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Letzter Kommentar: vor 6 Jahren von Claudioverfuerth in Abschnitt Heterophorie
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Erste Diskussion

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Hallo Claudio,

nun ist es fast 10 Jahre her, dass ich das letzte Mal zum Begriff "Winkelfehlsichtigkeit" mit Dir diskutiert habe. Die Seite ist inzwischen aus meiner Sicht viel zu lang und unübersichtlich. Vielleicht mache ich mich mal nach und nach daran, etwas zu kürzen und tendenziöse Redewendungen abzumildern und zu versachlichen.

Kennst Du eigenlich unsere Studie von 2015 zu objektiver und subjektive Fixationsdisparität nach mehrwöchigem Prismentragen? http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0138871

Lohnt sich, mal reinzuschauen, weil dies der erste objektive Nachweis für die prinzipielle Wirksamkeit von kleinen Prismenbeträgen ist. In der von uns untersuchten Gruppe gab es signifikante Verkleinerung der FD, nachdem die Probanden für mehrere wochen die MKH-Prismen getragen haben. Also doch nicht nur Adapation.

Grüße Volkhard

Hallo Volkhard, schön mal wieder von Dir zu hören. Das ist ja wirklich schon eine ganze Weile her. Aus dem Thema "Strabologie" habe ich mich vor etwa 1,5 Jahren ausgeklinkt und bin auch nicht mehr in der Redaktion Medizin tätig. Nach über 10 Jahren war's dann auch genug, zudem wurde der Umgangston immer ruppiger und die Besserwisser und Pappnasen taten ein Übriges. Trotzdem fände ich es prima, wenn Du Dich der Themen (Winkelfehlsichtigkeit etc.) annehmen würdest, damit sie wenigstens auf dem aktuellen Stand bleiben. Viele Grüße, man sieht sich! CV 08:44, 4. Sep. 2017 (CEST)Beantworten

Ok, dann schaue ich mal, wie sich aktuell die Diskussion um dieses Thema weiterentwickelt. Sehr optimistisch bin ich allerdings auch nicht. Herzliche Grüße Volkhard

Hallo und viele Grüße an Claudio,

ich habe eine Ewigkeit nicht auf Wikipedia recherchiert und mich heute seit langem mal wieder eingeloggt. Da ich grad sehr viel zu tun habe, wird mein Engagement für Wiki sehr begrenzt bleiben. Aber ich schaue mal, was sich so machen lässt...

Hallo Volkhard, ich freue mich, daß hier endlich jemand auftaucht, der bereit ist, sach- und fachlich über das Thema Winkelfehlsichtigkeit zu diskutieren. Damit sollten wir gleich anfangen, finde ich. Kannst Du mir den Unterschied oder die Unterschiede zwischen einer Winkelfehlsichtigkeit und einer Heterophorie nennen? Gruß - --CV 14:47, 21. Dez. 2007 (CET)Beantworten


Danke für die Frage, Claudio!

Heterophorie ist aus meiner Sicht ein Oberbegriff für assoziierte und dissoziierte Heterophorie. Die Winkelfehlsichtigkeit (WF) gehört zur assoziierten Heterophorie, denn es werden ausschließlich Teste mit Fusionsreizen verwendet.

Eine Heterophorie ist genau genommen diejenige Prismenwirkung, die am jeweiligen Heterophorietest bestimmt wurde.

Die Winkelfehlsichtigkeit ist somit die an den MKH Testen (Mess- und Korrektionsmethodik nach H.-J. Haase) nach bestimmten Regeln bestimmte Prismenwirkung.

Die "Richtlinien zur Korrektion von Winkelfehlsichtigkeit" beschreiben Regeln, wie man an allen erforderlichen Testen vorzugehen hat. Sie sind herausgegeben von der IVBV (Internationale Vereinigung für Binokulare Vollkorrektion [1] ) und können dort als pdf-Datei herunter geladen werden. VS

Hallo Volkhard,
vielen Dank für Deine Informationen. Zu Heterophorie: in Abhängigkeit von der Untersuchungsmethodik also unterscheidet man die assoziierte von der dissoziierten Heterophorie. Eine Heterophorie ist jedoch keine Prismenwirkung. Eine durch Prismen erzielte "Wirkung" drückt sich in Grad oder Prismendioptrien aus. Heterophorie ist die Diagnose. Wenn die Winkelfehlsichtigkeit also prinzipiell eine Heterophorie ist und demnach nichts weiter, als ein latentes Schielen, das durch eine bestimmte Untersuchungsanordnung bzw. -methode qualifiziert und quantifiziert wird (Prismenwirkung=Ausmaß der Prismenstärke=Grad oder Prismendioptrien), dann leuchtet mir das ein. Die MKH ist also eine weitere Methode (Methodik...), ein latentes Schielen (=eine Winkelfehlsichtigkeit) festzustellen und zu messen. Würdest Du mir in dieser Betrachtungsweise zustimmen? Gruß - --CV 16:00, 5. Jan. 2008 (CET)Beantworten


Ich stimme Dir voll zu, Claudio. Mit einer Anmerkung, die in die Tiefe des Themas Heterophorie geht. Die Diagnose einer Heterophorie ist nur möglich, indem man in das Binokularsehen eingreift. Dieser Eingriff ist mehr oder weniger "massiv", was zu unterschiedlichen Ergebnissen führen kann. Zum Beispiel ist in der Studie von Gerling et al. "Fixationsdisparation am Pola-Zeigertest: nicht repräsentativ für die Augenstellung unter natürlichen Sehbedingungen" KlinMbl Augenheilkd 1998; 212: 226-233 gezeigt worden, dass der Covertest bei der Mehrzahl der Personen keine Heterophorie gezeigt hat, allerdings die objektive Messung genauso wie die Messung am Pola-Zeigertest eine Heterophorie gefunden hat. Somit gehört zur vollständigen Beschreibung einer Heterophorie aus meiner Sicht unbedingt das verwendete Verfahren hinzu.

Vor diesem Hintergund erscheint mir die nach wie vor berufspolitisch gefärbte Diskussion um die Winkelfehlsichtigkeit auch hier in Wikipedia völlig absurd. Das einzige Problem sehe ich darin, dass einige wenige Leute mehr oder weniger unseriös mit diesem Thema an die Öffentlichkeit gehen. Aber von solchen Ausreißern ist keine Berufsgruppe verschont - oder irre ich mich da??


Wenn ich in das strabologische Standardwerk "Strabismus" von Kaufmann schaue, dann ist es unstrittig, dass eine Heterophorie zu Sehstress führen kann. Asthenopie (Sehstress) erfordert gründliche Abklärung, um organische Ursachen oder Erkrankungen ausschließen zu können. Aber gerade bei diesen Patienten wird in der Augenheilkunde häufig eine Behandlung verwehrt. Denn Patienten mit asthenopischen Beschwerden sind zeitaufwändig. Ich frage mich, warum es nicht üblich ist, diese Patienten nach medizinischer Abklärung zu Augenoptikern zu überweisen, um dort die Möglichkeiten mit Brillengläsern auszuschöpfen. Die Erfolge zum Beispiel bei sehbedingten Kopfschmerzen bei Schulkindern liegen im Bereich von 80% (nicht placebo-kontrolliert sondern als Praxisbeobachtung retrospektiv). VS


Hallo Volkhard,
es freut mich, dass wir über die grundlegenden Dinge zu diesem Thema offensichtlich einer Meinung sind. Auch ist es unstrittig, dass es Untersuchungsmethoden unterschiedlichen Dissoziationsgrades gibt, die verschiedene Ergebnisse hinsichtlich des Ausmaßes einer Heterophorie produzieren. Hier hilft im Übrigen fast immer (!) ein diagnostischer Marlow-Verband, um eine Heterophorie zum Vorschein zu bringen (manchmal leider auch zum Dekompensieren). Wir sind uns auch darüber einig, dass eine Heterophorie sehr wohl behandlungsbedürftige asthenopische Beschwerden auslösen kann. Da hätte ich nicht bei "meinem alten Professor" nachsehen müssen ;-) Auch gebe ich Dir recht, wenn sich die augenheilkundliche Diagnostik sicherlich öfter als wünschenswert vor aufwändigen Untersuchungen und Abklärungen von asthenopischen Beschwerden drückt. Die Verfahren sind zeitaufwändig, benötigen Spezialkenntnis und bringen wenig Geld. So muß man das sehen.
Was mich allerdings gewaltig stört, ist folgendes:
  • warum ist es notwendig, für die in der Medizin bekannten Sachverhalte und Diagnosen eine neue Terminologie zu erfinden? "Sehstress" kann doch ruhig auch weiterhin Asthenopie heissen und "Winkelfehlsichtigkeit" als eine Heterophorie ggf. mit Fixationsdisparität bezeichnet werden.

Meine Anmerkungen schreibe ich gleich in Deinen Text: Für mich steht der Begriff "Winkelfehlsichtigkeit" für das Ergebnis der MKH. Von daher finde ich es sehr sinnvoll, diesen Begriff weiterhin zu verwenden. Und Asthenopie ist als Fachbegriff für Laien wenig griffig, der Begriff Sehstress ist nur eine Übersetzung. VS

  • die Verfechter der MKH "verweigern" der Winkelfehlsichtigkeit mit Asthenopie standhaft den Status einer Krankheit, die eine Heterophorie mit Asthenopie natürlich darstellt. Das räumt ihnen vordergründig die Möglichkeit ein, eine "Korrektion" mit Prismen durchzuführen (was nichts anderes ist als eine "Behandlung", die ihnen jedoch unter diesem Begriff per Gesetz verboten wäre - deshalb der Trick mit der Terminologie)

Hier bin ich völlig anderer Meinung und das Bundesverfassungsgericht hat darüber abschließend entschieden. Eine Brillenkorrektion ist keine Behandlung, sondern ein physikalisch-technischer Vorgang. Das Ziel einer Brillenkorrektion ist die optimiert optische Abbildung und damit eine verbesserte visuelle Leistungsfähigkeit. Darin dürftest Du mir zustimmen, oder? VS

Sicher stimme ich Dir hier zu. Es macht aber keinen Sinn, wenn Du Äpfel mit Birnen vergleichst. Was hat das mit der prismatischen Korrektur einer Heterophorie zu tun? Hierbei geht es nicht um optimierte optische Abbildungen, die bspw. einen besseren Visus ermöglichen, sondern um den Ausgleich eines latenten Schielens mit einem ggf. massiven Eingriff in das Binokularsehen mit ganz anderer Behandlungs(!)qualität - auch und gerade hinsichtlich der möglichen Konsequenzen.

Jetzt zur Frage der Erkrankung: wenn Asthenopie eine Erkrankung wäre, dann müsste der Krankheitbegriff aus meiner Sicht drastisch erweitert werden. Asthenopie ist zunächst mal eine Disposition, die erst dann als Beschwerdebild in Erscheinung tritt, wenn die Brillenstärke nicht stimmt. Vergleichbar mir falschen Schuhen, die drücken und dann zu Unwohlsein führen. Mir ist kein Fall bekannt, wo jemand wegen Verlust seiner Brille krank geschrieben wurde. VS

Die Asthenopie ist nicht die Krankheit, sondern die Heterophorie als Beschwerde auslösende Abweichung von einer Normvariante. Zwar kann eine Asthenopie auch durch falsche Korrektur einer Ametropie ausgelöst werden (bspw. bei unterkorrigierten Hyperopien, die eine erhöhte Akkommodationsleistung erfordern, oder "umgekehrt" überkorrigierten Myopien), aber hiervon ist ja überhaupt nicht die Rede. Zudem: was meinst Du denn, wieviele Menschen es gibt, die ihrer Arbeit nicht richtig nachgehen können, nur weil sie ihre Lesebrille vergessen haben?!

Hallo Claudio, Du hast mit dem Beispiel Lesebrille irgenwie Recht (und danke, dass Du mit diesem Beispiel eine Lanze für die Augenoptik brichst ;-) ), aber eine Erkrankung ist dies nicht. Wir sind hier beim eigentlichen Kernpunkt unserer unterschiedlichen Auffassungen. Die Abgrenzung zwischen Erkrankung und Normvariante: Es gibt so eindeutige Übereinstimmung mit der Hyperopie, die ebenso zu Asthenopie führen kann und bei der niemand auf die Idee käme, sie als Erkrankung zu definieren - oder sehe ich das falsch?? Und die Frage nach vermeintlich ansteigenden Brillenglaswerten wurde bei der Hyperopie auch schon einmal vor vielen Jahrzehnten als Nachteil und Grund angeführt, sie nicht mit Brillengläsern auszugleichen (eben nicht behandeln, denn genauso wie eine Prismenbrille ist die Plusbrille nicht invasiv und kann wieder abgesetzt werden)

Deinem letzten Satz muß ich eindeutig widersprechen! Natürlich ist die Anpassung von Prismen eine invasive Maßnahme! Prismen können auch so ohne weiteres nicht wieder abgesetzt werden, wenn sie einmal dazu geführt haben, daß eine Heterophorie dekompensiert. Ansonsten: ich habe überhaupt nichts gegen Augenoptiker - wieso auch. Ich habe etwas gegen Leute, die sich über ihre Kompetenzen und Fähigkeiten hinaus auf Kosten ihrer Kunden/Patienten bereichern und ganz bestimmte Regeln mit ein paar Tricks versuchen auszuhebeln. Das Beispiel ist gut: Asthenopie auf Grund einer unkorrigierten Hyperopie bzw. einer Heterophorie. Nur, die Konsequenz einer verweigerten oder falschen Brillenglasanpassung hinsichtlich der Hyperopie hat im schlechtesten Fall nicht solche einschneidenden Konsequenzen, wie falsch verordnete Prismen - nämlich eine Schiel-OP. Und wenn ich nicht in der Lage bin, eine Behandlung in allen Facetten und mit aller Verantwortung zu gestalten, dann verweise ich an den, der das kann. Dies ist das Problem. Prismenbehandlungen können Eingriffe in das Binokularsehen darstellen, die für einen Augenoptiker durch ihn nicht zu behandelnde Konsequenzen mit sich bringen. Also ist das Risiko zu hoch, sich durch eine auf diesem Fachgebiet in aller Regel nicht ausgebildete Berufsgruppe behandeln zu lassen.

Nein, Claudio - in Hinsicht der Frage, wie invasiv Prismen sind, gehen unsere Auffassungen deutlich auseinander. Vermutlich weißt Du nicht, dass ca. 80% aller nach MKH bestimmten Prismenwerte unter (binokular) 6cm/m liegen. Die hohen Heterophorien mit Werten über 20 cm/m gibt es nach MKH Erfahrung in höchstens 2% aller Fälle. Und selbst bei diesen ist es meistens möglich (sofern das gewünscht wird), von den Prismenwerten wieder auf Null herunter zu fahren. Es gibt nicht den von Dir angedeutetn Automatismus, dass eine Prismenbrille immer oder häufig zur OP führt. Das "worst case" Szenario des Dekompensierens kann von daher nur unter 1% liegen. Und dafür sind u.a. die Funktionsteste so wichtig, um Personen mit instabilem Binokularsehen heraus zu filtern. Vor allem - und darin wiedersprichst Du Dir selbst - würden ja besonders diejenigen Menschen von Prismen profitieren, die aufgrund ihrer hohen Heterophorie die starken asthenopischen Probleme entwickeln. Zumindest an der Uni-Augenklinik in Freiburg ist die Bereitschaft, diesen Personen einen vollen Ausgleich der Heterophorie zu gewähren - mit möglicher Folge einer OP - extrem gering. Und das ist das Spannungsfeld, in dem die Augenheilkunde sich befindet: wenn aufgrund von Vorurteilen eine notwendige Behandlung unterlassen wird. VS

  • ein Großteil Deiner KollegInnen verabreicht vollkommen unreflektiert und ohne weitere Abklärung teure Prismen, und macht damit einen entsprechenden Reibach.

Da würde ich Dich doch mal um Zahlen oder Nachweise bitten. Diesen Vorwurf höre ich immer wieder von Seiten der Ophtalmologie und er wird nicht wahrer, je öfter man ihn wiederholt. Da ich selbst in der Fortbildung tätig bin, kann ich Dir versichern, dass der Großteil meiner KollegInnen, die sich mit Binokularsehen beschäftigen, sehr umsichtig und angemessen mit Prismenkorrektionen umgeht. Ausnahmen kann es immer mal geben. Was ist denn Deiner Kenntnis nach der Preisaufschlag für ein Prima? Die Frage des "Reibach-Machens" scheint immer wieder aufzutauchen. Wenn man aber genau hinschaut, wird man feststellen, dass sich sehr viel mehr Geld mit Mehrstärkengläsern machen lässt, als wenn man sich mit asthenopen Kunden beschäftigt. Von daher sind es auch relativ gesehen wenige AugenoptikerInnen, die unter bestimmten Umständen Prismengläser empfehlen

Ich habe mir Deine Webseite angesehen und bin über die Stundensätze Deiner Augenuntersuchung bei Kindern mit "Sehstress" doch sehr erstaunt. Ein vollständiger Binokularstatus inkl. obj. und subj. Refraktionsmessung - erbracht in einer Augenarztpraxis und abgerechnet über eine gesetzliche Krankenkassen - bringt nicht annähernd so viel Umsatz. Ich gönne es Dir gleichwohl. Ich finde nicht, daß Deine Sätze zu hoch sind, sondern die der Ärzte zu gering. Abgesehen davon würde mich interessieren, was bei einer solchen Untersuchung von Deiner Seite alles gemacht wird. Kannst Du mir dazu (möglichst vollständige) Informationen geben?

Zu meinem Ablaufplan bei Asthenopie schreibe ich ganz unten. VS

Ich weiß nicht, was zur Zeit die Einarbeitung einer Prismenwirkung kostet. Es geht auch nicht um eine einmalige Maßnahme, sondern um die häufig notwendigen wiederholten Erhöhungen der Prismenstärke. Bis ein "passendes" Prisma gefunden ist, das auf absehbare Zeit eben nicht wieder verändert werden muß, liesse sich doch sehr praktikabel eine Folie verwenden (ich kenne die Nachteile, aber als Interimslösung sind sie gut und sinnvoll). Mehrstärkengläser werden weit weniger häufig verändert werden müssen, wie das in vielen Fällen bei Prismengläsern der Fall ist.

Danke, dass Du so ehrlich in Bezug auf Gläserkosten antwortest, Claudio. Der Preisaufschlag für ein Prismenglas (Quelle: Preisliste Zeiss 09/07) beträgt 24,60 EUR für Einstärken torisch bis 3 cm/m. Selbst bei 6 cm/m beträgt der Aufschlag nur 37,55 EUR. Und Zeiss sind nicht die preiswertesten Anbieter. Es gibt eine klare Regel, die auch von der IVBV propagiert wird: Solange eine Prismenkorrektion hilft, sollte sie unverändert belassen werden. Dies als Anmerkung zu Deiner Frage nach dem passenden Prisma. Das Besondere am Erfahrungswissen der MKH (50 Jahre Hintergrund ) ist u.a. die direkte Übertragung der Messwerte in Korrektionswerte. Wenn ich bei meinen Kunden in den letzten 5 Jahren schaue, dann ist der Anteil mit Stärkenänderungen sehr gering. Die erste Korrektion mit sph/ cyl/ Prismen bringt bei der Mehrzahl meiner Kunden bereits den gewünschten Erfolg. VS

Aus meiner aktiven Zeit weiß ich, daß weit mehr Patienten an asthenopischen Beschwerden gelitten haben, die durch eine nicht oder falsch korrigierte Ametropie (meist Hyperopie) ausgelöst wurden, als durch eine (dekompensierende) Heterophorie. Was meinst Du, wieviele Patienten unter den Deinen waren, bei denen eine sphärische/cylindrische Korrektur vollauf genügt hätte, ihre Beschwerden zu beseitigen? Versuchst Du das denn hin und wieder mal, oder gibt's gleich ein Prisma inklusive? Gleichwohl muß man einräumen: wenn ein Prisma die asthenopischen Beschwerden deutlich reduziert oder gar beseitigt, dann hat es seinen Zweck erfüllt und die Behandlung ist korrekt. Das wird auch niemand bestreiten, der etwas davon versteht. Wenn dies bei Deinem Patientengut zutrifft, um so besser. Aber auch darüber sprechen wir hier nicht, sondern über die, die unreflektiert, undifferenziert und generell beim geringsten Anzeichen einer Heterophorie Prismen anpassen.

Du sprichst mit dem Ausgleich von Fehlsichtigkeit genau das an, was meiner Erfahrung entspricht: Grundsätzlich ist die genaue Refraktionsbestimmung und monokulare Korrektion für die Binokularprüfung unabdingbare Voraussetzung. Prisma inklusive gibt es nach meiner Philosophie bei den ganz kleinen Prismen-Werten (vor allem was Höhenwerte angeht), wo die möglichen Vorteile noch beiweiten die eventuellen Abbildungsnachteile überwiegen. Nur spreche ich insgesamt nicht von Behandlung, sondern von Korrektion (in Hinblick auf die grundsätzlich vorhandene Option, die Brille auch wieder abzusetzen). Ich glaube, dass da in der medizinischen Szene gern ein Bild aufgebaut wird, dass in der Realität höchstens in extremen Ausnahmefällen zutrifft. Dein letzter Satz im vorigen Abschnitt greift dies auf. Wenn es tatsächlich so wäre, dann könnte man die Erfolge der MKH gar nicht erklären. Es braucht differenziertes Vorgehen, umfassende Information der Kunden und für die Kunden erlebbare Unterschiede. Wenn die erste Brille nicht funktioniert, dann hat man fast schon "verloren". Und bitte unterschätze nicht die Praxiserfahrungen von MKH-anwendenden Augenoptikern. Wir bekommen immer direktes Feedbach, welche Brille für einen Kunden funktioniert und welche nicht (ob es um Primen geht oder andere Stärken). Das ist ganz anders, als in der Augenheilkunde und gar an Kliniken, wo die Patienten eben so gut wie nie reklamieren, wenn etwas nicht funktioniert hat. Da ich inzwischen nur noch die Augenglasbestimmungen für meine Kunden durchführe, rufe ich alle meine Kunden nach ca. 8 Wochen wieder an, um ein Feedback zu bekommen und sie für einen Nachbetreuungstermin einzuladen. VS

  • differentialdiagnostisch herrscht ganz offensichtlich tiefe Ahnungslosigkeit. Sei mal ehrlich: kannst Du in Deinem Geschäft abklären, ob es sich ggf. um eine fakultative Mikroanomalie oder um eine obligate Fixationsdisparität handelt? Bist Du ausgerüstet mit entsprechenden Haploskopen, vielleicht sogar einem PDH (Phasendifferenzhaploskop)? Und wusstest Du, dass Heterophorien mit obligater Fixationsdisparität mit Prismen in aller Regel nicht erfolgversprechend behandelt werden können, weil die Patienten nicht in der Lage sind, präzise zentral zu fusionieren?

Zunächst einmal eine Gegenfrage in Bezug auf die praktische Relevanz: Wie häufig kommt obligate FD vor? Ein Fall von 1000 wäre vermutlich schon extrem viel? Und vielleicht kennst Du die MKH-Teste und ihre Möglichkeiten nicht so genau. Denn es handelt sich bei allen Testen (ob mit oder ohne zentrales Fusionsobjekt) um FD-Teste, an denen nicht das Ausmaß der Verschiebung von Bedeutung ist, sondern das Erreichen der Nullstellung mittels Prisma. Wenn ich jemanden bei mir zur Messung hätte, bei dem es unmöglich ist, eine Nullstellung zu erreichen, dann würde ich vermuten, dass eine Mikroanomalie in diesem Sinne vorliegt. Der Polatest ist als Haploskop aus meiner Sicht dafür geeignet. Und wer verwendet denn in der Praxis ein Phasendifferenzhaploskop? Wenn ich richtig informiert bin, wurden nicht einmal ein Duzend dieser Geräte gebaut.

Die MKH als einzige Methodik wird der Behandlung solcher Störungen und Krankheiten einfach nicht gerecht. Wie korrigiert man denn bspw. danach unterschiedliche Fern- und Nahwinkel? Werden denn auch Fusions- und Akkommodationsbreite gemessen und bspw. der AC/A-Quotient bestimmt? Wie sieht es mit dem Ausschluß weiterer Ursachen für die Asthenopie aus? Was gibt die MKH hinsichtlich zentraler Supressionsmechanismen und Fusionsstörungen her? Und was wissen die Anwender der MKH darüber?
  • die Behandlung von Störungen des Binokularsehens ist eine medizinische Angelegenheit, die in die Hände von Strabologen gehört (auch wenn die handwerkliche Seite dieser Behandlungsmittel von Augenoptikern durchgeführt wird).

Da stimme ich Dir zu, denn es ist in Deutschland noch nicht so weit, dass Augenoptiker (wie in den USA, Holland, Norwegen...) auch Augenerkrankungen behandeln oder mitbehandeln. Ich kenne mich nur ein wenig in der Strabologie aus und bin immer wieder erstaunt über die Vielfältigkeit von Erscheinungsformen. Glücklicherweise kann ich in Freiburg gut mit der Abteilung für Neuroophtalmologie und Schielbehandlung an der Uni-Augenklinik Freiburg zusammen arbeiten und meine Kunden, bei denen ich krankhafte Störungen vermute, weiter schicken

Dann sollten die Augenoptiker doch mit den Behandlungen warten, bis dies hier in Deutschland geregelt ist. Warum auch kann ein kundiger Augenoptiker einen Patienten nicht zu einem entsprechenden Strabologen schicken, sobald er den Eindruck hat, daß etwas übersehen worden ist? Ich finde es zudem beeindruckend, wenn Du einräumst, nicht viel von Strabologie zu verstehen, Dich gleichwohl mit der aktiven Behandlung von Schielerkrankungen beschäftigst. Bloße Wortschöpfungen wie "Winkelfehlsichtigkeit" reichen da einfach nicht aus. Und wir sind uns sicherlich darüber einig, daß selbst der Begriff "Winkelfehlsichtigkeit" eine Störung des Binokularsehens bezeichnet - und die Behandlung solcher Störungen gehört in die Hände von Strabologen - gerne in Kooperation mit Augenoptikern! Ich könnte mir übrigens gut vorstellen, daß wir solche Diskussionen nicht bräuchten, würden sich Orthoptisten selbständig machen können.

Nein, Claudio, die Winkelfehlsichtigkeit/ Heterophorie ist keine Störung im medizinischen Sinne. Ich verstehe Deinen Standpunkt zur Überweisung an Strabologen sehr gut. Ich verweise immer an Strabologen, wenn meine Messungen zeigen, dass kein normales Binokularsehen vorliegt (Strabismus, Motilitätsstörungen, unerklärbar reduzierte Stereopsis oder Amblyopie). Eine Heterophorie gehört eindeutig zum normalen Binokularsehen. Es gibt überhaupt keinen Grund, mit der Korrektion zu warten, wenn im Vorfeld der medizinische Bereich ohne Befund abgeklärt worden ist. Im Alltag passiert ja genau dies, dass Menschen mit asthenopischen Problemen nicht ernst genommen werden und ihnen von medizinischer Seite keine Abhilfe angeboten wird. VS

Eine Heterophorie, die eine Asthenopie verusacht, gehört nicht (!) zum normalen Binokularsehen. Das sagt die Medizin und Wissenschaft, auch wenn Du da anderer Meinung bist. Und die Tatsache, daß viele Patienten nicht ernst genommen werden, bedeutet nicht, daß sich jeder dieses Themas nach Belieben annehmen kann, sondern daß hierzu Spezialisten (Strabologen) zu befragen sind (die übrigens natürlich medizinisch tätige sind).

Hallo Claudio, an diesem Punkt kommen wir momentan nicht weiter. Sozusagen "Aussage gegen Aussage" und hier müssten jetzt weitere Fakten von Dir hinzu gebracht werden. Wenn die Wissenschaft so etwas sagen würde, dann müsste sie dafür Beweise vorlegen können. Dass eine Heterophorie (mit Asthenopie) eine Erkrankung darstellen soll, entspringt nach meiner Auffassung einem medizisch-berufspolitischen Wunschdenken. Meinen Standpunkt mit dem Vergleich zur Hyperopie möchte ich nicht weiter ausführen, darin bist Du offensichtlich meiner Meinung. Vielleicht ist Dir noch nicht so klar, dass es gesetzlich geregelte Kernkompetenzen in der Augenoptik gibt. Dazu gehört vor allem die Refraktionsbestimmung, das Messen von Sehfunktionen und Screening zum Ausschluss von Erkrankungen. Je besser wir in der Augenoptik ausgebildet sind - und Augenoptiker haben inzwischen in großer Zahl einen akademischen Abschluss - desto besser für die "Volksgesundheit". In dem Sinne, dass Hinweise für mögliche Erkrankungen durch Augenoptiker früh erkannt werden, um zu medizinischer Abklärung weiter zu verweisen. Und genau dazu verwenden wir Funktionsteste und Beobachtugen mit Spaltlampe, Opthalmoskop usw., damit von Medizinischer Seite die Auffällligkeit oder Erkrankung diagnostiziert und behandelt werden kann. In anderen Ländern ist "Primary Eyecare" die Domäne der Augenoptik/ Optometrie und dies ist wirtschaftlich so sinnvoll, dass immer mehr Länder dazu übergehen, Augenoptikern mehr Kompetenzen einzuräumen. Zum Beispiel die Anwendung von Cycloplegika. So wie derzeit ist dabei meist nicht das erste Ziel, dass Augenoptker direkt zu behandeln (außer in den USA), sondern Auffälligkeiten aufdecken. Einige Augenoptiker haben inzwischen Orthoptistinnen angestellt, um unter einem Dach ein breiteres Spektrum von Möglichkeiten anzubieten - ein gutes Modell, wie ich finde. Und noch eine weitere Anmerkung zum Krankheitsbegriff: wir sprechen vielleicht bei der Asthenopie über unterschiedliche Dinge. Dazu möchte ich die Depression als Vergleich anführen: Es gibt Verstimmungen, die landläufig als depressiv bezeichnet werden, welche aber keinen Krankheitswert haben, weil sie das tägliche Leben nicht massiv einschränken. Im klinischen Sinne ist Depression eigentlich das gleiche, aber mit einer völlig anderen (höheren) Einschränkung im täglichen Leben. Von daher spreche ich bei Asthenopie (oder Sehstress) nicht von der Stufe, die möglicherweise wie eine Erkrankung zu bezeichnen wäre. In der Augenoptik sind wir meistens sogar übervorsichtig und schicken Kunden zur medizinischen Abklärung, die in der Mehrzahl eben nicht als krank einzustufen sind. VS

Ich finde Deinen Vorschlag übrigens sehr gut, die Kooperation und Kommunikation zwischen Strabologen und Augenoptikern zu fördern und zu suchen. Nur so funktioniert das ganze auch. Es ist auch korrekt, dass Prismen durchaus ein probates Behandlungsmittel von Heterophorie bedingter Asthenopie darstellen können. Nur sollte man entsprechende Kenntnisse besitzen, was solch ein Eingriff in das Binokularsehen auslösen kann und die Patienten entsprechend informieren und aufklären. Prismen sind in vielen Fällen eine operationsvorbereitende Maßnahme - viel zu oft auch unbeabsichtigt. Es zeugt nicht von Seriösität, wenn Augenoptiker dann die Verantwortung und weitere Behandlung zurück in die Hände der Medizin geben müssen, weil hier ihr Zuständigkeitsbereich endet und die anderen sich jetzt um die Probleme kümmern dürfen, die sie in vielen Fällen verursacht - oder zumindest ohne ausreichende Aufklärung billigend in Kauf genommen haben. Mein Vorschlag wäre demnach:
  • unbedingte initiale Abklärung einer bestehenden Beschwerdesituation durch einen Strabologen
  • wenn sich eine Prismenbehandlung anbietet, die Kommunikation mit einem Augenoptiker über Art, Umfang, Dauer und Kosten der Behandlung zu klären und abzustimmen
  • Anpassung der Prismen natürlich durch einen Augenoptiker und regelmäßige Kontrollen durch einen Strabologen
  • und - ganz wichtig: eine klare und offene Informationsstrategie und Aufklärung über mögliche Risiken und Kosten gegenüber dem Patienten/Kunden!
Na, wäre das was? --CV 13:53, 11. Jan. 2008 (CET)Beantworten

Dein Vorschlag der initialen Abklärung ist in Anbetracht der Versorgungslage nicht ganz realistisch. Im Vergleich zur Häufigkeit von Asthenopie und der Anzahl von Strabologen in Deutschland wären die Wartezeiten unermesslich. Es ist in der Augenoptik jedem klar, dass Erkrankungen nicht übersehen werden dürfen und bei geringsten Zweifeln - und möglichst im Vorfeld - eine medizinische Abklärung notwendig ist VS

Hinsichtlich der Versorgungslage muß ich Dir leider Recht geben. Das ändert aber nichts an der Notwendigkeit qualitativ hochwertiger und kompetenter Versorgung. Bei allem Respekt: welcher Optiker verfügt über solches Wissen? OK, die Frage kann man auch bei einem Großteil der Augenärzte stellen, aber gleichwohl sollten dann mehr OrthoptistInnen beschäftigt werden.


Hätte ich fast vergessen - der Artikel über Winkelfehlsichtigkeit ist doch eigentlich sehr gut gelungen ;-), versucht er doch lediglich, die unterschiedlichen Konzepte miteinander zu vergleichen. Das Pola-Test-Verfahren kennt die Strabologie schon lange und setzt es auch als eine von vielen anderen Methoden ein, subjektive Schielwinkel zu bestimmen. Wie sieht es denn bei euch mit der Ermittlung objektiver Schielwinkel aus? Werden die nicht benötigt? Ich halte die Quintessenz des Artikels (natürlich ;-) für stimmig. Oder hättest Du dazu eine andere Meinung? Würde mich interessieren...--CV 14:31, 11. Jan. 2008 (CET)Beantworten

Im fachlichen Teil steht im Artikel einiges, was ich genauso schreiben würde. Allerdings gefällt mir der einleitende Abschnitt überhaupt nicht. Es wird der Eindruck vermittelt, als wäre das letzte Wort zum Thema schon gesprochen. Dies ist aus meiner Sicht überhaupt nicht wissenschaftlich, weil die Möglichkeit von Erkenntnis-Zugewinn nicht vorgesehen ist. VS

Na ja, jetzt muß man das aber nicht so eng sehen. Abgesehen davon ist die MKH in ihrem Konzept selbst ja überhaupt nicht wissenschaftlich validiert, also warum sollte sie darauf Wert legen? Zudem: die Strabologie benötigt diese "Ergänzung" ihres Leistungsspektrums nicht, da es qualitativ nicht viel bringt und letztlich nichts Neues darstellt, nur daß sich jetzt Augenoptiker dazu berufen fühlen, das Prisma selbst zu verordnen und nicht mehr auf die Strabologen warten wollen.


Claudio, hier kommt eine "wissenschaftliche" Keule von Dir zum Einsatz, die leicht zurück springen könnte. Wenn Du schribst, MKH sein vom Konzept her nicht validiert, dann unterschägst Du die neuen Forschungen. Und Du unterstellst, dass die MKH nicht lernfähig wäre. Ich kann nur sagen: Lass Dich überraschen - allerdings benötigt Forschung und praktische Umsetzung enorm viel Zeit und Durchhaltevermögen. Übrigens sind strabologische oder orthoptische Verfahren nur in den wenigsten Fällen wissenschaftlich so validiert, wie es von der MKH (nicht ganz zu Unrecht wie ich meine) gefordert wird. Die klinische Erfahrung darf auch nicht unterschätzt werden. Aber es gibt eine Wahrheit, die für mich Prüfstein ist: "walk your talk" oder: setze die gleichen Maßstäbe an das eigene Handeln, die Du von anderen abverlangst. VS Und hier ein paar Infos zu meinen augenoptischen Tätigkeiten bei Personen mit Asthenopie. Der Ablauf ist wie folgt:

+ Anamnese

+ Nahvisus

+ Test der visuellen Wahrnehmung/ farbige Lesefolien.Bei Kindern Bestimmung der Lesegeschwindigkeit

+ Amsler Test, TNO Test, Ishihara (wozu der Ishihara?) für die grundsätzliche Information der Farbentüchtigkeit , wenn es um Kinder geht

+ Fernvisus sc/ ggf. cc

+ Aufdecktest/ Zudecktest Ferne und Nähe, einseitig und wechselseitig

+ Motilitätsprüfung (wie prüfst Du was?), Motilität prüfe ich binokular mit der Sternprobe Konvergenznahpunkt (teilweise mit Video-Dokumentation)

+ Vergenzdynamik nah/ fern

+ Akkommodationsnahpunkt monokular, Akkommodationsdynamik

+ objektive Refraktionsbestimmung (Skiaskopie nach Mohindra) (Skiaskopie!!! Das ist gut, konnte ich früher auch noch)

+ objektive Bestimmung der Akkommodationsgenauigkeit (MEM - Skia)

+ Subjektive Refraktionsbestimmung, Binokularprüfung für die Ferne

+ Nahglasbestimmung, Binokularprüfung Nähe (Nah-Polatest)

+ Vergenzbreiten (gemeint ist sicher die Fusionsbreite) mit Prismenleiste nah/ fern (vertikal und horizontal?) ich prüfe nur horizontal


bei Bedarf zusätzlich: Fixationsprüfung mit direktem Ophtalmoskop, Reihensehschärfe, Spaltlampen-Kontrolle vorderer Augenabschnitt, Fundusprüfung mit 90dpt-Linse. Mit dem Organbefund habe ich große Probleme - Du bist kein Augenarzt (soweit ich das weiß)!

Ich muss kein Augenarzt sein, um das Auge von vorn bis hinten anzuschauen. Vielleicht hast Du noch zu sehr ein verzerrtes Bild von Augenoptik vor Augen, Claudio. Es mag durchaus vereinzelt KollegeInnen von mir geben, die undifferenziert mit Prismen umgehen. Aber ich muss als Augenoptiker ausgebildet sein, die Grenzen meiner Tätigkeit abschätzen zu können. Und darin sind wir (in der Augenoptik) immer besser. Vielleicht solltest Du einfach mal bei einem Kollegen oder einer Kollegin bei einer kompletten Augenglasbestimmung hospitieren. Ich jedenfalls lerne immer etwas dazu, wenn ich in der Uni-Augenklinik mit meinen Kunden mitgehe und die Untersuchen sehe. Und noch ein Vorschlag: trag doch mal eine Prismenkorrektion - am besten die nach MKH bestimmte. Dann wirst Du feststellen, wie es auch nach einem Tag, einer Woche oder vielen Wochen leicht möglich ist, die Prismen wieder abzusetzen. Selbst die eigentlich falschen Prismen mit entgegengesetzter Basisrichtung würden Dir vermutlich nicht schaden. Ich bin gespannt, was Du dazu meinst! VS

lol - das fehlte gerade noch, daß ich mir Prismen aufsetze - trotz normaler Fusionsbreite. Ich habe keine Beschwerden, also wozu sollte ich das tun? Ich weiß, wie Prismen wirken und wie Patienten darauf reagieren. Das genügt doch. Aber wir werden hier sicherlich nicht auf einen Nenner kommen, so viel steht fest.

Schade, Claudio. So viel Neugier hätte ich Dir ansonsten zugetraut. Und das ist auch wissenschaftliche Methode, an sich selbst die Effekte von Korrektionsmitteln zu studieren, die man anderen empfiehlt. VS

Wenn Du bei Deinen Kunden eine Untersuchung des Augenhintergrundes machst, werden die eine Antwort auf die Frage erwarten: "Wie sieht's denn aus, alles in Ordnung?" Es mag ja sein, dass Dich Deine Erfahrung hier in der Beurteilung etwas weiter gebracht hat. Aber bitte - wie kannst Du verantworten zu sagen "Alles in Ordnung", wenn Du nicht in der Lage bist, die möglichen Konsequenzen einer Fehleinschätzung tragen zu können? Durch Deine Aktivitäten baust Du eine Erwartungshaltung auf, die einem Mediziner zusteht, nicht einem Augenoptiker (auch wenn Du vielleicht einiges an Erfahrung hast). Schön, Du wirst vielleicht eine Stauungspapille erkennen und eine Macula-Degeneration auch noch. Auch myope Fundusveränderungen von mir aus. Aber was bitte hilft das dem Patienten/Kunden, wenn die einzige Konsequenz ist, daß Du ihn weiterschicken musst? Was glaubst Du denn zu entdecken, was ein Augenarzt nicht schon vorher gefunden hat (es sei denn vielleicht, der Mensch war noch nie bei einem)? Was glaubst Du, wozu es Berufsordnungen, Richtlinien und Gesetze gibt? Es gibt bestimmt Computer-Kids, die Dir im Simulator sauber eine 747 landen können - im schlimmsten Gewitter - 10tausendfach geübt. Würdest Du solche Leute in ein echtes Cokpit lassen und Dich auch noch in die erste Klasse setzen, nur weil sie es können?? Du vebringst Zeit mit einem netten Hobby, für das Deine Kunden auch noch Geld bezahlen müssen. Einen wirklichen Nutzen bringt das alles meiner Ansicht nach nicht. Mir gefällt auch nicht die Einstellung, daß ihr Augenoptiker den Eindruck erwecken sollt, ihr müsstet eure Kundschaft vor den Augenärzten retten, bzw. als eine Art Retter der Heterophoren deren Arbeit bzw. die der Orthoptisten machen. Wie großzügig... :-) Du hättest anstatt eines weiteren Studiums der Optometrie besser eine Ausbildung zum Orthoptisten machen sollen. Das hätte dann wirklich etwas gebracht - jedenfalls in fachlicher Hinsicht, weniger vermutlich in wirtschaftlicher. Also tu Dir und Deinen Kunden doch einen Gefallen, und teile ihnen einfach mit, daß das, was Du in 60 von 75 Minuten mit ihnen anstellst, nichts mit der Ausübung einer Heilkunde oder ärztlichen Tätigkeit zu tun hat, daß Du ihnen empfiehlst, einen Augenarzt aufzusuchen und es Dir ansonsten auch nicht gestattet ist, ein Behandlungsangebot zu machen, da Du andernfalls nämlich einer erlaubnispflichtigen Ausübung der Heilkunde nach dem HP-Gesetz nachgehen würdest - und das wäre dann justiziabel. Wenn Du also Deiner Aufklärungs- und Informationspflicht umfänglich nachgekommen bist, und die Kunden sich immer noch untersuchen lassen möchten, dann sind wir doch alle zufrieden - oder etwa nicht?! --CV 16:42, 17. Jan. 2008 (CET)Beantworten

Mit Deinem letzten Satz bin ich wieder einverstanden, Claudio. Wenngleich Deine Bemerkung mit dem "Hobby" etwas unter die Gürtellinie geht und Du einfach das Berufsbild der Augenoptik nicht kennst. Aber das was Du einforderst in Bezug auf Aufklärungspflicht wird bei mir und vielen meiner Kolleginnen und Kollegen genau so praktiziert. VS

Wir kommen hier in eine ganz andere Diskussion über den Sinn von Screening, mit der Du eine neue "Baustelle" in unserer Diskussion aufgemacht hast. Einerseits kann ich Dir voll zustimmen, welche Verantwortung damit verbunden ist - und die mögliche Gefahr einer "Falsch-Negativen" Bewertung. Für ein Gesundheitssystem ist es nicht tragbar, in jedem Fall und für jedes Zipperlein sofort die Fachärzte anzufordern. Screening soll gerade dazu führen, Personen zu filtern und zu weiterer auch fachärztlicher Behandlung zu schicken, die sonst diesen Weg nicht gegangen wären. Ich will mich nicht zu oft wiederholen, aber Augenoptiker spielen in dieser Hinsicht bereits eine wichtige Rolle und werden dies in Zukunft (u.a. aus Kosten-Erwägungen heraus) mehr und mehr übernehmen. Vermutlich bist Du einfach nicht bereit, die Kompetenzen in weiten Teilen der Augenoptik zu erkennen. Aber vielleicht wird sich dies ändern, wenn Du mal bereit wärest, über das Feindbild der geldgierigen Prismenverabreicher hinauszusehen. Ich für meinen Teil hätte keine Lust, gegen die Augenärzte vorzugehen, die es eben auch gibt: Teure IGEL Leistungen verkaufen, indem sie ihren Patienten Angst machen. Aber manchmal macht man es sich einfacher, auf seinen Vorurteilen zu beharren... Trotz allem möchte ich mich an dieser Stelle sehr bei Dir bedanken, dass Du differenziert und überwiegend sachlich schreibst. Finde ich echt super, mit Dir zu streiten, Claudio! Gruß VS

Nun, zugegebener Maßen ist mir ein der Strabologie kundiger Augenoptiker lieber, als ein ahnungsloser Augenarzt, wenn es um die Behandlung von Störungen des Binokularsehens geht. Die wenigsten Augenärzte verstehen tatsächlich etwas von diesem Teil ihres Fachgebietes - leider. Aber wir Orthoptisten haben ja auch gerade deshalb eine Existenzberechtigung ;-) Mir geht es in erster Linie um eine gesicherte und hohe Qualität. Wenn diese durch einen Augenoptiker erbracht werden kann, soll mir das recht sein. Es muß nur für den Patienten transparent und einwandfrei erkennbar sein, was er an Behandlung oder Untersuchung erwarten kann. Und dies muß sich auf dem Boden von Berufsordnungen und verbindlichen rechtlichen Grundlagen abspielen. Die Prismenbehandlungen sind natürlich für mich als (inaktiven) Orthoptisten eine Herzensangelegenheit, weil ich auch aus eigener Erfahrung in nicht wenigen Fällen (jeder einzelne ist einer zuviel!) vor den Ergebnissen falscher Prismenbehandlungen gestanden habe, die durch Augenoptiker initiiert worden sind. Aber ich sag's nochmal: eine Prismenbehandlung kann in den entsprechenden Fällen natürlich die Therapie der Wahl sein. Und ich bin auch der Ansicht, daß dies ein in der Sache kompetenter Augenoptiker besser durchführen kann, als ein in der Strabologie unbewanderter Augenarzt. Ich kann Dir auch in der Frage des Screenings durchaus folgen. Das macht Sinn. Wie Du selbst aber andeutest, ist dies immer nur vernünftig und erstrebenswert in der verantwortungsvollen Kooperation. Ich war schon immer ein Verfechter ophthalmologischer Kompetenz-Zentren, in denen vom Augenarzt über Orthoptisten bis zum Augenoptiker das komplette Programm hochwertig, kollegial und auch örtlich nah bei einander angeboten wird. Aber die Durchführung und Beurteilung von Organbefunden sollte doch bitte in medizinischer Hand bleiben, ebenso wie die Perimetrie. Bei der Tonometrie mag es ok sein, wenn dies als Screening mittels NCT bei Optikern gemacht wird. Gleichwohl: Augenoptiker sind dabei, sich in bislang ophthalmologischen Gebieten "breit zu machen". Das bedeutet Umsatzeinbußen und Konkurrenz - und wer hat das schon so gerne? Aber: Prämisse und oberstes Ziel muß eine qualitativ hochwertige und für den Patienten transparente Versorgung sein. Von mir aus könnte das auch ein Bäcker machen...wenn er's denn könnte und die Rahmenbedingungen es erlaubten ;-) --CV 16:59, 19. Jan. 2008 (CET)Beantworten
P.S. Ach ja, ehe ich's vergesse - Prismenselbstversuch und meine Neugier...: ich habe im Selbstversuch bereits 1979 meine ersten Prismen getragen - solche, die fusioniert werden konnten und solche, die bewusst eine Diplopie ausgelöst haben, um einmal die Erfahrung zu machen, doppelt zu sehen und sich in dieser Situation zurechtzufinden. Soweit ich mich entsinne, hat mich am meisten immer die chromatische Aberration gestört. Zudem habe ich versucht, einen Tag mit einer Okklusion klarzukommen und erfahren, wie übel es ist, wenn man eine medikamentös bedingte Cycloplegie und Mydriasis hat. Weiter bin ich stundenlang mit Minusgläsern auf der Nase herumgelaufen, um zu erfahren, wie sich ein ständiger Akkommodationsreiz auf die Befindlichkeit auswirken kann (Asthenopie). Ich habe mir selbst Kontaklinsen angepasst bzw. eingesetzt und so gut wie alle ophthalmologischen Untersuchungen über mich ergehen lassen, inklusive Elektronystagmografie und -myografie. Ausserdem habe ich stundenlang im Dunkeln gesessen und meine KollegInnen die Verfahren pleoptischer und orthoptischer Schulungen an mir ausprobieren lassen.
Ein Prinzip in der Lehranstalt der Uni Giessen war: mache nichts mit dem Patienten, was Du nicht vorher selbst einmal an Dir ausprobiert hast. Bis auf die Schiel-Operationen konnten wir das auch einhalten, glaube ich. Das genügt doch als Ausdruck von Neugier, oder?!

Na, ist Dir die Puste ausgegangen ;-) Vermisse noch eine Antwort zu meinen letzten Kommentaren hier. Beste Grüße - Claudio --CV 18:59, 27. Feb. 2008 (CET)Beantworten

Ich wüsste nicht, was noch eines Kommentars von mir bedarf, Claudio. Immerhin hast Du mehr Hintergrund als die meisten Kritiker und selbst ausprobiert, worüber Du schreibst. Mit Ausnahme der MKH-Prismen, die Du anscheinend nie getragen hast. Meine eigene Korrektion mit Prismen trage ich übrigens meist bei Seminaren oder Kongressen. Dort ist hohe Konzentration gefordert und meist Leuchtstofflicht und diese Kombination führt ohne Prismenbrille bei mir zu Augenbrennen und Kopfschmerzen - mit Brille nicht... Unsere Diskussion hier ist für mich abgeschlossen, so lange bis es vielleicht wieder neue Fakten gibt. Auf meiner Internetseite opti-school, Download [2] findest Du die neuen Artikel von mir zur Theorie derMKH und zur Zukunft der MKH, falls Du am aktuellen Stand der Diskussion interessiert bist. Wenn ich Zeit habe, werde ich zur Wikipedia Definition der Winkelfehlsichtigkeit mit diskutieren und hoffe, dass dort so sachlich vorgegangen wird, wie wir es hier meist geschafft haben! Gruß VS

Deine Dateien mussten leider gelöscht werden

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Du hast leider in der vorgegebenen Frist von 14 Tagen die geforderten Informationen zu folgenden Dateien nicht nachgetragen:

Daher mussten die Dateien aus der deutschsprachigen Wikipedia gelöscht werden. Wenn du mal wieder in Wikipedia unterwegs bist, gib mir Bescheid und die Dateien können wiederhergestellt werden. Falls du irgendwelche Fragen hast, kannst du gerne auf Wikipedia:Dateiüberprüfung/Fragen nachfragen. Christian Bier (Disk.) (+/-) 06:43, 24. Jun. 2008 (CEST)Beantworten

Kinderbrille

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Hallo Volkhard, habe im Artikel Brille nicht eine vernünftige Zeile zum Thema "Kinderbrille" gefunden, schon gar keinen eigenen Hauptartikel. Hast Du nicht Lust, hierüber mal etwas zu schreiben? Würde doch sicherlich Sinn machen. Beste Grüße - -- CV 16:44, 24. Nov. 2008 (CET)Beantworten

Brille

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Hallo Volkhard, stelle gerade fest, dass ich Dich bereits eine Zeile drüber zu dem Thema angesprochen hatte. Der Artikel Brille "schreit" m. E. nach weiterer Ergänzung, einmal zu o. g. Aspekt, dann auch z. B. hinsichtlich der Herstellung/Anfertigung, Anpassung usw. Hast Du nicht Lust, dazu etwas zu schreiben? Ich versuche zwar seit geraumer Zeit, den Beitrag kontinuierlich zu ergänzen und zu verbessern, habe aber den Eindruck, dass mir das tiefere Wissen öfter fehlt. Es wäre wirklich schön, wenn Du mal drüber schauen und vielleicht das ein oder andere ergänzen könntest. Viele Grüße -- CV 10:58, 24. Okt. 2009 (CEST)Beantworten

Kinderbrille die 2.

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Hallo Volkhard, habe jetzt den Beitrag Kinderbrille ins Review gestellt. Wäre schön, wenn Du Dir den Artikel mal kritsich anschauen würdest und vielleicht den ein oder anderen Verbesserungsvorschlag hättest. Beste Grüße -- CV 12:49, 27. Jan. 2010 (CET)Beantworten

Heterophorie

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Hallo Volkhard, schön, dass Du mal wieder "vorbei"schaust ;-) Habe schon Deine Ergänzungen im Artikel Heterophorie gesehen und natürlich wieder überarbeitet. Das soll's aber auch schon gewesen sein, da ich mich aus dem intensiven "WIKIPEDIA-Geschäft" zurückgezogen habe. Viel Spaß also bei Deinen künftigen Bearbeitungen. Grüsse --CV 15:21, 27. Jan. 2018 (CET)Beantworten

Hallo Claudio, dann bist Du doch noch aktiv, was mich sehr freut! Ich sitze grad im Zug und habe ein wenig Zeit zum Schreiben. Bist Du für das thema der "Rraktionsbestimmung" auch als Admin tätig? Viele Grüsse

Admins gibt es im Sinne eines "Artikelverwalters" nicht in der WP, aber ich habe den Beitrag auf meiner Beobachtungsliste. Habe Deine Änderungen bereits "gesichtet" und somit für alle zugänglich gemacht. --CV 15:27, 27. Jan. 2018 (CET)Beantworten