Bettina Pfleiderer
Bettina Pfleiderer (* 20. September 1961 in Geislingen an der Steige im Landkreis Göppingen) ist eine deutsche Wissenschaftlerin und Hochschullehrerin. Sie war von 2016 bis 2019 Präsidentin des Weltärztinnenbundes.[1]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pfleiderer wuchs in Süßen (Kreis Göppingen) auf und studierte nach dem Abitur zunächst Chemie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. 1987 erhielt sie ihr Diplom und promovierte 1989 an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Nach kurzer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Organische Chemie der Eberhard-Karls-Universität Tübingen wechselte sie 1990 für einen Forschungsaufenthalt an das NMR Center des Massachusetts General Hospital der Harvard Medical School in Boston, wo sie von 1992 bis 1995 Research Associate war. Anschließend kehrte sie nach Deutschland zurück und begann an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster 1995 ein Medizinstudium. Parallel dazu arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Klinische Radiologie der Westfälischen Wilhelms-Universität, wo sie 1997 habilitierte und 2004 zur Professorin ernannt wurde. 2004 erhielt sie die Approbation als Ärztin, promovierte 2005 in Medizin und übernahm die Leitung der Forschungsgruppe „Cognition & Gender“ am Institut für Klinische Radiologie in Münster.[2]
Pfleiderer ist verheiratet und hat zwei Töchter.[3]
Forschungsschwerpunkte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In ihrer Zeit an der Harvard Medical School in Boston erforschte Pfleiderer unter anderem das Verhalten von Brustimplantaten aus Silikon. Sie konnte zeigen, dass Silikon auch aus intakten Implantaten entweichen kann und anschließend im Organismus nachweisbar ist.[4]
In Münster liegt ihr Forschungsschwerpunkt in der Untersuchung von geschlechtsspezifischen Unterschieden bei Sprache, Gedächtnisleistung, Lernen, Schmerzrezeption und audio-visuellen Wahrnehmungen mittels funktioneller Magnetresonanztomografie, sowie geschlechtssensibler Medizin.[2][5]
Berufspolitik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pfleiderer ist Mitglied im Deutschen Ärztinnenbund und Vorsitzende der Regionalgruppe Münster. Sie war Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirates und Mitglied des Organisationskomitees des 28. Kongresses des Weltärztinnenbundes (Medical Women’s International Association) 2010 in Münster. Seit 2010 ist Pfleiderer Mitglied des Exekutivkomitees des Weltärztinnenbundes. Von 2010 bis 2013 war sie Vorsitzende des Komitees für Wissenschaft und Forschung des Weltärztinnenbundes.[6] 2013 wurde Pfleiderer zur Präsidentin des Weltärztinnenbundes für die Amtsperiode von 2016 bis 2019 gewählt.[7] Bei der Wahl wurde sie von Georgien nominiert und setzte sich gegen Astrid Bühren durch, die Ehrenpräsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes, die von diesem als Kandidatin aufgestellt worden war.[7]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1990 Fachgruppenpreis Analytische Chemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker
- 1994 Finalistin für den Rabi Award in Clinical Science der International Society in MR in Medicine
- 1997 Deutscher Röntgenpreis der Deutschen Röntgengesellschaft[8]
- 2003 Maria Sibylla Merian-Preis der Universität Duisburg-Essen[9]
- 2005 Wissenschaftspreis des Deutschen Ärztinnenbundes
- 2010 Dr. Jhirad Oration Award des indischen Ärztinnenverbandes
- 2010 Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande
- 2012 Gleichstellungspreis der Universität Münster
- 2017 Dr. Usha Sarayia Oration Award des indischen Ärztinnenverbandes[10]
- 2018 Eurasischer Frauen Forum Preis 2018 – öffentliche Anerkennung- in der Kategorie „Medical Women“[11]
- 2018 Preis der öffentlichen Anerkennung der Region Afrika & Naher Osten des Weltärztinnenbunds[12]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Sie zählt : Ärztin fordert Mut - Nachrichten - DIE WELT. Abgerufen am 5. Februar 2016.
- ↑ a b Lebenslauf von Bettina Pfleiderer auf der Homepage der Uni Münster (englisch).
- ↑ Bettina Pfleiderer: „Ich habe eine grenzenlose Neugier auf Menschen und das Leben!“ ( vom 6. Dezember 2013 im Internet Archive) auf frauennrw.de (8. November 2010) (abgerufen am 28. Oktober 2013).
- ↑ Soviel Pein erlebt in Der Spiegel 36/1997 (abgerufen am 28. Oktober 2013).
- ↑ Newsdetails. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 16. April 2019; abgerufen am 16. April 2019.
- ↑ Hirnforscherin Bettina Pfleiderer Von einer Ehrung zur nächsten ( vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive) in Münstersche Zeitung vom 26. August 2010.
- ↑ a b Bettina Pfleiderer: An der Spitze des Weltärztinnenbundes Deutsches Ärzteblatt 2013; 110(35-36): A-1635 / B-1443 / C-1425 (abgerufen am 28. Oktober 2013).
- ↑ Deutscher Röntgenpreis für Dr. Bettina Pfleiderer – Zwei Radiologen der Uni Münster ausgezeichnet ( vom 9. Februar 2005 im Internet Archive) Pressemitteilung UNIPRESS Münster vom 21. Mai 1997 (abgerufen am 28. Oktober 2013).
- ↑ Prof. Dr. Dr. Bettina Pfleiderer – Maria Sibylla Merian-Preisträgerin 2003.
- ↑ Newsdetails. Abgerufen am 16. April 2019.
- ↑ Newsdetails. Abgerufen am 16. April 2019.
- ↑ Newsdetails. Abgerufen am 16. April 2019.
Personendaten | |
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NAME | Pfleiderer, Bettina |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Wissenschaftlerin und Hochschullehrerin |
GEBURTSDATUM | 20. September 1961 |
GEBURTSORT | Geislingen an der Steige |