Benutzerin:Kersti Nebelsiek/21

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Bellen, Beschwichtigungssignal (Hund), Bindung (Hund), Eying, Spurlaut

Wölfe und Hunde

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  • Unterschiedliche Zahl von Gesichtsmuskeln
  • Wölfe und Hunde verstehen einander, Wolfe und Schakale nicht so recht
  • Viele Verhaltensweisen des Hundes sind vom Jagdverhalten des Raubtieres Wolf abgeleitet
  • Hunde haben sich erheblich an die Kommunikation mit Menschen angepaßt

Lautäußerungen: Bellen, knurren, heulen

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rufen

drohung

singen

Gesichtsausdruck und Ohren

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Zähne fletschen und lachen

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  • zähnefletschen [F 1]
  • zähnefletschen und lachen[F 2]
Zähnefletschen Kein Lächeln, ein Zähnefletschen. Erkennbar an der hochgezogenen Oberlippe Zähnefletschen: Das Maul wirkt am Ansatz schmaler als weiter unten

Angst: Die halb angelegten Ohren und der gekrümmte Rücken zeigen Angst und Unterwürfigkeit an.

lächeln: aufgerissenes Maul wie beim Lachen, die leicht herausgestreckte Zunge fügt ein "Ich mag dich" hinzu. hier sind zwar Zähne sichtbar, die entspannt herunterhängende Oberlippe zeigt jedoch, daß es ein lächeln und kein Zähnefletschen ist auch ein freundlicher Gesichtsausdruck der Hund fühlt sich da oben offensichtlich durchaus wohl

Lecken: Ich mag Dich

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Die Hundezunge spielt in verschiedenen Bereichen eine Rolle.

Futterreste auflecken: Hunde lecken Knochen sauber und raspeln dabei die letzten Reste des Fleisches mit der Zunge ab. Ebenso lecken sie nach dem Fressen oft die Futterschüssel aus. Danach kann man oft beobachten, wie sie sich das Maul sauberlecken.

Fellpflege: Hunde lecken sich selbst oder anderen Hunden das Fell sauber.[F 3]

Wundversorgung: Wunden werden von dem Hund selber oder Rudelkameraden sorgfältig saubergeleckt, um Infektionen zu vermeiden.

Als soziale Geste: Die Zunge kurz rausstrecken ([F 4] (zur abmilderung einer drohung), [F 5] (Bild schnauzenzärtlichkeiten), , [F 6] (licking intention), [F 7] rangeleien gehen in Fellpflege über), sich übers Maul lecken, einem anderen Hund das Gesicht oder den Bauch ablecken dient häufig dazu, dem Sozialpartner mitzuteilen, daß man ihn mag.

Wärmeausgleich: Wie viele Tiere können auch Hunde nicht schwitzen. Wenn es einem Hund zu warm ist, läßt er die Zunge lang heraushängen und hechelt. Das heißt er atmet schnell aber flach ein und aus, um über die Zunge möglichst viel Feuchtigkeit zu verdunsten um sich abzukühlen. Funktionell entspricht das Hecheln mit lang heraushängender Zunge dem Schwitzen bei Menschen und Pferden, das ebenfalls der Abkühlung dient.

In der Hundeerziehung: Streicheln wird vom Hund als soziale Fellpflege und Ausdruck von Zuneigung verstanden - es wird mit dem Lecken gleichgesetzt. Wenn man einem Hund mitteilen will, daß man ihn mag, ist es ein kluger Gedanke sich über den Mund zu lecken.

Hund "küßt" Mensch - lieb gemeint aber aus hygienischen Gründen nicht zu empfehlen Erwachsener Hund leckt einem Welpen das Gesicht: Übers Maul lecken: Ich mag Dich Übers Maul lecken: Ich mag Dich Lang heraushängende Zunge: entspricht dem Schwitzen Lang heraushängende Zunge: entspricht dem Schwitzen

Demutsgeste: zurückgelegte Ohren, sich kleinb machen dachziegelförmig abgeklappte Ohren [F 8]

Nach hinten gerichtete zusammengefaltete Ohren: Ich bin ja bereit zu gehorchen Ein Ohr hoch das andere tief: OK - Ich mache was Du sagst Zusammebgefaltete ohren verbunden mit blick zu Herrschen: Was soll ich tun? Hängende Ohren erschweren die interpretation der Ohrstellung. Diese Haltung entspricht den nach hinten zusammengelegten Ohren. Diese Haltung entspricht aufgestellten Ohren.

schräg gelegter Kopf

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Ein so schräg gelegter Kopf ist immer eine Aufforderung etwas zu tun

Nach vorne gerichtete Ohren, steil gestellter Kopf

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Ist der aber süß! Steil gestellter Kopf mit erhobener Pfote als Spielaufforderung: Dieser Hund will offensichtlich mit einem kleinen oder jüngeren Tier spielen


Mundwinkellecken und übers Maul beißen

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Bei Wölfen: Wenn die Eltern zum Lager zurückkommen begrüßen die Welben sie, indem sie in den Mundwinkel der Alttiere stupsen. Die Alttiere reagieren darauf indem sie angedautes Futter hochwürgen. Das futter wird entweder vom Boden gefressenWenn fremde erwachsene Wölfe das Rudel besuchen werden sie genauso begrüßt.

Auch Hunde verwenden das Mundwinkellecken oder stupsen manchmal in dieser ursprünglichen Bedeutung. Und Hundewelpen begrüßen fremde Menschen manchmal indem sie an ihnen hochspringen, zum Mund und dabei mit der Zunge in den Mund lecken. - Genau so wie junge Wölfe fremde erwachsene Wölfe begrüßen, die ins Lager kommen.

Daneben hat Mundwinkellecken und Mundwinkelstupsen auch noch eine übertragene Bedeutung: Es heißt: "bitte sei lieb zu mir!" und wird in diesem Sinne einmal zur Beschwichtigung ärgerlicher Hunde (oder Wölfe) andererseits aber auch als Aufforderung zu Zärtlichkeiten.

Erwachsene Hunde wissen gewöhnlich, daß sie nicht im Gesicht lecken sollen und richten ihre Zärtlichkeit deshalb auf die Hand - sie stupsen beispielsweise die Hand mit der nase an, wenn sie gestreichelt werden wollen oder beschwichtigen wollen.

Das übers Maul beißen hochrangiger Wölfe oder Hunde gegenüber niedrigerrangigeen ist ebenfalls aus der Fütterung abgeleitet.


S.36, s92

  • abgeleitet von der Fütterung
  • lieebevolle antwort auf mundwinkellecken
  • "Du bist der kleine, benimm Dich" - Zurechtweisung
  • Wedeln - Freude
  • eingezogen: Angst
  • starr nach hinten: aufregung
  • entspannt halbhoch -
  • hoch: Ich bin der Herr im Hause

Das Pfoteheben hat in der Kommunikation mehrere Funktionen. Es dient zum Anzeigen von Wild, als Spielaufforderung und als spielerisch freundliche und beschwichtigende Geste.

Wenn ein Hund mit erhobener Pfote, aufmerksam aufgestellten Ohren irgendwo in die Landschaft schaut, zeigt er mit der Schnauzenspitze auf ein Beutetier. Dieses Verhalten ist angeboren und ist bei manchen Jagdhunden erwünscht, um dem Jäger das Wild zu zeigen.

Wenn ein Hund mit erhobener Pfote den Besitzer oder einen anderen Hund anschaut ist das gewöhnlich eine Aufforderung zum Spiel. Manchmal tänzelt der Hund dabei einige Schritte zurück und wieder vor wie ein scheuendes Pferd. Hunde fordern so häufig junge oder kleine Hunde zum Spiel auf. "Ich bin auch bereit das Beutetier zu spielen"

Wenn ein Beutetier dieses Verhalten zeigt - beispielsweise ein scheuendes Pferd - greift der jagende Wolf oder Hund gewöhnlich augenblicklich an, weil er jetzt gesehen ist und er jetzt die besten Chancen hat das Tier noch zu erwischen.

Ein erschrockenes Zurückzucken von Menschen, die Angst vor Hunden haben, aktiviert damit gleichzeitig zwei instinktive Reaktionen: einerseits wird es als Spielaufforderung eines Höherrangigen mißverstanden, andererseits aktiviert es unterschwellig den Jagdtrieeb. Menschen, die Angst vor Hunden haben, wissen aber gewöhnlich nicht, wie sie dem Hund das Signal geben sollen, daß ihnen das Spiel jetzt zu wild ist, sondern sie benehmen sich eher wie ein ängstliches Beutetier. Dadurch haben solche Situationen ein erhebliches Potential zu entgleisen.

Pföteln als Beschwichtigungssignal (s92) - Pfote geben als Dressur

Anzeigen Anzeigen Spielaufforderung Spielaufforderung Pfote geben
  • aufreiten
  • aufreitspiel
  • Stürmische Umarmung
  • Kampfspiel
  • Kampf
  • Auf dieselbe Höhe bringen
Springen im Spiel Anspringen im Kampf: Dem Bild kann man nicht entnehmen ob es sich um ein Kampfspiel oder um einen Rangkampf handelt, da die beiden Hunde befreundet sind, ist es aber sicher kein Beschädigungskampf mit echten Bissen sondern wie die allermeiten Kämpfe zwischen Hunden ein ungefährlicher Kommentkampf Diese Hund stützt sich an der Wand ab, um zu dem Menschen auf Augenhöhe zu kommen. stürmische Umarmung
Verbellen als Spielaufforderung


Bewachen eines Gegenstandes

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Das gehört mir! - Spiel wie der schräggelegte Kopf anzeigt Das gehört mir! - Diesmal ist es ernst - gerade gehaltener Kopf, fast geschlossene Augen sowie gerunzelte Schnauze zeigen das an, die zusammengelegten Ohren zeigen an, daß der angedrohte Mensch vom hund als der ranghöhrere angresehen wird Der Chihuahua ist noch deutlicher mit seiner Drohung, hat aber ebenfalls seine Ohren als unterwerfungsgeste zusammengelegt - allerdings wirken die rassetypisch großen Augen verwirrend da weit aufgerissene augen eigentlich zum Spielgesicht der Hunde gehören.

abwenden zuwenden

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s.84

s.84

Der vor dem anderen Hund Quer stehende imponiert. "Ich bin größer!"
  • Um beim Beobachten möglichst klein zu erscheinen
  • Ich bin ja brav

Auf den Rücken werfen

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Streichel mich! Streichel mich! Während der oben stehende junge Hund die Zähne fletscht und sein Minenspiel wirkt, als würde er es ernst meinen, ist der scheinbar unterwürfig am Boden liegende erwachsene Hund am lachen (Spielgesicht), wie das aufgerissene Maul und die entspannten Muskeln auf der Nase zeigen. Auf den Rücken werfen als Unterwerfung im Kampfspiel



Situationsgerechte Verwendung der Körpersprache in der Hundeerziehung

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  • über den Mund lecken als ich mag dich
  • streicheln

Auf etwas Zeigen

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  • Mit dem Arm oder Finger zeigen, das gemeinte berühren: hund versteht diese menschliche Geste als evolutionäre Anpassung an den Menschen schon instinktiv
  • hundenase in eigene Pfütze stoßen ist keine Tierquälerei, da Hund den Geruch ja offensichtlich lieben und begeistert untersuchen, aber auch völlig unnötig da auf die Pfütze zeigen und schimpfen unmißverständlich und für den Hund schon instinktiv völlig eindeutig ist
  • Hund ansprechen, Blick auffangen, das gemeinte anschauen wird vom Hund sicher als zeigen verstanden - nützlich, wenn man dem Hund etwas mitteilen will, was die anwesenden Menschen möglichst nicht verstehen sollen
  • den Hund auf den Rücken werfen und kraulen
  • übers Maul greifen
    • um bellen zu verbieten
  • Anschauen bis der Hund wegschaut
  • Am Nackenfell festhalten, Befehl sitz - z.B. wenn er ein Kaninchen jagen will oder man ihn einen fremden Hund davon abhalten will, dem eigenen Hund zu nahe zu treten
  • Knurren wenn ein Hund schnell und sicher gehorchen soll, schimpfen wird sicher verstanden, die Reaktion ist aber geringfügig langsamer
  • Schläge: Nie.

Sicherheit vermitteln

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  • Der Hund fühlt sich durch laute, meist ängstliche Menschen bedroht: zwischen den eigenen Hund und die vermeintlich Gefahr stellen - Hund durch umarmen halten und ihn streicheln, beruhigen dzureden
  • Sich bewußt langsam und ruhig bewegen, aufrechte Körperhaltung, ruhiger Tonfall, durch ruhig ausgesprochene Anweisungen vermitteln, daß man weiß, wie die Situation zu lösen ist

Spielaufforderung

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  • unbekannte Hunde zuerst schnuppern lassen
  • zurücktänzeln:
    • Achtung Hunde stürmen dann oft laut bellend auf Dich zu
    • dem eigenen Hund sollte man beibringen, daß er das bei Fremden auf keinen Fall darf!
  • Spielzeug zeigen - geringe Gefahr des entgleisens
  • neckend knuffen - nur erlaubt wenn der Hund dabei sicher wirkt
  • bei Kampfspielen während des spiels immer wieder streicheln und über den Mund lecken um dem Hund zu versichern, daß alles wirklich nur ein Spiel ist, Bei anzeichen von Angst sofort behutsamer werden
  • wenn Du bei einem Kampfspiel Angst bekommst mitten in der bewegung erstarren
  • s108

Beschwichtigung

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Welche Geste auf einen Hund beschwichtigend wirkt, hängt von der konkreten Situation und der exakten Bedeutung des Signals ab.

Wenn ein Hund sein Futter verteidigt ist es sinnvoll, sich abzuwenden und mit etwas anderem zu beschäftigen. "Ich interessiere mich nicht für Dein Futter." - Das falscheste, was man tun könnte wäre den Mundwinkel anstupsen - Futterbetteln wenn der Hund sein Futter verteidigt kann nur Ärger hervorrufen.

Der Hund kommt angelaufen, weil er mit dir Kontakt aufnehmen will, bleibt dann aber in ein paar Metern Abstand stehen und beginnt zu bellen. Die Körpersprache ist überwiegend freundlich. Schwanzwedeln, bellen, kein Knurren. In diesem Fall hat der Hund Angst. Geduldig und freundlich mit ihm reden, mit der Hand hinterm Körper ein Schwanzwedeln nachahmen über den Mund lecken. "Ich mag dich und wenn du kommst werde ich lieb zu Dir sein."

Mitten in der Bewegung erstarren, einfrieren: "Das Spiel ist mir jetzt zu wild!" Der andere hund wird Rücksicht nehmen und behutsamer spielen.

Ein Mensch will ein Grundstück betreten und wird dort von dem Familienhund verbellt: Demonstrativ guten Tag sagen. Der Hund weiß gewöhnlich aus erfahrung, daß das die übliche Begrüßung durch Gäste ist.

Die Rolle des Briefträgers wird vom Hund nicht verstanden. Aus Hundesicht ist das der unverschämte Kerl, der unerlaubterweise auf das Grundstück kommt und dort seinen Abfall in den Briefkasten wirft. Wenn ein Hund das Grundstück bewacht gehört der Briefkasten deshalb außen an die Grundstücksgrenze und nicht an die Haus- oder Wohnungstür, die ja gewöhnlich schon mitten auf dem Grundstück liegt.

Da ein Mensch immer den höheren Rang für sich beanspruchen sollte, sollte er nicht gegen den Mundwinkel eines Hundes stupsen um ihn zu beschwichtigen. Ebensowenig darf er Futter herausrücken wenn der Hund ihn gebissen hat oder sich auf den Rücken werfen. Dagegen darf eine Drohung eines Hundes durchaus manchmal beantwortet werden indem man den Hund auf den Rücken wirft und krault oder um das Maul herumgreift. "Ich mag dich zwar auch dann noch sehr gerne, wenn Du Dich daneben benimmst, aber eigentlich bist Du doch der Kleine!"

Hunde und andere Haustiere

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  • neues Tier vorstellen
  • Körpersprache von Hunden und Katzen
  • Körpersprache von Raubtieren und Pflanzenfressern
  • Kontakte immer beaufsichtigen!


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kaninchen apportieren

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  • Dr. Dorit Urd Feddersen-Petersen: Hundepsychologie. Stuttgart: Kosmos 2004 ISBN 3-440-09780-3
  1. S.83, S.92
  2. S.107
  3. S.105
  4. S.35
  5. S.36
  6. S.39
  7. S.82
  8. S.261