Benutzerin:HippoLoid/Clarerwinter

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Clara Winter, geboren am 1.10.1989 in Leipzig. Ist eine deutsche Videokünstlerin und Trägerin des Deutschen Kurzfilmpreises 2019 für ihren Experimentalfilm "Wir sprechen heute noch Deutsch".

Leben und Wirken

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Winter begann ihr Studium 2009 an der Kunsthochschule Kassel. Als Meisterschülerin von Bjørn Melhus und Prof. Frederike Feldmann

Examen 2017, an der LUCA School of Art in Brüssel und der Ecole Superieur des Beaux Arts in Toulouse;

2019 Trägerin des Deutschen Kurzfilmpreis[1]

2021 Master im Masterprogramm des Dutch Art Institute

Stipendiatin des Cusanuswerks und der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen


Während ihres Studiums an der École Supérieure des Beaux-Arts in Toulouse drehte Clara Winter kurze Portrait-Dokumentarfilme „Mika“ (2012), „Laurent“ (2012) und „Olivier“ (2013) über junge Männer aus der dortigen linken Szene.[2] In ihren Arbeiten bezieht sie sich auf Hito Steyerls Frage nach dem blinden Fleck der Kunst, also nach den unmittelbaren Bedingungen der Produktion und Rezeption.[3] Winter entwickelt eine Praxis der performativen Dokumentation die die Rolle der Regie genauso wie die der Rezipierenden hinterfragt. Sie reflektiert in ihren Arbeiten politische und soziale Aspekte der westlichen Welt, indem sie in dokumentarische Situationen fiktionalisierte Reenactments einfließen lässt.[4]

Seit 2014 arbeitet sie mit Miguel Ferráez zusammen. In vielen ihrer gemeinsamen Arbeiten verkörpern Winter und Ferráez vor der Kamera Leitfiguren, die sich einem Panorama von Archetypen unterordnen. Sie verkörpern Touristen, Menschen aus Wohlstandsnationen und überzeichnen dabei das Klischee einer Ahnungslosigkeit, die schadet. Mit dieser ästhetischen Methode arbeiten sie als den sozialrevolutionären Subtext ihrer Filme heraus.

eine Praxis der performativen Dokumentation zu entwickeln, bei der die Filmemacher*innen während des Filmens eine Figur »bewohnen«. Dies führt zu Videos, die sich stilistisch unterscheiden und die Rolle der Schaffenden sowie die der Betrachtenden hinterfragen. Bei der Behandlung von Themen, die sich um Machtdynamiken und historische Hierarchien drehen, versuchen sie, die Macht des Bildes selbst und die Mittel und die Logistik hinter seiner Entstehung nicht aus den Augen zu verlieren.

Das Filmemachen wird als ein «Worst-of» dargestellt, indem ein besonderer Fokus auf die ethisch und politisch fragwürdigen Momente gelegt wird, die das Filmschaffen, Geldausgeben und Bilderjagen mit sich bringen.[5]

Gemeinsame AusstellungenDie Zusammenarbeit des Duos wird sich das bewusste Verformen des Realen immer stärker zu Nutze machen. Nachdem beide in „Just Kids Left Alive On the Road“ eine Art Persiflage auf die eigenen Mittelstandsgefühle formuliert haben, überzeichnet „Postcolonialism in 30 sqm“ (2015) die Befindlichkeiten dann noch deutlicher: Winter mimt eine Europäerin in Mexiko, die aus schlechtem Gewissen in den Haushalt eines jungen Mexikaners eindringt und diesen ganz nach ihrem Empfinden umfunktioniert. Sie stellt sich in den Dienst der postkolonialen Wiedergutmachung, so die Ansage. Doch bald werden Regeln eingeführt, wo keine waren, während die Kamera als Tagebuchersatz beider fungiert und zunehmend frustrierte Anklagen aufsammelt. In regelmäßigen Abständen unterstreicht der Film seine Gemachtheit und präsentiert sich in hektisch aufflammenden Lettern als Karikatur einer Reality-Soap. Die Situation spitzt sich zu, letztlich verhandelt sich im Kleinen, was den alten und neuen Kolonialismus im Großen kennzeichnet: Opportunismus und Überheblichkeit, vorgetragen mit einer scheinheiligen Naivität. [6][7]

  • 2011: Barbie von Sevilla, Galerie Artists Unlimited, Bielefeld
  • 2012: Memory Cash, Julia Stoschek Collection, Düsseldorf
  • 2013: AlbertaAlertDerLiveTrailer, AlbertaAlertDerExitus, Interim, Kassel
  • 2015: LE MYTHE ACIDE DE LA CERISE ÉCLECTIQUE AU SALON SAUVAGE, Maison des Arts, Schaarbeck, Brussels
  • 2016: Maximum Surrender, Documentahalle Kassel
  • 2016: GroupExhibition, Galeria Eremita, Mexico City
  • 2016: Echos, Museum für Sepulkralkultur, Kassel
  • 2017: Poor people relax me*, documenta14 side event, Kassel
  • 2018: Poor people relax me, Biquini Wax EPS Gallery, Mexico-City
  • 2018: Postcolonialism in 30 sqm, Hao House, Taipei, Taiwan
  • 2021: ppl stuck in time-windows shouldn’t be throwing bricks, Post Theater Arnhem, Netherlands
  • 2022: Mi ruina es su ruina, nyg-west, Leipzig
  • 2023: End of history lol at I SAY A FLOWER, Kontor80, Leipzig
  • 2023: 4ll 0v3r th3 pl4c3, Retrospektive, ACC gallery Weimar
  • 2011: Interior
  • 2012: Mika (mit Lina Walde)
  • 2012: Laurent (mit Lina Walde)
  • 2013: Olivier
  • 2013: Beziehungsarbeit 1 & 2 (mit Lina Walde)
  • 2013: The boring feeling of nothing
  • 2013: I hate you but I fuck you
  • 2014: L’absence de marquage
  • 2014: Just Kids Left Alive On the Road
  • 2015: Postcolonialism in 30sqm
  • 2016: ExplorerIn 2009
  • 2016: Maximum Surrender
  • 2017: Poor people relax me
  • 2018: Beyond Beach
  • 2018: The remorseless goatgrinder of capital
  • 2019: Wir sprechen heute noch Deutsch
  • 2019: Iztlacayotlán (The Guerrero Beach Project)
  • 2021: Zukunft, Spekulation usw.
  • 2022: Tracing narratives in the space of weird time
  • 2023: Iamyours_
  • 2023: Neosagradxs IV: Manifiesto de una virgen trans, negra, sidosa.
  • 2024: Wikiriders
  • 2015: Filmfestival Universidad de Estado de Mexico, (1. Platz)
  • 2015: Deutscher Jugendvideopreis, Just Kids Left Alive On The Road, (Deutscher Jugendvideopreis)
  • 2015: FiSH - Filmfestival Rostock, Just Kids Left Alive On The Road, (Silber Medallie)
  • 2015: Stuttgarter Filmwinter, Internationaler Wettbewerb, (Special Mention)
  • 2016: KURZSUECHTIG - Mitteldeutsches Kurzfilmfestival, Postcolonialism in 30sqm (Publikumspreis)
  • 2016: FiSH - Filmfestival Rostock, Postcolonialism in 30sqm, (Film des Jahres)
  • 2016: ContraVision, Berlin, Postcolonialism in 30sqm, (Publikumspreis)
  • 2018: Mexico – (City Youth Award)
  • 2019: FICMA – (best mexican short documentary)
  • 2019: Deutscher Kurzfilmpreis, Wir sprechen heute noch Deutsch, (Deutscher Kurzfilmpreis)
  • 2020: KURZSUECHTIG - Mitteldeutsches Kurzfilmfestival, Wir sprechen heute noch Deutsch, (Publikumspreis)

Einzelnachweise

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  1. Deutscher Kurzfilmpreis 2019 verliehen | filmportal.de. Abgerufen am 10. September 2024.
  2. Dennis Vetter: Schritte in die KriseNotizen zum Aufeinandertreffen von Clara Winter und Miiel Ferráez | shortfilm.de. Abgerufen am 6. September 2024 (deutsch).
  3. Clara Winter | filmportal.de. Abgerufen am 10. September 2024.
  4. Winter, Clara. In: Virtuelle Realitäten Klasse. 23. Juni 2016, abgerufen am 6. September 2024 (englisch).
  5. Clara Winter & Miiel Ferráez. In: ACC Weimar. Abgerufen am 6. September 2024.
  6. 4LL OV3R TH3 PL4C3 im ACC Weimar. Abgerufen am 10. September 2024.
  7. Daniel Thalheim: Ein Kind der friedlichen Revolution: Die Leipziger Künstlerin Clara Winter. In: Galerie KUB in Leipzig. 30. August 2012, abgerufen am 10. September 2024 (deutsch).