Benutzer Diskussion:Leibkuerassier
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[Quelltext bearbeiten]Schön, dass du dich als Experte beim Husarenlemma einbringst. Deine Veränderungen sollten aber noch im Text belegt werden. Das bloße Hinzufügen von Literatur im Literaturverzeichnis genügt nicht den WP-Anforderungen. Gruß --Aeranthropos (Diskussion) 12:05, 25. Mär. 2021 (CET)
Lemma: Husar
[Quelltext bearbeiten]„… Die Husaren waren daher aufgrund der Schnürung der Attila und der Pelzmütze weiterhin schon von weitem als solche zu erkennen, was von den Theoretikern der Tarnuniform nicht unbedingt als Vorteil angesehen wurde. …“ „… Da die Schießausbildung bei der Kavallerie in der Qualität erheblich hinter der der Infanterie zurückstand, bedingt durch den Anteil der Reitausbildung und dem völlig anachronistischen Gefechtsexerzieren mit der Lanze, konnte man Husaren leicht als schlecht ausgebildete und daher eher minderwertige Truppe bei einem Gefecht mit der Infanterie ausmachen…“ Weder das eine noch das andere ist durch die Literatur belegt. Bis zur Einführung des Stahlhelms trugen alle Waffengattungen des Reichsheeres ihre Friedenskopfbedeckungen mit dem schilfgrünen Überzug im Kriege weiter und natürlich waren so, aus der Nähe, Jäger von Infanterie und Ulanen von Dragonern und natürlich auch Husaren von Kürassieren zu unterscheiden. Wenn aber ein Husar so nah an den Feind kam, dass man die Verschnürung auf dem Attila erkennen konnte, war es mit der Tarnwirkung eh vorbei. Bei den Erfahrungsberichten nach dem ersten großangelegten Tragen der Felduniform beim Kaisermanöver 1913 wurde die Tarnwirkung aber auf Entfernungen von 800 – 1000 m bewertet. Tatsächlich erfolgte die Entscheidung für eine einheitliche Feldbluse, die noch vor Kriegsbeginn im Juni 1914 gefallen war, dann mit Blick auf Tragekomfort, Sitz und gefälliges Aussehen und nicht auf die Verschleierung der Truppengattung. Davon abgesehen, betrachtete man es damals immer noch als sinnvoll, wenn Truppenteile erkennbar voneinander unterschieden werden konnten. Tatsächlich war z.B. sogar überlegt worden, die Ulanen bei der Einführung der Feldbluse graugrün zu uniformieren, um sie von den Dragonern unterscheidbar zu machen (so wie bei den Fußtruppen, wo die Jäger im Unterschied zur übrigen Infanterie graugrüne statt feldgraue Uniformen trugen). (vgl. Kraus S. 23 ff.) Auch die zweite Aussage ist in ihrer Verkürzung unwissenschaftlich. Dass die Ausbildung der Kavallerie sowohl den berittenen Einsatz als auch das Fußgefecht und sowohl den Gebrauch von Lanze und Seitenwaffe als auch des Karabiners abdecken musste, ist richtig. Deshalb dauerte die Wehrdienstzeit eines Wehrpflichtigen bei der Kavallerie auch drei Jahre und nicht zwei, wie bei der Infanterie. Dass die Schießausbildung mit dem Karabiner dabei aber deutlich hinter der der Infanterie zurückstand, ist unwahrscheinlich. Auch die Infanterie hatte mit dem Gebrauch des Bajonetts oder dem Stellungsbau ja noch Fertigkeiten zu erlernen, welche die Kavallerie nicht beherrschen musste. Storz stell aber fest, dass das Fußgefecht bei der Kavallerie schon lange vor Kriegsbeginn eingehend geübt wurde, vor allem, nachdem sie ab 1909 /10 mit dem Karabiner 98 über eine leistungsfähige Schusswaffe mit wirksamer Reichweite verfügte (vgl. Storz: Kriegsbild und Rüstung, Bonn 1992; S. 273). Richtig ist sicher auch, dass der Kavallerie der infanteristische Einsatz über mehrere Tage in ausgebauten Stellungen, zu dem im Laufe des Ersten Weltkriegs viele Kavallerieeinheiten zeitweise oder dauerhaft herangezogen wurden, ungewohnt war. Das war aber auch nicht die Aufgabe der Kavallerie. Selbst wenn man den Einsatz als „Schlachtenkavallerie“, wie er 1870/71 noch vorgekommen war (allerdings auch nicht für alle Verbände), als anachronistisch ansieht, dann war die Aufgabe der Kavallerie aber weiterhin die Aufklärung, zur Sicherung, der Verbindungsdienst und der Einsatz als schnell verlegbare und einsetzbare Reserve und nicht der Einsatz in einer Stellung. Das war in der Felddienstordnung von 1908 auch so erkannt. Dafür war die Kavallerie auszubilden und dafür wurden zahlreiche Kavallerieverbände während des ganzen ersten Weltkriegs immer noch verwandt. Im Übrigen ist die Lanze, über deren Sinn auch damals schon gestritten wurde, bis Kriegsende Bewaffnung derjenigen Kavallerieverbände geblieben, die beritten blieben. Tatsache ist auch, dass die beritten gebliebenen Kavallerieverbände gegen den schon kurz vor Kriegsbeginn an sich entschiedenen Austausch der Degen bzw. Säbel gegen kurze Seitengewehre (d.h. Bajonette) erfolgreich Gegenvorstellung erhoben, weil sie diese für den berittenen Einsatz als wirksame Waffe brauchten (Kraus a.a.O. S. 518). Der Behauptung eines Anachronismus steht also die damalige Kriegserfahrung entgegen. Für die pauschale Behauptung, die (deutsche) Kavallerie sei (im ersten Weltkrieg?) als „minderwertige Truppe“ auszumachen gewesen, finden sich in der Literatur insofern keine Belege (im Gegenteil! Zur Ausbildung der Kavallerie vgl. Fiedler: Kriegswesen und Kriegführung im Zeitalter der Millionenheere, Bonn 1993; s. 59). Der dauerhafte infanteristische Einsatz war nicht ursprünglich Aufgabe der Kavallerie, dafür war sie wegen ganz anderer Aufgaben weder ausgerüstet (kein Schanzzeug, beschränkter Munitionsvorrat) noch ausgebildet, und als er es für eine Reihe von Kavallerie-Regimentern wurde, sind sie genauso dafür ausgebildet worden, wie auch die Infanterie, deren Soldaten den im Westen zum Alltag werdenden tage- und wochenlangen Grabenkampf auch erst lernen mussten. (nicht signierter Beitrag von Leibkuerassier (Diskussion | Beiträge) 17:46, 25. Mär. 2021 (CET))