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Ziegenlecken
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Das Ziegenlecken ist eine Foltermethode, die angeblich von Marodeuren im Dreißigjährigen Krieg angewendet wurde. Das Wort als solches ist so wohl nicht verbürgt und wird hier als "Kunstwort" verwendet. In der zeitgenössischen Literatur hingegen gibt es eine Beschreibung für den entsprechenden Vorgang.
Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen beschreibt in seinem Roman Der abenteuerliche Simplicissimus sowohl die Foltermethode des Schwedentrunks als auch die des hier so genannten Ziegenleckens. Simplicius, der Held des Romans berichtet, wie Soldaten den elterlichen Hof überfallen und seinen Vater folterten: "(S)ie banden ihn, dass er weder Händ noch Füß regen konnte, und rieben seine Fußsohlen mit angefeuchtem Salz, welches ihm unser alte Geiß wieder ablecken und dadurch also kitzeln musste, dass er vor Lachen hätte zerbersten mögen."
Mit Quälereien wie diesen versuchten marodierenden Soldaten, Nahrungsmittel, Geld oder andere Sachwerte von der Zivilbevölkerung zu erpressen.
Im Unterschied zum Schwedentrunk, der mehrfach bestätigt ist, scheint die Angabe von Grimmelshausen die einzige zeitgenössische zu dieser Art der Folter zu sein. Es ist daher nicht völlig auszuschließen, daß Grimmelshausen sich diese Geschichte nur erdacht hatte. Oft hingegen wird sie indes nicht angewendet worden sein, sonst wäre sie woanders auch verbürgt vorausgesetzt Grimmelshausen schilderte die Wahrheit. Ganz unglaubwürdig wiederum ist sie jedoch auch nicht.