Benutzer Diskussion:Jeanpol/IPK/Archiv1

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Wissen gemeinsam konstruieren: weltweit

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(Vortrag gehalten am 6.Mai 2006 in Ulm)

MDH,

Um die Probleme zu lösen, die auf uns zukommen, werden wir alle intellektuellen Ressourcen mobilisieren müssen, die uns zugänglich sind, und zwar weltweit.

In meinem Vortrag möchte ich einen Weg aufzeigen, wie junge Menschen motiviert werden können, über unterschiedliche Kulturen hinweg die dringenden Probleme unserer Welt anzugehen und zu lösen. Wie können Schüler und Studenten mit Hilfe der neuen Kommunikationsmittel vernetzt werden und zwar so, dass sie dauerhaft in Kontakt bleiben und aktiv an der Gestaltung der Welt mitwirken?

Zunächst lassen Sie mich zum besseren Verständnis meiner Ausführungen ein paar anthropologische Überlegungen anstellen. Als Lehrer sind wir damit beauftragt, Schüler und Studenten positiv zu beeinflussen. Wer dies anstrebt, muss sich ein Bild über die Funktionsweise des Menschen verschaffen.

Dazu greife ich auf ein Modell zurück, das alle kennen, nämlich die Bedürfnispyramide von Maslow.

Bedürfnispyramide nach Maslow

Transzendenz

Selbstverwirklichung

Soziale Anerkennung

Soziale Beziehungen

Sicherheit

Körperliche Grundbedürfnisse


Bekanntlich unterscheidet Maslow zwischen sechs hierarchisch angelegten Bedürfnisebenen. Ich überspringe die unteren Stufen der Pyramide und konzentriere mich auf die zwei höchsten Ebenen, die Ebene der Selbstverwirklichung und die Ebene der Transzendenz: der Mensch ist bestrebt, seine Fähigkeiten und Potenziale zur vollen Entfaltung zu bringen. Noch mehr: er möchte seinen Handlungen einen Sinn verleihen und über sich hinauswachsen. Das ist unter dem Begriff "Tanszendenz" zu verstehen. In meinem eigenen Modell gehe ich davon aus, dass die Menschen dann bereit sind, intensiv und dauerhaft miteinander zu kommunizieren, wenn sie das Gefühl haben, dass diese Kommunikation hilft, wesentliche Probleme der Menschheit zu lösen. Je höher das Ziel aus ethischer Sicht, desto stärker die Bereitschaft, Energien für die Erreichung dieses Zieles zu investieren.

I. Erster Versuch: Das Istanbul-New York Projekt

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Vor einigen Jahren wollte ich die oben beschriebenen Idee umsetzen und ich bat Schüler einer 10.Klasse aus der Deutschen Schule in Istanbul, zu deren Lehrer ich Kontakt hatte, einen Katalog der aus ihrer Sicht dringlichsten Probleme unserer Welt aufzustellen. Sie nannten – wie zu erwarten war – „den Terrorismus“, „die Klimakatastrophe“, „den Kampf um Energiequellen“, „den Kampf zwischen den Kulturen“, "die Armut", "die Unterdrückung der Frau in vielen Ländern". Die Schüler wurden natürlich auch gebeten, Lösungen zu den Problemen vorzuschlagen. Parallel dazu hatte ich Kontakte per eMail mit einer Kollegin aus der Pace University in New York hergestellt und schickte die von den Istanbuler Schülern erstellte Liste nach New York.

Diese Idee gefiel dem Ingolstädter Regionalfernsehen, das einen kleinen Beitrag erstellte:

Ich flog also nach New-York, um die Antworten der Amerikanischen Studenten auf Video einzufangen. Das Video lud ich ins Internet hoch, damit die Istanbuler Schüler ihn sehen konnten und eröffnete gleichzeitig ein Forum, um die Kommunikation zwischen den Istanbuler Schülern und den New-Yorker Studenten zu ermöglichen.
Hier das Video:

Und hier das Forum:

Zwar rezipierten die Istanbuler Schüler die Statements der New Yorker Studenten, sie antworteten auch auf dem entsprechenden Forum, aber die Kommunikation wurde nicht fortgesetzt. Die New Yorker Studenten hatten kein dauerhaftes Interesse an einer Kommunikation mit Türkischen Schülern und die Türkischen Schüler wollten auch nicht auf Foren regelmäßig Statements abgeben.

II. Der Kurs „Internet- und Projektkompetenz“ (IPK)

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Es hatte sich also gezeigt, dass die Kommunikation über Foren allein noch keine ausreichende Motivation liefert, um eine dauerhafte interkulturelle Reflexion einzuleiten. Es müssen Projekte, also längerfristige Vorhaben mit anspruchsvollen Aufgaben und Hürden durchgeführt werden. Nur so lässt sich die Motivation aufrechterhalten. Überzeugt, dass die digitale Innovation das Unterrichtswesen völlig verändern würde, entwickelte ich an der Universität Eichstätt den Kurs „Internet- und Projektkompetenz“ (IPK).
http://www.projektkompetenz.de/


Der Kurs „Internet- und Projektkompetenz“ wird von der Universität Eichstätt-ingolstadt gestaltet, er wird aber über die Virtuelle Hochschule Bayern an allen Bayerischen Hochschulen angeboten,und zwar im Bereich "Schlüsselqualifikationen". Er ist offen für Studenten aller Fachrichtungen und verläuft virtuell bis auf zwei Präsenzveranstaltungen, eine zu Beginn und eine am Ende des Semesters.

1. Wahl eines Forschungslandes und Bildung einer Forschungsgruppe
Im Rahmen der ersten Präsenzveranstaltung wählen die Studenten verschiedene Länder, in denen sie Forschungsprojekte durchführen werden. Sie bilden kleine Forschungsgruppen und bemühen sich auch während dieser Präsenzveranstaltung, Forschungsthemen zu finden. Diese Themen werden frei gewählt und können eine Spannweite von "Mischehen in Russland", über "Vergleich der Unternehmenskultur in China und in Deutschland", bis zu "Christliche Kunst in Istanbul" abdecken.

2. Die Forenkommunikation
Nachdem die Studenten sich in der Präsenzveranstaltung über das Ziel ihrer Forschungsprojekte verständigt haben, müssen sie virtuell kommunizieren. Als Instrument verfügen die Studenten über Foren.

3. Einrichtung einer Benutzerseite in der Wikipedia
Besonders nützlich für die Kommunikation und die gemeinsame Konstruktion von Wissen ist die Wikitechnik. Die Studenten werden aufgefordert, eine Benutzerseite in einem Wiki einzurichten. Auf diesen Punkt komme ich später zurück.

4. Aufstellen einer Forschungshypothese, eines Forschungsdesigns und Planung der Reise
Nach ausführlichen Recherchen, formulieren die Studenten eine Forschungshypothese, sie stellen ein Forschungsdesign auf und planen ihre Reise.

5. Erstellung einer Homepage
Am Ende dieser Vorbereitungsarbeit, was gleichzeitig mit dem Ende des Semesters zusammefällt, erstellen die Studenten eine Homepage, die einen professionnellen Charakter aufweisen muss. Alle Informationen werden hochgeladen, so dass die Projektleitung sich ein genaues Bild über die Vorhaben verschaffen kann.

7. Durchführung der Forschungsreise
Während der vorlesungsfreien Zeit können die Exkursionen mit den entsprechenden Untersuchungen (Interviews, Fragebogenaktionen) durchgeführt werden.

8. Auswertung der Untersuchungsergebnisse & Hochladen der Ergebnisse in die Homepage
Nach der Exkursion werden die gesammelten Daten ausgewertet und die Ergebnisse in die Homepages hochgeladen.

9. Präsentation der Ergebnisse
Schließlich erfolgt die zweite Präsenzveranstaltung, in deren Rahmen die Ergebnisse anhand der Homepages und vor größerem Publikum vorgestellt werden.

III. Die bisher im Rahmen des IPKs geleistete Arbeit

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Im Rahmen des IPKs entstanden zwischen 2002 und 2006 124 studentische Homepages.

Hier ein Beispiel:

IV. Die aktuellen Dimensionen des IPK-Projektes

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Geographische Dimensionen

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Die von den Studenten ausgesuchten Länder sind weltweit verteilt. Hier ein kleiner Einblick:

Thematische Dimensionen

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Und hier ein kurzer Einblick in die Themen, die von Studenten in verschiedenen Hochschulen gewählt werden:

Sozialarbeit (Katholische Stiftungsfachhochschule München):

  • Lage der psychisch kranken Menschen in Süditalien
  • Situation von MigrantInnen in Italien und Deutschland
  • Familienarmut in Süditalien
  • Soziale Arbeit mit älteren Menschen in Süditalien
  • Behindertenarbeit
  • Frauen in Italien zwischen Beruf und Familie
  • Studium der Sozialen Arbeit in Salerno

Ethnologie (Universität Augsburg):

  • Aberglaube und Brauchtum in Italien
  • Spannungen zwischen Nord- und Süditalien“
  • „Irische Auswanderer in Deutschland“
  • „Der Beitritt Bulgariens in die EU“

Deutsch als Fremdsprache (Universität Augsburg):

  • Russland zwischen Osten und Westen

Europastudiengang (Eichstätt)

  • Russland: Religion und Nation, Mode und Tradition“
  • Religion in der russisch-tatarischen Gesellschaft“

Die Teilnehmer

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Zu Beginn stellten sich die Studentengruppen grundsätzlich aus Teilnehmern zusammen, die in Deutschland studieren. Nun gibt es auch unter den Studenten Teilnehmer, die zwar in Deutschland studieren, aber aus anderen Ländern stammen. Es ergab sich fast von selbst, dass wir besonders Länder als Projektziele wählten, die Heimatland unserer ausländischen Studenten sind. Es sind insbesondere Russland, Bulgarien, Japan, Kasachstan und China. Bald bildeten sich Kontakte mit den Heimatuniversitäten und vor einigen Monaten entstand eine sehr aktive IPK-Gruppe in Kasan (Tatarstan).
Ausgehend also von einem Kurs „Internet- und Projektkompetenz“, der - wenn auch von Anfang an interkulturell orientiert - ausschließlich für Eichstätter Studenten gedacht war, ist nun eine Struktur entstanden, die eine Zusammenarbeit zwischen Deutschen und Russischen, bzw. Bulgarischen oder türkischen Studenten institutionell verankert:

Hier zur Verdeutlichung die Struktur des Eichstätt-Kasan-Kurses:

Exkurs: Das Wiki als ideales Instrument partizipativer Wissenskonstruktion

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Das beste Instrument für kollektive Wissenskonstruktion ist gegenwärtig die Wikitechnik.
Die Wikipedia:

Die Wikipedia ist eine weltweite, virtuelle Enzyklopädie, bei deren Erstellung jeder Benutzer aktiv mitwirken kann. Jeder kann jederzeit Artikel einstellen oder modifizieren. Es gibt Wikipedia in 200 Sprachen, Gegenwärtig gibt es mehr als 1 Million Artikel in der englischen und 400.000 in der deutschen Version. Wer die vielfältigen Möglichkeiten der Wikipedia auschöpfen will, kann ein Benutzerkonto anlegen und eine Benutzerseite einrichten. Diese Benutzerseite kann die Funktion einer individuellen Homepage erfüllen.
Wer die Vorteile der Wikitechnik genießen will, ohne sich in der Enzyklopädie Wikipedia einzurichten, findet in der ZUM (Zentrale für Unterrichtsmedien) ein Wiki, das sich an Schüler und Lehrer wendet und exakt dieselben Möglichkeiten wie die Wikipedia anbietet.
ZUM-Wiki:

Als Beispiel einer Benutzerseite, die von einer Studentin eingerichtet wurde, sei die Seite einer tatarischen Studentin, Marina, gezeigt:

Der Vorteil, den die Einrichtung von Benutzerseiten in der Wikipedia oder der ZUM bietet, besteht darin, dass eine große Anzahl von Administratoren, Experten und Helfern stets zugänglich ist. Rund um die Uhr wird man betreut und man findet stets einen Benutzer, der einem technisch und inhaltlich weiterhelfen kann.

Über die Einrichtung ihrer Benutzerseite hinaus hat Marina auch Enzyklopädie-Artikel verfasst, beispielsweise über ihre Universität in Kasan:

Eine weitere Möglichkeit der Wikitechnik besteht darin, dass ganze Tabellen angelegt werden können. So benutzt die Studentin Marina, die in Kasan die Aufgabe einer Tutorin übernommen hat, ihre Benutzerseite, um Übersichten über die Teilnehmer ihrer Gruppe anzulegen:

All das ist mit der Wiki-Technik sehr einfach zu realisieren. Für internationale Projekte ist natürlich von großer Bedeutung, dass man Artikel in verschiedenen Sprachen findet, und Texte, die für die eigene Arbeit wesentlich sind, von einer Enzyklopädie in die andere übersetzen kann.
Da die Kasanerinnen als künftige Lehrerinnen sich für die Methode „Lernen durch Lehren“ interessieren, haben sie den deutschen Artikel ins Russische übersetzt:
Hier der deutsche Artikel:

All dies geschieht nicht in einsamer Arbeit, sondern stets sind verschiedene Benutzer beteiligt, sei es bei technischen Problemen, beispielsweise beim Hochladen von Fotos, sei es um inhaltliche Korrekturen anzubringen oder um Kontakte zu anderen Benutzern herzustellen.

V. Die weiteren Perspektiven

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1. Der jüngste Durchgang: Zusammenarbeit zwischen Kasan und Eichstätt:

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Durch die folgenden Fotos, die unsere Eichstätter Studenten mit Kasaner Studenten auf Erkundung zeigen, kann man die interkulturelle Attraktivität einer Kooperation zwischen Deutschen und Tataren deutlich erkennen:

2. Aktivitäten, um die Kooperation zu erweitern und zu vertiefen:

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Um die Kooperation mit Kasan zu vertiefen, habe ich zu Ostern, also vor zwei Wochen, in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule in Kasan eine Woche lang in einer Schule unterrichtet.

Im Anschluss flog ich nach Bulgarien, um dort ebenfalls eine IPK-Gruppe ins Leben zu rufen:

3. Teilnehmer im SS 2006:

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Nun befinden wir uns zu Beginn des Sommersemesters 2006 und die durch unsere Tutoren durchgeführten Werbeaktionen scheinen Früchte zu tragen:

Sie können sich vorstellen, und die meisten von Ihnen haben ähnliche Erfahrungen, dass man bei solchen Projekten leicht die Bodenhaftung verliert.
Natürlich fordert die Globalisierung ihre Opfer und sie wird weitere fordern, denn sie beginnt ja erst. Wenn man aber Globalisierung als Zusammenführung von jungen Menschen über die Grenzen hinweg betrachtet, Globalisierung als gemeinsame Konstruktion von Wissen, um die Probleme zu lösen, die auf uns zurasen, dann ist man dankbar, dass man nicht zu alt ist, um dies zu erleben.

Ich bedanke mich.


Printfassung für die Zeitschrift "Lehren und Lernen"

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Wissen gemeinsam konstruieren: weltweit

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Jean-Pol Martin
Um die Probleme zu lösen, die auf uns zukommen, werden wir alle intellektuellen Ressourcen mobilisieren müssen, die uns zugänglich sind, und zwar weltweit. Wie können junge Menschen motiviert werden, über unterschiedliche Kulturen hinweg die dringenden Probleme unserer Welt gemeinsam anzugehen und zu lösen? An der Universität Eichstätt wird seit 2001 das Modul „Internet- und Projektkompetenz“ (IPK) angeboten, das Studenten aus allen Fachrichtungen, Hochschultypen und Ländern zusammenbringt und auffordert, relevantes Wissen gemeinsam zu konstruieren.

I. Lernziele

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Zentrales Anliegen des Kurses ist es, eine ressourcenorientierte Haltung zu fördern und folgende Einsichten und Fähigkeiten zu vermitteln:

  • Erkennen, dass man als Einzelner Träger von Ressourcen ist
  • Erkennen, dass man das eigene Ressourcenpotenzial aktiv vermehren soll, damit man die eigene Attraktivität in der Gruppe erhöht
  • Erkennen, dass man das eigene Ressourcenpotenzial durch Kommunikation erhöhen kann
  • Erkennen, dass Kommunikation dann entsteht, wenn der eine etwas weiß, was der andere nicht weiß
  • Erkennen, dass durch Kommunikation und Weitergabe von Wissen das eigene Wissen vermehrt wird
  • Fähigkeit, Potenziale von anderen Gruppenmitgliedern zu erkennen, zu erschließen und für die Gruppe fruchtbar zu machen
  • Fähigkeit, Kommunikation innerhalb einer Gruppe einzuleiten und aufrecht zu erhalten
  • Fähigkeit, die Transformation von Informationen zu Wissen in der Gruppe anzuleiten
  • Fähigkeit, für die Gruppe relevante externe Ressourcen aktiv zu suchen
  • Fähigkeit, Handlungsbereitschaft zu erkennen und zu mobilisieren
  • Fähigkeit, Kommunikation nach außen einzuleiten und aufrechtzuerhalten
  • Fähigkeit, Anbieter und Abnehmer aktiv zu vernetzen
  • Fähigkeit, kollektives Denken im Netz zu organisieren

II. Der Ablauf

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Der Kurs wird von Eichstätt aus organisiert. Studenten aus unterschiedlichen Fachrichtungen, Hochschulen und Ländern treffen sich auf einer virtuellen Kommunikationsplattform. Der Kurs wird sowohl direkt in den einzelnen Hochschulen als auch über die Virtuelle Hochschule Bayern (vhb) angeboten. Partnerschaften bestehen beispielsweise mit Augsburg (Ethnologie/Volkskunde) oder München (Stiftungsfachhochschule), aber auch mit Kasan (Tatarstan), Sofia und Istanbul. Auf diese Weise werden binationale, gelegentlich auch trinationale studentische Forschungsgruppen gebildet.


III. Ein Beispiel für binationale Forschungsgruppen

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  • Drei Eichstätter Studenten aus dem Europastudiengang (Bachelor) und acht Studenten aus dem Bereich Deutsch als Fremdsprache in Kasan beschließen, zusammen an dem Thema „Das Zusammenleben von verschiedenen Religionen in der Stadt Kasan“ virtuell zu arbeiten
  • Sie formulieren eine Hypothese „In Kasan leben verschiedene Religionen bzw. Kulturen eng beieinander, die sich zwar unterscheiden, aber problemlos neben- und miteinander leben"
  • Sie stellen einen Forschungsplan auf (Interviews, Fragebögen)
  • Die deutschen Studenten planen die Forschungsreise nach Kasan und fliegen hin
  • Sie führen ihre empirische Untersuchung mit Hilfe der Kasaner Studenten durch
  • Nach ihrer Rückkehr in Deutschland werden die Forschungsergebnisse in die Homepages sowohl der deutschen als auch der russischen Studenten hochgeladen und vor größerem Publikum vorgestellt

IV. Die Tools

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1. Die Foren

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Im wesentlichen läuft die Kommunikation über Foren, die von den einzelnen Arbeitsgruppen eingerichtet werden. So beispielsweise das Forum „Kasan, Kommunikation mit den Germanistinnen“ oder „Soziale Arbeit in Süditalien“. Hier werden Termin- aber auch Inhaltsfragen geklärt. ZUM-Foren

2. Die Wikitechnik

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Die erst seit kürzerer Zeit entwickelte Wikitechnik ermöglicht jedem Benutzer, vorhandene Texte zu verändern oder neue Texte einzuspeisen. Im Rahmen des IPK-Kurses wird empfohlen, eine Benutzerseite entweder in der Wikipedia selbst oder in einem anderen, möglichst stark frequentierten Wiki einzurichten. Der Vorteil einer solchen Seite ist, dass man sich selbst mit seinen Fähigkeiten und Kenntnissen vorstellen und „andockbar“ machen kann. Marina

3. Die Projekthomepage

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Die Studenten laden ihre Forschungsergebnisse in ihre individuellen Homepages hoch und stellen sie weltweit zur Verfügung: Marion Abel

V. Die Ergebnisse

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Im Rahmen des IPKs entstanden zwischen 2002 und 2006 144 studentische Homepages. [1]

VI. Literatur

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  • Jean-Pol Martin (2002): Weltverbesserungskompetenz als Lernziel? In: Pädagogisches Handeln – Wissenschaft und Praxis im Dialog, 6. Jahrgang, 2002, Heft 1, S. 71-76 (PDF)
  • Jean-Pol Martin (2005): Komplexität reduzieren: Europakompetenz im IPK erwerben. In: Glaser, B., Schnackertz, H. (Hrsg.)(2005): Europa interdisziplinär - Probleme und Perspektiven heutiger Europastudien. Würzburg: Königshausen & Neumann, S.61-74. PDF