Bezirksamt Löffingen
Das Bezirksamt Löffingen war eine von 1813 bis 1821 bestehende Verwaltungseinheit im Südosten des Großherzogtums Baden.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seine historischen Wurzeln hatte das Bezirksamt im Obervogteiamt Löffingen.[1] Es war eines von fünf Ämtern, in denen das Haus Fürstenberg zu Zeiten des Heiligen Römischen Reiches seine Besitzungen in der Baar organisiert hatte.[2] Mit der Rheinbundakte von 1806 wurde das Haus Fürstenberg mediatisiert, ihr Fürstentum Fürstenberg zum größten Teil der badischen Landeshoheit unterstellt. Dessen Regierung errichtete daher im Sommer 1807 das standesherrliche Amt Löffingen, das sich, neben der namensgebenden Stadt, aus den Orten Krähenbach, Rötenbach, Göschweiler, Stallegg, Räuberschlössle, Dietfurt, Reiselfingen, Seppenhofen, Urach, Dittishausen, Röthenbuch, Weiler, Unadingen, Neuenburg und Bachheim zusammensetzte.[3]
Nachdem die Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit 1813 eine einheitliche Zuständigkeit der Ämter ermöglicht hatte, war vorgesehen, das Amt Löffingen auf die Bezirksämter Hüfingen und Neustadt aufzuteilen.[4] Dies wurde aber nicht umgesetzt, stattdessen entstand aus dem fürstenbergischen Amt Löffingen das großherzogliche Bezirksamt Löffingen.[5] Leiter blieb, wie zuvor und bis zur Auflösung des Bezirksamtes, Franz Konrad Braun.[6]
1821 wurde das Bezirksamt dann doch aufgeteilt, dabei wurden Unadingen, Neuenburg und Bachheim nach Hüfingen umgegliedert, die restlichen Orte kamen zum Bezirksamt Neustadt.[7]
Übergeordnete Behörden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die, im Rahmen der Verwaltungsgliederung des Landes, übergeordnete Behörde war zunächst der Donaukreis. Nach dessen Auflösung 1819 wurde es der Seekreis.
Weitere Entwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die drei dem Bezirksamt Hüfingen zugeteilten Gemeinden kamen bei dessen Auflösung 1849 zum Bezirksamt Donaueschingen. 1936 wechselte Bachheim mit dem mittlerweile dorthin eingemeindeten Neuenburg ebenfalls zum Bezirksamt Neustadt. Aus diesem ging 1939 der Landkreis Neustadt hervor. 1956 in Landkreis Hochschwarzwald umbenannt, kamen bei dessen Aufteilung Anfang 1973 Löffingen und Umgebung zum Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald. Da bei dieser Gelegenheit auch Unadingen vom Landkreis Donaueschingen dorthin wechselte, sind seither alle Gemeinden des ehemaligen Bezirksamtes Löffingen in einem Landkreis vereinigt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Historischer Atlas von Baden-Württemberg, online verfügbar bei LEO-BW:
- Blatt VII.4: Verwaltungsgliederung in Baden, Württemberg und Hohenzollern 1815–1857 Gemeinsames Erläuterungsblatt, verfasst von Ulrike Redecker (Baden) und Wilfried Schöntag (Württemberg)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Abschnitt zum Obervogteiamt Löffingen im Staats- und Addresshandbuch des schwäbischen Reichs-Kraises, 1799, Band 1, S. 386.
- ↑ Franz Ludwig Baumann: Die Territorien des Seekreises. Badische Neujahrsblätter, Viertes Blatt, 1894, S. 37.
- ↑ General-Ausschreiben über die Eintheilung des Großherzogthums Baden in Bezirke, veröffentlicht am 7. Juli 1807 im Regierungsblatt des Großherzogtums Baden, Jahrgang V, Heft 23, S. 96.
- ↑ Beilage A: Ämtereinteilung, veröffentlicht im Badischen Gesetz- und Verordnungsblatt am 30. Juli 1813, Heft XXII, S. 133.
- ↑ Siehe diese Bekanntmachung vom 5. Juli 1813, veröffentlicht am 24. Juli 1813 im Großherzoglich Badischen Anzeigeblatt für den See-, Donau-, Wiesen- und Dreisam-Kreis.
- ↑ Wolfram Angerbauer: Die Amtsvorsteher der Oberämter, Bezirksämter und Landratsämter in Baden-Württemberg : 1810 bis 1972. Herausgegeben 1996 von der Arbeitsgemeinschaft der Kreisarchive beim Landkreistag Baden-Württemberg.
- ↑ Die Aufhebung des Amts Löffingen betreffend. Beschluss vom 28. September 1821, veröffentlicht am 17. Oktober 1821 im Großherzoglich-Badischen Staats- und Regierungsblatt, Heft XVII, S. 124f.