Benutzer Diskussion:Jeremiahcornelius
Hi Jeremiacornelius, ich habe gerade Deinen Eintrag beim Radikalen Konstruktivismus gelesen. Ich bin keine Kenner des Pragmatismus, daher zunächst eine Antwort im Sinne E.V.G's: Ich kann nicht sagen wie es wirklich ist, aber ich kann aus konstruktivistischer Sicht her Fragen stellen. Dazu muss ich aber auch erst was über den Pragmatismus lesen, oder besser noch mit jemanden diskutieren. Vielleicht kann es so gelingen zu verschiedenen Punkten die verschiedenen Sichtweisen klar zu stellen. Hätte schon Interesse! Liebe Grüße --Juegoe 14:11, 19. Mär. 2009 (CET)
Hi, ich habe mir die Stelle noch mal herausgesucht und das ist ein der Stellen, die ich übernommen habe von Vorgängern. Die Idee, das erst mal auf einer Spielwiese auszubrobieren wäre schon ok. Wobei das Ergebnis ja nicht sehr umfangreich sein dürfte, um den Artikel nicht zu belasten? Aber gut wäre es schon, wenn dann da etwas mehr stehen würde als ein magerer Hinweis. Oder auch wenn dann herauskäme, dass die Stelle gestrichen werden sollte. Andere sind herzlich eingeladen. Ein Weg wäre vielleicht erst einmal einige Beispiele zusammenzutragen, wo ein Bezug behauptet oder hergestellt wird, und die dann zu untersuchen? Ich bin mir aber nicht sicher, ob das überhaupt zu einem sinnvollem Ergebnis für den Artikel führen kann, aber wir können es ja mal versuchen. Wir sollten eine Seite einrichten, auf der das dann diskutiert wird, damit auch immer die verschiedenen Argumente auf einer Seite stehen. Beim Utilitarismus besteht das Problem, dass der RK keine ethischen Aussagen macht. Heinz v. Foerster sagt: Über Ethik kann man nicht sprechen. Und ich interpretiere: nur zwischen den Zeilen. "Den Kern des Utilitarismus kann man in der Forderung zusammenfassen: „Handle so, dass das größtmögliche Maß an Glück entsteht!“ und HvF sagt ungefähr: Heinz, handle so, daß sich die Zahl der Möglichkeiten zu Handeln vergrößert. Damit gibt HvF nur eine Maxime für sich selbst! Liebe Grüße --Juegoe 23:45, 21. Mär. 2009 (CET)
Hi Jeremiahcornelius,
>>Das ist natürlich auch schon eine ethische Aussage. Auch in Verbindung mit dem Thema Viabilität sehe ich da Anknüpfungspunkte. Doch das ist tatsächlich ein Problem der Übertragung von ethischen Ansätzen in erkenntnistheoretische. Es reicht aber vielleicht schon, wenn die Verbindung zum Pragmatismus und dessen Erkenntnistheorie, wie von mir ursprünglich angeregt, kurz angerissen wird. Da bleibt man dann auch in einer philosophischen Disziplin.<<
Ja klar geht das in die Ethik - aber EvG und auch HvF sagen, der RK ist nicht zuständig für ethische Aussagen. EvG ist da noch konsequenter als HvF. Der vertritt die Ansicht, daß die Ethik zwischen den Zeilen gelesen werden muß.
>>Pragmatismus: Als Methode zur Wissensvermehrung schlägt Peirce vor, nur noch dasjenige als Wissen zu akzeptieren, das anhand von Experimenten intersubjektiv nachprüfbar ist bzw. nachgeprüft wurde. Damit einher geht die Forderung, alles Wissen so zu formulieren, dass daraus unmittelbar klar wird, was man tun muss, um diese oder jene Aussage zu prüfen. Peirce geht weiterhin davon aus, dass eine Forschergemeinschaft im Laufe der Geschichte durch ständiges Gegenprüfen ihrer Ergebnisse schrittweise zu einem besseren Wissen über die Welt kommt.<<
Der RK könnte - m.E. - diese Aussage teilen und würde dann vielleicht sagen, das Wissen ist jetzt viabler. Eine Formulierung (viabler), die ich aber bei EvG nie gelesen habe.
>>Pragmatismus: Damit bedeutet Wahrheit nicht mehr Aussagewahrheit (Korrespondenztheorie: Eine Aussage ist wahr, wenn ihre Behauptung mit der Realität übereinstimmt), sondern wird durch den Konsens der Forschergemeinschaft hergestellt (Konsenstheorie der Wahrheit).<<
Hier würde der RK aber passen, denn der Vergleich mit der Realität kann nicht durchgeführt werden, denn dazu müßte man die Realität ja kennen - kennt man aber nicht. Und der Konsens der Forschergemeinschaft ist halt nur ein Konsens, aber keine Annäherung an die Wahrheit - eben weil die nicht bekannt ist. Es könnte ja auch eine Entfernung von der Wahrheit sein. Selbst wenn der Konsens komplett wäre und gar nie niemand dem widersprechen würde, wäre es nicht wahr, sondern nur ein Konsens. So lange man dabei bleibt, das ein Konsens ein Konsens ist und nicht die Wahrheit ist, hat der RK sicher keine Einwände.
Zentral ist wohl der Passus: EvG zitiert Wittgenstein, Tractatus 2.223: Um zu erkennen, ob das Bild wahr oder falsch ist, müssen wir es mit der Wirklichkeit vergleichen. EvG antwortet: "Urplötzlich wurde mir klar, dass dieser Vergleich unmöglich war. Um ihn durchzuführen, müsste man einen unmittelbaren Zugang zur Realität haben, die jenseits der eigenen Erfahrung liegt und von den eigenen 'Bildern' und ihren sprachlichen Darstellungen unberührt bleibt. Ich verstand, dass es Dinge gab, die man in einer Sprache sagen kann und für wahr halten und die man dennoch nicht in eine andere Sprache übersetzen konnte." (EvG: Radikaler Konstruktivismus, 1997, Frankfurt, TB, S. 26f) Daraus folgert EvG letztlich, daß man zwar Tisch in table übersetzen kann, daß aber selbst dann, wenn man alle möglichen Tische kennen würde, zwar alle Tische kennen würde. Man könnte nicht angeben, was die Realität dessen ist, was als Tisch bezeichnet wird. Bestenfalls den Konsens darüber.
Liebe Grüße --Juegoe 16:32, 27. Mär. 2009 (CET)