Benutzer Diskussion:S.ludwig/Arbeit

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Entscheident ist der Unterschied: fremdbestimmte Arbeit und selbstbestimmte Arbeit, welche Tauschwerte oder Gebrauchswerte schafft - in Anlehnung an die Marx´sche Arbeitstheorie. Vielleiicht kann man sich daran ranhangeln und das Rad nicht zum zweiten Mal erfinden - oder? Literatur: Oskar Negt: Lebendige Arbeit, enteignete Zeit, Frankfurt, 1984--Ot 19:47, 15. Jul 2004 (CEST)


Antwort an Ot: Vielen Dank für den Hinweis. In der realen Arbeitswelt gibt es (unabhängig von der theoretischen Unterscheidung) wohl kaum eine ganz selbstbestimmte Arbeit. Wir müssen akzeptieren, dass wir alle irgendwie von einander abhängig sind und -wenn man so definieren will- fremdbestimmt werden. Allenfalls in der Freizeit können selbstbestimmte Arbeiten verrichten.

Es würde mich interessieren, ob du die Arbeit des Lehrers als fremdbestimmt oder selbstbestimmt betrachtest. Ich glaube, es gibt einfach ganz reale gegenseitige Abhängigkeiten, unabhängig von jeder Ideologie.

Mich würde zuerst einmal eine Diskussion über den Zweck der Arbeit interessieren.

1. Leben wir, um zu arbeiten oder arbeiten wir, um zu leben? Ich persönlich bin der Meinung, wir arbeiten, um zu leben. Das würde bedeuten, dass wenn man für den gewünschten Lebensstandard genug verdient hat, nicht mehr zu arbeiten braucht.

2. Arbeiten wir, um der Arbeit willen (um irgendetwas zu tun, damit wir beschäftigt sind; die Menschen müssen beschäftigt werden, damit sie auf keine dummen Gedanken kommen) oder weil wir das damit verbundene Einkommen benötigen?

3. Können wir auch Maschinen für uns arbeiten lassen und ist dies dann auch Arbeit? Wem stehen die damit erzielten Erträge zu?

4. Was sind Arbeitseinkommen (=Löhne, Gehälter)? Meiner Meinung sind Arbeitseinkommen ein gleichberechtigter Anteil am Profit (Gewinn) eines Unternehmens genauso wie die Dividenden an die Aktionäre.

5. Kann und muss Arbeit gerecht verteilt werden? Leider sind wir ein Volk von Egoisten. So müssen die einen eben arbeiten bis zum Umkippen und die anderen schlucken Antidepressiva gegen ihre Zukunftsängste aufgrund der Arbeitslosigkeit. (Zitat aus einem Forum des Seniorentreff) Ich bin auch der Meinung, dass man hier das Rad nicht noch einmal erfinden muss. Nur wenn jeden Tag über Arbeitslosigkeit, Arbeitszeit, Lebensarbeitszeit, Arbeitsplatzverlagerung ins Ausland (früher war das positiv und man nannte es Entwicklungshilfe, heute ist es negativ und man nennt es Globalisierung), Gerechtigkeit, Armut, Reichtum gestritten wird, dann sollte sich jeder einzelne darüber Gedanken machen, welchen Sinn und Bedeutung Arbeit für ihn hat.--S.ludwig - Arbeit 15:34, 17. Jul 2004 (CEST)

Ich habe nicht nur als Lehrer gearbeitet. Aber auch als Lehrer ist die Arbeit fremdbestimmt. Das was gelehrt werden soll wird durch Lehrpläne festgelegt und nur das wie kann man varieren, aber wird durch das Lernziel beeinflusst.

Zu 1: Das Arbeiten hat sich, wie Max Weber in seiner Studie Die protestantische Ethik und der 'Geist' des Kapitalismus nachgewiesen hat von seinen religiösen Wurzeln verselbständigt. D.h. heute arbeiten die Menschen weil man anscheinend arbeiten muss und um geselschaftlich anerkannt zu werden muss man viel arbeiten - ohne Sinn und Verstand. Wer nicht arbeiten will oder kann wird stigmatisiert.

Muss man wirklich akzeptieren das fremdbestimmt gearbeitet werden muss? Gibt es da nicht eine Utopie? Die Reduzierung der Arbeitszeit ist wohl das wichtigste überhaupt. Zum einen weil darüber die vorhandenen Arbeit gerechter verteilt werden könnte und zum anderen weil dann der einzelne Mensch mehr Zeit hat für selbstbestimmte Arbeit, die ihn dann als Mensch weiter bringt. Ansonsten wäre der Mensch ein ArbeitsTIER. Soweit in aller gebotenen Kürze.--Ot 09:03, 18. Jul 2004 (CEST) Noch ein kleiner link: Die Arbeitslosen von Marienthal zur Bedeutung von Arbeit.--Ot 09:05, 18. Jul 2004 (CEST)

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