Benutzerin:Medea7/100 Jahre Frauenwahlrecht
Editathon zu 100 Jahre Frauenwahlrecht
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Drei Tage war ich gerade beim Editathon in Stuttgart. Es waren interessante Begegnungen, viele tollen Gespräche und natürlich haben wir viel gelernt. Zum Frauenwahlrecht sind viele neuen Artikel entstanden und bestehende wurden überarbeitet. Besonders war schon der Ort aber auch die Mischung aus neuen und erfahrenen Wikiedianerinnen und Wikipedianern. Frauenthemen sind in der Wikipedia unterrepräsentiert, weshalb auch viele Männer sich engagieren. 100 Jahre erst dürfen Frauen überhaupt wählen, da ist es keine Überraschung, dass es mit der Gleichberechtigung nur langsam voran geht.
Der Vortrag von Kerstin Hopfensitz zum Ende der Kostümierung spannte den Bogen von Politik und Alltag. Bis vor Kurzem noch mussten sich Frauen die Taille einschnüren, um dem männlich geprägten Schönheitsideal zu entsprechen. Mit den Rechten als Frau ging auch die Bewegungsfreiheit einher. Nachdem Frauen mit schmerzvoller Taillenverschnürung plus Korsett und unzähligen Röcken kaum stehen konnten hatten sie nur 10 bis 15 Jahre später plötzlich die Bewegungsfreiheit in lockerem Hemd und durften sich mit anderen Frauen alleine , ohne dem Beisein von Männern, im Café treffen.
Die Rechte der Frau sind eng verknüpft mit dem Vorstoß zur Demokratie. Frauenrechte sind Bürgerrechte, was in der Ausstellung Vertrauensfrage - der Anfang der Demokratie im Haus der Geschichte besonders deutlich wurde. Hier konnten wir die erste Rede der ersten deutschen Parlamentarierin Marianne Weber hören, die eine neue Zeit einläutete. In der Rede werden die arbeitenden Frauen genannt, die hart abeiten müssen unter schlechten Bedingungen. Die Arbeiterinnen waren in keiner Weise gleich gestellt sondern errichteten die Arbeit der Männer, die im Krieg waren. Als die Männer zurück kamen mussten die Frauen ihre Stellung aufgeben.
An anderer Stelle wurde von Frauen als Sklaven gesprochen, die sich in allen Lebensbereichen den Bedürfnissen der Männer anpassen mussten. Ein selbstbestimmtes Leben war und ist kaum möglich. Umso beeindruckender war es zu erleben, wieviele mutige Frauen es bereits vor 100 Jahren gab, denen wir heute das Wahlrecht zu verdanken haben.
Viele Frauen erreichten Erstaunliches und sind kaum bekannt. Der Editathon war ein Auftakt, um dieses Wissen verfügbar zu machen und darüber nachzudenken, wo wir heute in der Demokratie stehen. Erfahrene Wikipedianer forderten eine 50% Frauenquote im gesellschaftlichen Leben, in der Politik aber auch in der Wikipedia weil die Bevölkerung zu 51% aus Frauen besteht. Das fand ich sehr spannend und bin dankbar, dabei gewesen zu sein. Me, 2. Dezember 2018