Berliner Siedlungsstern

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Als Berliner Siedlungsstern wird die planerische Grundlage der Umlandentwicklung Berlins, des sogenannten Speckgürtels, bezeichnet. Der Name Siedlungsstern spielt dabei auf die strahlen- bzw. sternförmige Ausbreitung von Siedlungen von Berlin im brandenburgischen Umland an.

Gebiet des Berliner Siedlungssterns

Entstehung und Charakteristika

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Im Gegensatz zu anderen Metropolen wächst Berlin nicht gleichförmig in das Berliner Umland, sondern besitzt eine Gebietskulisse. Die Ausbreitung von Siedlungen und die Entwicklung von Umlandgemeinden rund um Berlin geschieht viel mehr durch eine gesteuerte Planung die im Landesentwicklungsplan zwischen Berlin und Brandenburg festgehalten ist.[1][2] Neue Wohngebiete dürfen diesem Plan und der Systematik des Siedlungssterns nach nur entlang der Schienenstränge der S-Bahn und der Regionalbahn entstehen. Die dazwischenliegenden Gebiete sollen als Freiräume und weniger verdichtete Gebiete erhalten bleiben.

Die im Jahr 2019 vorgestellte gemeinsame Landesplanung für Berlin und Brandenburg erweitert den Siedlungsstern um zwei Spitzen – im Norden nach Wandlitz, im Osten nach Werneuchen.[3]

Innerhalb des Siedlungssterns liegen u. a. folgende Städte und Orte:

Ort Landkreis Einwohnerzahl1)
Potsdam Kreisfreie Stadt 180.334
Oranienburg Oberhavel 44.862
Falkensee Havelland 43.994
Bernau bei Berlin Barnim 40.031
Königs Wusterhausen Dahme-Spreewald 37.639
Blankenfelde-Mahlow Teltow-Fläming 27.939
Teltow Potsdam-Mittelmark 26.902
Ludwigsfelde Teltow-Fläming 26.800
Strausberg Märkisch-Oderland 26.853
Werder (Havel) Potsdam-Mittelmark 26.412
Hennigsdorf Oberhavel 26.345
Hohen Neuendorf Oberhavel 26.283
Wandlitz Barnim 23.127
Neuenhagen bei Berlin Märkisch-Oderland 18.657
Schönefeld Dahme-Spreewald 16.270
Velten Oberhavel 12.179
Erkner Oder-Spree 11.856
Wildau Dahme-Spreewald 10.404
Werneuchen Barnim 9.162
1) Einwohnerzahlen aus den jeweiligen Wikipedia-Artikeln übernommen

Argumente für den Siedlungsstern

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  • Städte und Gemeinden entlang der Bahntrassen verfügen in der Regel bereits über Bahnhöfe der Regional- und/oder S-Bahn.
  • Eine Konzentration auf die bereits verdichteten Gebiete entlang der Schienenstränge wirkt der weiteren Zersiedelung des Berliner Umlands entgegen.
  • Vorhandene Infrastruktur wird besser genutzt.

Argumente gegen den Siedlungsstern

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  • Die Entwicklung von Orten abseits der Schienenstränge gelegenen Gebiete wird (künstlich) ausgebremst.
  • Die Bevölkerungsdichte innerhalb des Siedlungssterns nimmt weiter zu, während sie in den weiter entfernten Gebieten eher stagniert.

Einzelnachweise

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  1. Flächennutzungsplanung / Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt – Berlin. In: stadtentwicklung.berlin.de. Abgerufen am 5. Juni 2016.
  2. i2030: Mobilität in der wachsenden Hauptstadtregion – Chancen und Herausforderungen. Abgerufen am 5. April 2020
  3. Jens Blankennagel, Melanie Reinsch: Berlin-Brandenburg: Neue Spitzen für den Siedlungsstern. 29. Januar 2019, abgerufen am 30. Januar 2019.