Benutzer Diskussion:Sitacu/Keynes-Gesellschaft

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Während die These von der unbeschränkten Verschuldungskapazität eines Staates mit eigener Währung wohl für ein großes Land wie die USA oder China und gelten mag, das sich auch im Ausland in der eigenen Währung verschulden kann, gilt sie aber kaum für ein Land wie etwa Island, das von seinen ausländischen Kreditgebern abhängig bleibt. Fraglich ist auch, wie sich dies bei den Ländern der Eurozone darstellt, die ja einer gemeinsamen Währungsunion mit einer von den einzelnen Regierungen unabhängigen Zentralbank (der EZB) angehören.[1]

Demgegenüber wurde ein weiterer paradigmatischer Kritikpunkt der MME an der Mainstream-Ökonomie inzwischen selbst von der US-Notenbank akzeptiert, nämlich dass bei der Geldschöpfung nicht zuerst die Notenbank den Banken die Reserven zuteilt und durch diese dann die entsprechenden Kreditvergaben erfolgen, sondern umgekehrt die Banken zuerst die Kredite vergeben und sich erst dann die dafür nötigen Reserven besorgen.[2]

Auch auf die Arbeiten des Ökonomen Hyman P. Minsky, der schon frühzeitig die Realitätsferne der neoklassischen Ökonomie thematisiert und den enormen Einfluss der Finanzmärkte auf die Ökonomie festgestellt und analysiert hatte, kann sich der MME-Ansatz stützen. Minsky vertrat die Auffassung, dass die Finanzierungsprozesse einer kapitalistischen Ökonomie endogene destabilisierende Kräfte entwickeln und hielt die Finanzinstitutionen des Kapitalismus für „von sich aus ruinös“. Die immer wieder auftretenden Finanz- und Wirtschaftskrisen seien vor allem durch die Instabilität der (Finanz-) Portfolios und der finanziellen Wechselbeziehungen begründet. Deshalb ist für ihn die Zentralbank als Lender of Last Ressort unabdingbar. Während Minskys Rezepte von der Wirtschafts- und Geldpolitik aber längst umgesetzt werden, postuliert die Mainstream-Ökonomie nach wie vor, dass die freien Märkte von selbst dem Gleichgewicht zustreben würden. Insofern Minsky seinen vom ökonomischen Mainstream lange ignorierten Ansatz als dynamische Interpretation der General Theory von John Maynard Keynes betrachtete, ist auch MMT in dieser Tradition zu sehen.[3] ___________________

Die MMT betont im Gegensatz zu gängigen Mainstream-Ansätzen, dass die ökonomische Theorie der Bilanzierungslogik der realen Wirtschaft entsprechen müsse, woraus auch eine saldenmechanische Betrachtung der Makroökonomie folgt.[4]

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Gerald Braunberger: Was ist neu an der Modern Monetary Theory? 18. Januar 2012 abruf 2022-06-29 [1]

Der Australier Bill Mitchell fasste die wichtigsten Thesen der MMT zusammen, deren Kern laute: Seit Wegfall der Goldbindung erkläre sich die Akzeptanz der modernen Fiat-Währungen durch staatliche Vorschriften. Die Regierung lege die Währung als das gesetzliche Zahlungsmittel fest. Diese habe keinen intrinsischen Wert; was uns veranlasse dieses Geld zu benutzen, sei die Tatsache, dass alle Steuern und sonstigen staatlichen Forderungen mit ihm zu begleichen sind. Wegen seines Geldmonopols könne es dem Staat nie an Geld mangeln. Er brauche weder Kreditgeber noch Steuerzahler, um mehr Geld zu bekommen. Die Grundeinsicht der MMT sei, dass die Regierung nicht gezwungen sei, zur Finanzierung ihrer Ausgaben Steuern zu erheben.[5]

Von Mitchell stammt eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Thesen der MMT. Der Kern der Theorie lautet: Seit dem Ende der goldgebundenen Währung erklärt sich die Akeptanz modernen Geldes durch staatliche Vorschriften (“Fiat-Währung”): “In a fiat currency system, the currency has legitimacy because of legislative fiat: the government tells us that’s the currency and then legislates it as such. The currency has no intrinsic value. What gives it value, what motivates us to use the currency that the government suggests, is the fact that all tax obligations are denominated in and have to be extinguished with that currency.”

Weil der Staat Geldmonopolist ist, kann es ihm nie an Geld mangeln: “That means that the national government in such a system can never be short of that currency; it can never run out of money. It doesn’t need you or I to lend it money or you and I to pay taxes to get more money. It can never run out of money. That’s the first basic insight of MMT: governments are not constrained in their spending by a need to raise revenue.”

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Warren Mosler

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Warren Mosler (* 18. September 1949) ist ein amerikanischer Ökonom, Hedgefondsmanager, Politiker und Unternehmer. Er gründete Mosler Automotive und war Mitbegründer des Center for Full Employment And Price Stability an der University of Missouri-Kansas City.

Mosler ist ein Wortführer der Modern Monetary Theory (MMT) und finanziert Forschung.[6] Von der Franklin University Switzerland wurde er mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet.

Mosler hat sich als Unabhängiger für mehrere Ämter beworben wie: Präsident der USA, dreimal als Delegierter zum Kongresss sowie als Stellvertretender Gouverneur.

Mosler besuchte die University of Connecticut wo er vom Hauptfach Ingenieurwissenschaft zu Ökonomie wechselte. Nach dem College arbeitete er 1973 bei der Sparkasse Manchester in Connecticut. Weiter arbeitete er in Hartford für Bache & Co. bevor er nach New York City ging. Dort abrbeitete er an der Wall Street für Bankers Trust und William Blair.

Hedge Fonds Karriere

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1982 gründete Mosler den Hedgefonds Illinois Income Investors, den er gemäß seinen eigenen Entwicklungstheorien leitete. Nachdem er dieses Unternehmen 1997 verlassen hatte, machte es Verluste.

Akademische Laufbahn

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Um seine verschiedenen Wirtschaftstheorien zu teilen traf er sich mit Arthur Laffer. Bei einem Treffen zur Sozialpolitik in New York schlug ihm William Vickrey vor, seine Ideen mit den postkeynesianischen Ökonomen L. Randall Wray, Bill Mitchell und Stephanie Kelton zu diskutieren. Diese waren vertraut mit dem Chartalismus und erkannten den Wert von Moslers Analyse. Er ist bekannt durch seine Schriften über die Modern Monetary Theory, die beschreibt wie Fiatgeld geschöpft und in modernen Ökonomien genutzt wird. Seine unorthodoxe Ansichten erreichten eine große Anhängerschaft unter Diskussionsteilnehmern in Internetgruppen und Akademikern.

2014 erhielt Mosler eine Gastprofessur der Universität Bergamo.

Einzelnachweise

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[2]

Samuel Pufendorf Gesellschaft für politische Ökonomie

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Einzelnachweise

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  1. Rainer Sommer: „Modern Monetary Economics“ auf dem Weg zum ökonomischen Mainstream? In: Telepolis. 9. September 2010, abgerufen am 29. Juni 2022.
  2. Rainer Sommer: „Modern Monetary Economics“ auf dem Weg zum ökonomischen Mainstream? In: Telepolis. 9. September 2010, abgerufen am 29. Juni 2022.
  3. Rainer Sommer: „Modern Monetary Economics“ auf dem Weg zum ökonomischen Mainstream? In: Telepolis. 9. September 2010, abgerufen am 29. Juni 2022.
  4. Rainer Sommer: „Modern Monetary Economics“ auf dem Weg zum ökonomischen Mainstream? In: Telepolis. 9. September 2010, abgerufen am 29. Juni 2022.
  5. Gerald Braunberger: Was ist neu an der Modern Monetary Theory? 18. Januar 2012, abgerufen am 26. Juni 2022.
  6. Atossa Abrahamian: The Rock-Star Appeal of Modern Monetary Theory. In: The Nation. 8. Mai 2017;.