euro, bekomme aber 800 Euro (minus 200 Euro KV) - es bleiben 1.100 Euro. Verdiene ich 2.000 Euro, "zahle ich" 1000 Euro, bekomme aber "nur" 800 Euro (minus 200 Euro KV) zurück - es bleiben 1.600.
Beim "kleinen Grundeinkommen" (400 Euro, mit 200 Euro KV) ist der Einkommenssteursatz bei 25%. Verdiene ich 1.600 Euro, bekomme ich auch 1.600 Euro, wovon 200 Euro KV weggehen und effektiv 1.400 Euro übrig bleiben. Verdiene ich 1.000 Euro, "zahle ich" 250 Euro, bekomme aber "nur" 400 Euro (minus 200 Euro KV) - es bleiben 950 Euro. Verdiene ich 2.000 Euro, "zahle ich" 500 Euro, bekomme aber 400 Euro (minus 200 Euro KV) zurück - es bleiben 1.700.
Bei Deiner Aussage, daß man um so mehr zahlen würde, je höher man über der Transfergrenze liegt, hast Du in realen Euro-Beträgen vielleicht Recht - aber nicht beim Prozentsatz (den wohl die meisten durch die Vorteile des "kleinen Grundeinkommen mit 25% wählen).

Dies sollte nebenstehende Graphik zeigen.

Zwar werden die Geringverdiener nicht zu Gunsten der Nichtverdiener "geschröpft", aber die Besserverdiener (über 1.600 Euro) gegenüber heute wesentlich entlastet. Wer profitiert aber wirklich davon? Ein Hartz-IV-Empfänger hat heute teilweise mehr, als durch Althaus. Im Artikel zu Althaus steht: Weiterhin fallen sämtliche heutigen 155 Sozialleistungen weg, sie werden im Solidarischen Bürgergeld zusammengeführt (ALG I + II, Kindergeld, BaFög, Wohngeld) Quelle.

Bei aller Einfachheit und Schönheit des Modells würde ich doch überlegen, was der Unterschied zu heute ist...

Funktion des Solidarischen Bürgergelds anhand des TGMs. Die Transfergrenze liegt bei den im Text genannten 1.600 Euro
R.A.Wilson schlug (schon) in den 1980ern eben jene Schritte vor, die Du aufgeführt hast (Quelle). Aber seit fast 30 Jahren wurde der erste und wesentliche Schritt nicht umgesetzt: die Erkenntnis, daß "Arbeitslosigkeit" unvermeidlich ist und "Arbeitslosigkeit" zu fördern sei - das Gegenteil ist der Fall und verschärft die gesellschaftspolitische Situation mit jedem Festhalten weiter. Rifkin, renomierter Wissenschaftler, der Regierungen berät, stößt mit ähnlichen Warnungen und Vorschlägen auf taube Ohren (Quelle). Kann man es sich dann eigentlich noch leisten, hier von Schritten sprechen zu müssen?
Viele Grüße aus Kiew,
Jörg (Drescher)

Hallo Jörg,

>>Es ist mir neu, daß man beim Althaus-Modell bis zur Transfergrenze von 1.600 Euro keine Steuern zahlt. Erstens zahlt jeder Steuern, wenn er irgendetwas "offiziell" kauft (und sei es nur eine Packung Streichhölzer in einem Laden),<<

Stimmt, das ist ungenau formuliert! Dies bezog sich nur auf die Lohnsteuer! Er zahlt natürlich auch noch die Mehrwertsteuer. Diese ist jedoch nicht hoch, zumal gerade Personen mit geringem Einkommen einen hohen Anteil ihres Geldes für solche Produkte und Dienstleistungen ausgeben, die entweder nur mit dem ermäßigten Mehrwertsteuersatz (7%) oder gar nicht mit Mehrwertsteuer belastet sind (Miete). Daher ist das nicht so wild!

>>zweitens kommt es beim Althaus-Modell darauf an, welches "Grundeinkommen" gewählt wird:<<

Bezüglich der Höhe der Transfergrenze kommt es nicht darauf an, welches der beiden Grundeinkommen gewählt wird, denn diese ist bei beiden gleich! (800 Euro / 0,5 = 1.600 Euro ; 400 Euro / 0,25 = 1.600 Euro).

Zu der Wahl des Grundeinkommens: Diese Wahl steht von vornherein fest! Denn bei einem Einkommen unter 1.600 Euro sind 400 Euro (die 800 Euro des großen Bürgergeldes sind 400 Euro mehr als die 400 Euro des kleinen Bürgergeldes) mehr als 25% des Einkommens (Steuermehrbelastung, da beim großen Bürgergeld mit 50% Steuersatz 25% mehr zu zahlen sind als die 25%, die beim kleinen Bürgergeld zu zahlen sind). Daher werden eben nicht die meisten das kleine Bürgergeld wählen, sondern nur diejenigen, die mehr als 1.600 Euro Monatseinkommen haben.

In diesem Einkommensbereich ist es genau umgekehrt wie bei denjenigen unter 1.600 Euro Monatseinkommen: Hier überwiegt die Steuerersparnis (25%) die Reduktion beim Bürgergeld (400 Euro). Knapp oberhalb der Transfergrenze nur ein wenig; je höher darüber, desto mehr!

Beispiel: Bei 1.700 Euro sind 25% (Steuerersparnis) 425 Euro. Davon sind 400 Euro (Reduktion des Bürgergeldes) abzuziehen. Nettoersparnis: 25 Euro.

Bei 10.000 Euro dagegen sind 25% (Steuerersparnis) 2.500 Euro. Davon sind 400 Euro (Reduktion des Bürgergeldes) abzuziehen. Nettoersparnis: 2.100 Euro.

Du hast den Vorteil des kleinen Bürgergeldes gegenüber dem großen für Personen mit einem Einkommen oberhalb der Transfergrenze ja selbst richtig berechnet:

>>Beim "großen Grundeinkommen" (800 Euro, mit 200 Euro KV) ist der Einkommensteuersatz bei 50%. .... Verdiene ich 2.000 Euro, "zahle ich" 1000 Euro, bekomme aber "nur" 800 Euro (minus 200 Euro KV) zurück - es bleiben 1.600.<<

versus

>>Beim "kleinen Grundeinkommen" (400 Euro, mit 200 Euro KV) ist der Einkommenssteursatz bei 25%. .... Verdiene ich 2.000 Euro, "zahle ich" 500 Euro, bekomme aber 400 Euro (minus 200 Euro KV) zurück - es bleiben 1.700.<<

Man hat also bei einem Bruttoverdienst von 2.000 Euro monatlich beim kleinen Bürgergeld 100 Euro netto mehr in der Tasche als beim großen! Und das wir immer mehr, je weiter man nach oben geht: Bei 100.000 Euro Monatseinkommen beträgt die Steuerersparnis 25.000 Euro; minus 400 Euro Reduktion des Bürgergeldes = 24.600 Euro Nettoersparnis!

Und gerade dies ist ein großer Vorteil des Althaus-Modells: Denn schließlich muß alles, was die Nettoempfänger bekommen, von den Nettozahlern bezahlt werden! Und das geht nur, wenn diese niedrige Steuern bezahlen müssen! Sonst vermindern sie ihre Leistung oder wandern ins Ausland ab! Damit wäre den Nettoempfängern nicht gedient! Außerdem lohnt es sich in diesem System, vom Nettoempfänger zum Nettozahler zu werden. Dann hat man nämlich nicht nur in absoluten Beträgen mehr in der Tasche, sondern es werden dann Hinzuverdienste nicht mehr mit 50%, sondern nur noch mit 25% belastet! Das führt dazu, daß man hohe Einnahmen und gleichzeitig geringe Ausgaben hat! Also ein perfektes und realistisches Modell!

>>Bei Deiner Aussage, daß man um so mehr zahlen würde, je höher man über der Transfergrenze liegt, hast Du in realen Euro-Beträgen vielleicht Recht - aber nicht beim Prozentsatz<<

Wenn es kein Bürgergeld gäbe, dann wären Grenzsteuersatz und Durchschnittssteuersatz identisch! Das es jedoch eine partielle Steuerrückerstattung durch das Bürgergeld gibt (im Einkommensbereich oberhalb von 19.200 Euro jährlich), sinkt der Durchschnittssteuersatz unter den Grenzsteuersatz. Und nun kommt der entscheidende Punkt: Weil die Einzahlung an das Einkommen geknüpft ist (25% vom gesamten Einkommen, damit linear zum Einkommen um so mehr, je höher es ist), die Auszahlung durch das Bürgergeld jedoch mit einem Festbetrag erfolgt (400 Euro x 12 = 4.800 Euro jährlich), sinkt die Steuerrückerstattung prozentual mit steigendem Einkommen! Und somit wird immer weniger vom Grenzsteuersatz abgezogen, je höher das Einkommen ist; und demzufolge wird der daraus resultierende Durchschnittssteuersatz um so höher, je höher das Einkommen ist!

Beispiel: 4.800 Euro sind 24% von 20.000 Euro, jedoch nur 16% von 30.000 Euro. Demzufolge liegt der Durchschnittssteuersatz bei 20.000 Euro bei 25% - 24% = 1%. Und bei 30.000 Euro liegt der Durchschnittssteuersatz bei 25% - 16% = 9%. Hier ist klar die Progression beim Durchschnittssteuersatz zu erkennen und wie sie entsteht!

Wenn man nun die entsprechenden Euro-Beträge ausrechnet, dann kann man auch den Grenzsteuersatz berechnen:

20.000 Euro x 25% = 5.000 Euro; 5.000 Euro - 4.800 Euro = 200 Euro (effektiv zu zahlende Steuer). 30.000 Euro x 25% = 7.500 Euro; 7.500 Euro - 4.800 Euro = 2.700 Euro (effektiv zu zahlende Steuer).

Nun zieht man von dem höheren Einkommen das niedrigere ab: 30.000 Euro - 20.000 Euro = 10.000 Euro. Soviel hat man also mehr verdient. Nun wird von der Steuer auf das höhere Einkommen die Steuer auf das niedrigere Einkommen abgezogen: 2.700 Euro - 200 Euro = 2.500 Euro. Dieser Steuermehrzahlungsbetrag wird nun durch das zusätzlich erzielte Einkommen geteilt und dann mal 100 genommen: 2.500 Euro / 10.000 Euro x 100 = 25. Dies ist der Prozentwert des Grenzsteuersatzes!

Ich fasse zusammen: Der Grenzsteuersatz liegt im gesamten Einkommensbereich oberhalb von 19.200 Euro jährlich bei einheitlich 25%. Der Durchschnittssteuersatz liegt darunter und unterliegt durch die partielle Steuerrückerstattung mit einem Festbetrag einer nichtlinearen Progression!

>>Zwar werden die Geringverdiener nicht zu Gunsten der Nichtverdiener "geschröpft", aber die Besserverdiener (über 1.600 Euro) gegenüber heute wesentlich entlastet.<<

Das stimmt; aber ich habe ja schon erläutert, warum dies sogar ein Vorteil des Althaus-Modells ist!

>>Wer profitiert aber wirklich davon?<<

Alle! Die gesamte Gesellschaft! Du hast ja selber schon mal geschrieben, daß es ein Denkfehler sei, daß immer nur einer zu Lasten eines anderen profitieren könne! Und da hast Du völlig Recht!

>>Ein Hartz-IV-Empfänger hat heute teilweise mehr, als durch Althaus.<<

Das ist wahr! Die Hartz-IV-Leistung setzt sich ja aus einem Regelsatz für den Lebensunterhalt zusammen, der in ganz Deutschland bei einheitlich 347 Euro monatlich liegt. Dazu kommen Miet- und Heizungskosten. Da diese in den verschiedenen Regionen Deutschlands unterschiedlich hoch sind, ist auch der Hartz-IV-Satz insgesamt unterschiedlich hoch. In vielen Fällen liegt er ca. 100 - 200 Euro über den 600 Euro Nettoleistung bei Althaus. Dennoch bin ich für das Althaus-Modell! Und zwar aus 4 Gründen:

1.) Die Schikanen beim heutigen System fallen weg.

2.) Vermögen kann in voller Höhe behalten werden. Daraus kann man sich einen Zuschuß zu den 600 Euro monatlich nehmen.

3.) Singles können sich zu WG´s zusammenschließen und die daraus resultierende Kostenersparnis aufgrund der Individualität der Leistung im Gegensatz zu heute behalten.

4.) Man kann von Hinzuverdiensten 50% behalten, statt heute nur 15% - 30% bei Hartz IV.

Außerdem ist das Ganze ja nur ein Einstieg! Und am Anfang sollte man zunächst mal kleine Brötchen backen!

>>Im Artikel zu Althaus steht: Weiterhin fallen sämtliche heutigen 155 Sozialleistungen weg, sie werden im Solidarischen Bürgergeld zusammengeführt (ALG I + II, Kindergeld, BaFög, Wohngeld)<<

So viel ich weiß, sollen nicht alle der heutigen 155 Sozialleistungen wegfallen; jedoch knapp über 100. Also etwa zwei Drittel!

>>R.A.Wilson schlug (schon) in den 1980ern eben jene Schritte vor, die Du aufgeführt hast (Quelle). Aber seit fast 30 Jahren wurde der erste und wesentliche Schritt nicht umgesetzt: die Erkenntnis, daß "Arbeitslosigkeit" unvermeidlich ist und "Arbeitslosigkeit" zu fördern sei - das Gegenteil ist der Fall und verschärft die gesellschaftspolitische Situation mit jedem Festhalten weiter. Rifkin, renomierter Wissenschaftler, der Regierungen berät, stößt mit ähnlichen Warnungen und Vorschlägen auf taube Ohren (Quelle).<<

Es dauert halt seine Zeit, bis sich neue Erkenntnisse gegen den Widerstand der Anhänger des etablierten Systems durchgesetzt haben. Das ist ein ganz normaler Prozeß, der in der Geschichte schon oft vorgekommen ist. Das ist nicht schön, aber leider unvermeidlich! Am Ende jedoch wird sich das Solidarische Bürgergeld durchsetzen und alle Widerstände überwinden!

>>Kann man es sich dann eigentlich noch leisten, hier von Schritten sprechen zu müssen?<<

Ja, denn ansonsten wird der Widerstand zu groß. Und dann bleibt am Ende alles, wie es ist!

>>Bei aller Einfachheit und Schönheit des Modells würde ich doch überlegen, was der Unterschied zu heute ist...<<

Der Unterschied zu heute ist, wie schon dargelegt, ganz erheblich! Ganz besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang, daß das Solidarische Bürgergeld auf die positive Motivation setzt! Diese ist mehrfach so stark wie die negative Motivation und erzeugt entsprechend hohe Leistungen. Außerdem respektiert sie die Freiheit und Würde des Menschen, weil kein Zwang ausgeübt wird; und die Ressourcen (Arbeitskraft, Zeit, Geld, Energie), die man heute für die Ausübung des Zwangs vergeudet, können produktiven Zwecken zugeführt werden! Eine feine Sache also!

Viele Grüße aus Köln,

Aquisgranum (08.01.2008, 15.45 Uhr)

Negative Einkommensteuer Grafik

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Hallo Jörg Wieso hast du bei deiner Grafik den gelben Balken (Grundeinkommen) entfernt? --Bachauf 14:29, 22. Jan. 2010 (CET)Beantworten

Anfrage Milius zum BGE

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Hallo Iovialis, ich schreibe gerade eine Facharbeit über die sozialpolitische Idee des Bürgergeldes. Ich wollte nur mal fragen wieso du bei deinen Grafiken (siehe zur "negativen Einkommensteuer") den blauen Pfeil als Bruttoeinkommen gekennzeinet hast? Dieser steht ja in Abhängigkeit zwischen Brutto & Nettoeinkommen und repräsentiert ja die Höhe des Wertes der Y-achse und damit des Nettogehaltes und dem Grundeinkommen? So wäre z.b. hei einem Bruttoeinkommen von 0€ das Nettoeinkommen & die negative Einkommensteuer bzw. grundeinkommen y€ (wobei y = größer 0) Danke schonmal für deine hoffentlich rasche Aufklärung! Lg Milius

Hallo Milius,
merci für Dein Interesse und Deine Anfrage zu den Graphiken. Da ist mir tatsächlich ein Fehler unterlaufen (Netto und Brutto vertauscht - ist sonst niemandem aufgefallen)! Habe ich korrigiert.
Zum Verständnis: Netto ist das, was jemand auf die Hand bekommt (blauer Pfeil); Brutto ist das, was jemand vor der Steuer erhält (schwarzer 45°-Pfeil). Hat man also ein Bruttoeinkommen von 0 Euro, zahlt der Staat eine "negative Steuer" in Höhe des Grundeinkommens aus. Deshalb beginnt der blaue Pfeil auf Höhe des Grundeinkommens und liegt bis zur Transfergrenze (Schnittpunkt von Brutto/Netto) über dem Brutto-Betrag (schwarzer 45°-Pfeil). Der blaue Pfeil ist demnach das, was man tatsächlich (netto) in der Tasche hat.
Über der Transfergrenze wird man "positiv" Steuerpflichtig und erhält weniger, als das Bruttoeinkommen. Diese Steuerzahlungen werden zur Finanzierung des Grundeinkommens verwendet. Deshalb ist nach der Transfergrenze die blaue Linie unter der 45°-Linie.
Du findest ähnliche Graphiken auch in diesem Artikel (nur nicht farblich, deshalb noch "schwieriger" zu verstehen).
Die einkommensfinanzierten Modelle sind allesamt als "negative Einkommensmodelle" zu verstehen, da das Bruttoeinkommen mit dem Grundeinkommen verrechnet wird. Sie unterscheiden sich nur in der Verrechnungsart (z.B. bei Transfergrenzenmodellen, daß über der Transfergrenze "anders" besteuert wird). "Konsumsteuerfinanzierte Modelle" (Werner und Dilthey) erheben keine (bzw. bei Dilthey, ab einer bestimmten Höhe) Steuern auf Einkommen. In diesem Aufsatz findest Du die zugrundeliegenden wirtschaftlichen Finanzierungsaspekte anhand der Wertschöpfung; in diesem Aufsatz ein Modellvergleich in Bezug auf die Auszahlung (wobei das den Graphiken bei der WikiPedia entspricht).
Falls Du noch weitere Fragen hast, schreib mir einfach nochmal - entweder hier, oder an meine Email-Adresse (steht auf meiner HP).
Viel Glück und Erfolg bei Deiner Arbeit,
Jörg (Drescher)

Dein Bearbeitungskommentar

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Übrigens ist es typisch deutsch, andere als typisch deutsch zu bezeichnen. SCNR. Minderbinder 14:56, 14. Mai 2008 (CEST)Beantworten


Benutzer:Sonnenaufgang/Grundeinkommensmodell nach Götz Werner

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Hallo Iovialis Ich habe mir den gelöschten Artikel in den Namensraum stellen lassen und will versuchen ihn durchzubringen. Brauche dafür aber Helfer. Grüsse --Sonnenaufgang 23:55, 23. Okt. 2008 (CEST)Beantworten

Whatabout us

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Hey, du hast wie auch Benutzer:Inkowik (inzwischen selbstgewählt gesperrt) im Artikel Whataboutism die Übersetzung amerikanisch gewählt. Wäre es für dich auch ok, dort us-amerikanisch zu schreiben? Ich finde die Formulierung ganz gut um auszudrücken, dass Amerika doch mehr als die USA bzw. das 2 unterschiedliche Dinge sind. VG, 95.90.215.38 09:28, 22. Mär. 2016 (CET)Beantworten

Susanne Wiest

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Hallo Iovialis!

Die von dir überarbeitete Seite Susanne Wiest wurde zum Löschen vorgeschlagen. Gemäß den Löschregeln wird über die Löschung nun bis zu sieben Tage diskutiert und danach entschieden.

Du bist herzlich eingeladen, dich an der Löschdiskussion zu beteiligen. Wenn du möchtest, dass der Artikel behalten wird, kannst du dort die Argumente, die für eine Löschung sprechen, entkräften, indem du dich beispielsweise zur enzyklopädischen Relevanz des Artikels äußerst. Du kannst auch während der Löschdiskussion Artikelverbesserungen vornehmen, die die Relevanz besser erkennen lassen und die Mindestqualität sichern.

Da bei Wikipedia jeder Löschanträge stellen darf, sind manche Löschanträge auch offensichtlich unbegründet; solche Anträge kannst du ignorieren.

Vielleicht fühlst du dich durch den Löschantrag vor den Kopf gestoßen, weil der Antragsteller die Arbeit, die du in den Artikel gesteckt hast, nicht würdigt. Sei tapfer und bleibe dennoch freundlich. Der andere meint es vermutlich auch gut.

Grüße, Xqbot (Diskussion) 08:38, 15. Jul. 2016 (CEST)   (Diese Nachricht wurde automatisch durch einen Bot erstellt. Wenn du zukünftig von diesem Bot nicht mehr über Löschanträge informiert werden möchtest, trag dich hier ein.)Beantworten

Amtseid

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Hallo, da habe ich mich gleich mal registriert, um nicht als "unregistrierter" User, meinen Senf dazu zu geben. Ein Eid, der Gesetz und Verfassung im gleichen Zug nennt, ist meiner Meinung nach widersprüchlich. Denn Gesetze verstoßen nicht selten gegen die Verfassung bzw. die Verfassung wird zu Gunsten eines bestimmten Gesetzes einfach gebeugt obwohl sie unantastbar sein sollte. Somit ist jeder gut gemeinte Schutz der durch die "vorläufige" Verfassung geregelt ist, dahin, die Verfassung nur ein daher gepflanztes Etwas. Ukrenz (nicht signierter Beitrag von Ukrenz (Diskussion | Beiträge) 19:56, 9. Nov. 2019 (CET))Beantworten