Berufliche Schule William Lindley (G2)
Die ehemalige Berufliche Schule William Lindley (G2) war eine Berufliche Schule für Installationstechnik in Hamburg. Sie fusionierte per 1. August 2016 mit der Staatliche Gewerbeschule Metalltechnik mit Technischem Gymnasium (G17) zur Beruflichen Schule Anlagen- und Konstruktionstechnik am Inselpark (BS13)[1]. Diese umfasst eine Berufsvorbereitungsschule für Schülerinnen und Schüler mit besonderem Förderbedarf, eine Berufsvorbereitungsschule für Migranten, eine Fachoberschule Technik und ein Technisches Gymnasium.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Schule wurde am 1. Juli 1906 als „Klempnerfachschule“ inklusive verwandter Gewerbe mit etwa 100 Schülern am Holstenwall eingerichtet.[2] Zu Beginn der 1920er-Jahre zog die Schule in die Michaelisstraße 11, wo sie bald darauf eine Lehrwerkstatt erhielt.[3]
Unter den Nationalsozialisten folgte 1937 ein weiterer Umzug.[4] Das neue Schulgebäude der G2 in der Bundesstraße 58 war 1909 fertiggestellt worden. Zunächst hatte es über viele Jahre das 1907 gegründete „Heinrich Hertz Realgymnasium“ beheimatet, das viele jüdische Schüler hatte. Im Zuge der Verfolgung der Juden in Nazi-Deutschland nahmen die Schülerzahlen sehr stark ab, und das Gymnasium musste schließlich der Gewerbeschule Platz machen, die zu dieser Zeit etwa 2300 Schüler[5] hatte. Seit den späten 1930er-Jahren wird das Schulgebäude in der Bundesstraße 58 als Berufsschule genutzt. Seitdem durchliefen alle in Hamburg ausgebildeten Gas-Wasser-Installateure (Klempner) hier ihre Ausbildung. Heute nennt sich der Beruf Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK).
Im Zuge des Fusionsprozesses wird die Schule ihr 1908/1909 nach Entwürfen des Architekten Albert Erbe erbautes Schulgebäude in der Bundesstraße 58 verlassen und im Schuljahr 2018/19 vollständig in den Stadtteil Wilhelmsburg (Wilhelmsburger Inselpark) ziehen. Ein Grund für die Aufgabe des Schulstandorts in der Bundesstraße 58 ist, dass erforderliche Umbauten in dem denkmalgeschützten Gebäude nicht möglich sind.[6]
Der zweite Standort der Schule in Eimsbüttel, das für die dualisierte Ausbildungsvorbereitung genutzte „Fröbelhaus“ in der Bundesstraße 41, wurde bereits im Sommer 2018 abgegeben. Das 1890 vom Fröbelverein erbaute Gebäude war 1923 als „Fröbelseminar“ verstaatlicht worden. Anschließend diente das im Jahr 1926 erweiterte und umgebaute Fröbelhaus zur Ausbildung von Kindergärtnerinnen. Bis 1963 wurden hier auf Fachschulniveau Erzieherinnen und bis 1967 „Jugendleiterinnen“, bzw. Sozialpädagogen Seit dem Schuljahr 2018/19 wird dieses Gebäude von der Staatlichen Fachschule für Sozialpädagogik Altona (BS 21) genutzt.
Im Jahr 2006 feierte die G2 ihr einhundertjähriges Jubiläum.[7]
Zum 1. Mai 2012 wurde die Schule nach dem britischen Ingenieur Sir William Lindley (1808–1900) benannt, und im November 2012 fand die Umbenennungsfeier statt, auf der Senator Rabe ein Grußwort sprach[8].
Mit dem Umzug der vormaligen Gewerbeschule G2 nach Wilhelmsburg gehen 80 Jahre Installateurausbildung Gas-Wasser in Eimsbüttel zu Ende.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fiona Kleinert: Berufsschule verlässt historisches Gebäude. In: Eimsbütteler Nachrichten, 2. März 2016, [1].
- Jörg-Peter Pahl: Von der Fortbildungs- zur Berufsschule. Hundert Jahre Staatliche Gewerbeschule "Installationstechnik" im Rahmen der Entwicklung allgemeiner schulischer Berufsbildung. In: Staatliche Gewerbeschule Installationstechnik (Hg.), G2 – Staatliche Gewerbeschule Installationstechnik. 100 Jahre, September 2006, S. 11–32.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Seite zur Geschichte der Heinrich-Hertz-Schule in Hamburg
- Seite zur Historie der Hamburger SHK-Innung
- Bildarchiv Hamburg 1860-1955: Heinrich-Hertz-Realschule um 1910
- Bildarchiv Hamburg 1860-1955: Fröbelhaus
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Berufliche Schule Anlagen- und Konstruktionstechnik am Inselpark | Berufliche Bildung – Abitur – Fachhochschulreife – Berufsfachschule vq – BVTQ. Abgerufen am 20. Dezember 2018 (deutsch).
- ↑ Pahl, Jörg-Peter: Von der Fortbildungs- zur Berufsschule, S. 11 und "Chronik der Schule", in: Staatliche Gewerbeschule Installationstechnik (Hg.), G2 – Staatliche Gewerbeschule Installationstechnik. 100 Jahre, September 2006, S. 34–35, hier: S. 34.
- ↑ Vgl. "Chronik der Schule", in: Staatliche Gewerbeschule Installationstechnik (Hg.), G2 – Staatliche Gewerbeschule Installationstechnik. 100 Jahre, September 2006, S. 34–35, hier: S. 34 und https://www.shk-hamburg.de/innung/historie-der-shk-innung
- ↑ "Chronik der Schule", in: Staatliche Gewerbeschule Installationstechnik (Hg.), G2 – Staatliche Gewerbeschule Installationstechnik. 100 Jahre, September 2006, S. 34–35, hier: S. 34.
- ↑ "Chronik der Schule", in: Staatliche Gewerbeschule Installationstechnik (Hg.), G2 – Staatliche Gewerbeschule Installationstechnik. 100 Jahre, September 2006, S. 34–35, hier: S. 34.
- ↑ Fiona Kleinert: Berufsschule verlässt historisches Gebäude.
- ↑ S. dazu: Staatliche Gewerbeschule Installationstechnik (Hg.), G2 – Staatliche Gewerbeschule Installationstechnik. 100 Jahre, September 2006.
- ↑ Pressestelle des Senats (Hg.): Wochendienst Nr. 45 (9. November 2012), S. 28, http://epub.sub.uni-hamburg.de/epub/volltexte/2013/18388/pdf/wd_45_2012.pdf