Benutzer Diskussion:MartinRenneke/Visionen 2050 (Dialoge Zukunft made in Germany)
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[Quelltext bearbeiten]Es wird auf die erste systematische Studie Grenzen des Wachstums verwiesen und folgende Punkte zitiert:
- „(...) Wir sind überzeugt, daß eine klare Vorstellung über die quantitativen Grenzen unseres Lebensraums und die tragischen Konsequenzen unseres Überschießens seiner Belastbarkeit dafür wesentlich ist, neue Denkgewohnheiten zu entwickeln.“
- „(...) Unserer Ansicht nach hat der Bevölkerungsdruck auf der Erde bereits eine solche Größe erreicht und ist gleichzeitig so ungleichmäßig verteilt, daß allein das schon die Menschheit veranlassen muß, einen Gleichgewichtszustand anzustreben.“
- „(...) Wir vertreten in der Tat die Ansicht, daß soziale Innovation nicht mehr länger hinter der technischen zurückbleiben darf, daß die Zeit für eine radikale Reform institutioneller und politischer Prozesse auf allen Ebenen, einschließlich der höchsten, der Ebene der Weltpolitik, reif ist.“
Es ist erschreckend, das diese Aussagen heute auch nach 40 Jahren immer noch gültig sind. Die Ressourcen sind schon heute größtenteils übernutzt (Faktor ~1,5) und laut des aktuellen Living Planet Report des WWF von 2010 werden wir im Jahr 2030 doppelt so viele Ressourcen aus dem System Erde abziehen, wie die Erde erneuern kann. Wir brauchten dann also zwei Erden. Der Zukunftsforscher Ossip K. Flechtheim hat entsprechende Zielsetzungen für die Zukunftsbetrachtung bereits 1972 in seinem futurologischen Manifest formuliert: Futurologie, die mehr ist als Technokratie, Utopie oder Crisis Management, muss versuchen, Prognostik, Planung und Philosophie der Zukunft zu einer neuen Einheit zusammenzuführen, wobei zur Zukunftsphilosophie auch die Politik und Pädagogik der Zukunft gehören. Die Futurologie muss die fünf ‚challenges‘, die die Menschheit bedrohen, beantworten, sie muss ihren Beitrag leisten
- zur Eliminierung des Krieges und Institutionalisierung des Friedens,
- zur Beseitigung von Hunger und Elend und zur Stabilisierung der Bevölkerungszahl,
- zur Überwindung von Ausbeutung und Unterdrückung
- zur Demokratisierung von Staat und Gesellschaft
- zur Beendigung des Raubbaus und zum Schutz der Natur und des Menschen vor sich selber
und damit zur Schaffung eines neuen kreativen Homo humanus. Die Autoren fordern diese Kapitel abschließend: Wir sollten uns weniger an Szenarien und mehr an einer Futurologie im Sinne Flechtheims orientieren!