Benzbromaron

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Strukturformel
Benzbromaron
Allgemeines
Freiname Benzbromaron
Andere Namen

(2-Ethyl-3-benzofuranyl)-(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)keton (IUPAC)

Summenformel C17H12Br2O3
Kurzbeschreibung

weißes bis fast weißes, kristallines Pulver[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 3562-84-3
EG-Nummer 222-630-7
ECHA-InfoCard 100.020.573
PubChem 2333
ChemSpider 2243
DrugBank DB12319
Wikidata Q410435
Arzneistoffangaben
ATC-Code

M04AB03

Wirkstoffklasse

Urikosurika

Eigenschaften
Molare Masse 424,09 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

151 °C[2]

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser, leicht löslich in Aceton und Dichlormethan, wenig löslich in Ethanol[1]

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[3]

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301
P: 301+310[3]
Toxikologische Daten

248 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Benzbromaron ist ein Arzneistoff zur Behandlung erhöhter Harnsäurespiegel (Hyperurikämie), den symptomfreien Intervallen der Gicht und der chronischen Gicht.

Benzbromaron hemmt die tubuläre Rückresorption der Harnsäure in der Niere. Diese wird dadurch vermehrt ausgeschieden (urikosurische Wirkung), woraufhin die Harnsäurekonzentration im Blut sinkt. Benzbromaron wird auch in Kombination mit Allopurinol eingesetzt, was allerdings keine deutlichen Vorteile gegenüber einer Monotherapie bringt, da gleichzeitig auch der wirksame Metabolit von Allopurinol, das Oxipurinol, vermehrt ausgeschieden wird.

Als Nebenwirkungen der Urikosurika können sich in den Nieren und den Harnwegen unlösliche Harnsäuresalze bilden.

Um die Dauertherapie zu unterstützen, empfiehlt sich eine purinarme Kost und Gewichtsreduktion sowie die Vermeidung von Alkohol.

Benzbromaron ist in Österreich aufgrund schwerer Lebertoxizität nicht (mehr) zugelassen.[4]

Einzelnachweise

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  1. a b Eintrag BENZBROMARONE CRS beim Europäisches Direktorat für die Qualität von Arzneimitteln (EDQM), abgerufen am 27. Juli 2008.
  2. a b Eintrag zu Benzbromarone in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM), abgerufen am 17. August 2021. (Seite nicht mehr abrufbar)
  3. a b Datenblatt Benzbromarone bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 7. November 2016 (PDF).
  4. Hyperurikämie und Gicht, Dr. Hartwig Bailer, Facharzt für Innere Medizin (Memento vom 11. August 2021 im Internet Archive) Österreichische Gesundheitskasse, abgerufen am 11. August 2021.
Monopräparate

Generikum (D)

Kombinationspräparate

Allobenz (A), Allopurinol comp. (D), Gichtex plus (A)