Betsileo
Die Betsileo sind ein bedeutender Volksstamm im südlichen zentralen Hochland Madagaskars in der Gegend von Fianarantsoa, ihrer Hauptstadt, und Ambositra. Mit einem Anteil von ca. 13 % sind die Betsileo die drittgrößte Bevölkerungsgruppe Madagaskars. Sie sind bekannt für ihren Reisanbau in Terrassen, die sich an den Hängen zahlreicher Berge finden und von meisterhaften Bewässerungssystemen durchzogen sind.
In der Vergangenheit waren die Häuser der einfachen Betsileo aus Zweigen und Ästen hergestellt, die Höhergestellten hatten Häuser aus Holz, die mit geometrischen Holzschnitzereien und mit Rinderschädeln verziert waren. Die Gräber der Betsileo sind mit symbolhaften geschnitzten Grabstelen aus Holz verziert, die bis zu 20 m hoch sein können. Wie die Merina praktizieren sie den Brauch der Umwendung der Toten (Famadihana).
Die Zafimaniry, eine Untergruppe der Betsileo, sind für ihre herausragende Holzschnitzkunst bekannt geworden, die 2003 auch von der UNESCO in die Liste der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit aufgenommen wurde.
Forschungsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ethnologe Ralph Linton reiste 1925 im Auftrag des Field Museum of Natural History Chicago zu den Betsileo.[1]
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Traditionelles Holzhaus der Zafimaniry
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Zafimaniryfrau beim Reistrocknen
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Löffel aus dem neunzehnten Jahrhundert
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Unesco-Schild
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Sophie Assal: LINTON, Ralph, 1893–1953. In: Massimo Borlandi, Raymond Boudon, Mohamed Cherkaoui, Bernard Valade (Hrsg.): Dictionnaire de la pensée sociologique (= Collection Quadrige Dicos Poche). Presses Universitaires de France (PUF)/Centre national du livre, Paris 2005, ISBN 2-13-051689-0, S. 399 f.