Benutzerin:Irene1949/Atheismus
Definitionen von Atheismus in deutschsprachigen Nachschlagewerken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]aus Diskussion:Atheismus/Archiv 2007 – dort schrieb ich:
„Das Metzler Philosophie Lexikon
nennt zuerst
„in einem weiten Sinne die Verneinung der Existenz transzendenter,
der Sinneserfahrung oder Vernunfteinsicht nicht zugänglicher Mächte ...“
und danach
„in einem engeren Sinn die Leugnung eines persönlichen Gottes ...“ –
es wird also keine der beiden Bedeutungen als „die eigentliche“ hervorgehoben (können wir so zur Kenntnis nehmen, auch wenn die Autoren m. E. den weiten und den engeren Sinn vertauscht haben mögen (nobody is perfect)).“
„Mein Brockhaus
bringt im Einleitungsabschnitt nur
„die Leugnung der Existenz eines persönlichen Gottes oder persönlicher Götter jenseits der erfahrbaren Welt“.
(c) Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2001“
„Das DUDEN Fremdwörterbuch
bringt nur
„Gottesleugnung, Verneinung der Existenz Gottes oder seiner Erkennbarkeit“. -- Irene1949 23:27, 21. Apr. 2007 (CEST)“
Hinzuzufügen wäre:
„DUDEN Deutsches Universalwörterbuch
definiert Atheismus als:
Weltanschauung, die die Existenz Gottes leugnet,
und Atheist als
Anhänger des Atheismus.“
„DUDEN Das Bedeutungswörterbuch
definiert Atheist als:
jmd., der die Existenz Gottes verneint“
„DUDEN online
definiert Atheismus als:
Weltanschauung, die die Existenz [eines] Gottes verneint bzw. bezweifelt“
Hinzuzufügen wäre außerdem:
„Meyer-Lexikon definiert Atheismus,
nach Angaben von Jakob A. Bertzbach (Berlin) 20:29, 5. Feb. 2010 (CET) auf Diskussion:Atheismus,
als:
Bezeichnung für verschiedene Meinungen, die auf die Behauptung der Existenz „Gottes“, eines Absoluten, bestimmter offizieller Götter oder eines persönlichen, besonders des christlichen Gottes, verzichten oder diese Existenz negieren.“
sowie:
„In der EPhW – gemeint ist wohl Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie von Mittelstraß (Hrsg.) –
heißt es nach Angaben von Winfried Schröder (Tischbein-ahe) 10:45, 13. Mär. 2010 (CET) auf Diskussion:Atheismus:
Atheismus. Alltagssprachlich, in allgemein-weltanschaulichen Debatten und in theologischen Kontexten herrscht überwiegend ein laxer Wortgebrauch vor: ›Atheismus‹ (A.) hat hier - wie auch in kultur- und nicht selten auch in philosophiegeschichtlichen Darstellungen[1] - zumeist die Unschärfe und den Bedeutungsumfang von ›Heterodoxie‹, ›Unglaube‹ u.ä. Damit ist kein inhaltlich fest definierter Standpunkt, sondern eine Vielfalt von Verstößen gegen die jeweils geltenden Orthodoxiestandards bezeichnet. Dieser Wortgebrauch (ganz zu schweigen von begrifflichen Kühnheiten wie der Gott-ist-tot-Theologie oder E. Blochs Atheismus im Christentum) ist nicht zufällig: Dem theologisch-apologetischen Interesse entsprach es, das ganze Spektrum der Abweichungen vom ›wahren Glauben‹ in polemischer Zuspitzung mit einer Kampfvokabel zu belegen. Der nicht weiter spezifizierte A.begriff war also keineswegs auf die Bestreitung des Daseins Gottes festgelegt, sondern ließ sich auf Verächter heiliger Bücher, Kritiker religiöser Traditionen und Institutionen und selbst auf diejenigen beziehen, die sich bloß im dogmatischen Detail irrten.[2] Dieser Unschärfe der apologetischen Diffamierungsvokabel verdankt auch jene spektakuläre Kontroverse ihren Namen, in die Fichte 1798/99 wegen der ihm vorgeworfenen Identifizierung Gottes mit der ›moralischen Weltordnung‹ verwickelt wurde: Keiner der an dem spektakulären A.streit Beteiligten hat jedoch die Annahme des Daseins Gottes angefochten, also den A. im eigentlichen Sinne befürwortet.“
sowie:
„Philosophisches Wörterbuch, Kröner, (Alfred Kröner Verlag) 20. Auflage 1978 (seit 1924) ISBN 3-520-01320-7 (Heinrich Schmidt, neu bearbeitet von Georgi Schischkoff, Kröner TB, Bd. 13,
definiert Atheismus – nach Angaben von Anima per E-Mail –
als:
Gottesleugnung, Gottesverneinung, die die Wirklichkeit des mit dem Wort (Verweis:Gott) Gemeinten entweder grundsätzlich abstreitet (radikaler A.) oder doch bestreitet, daß Gott, wenn es ihn gäbe, von Menschen irgendwie erkannt werden könne (agnostizistischer A.). Jener taucht in seiner radikalen Ausprägung erst im Gefolge des modernen Materialismus, ganz besonders im Marxismus auf; diesen gibt es schon seit der altgriechischen Philosophie....“
sowie:
„Brockhaus Philosophie, Ideen, Denker, Begriffe, Mannheim,Leipzig 2004
definiert Atheismus – nach Angaben von Anima per E-Mail –
als:
die Leugnung Gottes, einer göttlichen Weltordnung oder auch nur des geltenden Gottesbegriffs, im Gegensatz zum Theismus, Polytheismus und Pantheismus. Atheismus ist nicht gleichzusetzen mit Unglauben und zu unterscheiden vom Agnostizismus, der die Frage der Existenz Gottes offen lässt.
Der Vorwurf des A. wurde in der abendländ. Geistesgesch. häufig erhoben, so bereits im alten Griechenland ....“
Fremdsprachige Lexika
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach Angaben von Editorius unter Diskussion:Atheismus vom 22.2.2009
- schrieb Paul Edwards in der Encyclopedia of Philosophy:
- "On our definition, an 'atheist' is a person who rejects belief in God."
- Dazu passt vermutlich folgende Quellenangabe: Paul Edwards: Art. Atheism, in: Encyclopedia of Philosophy, 2nd ed., vol. 1, 356-377, hier S. 358f.
Sie stammt aus dem Artikel „Atheismus“, eingefügt 16:11, 21. Feb. 2009 durch Ca$e, bearbeitet 17:24, 21. Feb. 2009 durch Nescio*.
- Dazu passt vermutlich folgende Quellenangabe: Paul Edwards: Art. Atheism, in: Encyclopedia of Philosophy, 2nd ed., vol. 1, 356-377, hier S. 358f.
Nach Angaben von Editorius unter Diskussion:Atheismus vom 22.2.2009
- schrieb Simon Blackburn im Oxford Dictionary of Philosophy. 2nd ed. Oxford: Oxford University Press, 2005:
- "Atheism: Either the lack of belief that there exists a god, or the belief that there exists none."
Andere wichtige Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Editorius schrieb – mit Quellenangabe Paul Edwards, "God and the Philosophers", Prometheus 2008 – unter Diskussion:Atheismus am 22.2.2009:
„"Atheism may be defined as the view that 'God exists' is a false statement. But there is also a broader sense in which an atheist is someone who rejects belief in God, not necessarily because such belief is judged to be false. It may be rejected because it is incoherent or meaningless, because it is too vague to be of any explanatory value, or because, as LaPlace put it in his famous exchange with Napoleon, there is no need for this 'hypothesis'. Atheism in this broader sense remains distinct from agnosticism, which advocates suspense of judgement. It is surely possible to justify atheism in this broader sense without having to 'examine every object in boundless space and eternal time.'"“
Editorius schrieb – mit Quellenangabe Martin, Michael, ed. The Cambridge Companion to Atheism. Cambridge: Cambridge University Press, 2007. p. 2 – unter Diskussion:Atheismus am 13.3.2009:
- "Negative atheism in the broad sense is then the absence of belief in any god or gods, not just the absence of belief in a personal theistic God,
- and negative atheism in the narrow sense is the absence of belief in a theistic God.
- Positive atheism in the broad sense is, in turn, disbelief in all gods, with positive atheism in the narrow sense being the disbelief in a theistic God"}}
in seinem Buch Die Frage nach Gott, Verlag C. H. Beck, ISBN 3-406-52805-8, schreibt Hoerster auf Seite 13:
„„Denjenigen, der an die Existenz Gottes glaubt, wollen wir als ‚Theisten’, denjenigen, der nicht an die Existenz Gottes glaubt, als ‚Atheisten’ bezeichnen.““
Wo Hoerster im weiteren Verlauf des Buches von Atheisten spricht, ist immer wieder erkennbar, dass er an Menschen denkt, die imstande sind, ihren Atheismus in einer Diskussion zu verteidigen.
So schreibt er etwa auf S. 114 f:
„„Derjenige, der die Existenz von X behauptet, und nicht derjenige, der die Existenz von X bezweifelt oder auch bestreitet, trägt für sein Urteil die Begründungslast. Dies gilt nicht nur […] für die Existenz etwa des Yeti. Es gilt genauso für die Existenz Gottes: Den Theisten, der den Gottesglauben für rational hält, trifft erkenntnistheoretisch gesehen die Verpflichtung, als erster irgendwelche Pro-Argumente für diesen Glauben vorzubringen. Natürlich trifft daraufhin den Atheisten die Verpflichtung, sich mit diesen Pro-Argumenten auseinanderzusetzen und sie zu entkräften. Der Atheist ist jedoch nicht von vornherein verpflichtet, eigenständige Kontra-Argumente gegen den Gottesglauben vorzubringen.““
Erwähnt sei hier eine Aussage Hoersters auf S. 114 weiter oben:
„„Es gibt keine ausreichenden rationalen Gründe, an die Existenz Gottes zu glauben.““
In seinem Buch Wir brauchen keinen Gott, Serie Piper, ISBN 978-3-492-24949-2, schreibt Michel Onfray auf Seite 46:
„„Die Geschichte des Atheismus beginnt also nicht mit denen, die von den offiziellen Geschichtsschreibern als Atheisten hingestellt und verurteilt werden. Der Name Sokrates darf wohl kaum in einer Geschichte des Atheismus auftauchen, ebensowenig Epikur und die Seinen. Auch nicht Protagoras, selbst wenn dieser sich in seiner Schrift über die Götter dahingehend äußert, dass für ihn nichts bewiesen wäre, weder deren Existenz noch deren Inexistenz. Dies spricht zumindest für einen Agnostizismus, für eine Unentschlossenheit, sogar für einen Skeptizismus, wenn man so will, aber keinesfalls für einen Atheismus. Letzterer setzt nämlich die grundsätzliche Überzeugung voraus, dass es keine Götter gibt.““
In seinem Buch Language, Truth and Logic,
Full text in PDF and other formats available from the Internet Archive,
schreibt Alfred Jules Ayer –
nicht um den Atheismus zu definieren,
sondern um seine eigene Position des logischen Positivismus
abzugrenzen gegen Atheismus und Agnostizismus –
auf Seite 120 f:
„„But in that case the term 'god' is a metaphysical term. And if 'god' is a metaphysical term, then it cannot be even probable that a god exists. For to say that 'God exists' is to make a metaphysical utterance which cannot be either true or false. And by the same criterion, no sentence which purports to describe the nature of a transcendent god can possess any literal significance. It is important not to confuse this view of religious assertions with the view that is adopted by atheists, or agnostics.3 For it is characteristic of an agnostic to hold that the existence of a god is a possibility in which there is no good reason either to believe or disbelieve; and
it is characteristic of an atheist to hold that it is at least probable that no god exists. And our view that all utterances about the nature of God are nonsensical, so far from being identical with, or even lending any support to, either of these familiar contentions, as actually incompatible with them.““
Umfang des Begriffs: fallen darunter auch Menschen ohne Meinung zur Existenz Gottes?
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Editorius schrieb:
„Es gibt zum Beispiel prominente Leute wie Paul d'Holbach, der schreibt (in "Le Bons-Sense", 1772):
- "Tous les enfants sont des athées; ils n'ont aucune idée de Dieu."
- "Alle Kinder sind Atheisten; sie haben keine Vorstellung von Gott."“
ursprünglich schrieb Editorius das 03:27, 19. Feb. 2009 (CET), unter Portal:Philosophie/Artikelverbesserung#Atheismus
zitiert aus Geschichte des Atheismus von Georges Minois, ab S. 422:
„Voltaire räumt ein, dass es im Altertum vollkommen moralische Atheisten gegeben hat: die Skeptiker, die Epikureer, „die römischen Senatoren und Ritter waren regelrechte Atheisten“. Eine aus Atheisten bestehende Gesellschaft ist möglich; diejenigen, die es in Abrede stellen und die Chinesen für Atheisten halten, widersprechen sich. Übrigens sind die Chinesen keine Atheisten, ebenso wenig wie die „Kaffern, die Hottentotten, die Topinambolsier“. Auch wenn letztere keine Götter haben, so leugnen sie doch nicht deren Existenz. „Es sind wahre Kinder; ein Kind ist weder Atheist noch Theist; es ist gar nichts.““
aus Atheismus – genau betrachtet , S. 36 f:
„Wenn „Atheist“ dasselbe wie „Person ohne Gottesglauben“ bedeutet, dann sollte man das Wort nicht auf Neugeborene anwenden, und auch nicht auf andere Personen, die nie gelernt haben zu sprechen. Das Wort „Atheist“ sollte man nur anwenden auf Menschen, die sprechen und ein bisschen denken können, und die auch ein bisschen über die Existenz Gottes nachgedacht haben. Es ist nicht günstig, das Wort „Atheist“ anzuwenden auf eine Person, die nicht sprechen kann, und die nie über die Existenz Gottes nachgedacht hat.“