Bezirksamt Gernsbach
Basisdaten | |
---|---|
Staat | Großherzogtum Baden |
Landeskommissärbezirk | Karlsruhe |
Sitz | Gernsbach |
Bestandszeitraum | 1809–1872 |
Einwohner | 14.488 (1864) |
Gemeinden | 19 (1864) |
Das Bezirksamt Gernsbach, auch als Amt Gernsbach bezeichnet, war von 1809 bis 1872 ein Verwaltungsbezirk im Großherzogtum Baden. Sein Gebiet gehört heute zum Landkreis Rastatt in Baden-Württemberg.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der historische Vorläufer des Bezirksamts Gernsbach war die Grafschaft Eberstein, die über Jahrhunderte ein Kondominat bildete, das 1803 vollständig an Baden fiel. Nachdem Baden 1806 zu einem Großherzogtum wurde, listete die Verwaltungseinteilung von 1807 das Oberamt Eberstein als Teil der badischen Provinz des Mittelrheins.[1] Bei der Verwaltungsreform von 1809 wurde das Amt Gernsbach im neuen Murgkreis bestimmt.[2]
Als der Murgkreis 1819 aufgelöst wurde, kam das Amt Gernsbach zum Murg- und Pfinz-Kreis.[3] Ab 1832 gehörte das Amt zum Mittelrheinkreis.[4] Bei einer erneuten Verwaltungsreform kam das Amt Gernsbach 1864 zum Kreis Baden im Landeskommissärbezirk Karlsruhe.[5]
Durch eine Landesherrliche Verordnung wurde das Bezirksamt Gernsbach zum 1. Mai 1872 aufgelöst. Seine Gemeinden wurden in das Bezirksamt Rastatt eingegliedert.[6]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner | Quelle |
---|---|---|
1814 | 10.789 | [7] |
1834 | 13.375 | [8] |
1852 | 14.383 | [9] |
1864 | 14.488 | [10] |
Gemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die folgende Tabelle enthält die Gemeinden, die dem Bezirksamt Gernsbach angehörten, ihre Einwohnerzahl bei der Volkszählung von 1864 sowie ihre heutige Zugehörigkeit. Alle heutigen Gemeinden gehören zum Landkreis Rastatt.
Gemeinde | Einwohner[10] | Heutige Zugehörigkeit |
---|---|---|
Au im Murgtal | 292 | Weisenbach |
Bermersbach | 551 | Forbach |
Forbach | 1311 | Forbach |
Freiolsheim | 385 | Gaggenau |
Gausbach | 474 | Forbach |
Gernsbach (Stadt) | 2203 | Gernsbach |
Hilpertsau | 411 | Gernsbach |
Hörden | 1077 | Gaggenau |
Langenbrand | 419 | Forbach |
Lautenbach | 402 | Gernsbach |
Michelbach | 1031 | Gaggenau |
Obertsrot | 514 | Gernsbach |
Ottenau | 1334 | Gaggenau |
Reichental | 657 | Gernsbach |
Scheuern | 365 | Gernsbach |
Selbach | 529 | Gaggenau |
Staufenberg | 903 | Gernsbach |
Sulzbach | 802 | Gaggenau |
Weisenbach | 769 | Weisenbach |
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Grossherzoglich-Badisches Regierungs-Blatt 1807, S. 98
- ↑ Grossherzoglich-Badisches Regierungs-Blatt 1809, S. 411
- ↑ Grossherzoglich-Badisches Regierungs-Blatt 1819, S. 33
- ↑ Großherzoglich Badisches Staats- und Regierungs-Blatt 1832, S. 134
- ↑ Großherzoglich Badisches Regierungs-Blatt 1864, S. 306
- ↑ Gesetzes- und Verordnungs-Blatt für das Großherzogthum Baden 1872, S. 7
- ↑ Johann L. Büchler: Das Großherzogthum Baden : nach seinen Kreisen, Hofgerichts-Provinzen u. Amtsbezirken. Müller, Karlsruhe 1814, OCLC 1069161075, S. 64, urn:nbn:de:bvb:12-bsb11253526-1 (digitale-sammlungen.de).
- ↑ Großherzogtum Baden (Hrsg.): Hof- und Staats-Handbuch des Grossherzogthums Baden. Volkszählung 1834. Band 1836. Braun, Karlsruhe 1836, S. 270, urn:nbn:de:bvb:12-bsb11040955-0 (digitale-sammlungen.de).
- ↑ Badisches Ministerium des Inneren (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogthums Baden. Volkszählung 1852. Müller, Karlsruhe 1856, S. 20, urn:nbn:de:bsz:31-217873 (blb-karlsruhe.de).
- ↑ a b Badisches Handelsministerium (Hrsg.): Beiträge zur Statistik der inneren Verwaltung. Volkszählung 1864. Nr. 35. Müller, Karlsruhe 1865, S. 40 (google.de).
Koordinaten: 48° 45′ 48″ N, 8° 20′ 3″ O