Bergkirchli
Das Bergkirchli ist die älteste Kirche im Bündner Kurort Arosa und gleichzeitig dessen ältestes noch erhaltenes Bauwerk. Es liegt in Innerarosa am Weg zwischen dem Schanfigger Heimatmuseum und dem Tschuggen, unmittelbar bei der Talstation der Sesselbahn Carmenna auf 1900 m ü. M.
Geschichte und Ausstattung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Bergkirchli wurde 1493 fertiggestellt und diente nach Annahme der Reformation in Arosa ab 1530 der reformierten Kirchgemeinde als Predigtkirche. Heute finden darin in der Sommer- und Wintersaison Kurkonzerte statt. Im religiösen Gebrauch steht die Kirche für Beerdigungen und Hochzeitsfeiern, zudem für Kurzgottesdienste an hohen Feiertagen. Die Sonntagsgottesdienste finden seit 1909 vornehmlich in der Dorfkirche statt.
Im Jahr 1762 wurde in das Kirchlein eine bemalte Hausorgel mit Klappläden zum Verschliessen des Prospekts eingebaut, die auf 1730 datiert.[1][2] Sie umfasst die vier Register Gedackt 8′, Flöte 4′, Prinzipal 2′ und Mixtur II 1′.[3] 1971 wurde das Instrument durch Hubert Sandtner, Dillingen restauriert. Seit 1974 steht die Orgel und das ganze Gebäude unter kantonalem Denkmalschutz.
Kirchliche Organisation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Arosa bildet mit dem Bergkirchli als einer Predigtstätte eine eigenständige Kirchgemeinde innerhalb der evangelisch-reformierten Landeskirche Graubünden.
Varia
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ein Modell des Bergkirchli im Massstab 1:25 steht bei Swissminiatur in Melide (Ausstellungsnummer 13).
- Auf der Lenzerheide gibt es eine evangelische Kirche, die im Volksmund bisweilen auch Bergkirchli genannt wird.
- An der Fassade des Kirchli ist auf einer Steinplatte ein Gedicht von Heinrich Pestalozzi (1878–1940), Komponist und zeitweiliger Pfarrer von Arosa (nicht der Pädagoge und Sozialreformer), zu lesen, das sich auf den Friedhof beim Kirchli bezieht.
Galerie
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Bergkirchli Arosa
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Auf den Friedhof bezogenes Gedicht von Heinrich Pestalozzi (1878–1940)
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Holztafel zur Geschichte des Bergkirchlis neben dem Eingang
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Das Bergkirchli bei Swissminiatur
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Ansicht von der Poststrasse Innerarosa
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Balthasar Casty: Arosa – Aus der Heimatkunde des weltbekannten Kurortes, Verlag Kur- und Verkehrsverein Arosa, Arosa 1959/60, S. 89–93.
- Beat Fischer: 500 Jahre Bergkirchli Arosa (mit vielen Hinweisen zur Ortsgeschichte), Eigenverlag Beat Fischer, Chur 1992.
- Reinhard Kramm (Hrsg.): Mein Bergkirchli – 500 Jahre Kirche Innerarosa, Arosa 1993.
- Robert Just: Die Gemeinde Arosa, Arosa 1908.
- Fritz Maron: Vom Bergbauerndorf zum Weltkurort Arosa, Verlag F. Schuler, Chur 1934, S. 260 ff.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Evangelische-Reformierte Kirchgemeinde Arosa
- Bergkirchli Arosa (Foto) auf graubuenden.ch
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Im Orgelverzeichnis Schweiz sind andere Jahre des 18. Jahrhunderts angegeben.
- ↑ Arosa – Bergkirchli (ehem. St. Jodokus und Barbara) – Orgel Verzeichnis – Orgelarchiv Schmidt.
- ↑ Arosa, Bergkirchli – Organ index, die freie Orgeldatenbank. Abgerufen am 26. März 2024.
Koordinaten: 46° 46′ 36,6″ N, 9° 39′ 38,2″ O; CH1903: 769676 / 183032