Bertold Pölcher

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Bertold Pölcher (* 1. Dezember 1941 in Memmingen[1]; † 9. Oktober 2023 in Zell)[1][2] war ein Allgäuer Heimatforscher, der hauptsächlich in den Gemeinden Pfronten und Eisenberg tätig war.

Bertold Pölcher war von Beruf Volksschullehrer. 1970 zog er nach Emmenhausen, wo er erstmals als Heimatforscher tätig war. Danach zog er nach Zell in der Gemeinde Eisenberg (Allgäu), wo bereits sein Großvater gelebt und als Volksschullehrer gearbeitet hatte.[3] Von 1976 bis zu seiner Pensionierung 2003 arbeitete er als Hauptschullehrer in Pfronten. Ab 1978 betreute er das Gemeindearchiv Pfronten und das Heimathaus Pfronten. 1997 bis 2017 war er Herausgeber des Mitteilungsblatts des Heimatvereins Pfronten. 1992 wurde er als Nachfolger von Pius Lotter Vorsitzender des Vereins.[1]

Pölcher gehörte 1980 zu den Gründungsmitgliedern des Vereins zur Erhaltung der Burgruine Eisenberg, war dessen Schriftführer und arbeitete im folgenden Jahrzehnt an den Freilegungs- und Erhaltungsmaßnahmen der Burgruine mit. Er war hauptsächlich Beteiligter am Aufbau des Burgenmuseums Eisenberg, das 1985 in Zell eröffnet wurde.[1] Bertold Pölcher war verheiratet und hatte zwei Kinder.[4]

Pölcher veröffentlichte zahlreiche Artikel zu heimatgeschichtlichen Themen, hauptsächlich im Mitteilungsblatt des Heimatvereins Pfronten Rund um den Falkenstein und im Gemeindeblatt Pfronten Mosaik. Er war Autor und Mitautor von Veröffentlichungen zur Geschichte der Burgruinen Eisenberg und Hohenfreyberg und Mitwirkender an der Dokumentierung der in den 1980er Jahren durchgeführten Freilegungs- und Erhaltungsmaßnahmen der Burgruine Eisenberg. 2007 war er Autor eines Buchs mit Geschichten aus der Pfrontener Vergangenheit und 2010, zusammen mit Thaddäus Steiner, eines umfangreichen Werks zu Pfrontener Flurnamen:

  • Bertold Pölcher: Beschreibung und Geschichte der Burgruinen Eisenberg und Hohenfreiberg im Ostallgäu. Verein zur Erhaltung der Ruine Eisenberg, Eisenberg 1984.
  • Joachim Zeune, Bertold Pölcher: Eisenberg (= Kleine Burgenführer-Reihe). Burgenverlag Zeune und Koop, Eisenberg/Zell 1999, ISBN 3-934132-02-2.
  • Bertold Pölcher: Streithansel und gschwätzige Weiber. Brack, Altusried 2007, ISBN 978-3-930323-74-6.
  • Bertold Pölcher, Thaddäus Steiner: Pfrontener Flurnamen. Gemeinde Pfronten, Pfronten 2010, ISBN 978-3-00-032977-7.

Als Mitwirkender wird Bertold Pölcher genannt in:

  • Annemarie Schröppel, Adolf Schröppel: Pfrontener Kirchen und Kapellen und ihre Pfarrer. Schnitzer Verlag Druck Media, Marktoberdorf 2002 (heimatverein-pfronten.de [PDF; 3,8 MB]).
  • Joachim Zeune: Burgruinen Eisenberg und Hohenfreyberg. Schnell + Steiner, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7954-6802-6.

Ehrungen und Auszeichnungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Rahel Riemann: Der Heimatforscher Bertold Pölcher „Ich bin im Jahr 1636“. In: Füssener Heimatzeitung. Nr. 175, Juni 2019, S. 60–67 (füssener-heimatzeitung.de).

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e f g h i j Albert Guggemos: Trauer um Heimatforscher Bertold Pölcher – Der unermüdliche Geschichtsforscher starb mit fast 82 Jahren. Gemeinde Eisenberg, abgerufen am 6. November 2023.
  2. Traueranzeige Bertold Pölcher. In: trauer-im-allgaeu.de. 26. Oktober 2023, abgerufen am 6. November 2023.
  3. Rahel Riemann: Der Heimatforscher Bertold Pölcher „Ich bin im Jahr 1636“. In: Füssener Heimatzeitung. Nr. 175, Juni 2019, S. 60–67 (füssener-heimatzeitung.de).
  4. Bertold Pölcher trägt schwer daran, aber gern. In: all-in.de. 16. März 2002, abgerufen am 8. November 2023.