Berenbostel

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Berenbostel
Stadt Garbsen
Wappen von Berenbostel
Koordinaten: 52° 26′ N, 9° 37′ OKoordinaten: 52° 26′ 14″ N, 9° 36′ 42″ O
Höhe: 52 m ü. NHN
Fläche: 5,74 km²[1]
Einwohner: 15.116 (30. Juni 2018)[2]
Bevölkerungsdichte: 2.633 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 30827
Vorwahl: 05131
Berenbostel (Niedersachsen)
Berenbostel (Niedersachsen)
Lage von Berenbostel in Niedersachsen
Friedhofskapelle vor Berenbostel
Friedhofskapelle vor Berenbostel

Berenbostel ist der größte Stadtteil von Garbsen in der niedersächsischen Region Hannover.

Berenbostel grenzt im Norden an Osterwald und an Stelingen. Im Osten liegt die Landeshauptstadt Hannover und der Langenhagener Stadtteil Engelbostel. Südlich befindet sich Garbsen-Mitte und im Westen liegt Meyenfeld. Ein Kuriosum bietet eine nach wie vor existierende Exklave innerhalb der Autobahnabfahrt Hannover-Herrenhausen auf hannoverschem Stadtgebiet. Es handelt sich dabei um die ehemalige Ladestelle Berenbostel, die 1916 auf Betreiben der ansässigen Ziegeleibesitzer eingerichtet und von Marienwerder nach Berenbostel umgemeindet wurde.[3]

Berenbostel wurde 1206 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name Berenbostel leitet sich aus der Ortsbezeichnung „Bardinge Burstelle“ (ugf. Bauernhof des Bauern Barding) ab.

In den 1920er Jahren wurde der Stadtfriedhof Berenbostel eingerichtet.

Eingemeindungen

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Zur Gebietsreform in Niedersachsen wurde Berenbostel am 1. März 1974 in die Stadt Garbsen eingegliedert.[4]

Einwohnerentwicklung

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Jahr 1885 1910 1925 1933 1939 1950 1956 1973 2018
Einwohner 550 930 1063 997 1293 2290 2352 13.808 15.116
Quelle [5] [6] [5] [7] [1] [2]
Stephanuskirche
St.-Maria-Regina-Kirche

Die evangelisch-lutherische Stephanuskirche wurde 1956 an der Stephanusstraße errichtet, zu ihr gehört auch der Stephanuspavillon im Zentrum von Berenbostel. Ihre gleichnamige Kirchengemeinde gehört zum Stadtkirchenverband Hannover.

Auch die evangelisch-lutherische Silvanus-Kirchengemeinde mit dem Kirchenzentrum an der Straße Auf dem Kronsberg gehört zum Stadtkirchenverband.

Im Glockenturm der Silvanus-Kirche hängt seit dem 17. Juli 1998 die Kirchenglocke der Evangelischen Pfarrkirche Neidenburg (heute römisch-katholische Kirche in Nidzica) in Masuren. Sie wiegt 180 kg und hat einen Durchmesser von 65 cm. Der Schlagton ist cis2. Die Inschrift lautet:

ANNO DOMINI 1633 FELIX TIKOL DIE ZEIT HAUBTMANN AUF NEIDENBURG
GOS MICH NICKLAS SCHMIDICKE

Im Zweiten Weltkrieg 1942 zum Einschmelzen für Kanonen demontiert, landete die Glocke auf dem Hamburger Glockenfriedhof. Als 1967 die Silvanus-Gemeinde entstand, wurde eine Barackenkirche mit freistehendem Glockenturm gebaut.[8]

Die katholische Kirche St.-Maria-Regina befindet sich an der Osterwalder Straße, ihre benachbarte Kindertagesstätte an der Böckeriethe. Die erste katholische Kirche in Berenbostel wurde bereits 1954 errichtet. Nachdem sie zu klein geworden war, erfolgte 1971 an anderer Stelle, aber unter demselben Patronat, die Grundsteinlegung für das heutige Kirchengebäude. Das Gotteshaus mit dem freistehenden Kirchturm wurde 1973 vollendet und gehört seit 2004 zur Pfarrgemeinde St. Raphael mit Sitz im Ortsteil Auf der Horst.[9]

Der gemeinsame Ortsrat von Berenbostel und Stelingen setzt sich aus vier Ratsfrauen und sieben Ratsherren zusammen.

Sitzverteilung

(Stand: Kommunalwahl 2021)[10]

Ortsbürgermeister

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Die Ortsbürgermeisterin ist Marlies Jasiniok (SPD). Ihre Stellvertreter sind Caroline Lichtblau (SPD) und Klaus Hasselhorst (CDU).[11]

Der Entwurf des Kommunalwappens von Berenbostel stammt von dem Heraldiker und Autor Werner Kaemling,[12][13] der einige Wappen in der Region Hannover entworfen hat. Die Genehmigung des Wappens wurde durch den Regierungspräsidenten in Hannover am 11. Oktober 1963 erteilt.[14]

Wappen von Berenbostel
Wappen von Berenbostel
Blasonierung: „In Blau ein rot-bewehrter und -gezungter, goldener Löwe, der in der rechten Vorderpranke einen silbernen Hammer mit hölzernem schwarzen Stiel hält und seine rechte Hinterpranke auf zwei übereinandergelegte, gegeneinander leicht versetzte, rote Ziegelsteine stützt.“[14]
Wappenbegründung: In dem Wappenbuch des Landkreises Hannover steht hierzu:[14]

„Der Löwe symbolisiert die jahrhundertelange Zugehörigkeit Berenbostels zum Einflussgebiet der Grafen von Roden-Wunstorf. Der Hammer steht als Sinnbild für eine besonders in der Vergangenheit sehr rege Kleineisenfertigung. Die Ziegelsteine weisen auf die Rolle Berenbostels als Fabrikationsstätte für Baustoffe hin.“

Die Gemeindeflagge ist blau – gelb – rot gestreift und mit dem Wappen belegt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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  • Stephanuskirche
  • St.-Maria-Regina-Kirche

Naherholung und Regelmäßige Veranstaltungen

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  • Der Bürgerpark im Ortszentrum dient der Erholung und für Veranstaltungen, wie dem traditionellen Matjesfest im Juni. Unweit des Ortes liegt der Ortsteil Köllingsmoor, auch das Gebiet Auf dem Schacht ist ein Ziel bei Wanderungen über Stelingen bis nach Engelbostel.
  • In der Rudolf-Harbig-Halle finden verschiedene Showveranstaltungen statt und das Nikolausfest entlang der Roten Reihe ist eines der größten der Region.

Am Geschwister-Scholl-Gymnasium Berenbostel besteht die landesweit bekannte Big Band Berenbostel und die Stage-Band des Gymnasiums Berenbostels.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Möbel Hesse an der Bundesstraße B 6 in Berenbostel

Die Einkaufsstraße entlang der Roten Reihe bildet das Zentrum des Ortes. Am Dorfplatz erinnert der Brunnenstein an die alten Ziegeleien des Ortes.

An der Bundesstraße B 6 befinden sich ein Möbelmarkt und weitere Fachmärkte. Daneben steht ein restaurierter Dampfzug, der zu einem Restaurant umgebaut wurde.

Sechs Buslinien des Großraum-Verkehrs Hannover bedienen in Berenbostel 27 Haltestellen, nachts ergänzt von zwei Nachtbuslinien.

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter des Ortes

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  • Henry Meyer-Brockmann (1912–1968), Zeichner, Illustrator, Pressezeichner und Karikaturist
  • Oskar Becker (* 1927), Lehrer, Oberstudienrat, Philosoph, Schriftsteller und Romancier
  • Dieter Wallraff (1942–1995), Politiker (SPD) und Mitglied des Niedersächsischen Landtages

Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen

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  • Karl Hapke (1876–1955), Maler und Professor, der vor allem als „Maler Alt-Hannovers“ bekannt wurde, er fand u. a. in Berenbostel nach dem Zweiten Weltkrieg Asyl
  • Pauline Bubenzer, geborene Fisher (1878–1964), Schauspielerin, die unter dem Künstlernamen Paula Nicolai auftrat, Ehefrau von Franz Bubenzer, sie starb in Berenbostel
  • Eckart Meyer (1907–1990), Phytopathologe, Ordinarius und Direktor am Institut für Pflanzenkrankheiten und Pflanzenschutz an der TH bzw. TU Hannover, lebte in Berenbostel[15]
  • Rudolf Harbig (1913–1944), Leichtathlet, der vor allem als Mittelstreckenläufer erfolgreich war, nach ihm wurde eine Sporthalle in Berenbostel benannt
  • Rolf Irle (1935–2023), Musikethnologe und Sammler mit dem Schwerpunkt auf außereuropäische Musikinstrumente, Ehrenbürger der Universität Hildesheim, bis zu seiner Pensionierung 1994 war er Konrektor der Realschule in Berenbostel
  • Fritz Baltruweit (* 1955), evangelisch-lutherischer Pastor und Liedermacher, war von 1984 bis 1992 Pastor an der Stephanus-Kirchengemeinde in Berenbostel
  • Uwe Sternbeck (* 1962), Politiker (Bündnis 90/Die Grünen) und von 2004 bis 2019 Bürgermeister der Stadt Neustadt am Rübenberge, er wuchs u. a. in Berenbostel auf
  • Erdoğan Atalay (* 1966), Schauspieler, er wuchs in Berenbostel auf
  • Stefan Birkner (* 1973), Politiker (FDP) und Mitglied des Niedersächsischen Landtages, er besuchte die Orientierungsstufe und das Geschwister-Scholl-Gymnasium in Berenbostel
  • Melanie Brinkmann (* 1974), Professorin für Virologie, wuchs in Berenbostel auf[16]
  • Andrea Paluch (* 1970), Schriftstellerin und Übersetzerin, sie besuchte das Geschwister-Scholl-Gymnasium in Berenbostel
Commons: Berenbostel – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 24, Landkreis Neustadt am Rübenberge (Digitalisat [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 10. Dezember 2019]).
  2. a b Garbsen – auf einen Blick. (PDF; 25,2 MB) In: Webseite Stadt Garbsen. 30. Juni 2018, S. 10–11, abgerufen am 17. April 2019 (Siehe S. 6).
  3. Erster Weltkrieg und Weimarer Republik, auf garbsen.de, abgerufen am 31. Januar 2023
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 197 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. a b Michael Rademacher: Landkreis Neustadt am Rübenberge. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. (Siehe unter: Nr. 4).
  6. Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Neustadt am Rübenberge. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 5. Januar 2020, abgerufen am 12. Februar 2021.
  7. Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 160 (Digitalisat).
  8. Neidenburger Heimatbrief. Nr. 111, S. 18–19.
  9. Geschichte der kath. Kirchengemeinde. In: Webseite Kath. Kirchengemeinde St. Raphael in Garbsen. Abgerufen am 4. Oktober 2017.
  10. Ratsinformationssystem der Stadt Garbsen. Abgerufen am 2. März 2023.
  11. Ratsinformationssystem der Stadt Garbsen. Abgerufen am 2. März 2023.
  12. Verschiedene Buchtitel des Autors Werner Kaemling. In: Webseite ZVAB. Abgerufen am 10. Dezember 2019.
  13. Wappenentwürfe von Werner Kaemling. In: Wikimedia Commons. Abgerufen am 9. August 2017.
  14. a b c Landkreis Hannover (Hrsg.): Wappenbuch Landkreis Hannover. Selbstverlag, Hannover 1985, S. 124–125.
  15. Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. 24. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 836.
  16. Virologin aus Berenbostel: Melanie Brinkmann im Interview. In: Webseite Hannoversche Allgemeine Zeitung. 30. März 2020, abgerufen am 16. Januar 2021.