Bezold-Abszess

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Mit Bezold-Abszess (auch: Bezold-Mastoiditis) wird ein Abszess unter dem Musculus sternocleidomastoideus als Folge einer Mastoiditis bezeichnet („Bezoldscher Senkungsabszess“). Der Abszess entsteht nach klassischer Vorstellung durch den Durchbruch von Eiter aus dem Warzenfortsatz (Processus mastoideus) des Schläfenbeins durch seine untere oder mediale Wand.[1] Der Abszess ist eine seltene Komplikation und Folge einer akuten Mittelohrentzündung und wurde nach dem deutschen Ohrenarzt Friedrich Bezold benannt.

Auf einen Bezold-Abszess können eine Schwellung der Halsweichteile in der Nähe des Mastoid und eine entzündungsbedingte Fehlhaltung des Kopfes hinweisen. Gerade die Schwellung kann jedoch auch mit entzündlichen Lymphknotenschwellungen im Rahmen der Mastoiditis verwechselt werden.

Die Therapie besteht in der chirurgischen Abszessdrainage mit Entfernung des assoziierten Granulationsgewebes im Rahmen einer Mastoidektomie.

  • Friedrich von Bezold: Ein neuer Weg für die Ausbreitung einer eitrigen Entzündung aus den Räumen des Mittelohrs auf die Nachbarschaft und die in diesem Fall einzuschlagende Therapie. In: Deutsche medicinische Wochenschrift. Berlin 1885, 7, S. 381–385.
  • Flint PW, Haughey BH, Lund VJ, Niparko JK, Lesperance MM, Ro KT. Cummings Otolaryngology. (7th Edition). Elsevier - OHCE; 2020. S. 2142.

Einzelnachweise

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  1. Philip Davie Kerrison: Diseases of the ear. Lippincott, Philadelphia 1913.