Castle Wolfenstein

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Castle Wolfenstein
Zählt zur Reihe Wolfenstein
Entwickler Muse Software
Publisher Muse Software
Leitende Entwickler Silas Warner
Veröffentlichung 1981
Plattform Apple II, Commodore 64, MS-DOS, Atari 400, Atari 800
Genre Stealth-Shooter
Thematik Zweiter Weltkrieg
Spielmodus Einzelspieler
Steuerung Tastatur, Joystick
Sprache Englisch
Altersfreigabe
PEGI
PEGI ab 18
PEGI ab 18
Information In Deutschland von 1987[1] bis 2012[2] indiziert.

Castle Wolfenstein (auch Wolfenstein 2D) ist ein Computerspiel und gilt als einer der frühesten Vertreter des Genres der Schleich-Shooter. Es wurde 1981 von dem Programmierer Silas Warner für Muse Software geschrieben und zuerst auf dem Apple II veröffentlicht. Später gab es Portierungen für MS-DOS, den Commodore 64 und verschiedene Atari-Computer. Castle Wolfenstein war die direkte Inspiration für das 1992 von id Software veröffentlichte Wolfenstein 3D.

In diesem Spiel bewegt man einen Gefangenen, dessen Ziel es ist, aus seiner Gefängnisumgebung, der Burg Wolfenstein, zu entkommen. Dabei schaut man von oben auf die einzelnen Räume, durch die man sich bewegt, sieht jedoch seine eigene Figur, seine Gegner und diverse Dinge wie Truhen von der Seite. Der Aufbau der Spielumgebung entspricht dabei größtenteils einem frühen Computer-Rollenspiel, man durchschreitet verschiedene Räume mit darin befindlichen Gegnern und hilfreichen Gegenständen auf der Suche nach dem Ausgang.

Der Hauptaspekt des Spiels liegt dabei auf dem unerkannten Bewegen durch die Spielumgebung. Man kann seine Spielfigur mit gefundenen Uniformen tarnen, sodass bestimmte Gegner sie nicht als feindlich wahrnehmen. Ebenso spielt das Verursachen und Vermeiden von Geräuschen eine größere Rolle, da die Gegner auf das Abfeuern eines Schusses oder das Werfen einer Granate reagieren. Alternativ hat man die Möglichkeit, auch mit Gewalt zu agieren (Pistole/Granaten), jedoch haben viele Gegner Vorteile in direkten Schießereien, und es besteht ein ständiger Mangel an Munition. Letztendlich steht noch die Möglichkeit des gewaltlosen Ausraubens von Gegnern offen. Die dabei und beim Öffnen von Kisten gefundenen Gegenstände sind teilweise für den Spielverlauf wichtig, dienen aber manchmal auch nur zur Steigerung der Atmosphäre. Alkoholische Getränke beispielsweise haben keinen spielentscheidenden Einfluss, senken aber die Treffergenauigkeit der eigenen Figur, wenn man sie zu sich nimmt.

Eine technische Besonderheit des Spiels war die erstmalige Verwendung von digitalisierten Stimmsamples, deren Qualität allerdings durch die Hardware der Systeme begrenzt war.

Castle Wolfenstein wurde 1987 in Deutschland indiziert, da das zuständige Gremium der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften den Spielinhalt als kriegsverherrlichend eingestuft hatte (Entscheidung Nr. 2893 (V)); im Spiel verwendete NS-Symbole nach § 86a StGB spielten für die Indizierung keine ausschlaggebende Rolle.[3] Im April 2012 wurde das Spiel durch die mittlerweile als Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien bezeichnete Behörde gemäß § 18 Abs. 7 S. 2 JuSchG nach 25 Jahren von Amts wegen aus der Liste für jugendgefährdende Medien gestrichen.[4]

Die Fortsetzung des Spiels, Beyond Castle Wolfenstein, ebenfalls von Silas Warner für Muse Software geschrieben, erschien 1984, wiederum für Apple II, C64, Atari und MS-DOS. Das Spielprinzip blieb im Großen und Ganzen dasselbe. Dieses Mal ist das Spielziel jedoch, eine Bombe in den Räumen zu finden und diese in die Nähe Adolf Hitlers zu bringen. Dazu bewegt man sich wie schon im ersten Teil durch einzelne Räume und versucht, den Gegnern so weit wie möglich auszuweichen. Neu hinzugekommen sind dabei Bestechungen und ein Codekartensystem, was beides mehr Möglichkeiten an Lösungswegen bietet. Zudem kann man seine Gegner nun auch lautlos mit einem Dolch ausschalten, was andere Wachen nicht alarmiert.

Später wurde der Quelltext von Beyond Castle Wolfenstein rekonstruiert und mit dem Spiel von der Witwe des Programmierers freigegeben.[5]

Einzelnachweise

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  1. Bekanntgemacht im Bundesanzeiger vom 26. Mai 1987
  2. Bekanntgemacht im Bundesanzeiger vom 27. April 2012
  3. Tobias Meßmer: Ist Hakenkreuz gleich Hakenkreuz ? Der Umgang des staatlichen Jugendschutzes mit verfassungsfeindlichen Symbolen im Digitalen Spiel 1985-1994. Arbeitskreises Geschichtswissenschaft und Digitale Spiele, 23. August 2019, abgerufen am 23. August 2019.
  4. Indizierungen/Beschlagnahmen April 2012. In: schnittberichte.com. 2. Juli 2012, abgerufen am 7. Januar 2017.
  5. Jeff Leyda: The Beyond Castle Wolfenstein Project – Beyond Castle Wolfenstein Project Quick FAQ. www.oldskool.org, abgerufen am 15. Januar 2013 (englisch): „Q) Do you have the rights to distribute this game? A) Hopefully! Silas Warner’s wife has granted permission to release the source code and game executables as a small memorial of his work.