Bernhard Schwarz (Afrikaforscher)
Bernhard Wilhelm Schwarz (* 12. August 1844 in Reinsdorf bei Greiz; † 8. Februar 1901 in Wiesbaden) war ein deutscher Pfarrer und Afrikaforscher.[1]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schwarz besuchte die Fürstenschule zu Grimma, um dann Theologie und Geschichte in Leipzig zu studieren.[2] 1876 wurde er Pfarrer in Freiberg in Sachsen, wo er nach Reisen durch ganz Europa und Nordafrika seit 1880 auch Vorlesungen über Erdkunde an der Bergakademie hielt.
Im Auftrag des Auswärtigen Amtes trat er 1885 an die Spitze einer Expedition, bestehend aus vier Deutschen, darunter Fritz Angerer und Georg von Prittwitz und Gaffron, der im Auftrag von Carl Hagenbeck Ethnographika sammelte.[3] Am 30. September 1885 reisten Schwarz und seine deutschen Begleiter aus Hamburg ab.[4] Ziel der Expedition war die Sicherung des Hinterlandes von Kamerun als deutsche Kolonie in Westafrika.[3] Vom Küstenort Viktoria brach die Gruppe mit 35 einheimischen Trägern der Kpe ins Landesinnere auf. Sie sollte auch eine Verbindung mit dem Forscher Eduard Robert Flegel herstellen, der den Benue bereiste.[5] Die Gruppe um Schwarz wurde jedoch durch Einheimische im Basaramiland am mittleren Mungo, 300 km von der Küste entfernt, zur Umkehr gezwungen.
1888 führte Schwarz eine Goldsucherexpedition von Kapstadt nach Damaraland. Er propagierte eine deutsch-burische Zusammenarbeit.[6]
Im Jahr 1890 übernahm Bernhard Schwarz wieder ein Pfarramt in Gefrees/Oberfranken, starb jedoch bereits am 4. Februar 1901 in Wiesbaden nach einem Schlaganfall.[7]
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jacob Wimpheling, der Altvater des deutschen Schulwesens. Gotha (1875)
- Algerien nach 50 Jahren französischer Herrschaft. Leipzig (1881)
- Ein deutsches Indien und die Theilung der Erde. Leipzig (1884) (Digitalisat bei Google Books)
- Frühlingsfahrten durch die Heilstätten der Riviera. Leipzig (1887)
- Montenegro. Leipzig (1888) (Digitalisat aus dem Bestand des Instituts für Ost- und Südosteuropaforschung)
- Bei den Brüdern in Nordrußland. Osnabrück (1887)
- Vom deutschen Exil im Scythenlande: Erlebnisse aus der Dobrudscha. Leipzig (1888)
- Quer durch Bithynien. Berlin (1889)
- Kamerun. Leipzig (1886) (Digitalisat aus dem Bestand der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen)
- Im deutschen Goldlande. Berlin (1889)
- Aus dem Osten. Chemnitz (1876)
- Mimbo und Mimba: ein Missionsroman aus Kamerun. Leipzig (1888)
- Nachtigals Grab: Roman aus dem Negerleben. Leipzig (1890)
- Aus allerlei Land und Volk. Hof (1895)
- Touristen-Zeitung für das nördliche Bayern (Herausgeber)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Expedition von Dr. Bernhard Schwarz zur Erforschung des nördlichen Hinterlandes von Kamerun – Sachakte. Bundesarchiv, abgerufen am 13. Mai 2021.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Biographies of Namibian Personalities
- ↑ Conrad Weidmann: Deutsche Männer in Afrika – Lexicon der hervorragendsten deutschen Afrika-Forscher, Missionare etc. Bernhard Nöhring, Lübeck 1894, S. 163 (online bei archive.org).
- ↑ a b Albert Gouaffo: Wissens- und Kulturtransfer im kolonialen Kontext: das Beispiel Kamerun-Deutschland (1884-1919). Königshausen & Neumann, 2007, S. 82
- ↑ Paul Heichen: Afrika Hand-Lexikon. Band 3, Gressner & Schramm, Leipzig 1885, S. 1165 f. (online bei archive.org).
- ↑ Schwarz, Bernhard, ( des vom 13. Mai 2021 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. in: Heinrich Schnee (Hrsg.): Deutsches Kolonial-Lexikon. Band 3, Quelle & Meyer, Leipzig 1920, S. 324.
- ↑ Markus Lang: Die deutsch-burische “Kolonialpartnerschaft” im südlichen Afrika bis zum Burenkrieg (1899–1902), 1999
- ↑ Ohne Verfasser: Dr. Bernhard Schwarz †. In: Deutsche Kolonialzeitung. 18. Jg. (1901), Ausg. Nr. 7 vom 14. Februar 1901, S. 67 (online bei der Goethe-Universität Frankfurt am Main).
Personendaten | |
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NAME | Schwarz, Bernhard |
ALTERNATIVNAMEN | Schwarz, Bernhard Wilhelm (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Pfarrer und Afrikaforscher |
GEBURTSDATUM | 12. August 1844 |
GEBURTSORT | Reinsdorf bei Greiz |
STERBEDATUM | 8. Februar 1901 |
STERBEORT | Wiesbaden |