Bibernell-Bergwieseneule
Bibernell-Bergwieseneule | ||||||||||||
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Bibernell-Bergwieseneule (Sideridis lampra) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Sideridis lampra | ||||||||||||
(Schawerda, 1913) |
Die Bibernell-Bergwieseneule (Sideridis lampra, Syn.: Sideridis evidens) ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Eulenfalter (Noctuidae).
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Flügelspannweite der Falter beträgt 28 bis 35 Millimeter.[1] Die Vorderflügel sind rotbraun bis graubraun gefärbt. Ring-, Zapfen- und Nierenmakel haben meist die Tönung der Grundfarbe und sind fein, aber sehr deutlich eingefasst. Ebenfalls sehr deutlich kommen die gezähnten Querlinien, die Wellenlinie sowie die Adern im Saumbereich zur Geltung. Das Mittelfeld ist zuweilen verdunkelt. Die Hinterflügel zeigen eine ähnliche Färbung wie die Vorderflügel, sind am Saum verdunkelt und mit einem undeutlichen Mittelfleck sowie einer schwach ausgebildeten Mittellinie versehen. Der Thorax ist kräftig rotbraun behaart.
Die Raupe ist rötlich gefärbt, auf dem Rücken ist sie etwas dunkler. Sie ist mit sehr kleinen Punktwarzen bedeckt. Jedes Segment weist eine helle Querlinie auf. Die weißen Stigmen sind schwarz gerandet. Der kleine Kopf ist hellgelbbraun.[2]
Die gedrungene Puppe weist am Kremaster zwei divergierende Dornen auf.[2]
Ähnliche Arten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aufgrund der sehr markanten Zeichnung ist die Art unverwechselbar.
Geographische Verbreitung und Lebensraum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art ist in weiten Teilen Süd- und Mitteleuropas heimisch. Das östliche Verbreitungsgebiet reicht bis zum Ural[3] und zum Altai.[4] Im Süden des Verbreitungsgebietes gibt es mehrere Nachweise aus der Osttürkei.[5] In den Südtälern der Alpen steigt sie bis auf etwa 1500 Meter Höhe.[2] In der Osttürkei steigt sie bis auf 2050 Meter Höhe.[5] Ein Nachweis aus Westsibirien hat sich als zweifelhaft erwiesen.[4] Die Bibernell-Bergwieseneule ist überwiegend an warmen, trockenen und sandigen Plätzen anzutreffen.
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Falter sind nachtaktiv und saugen an Blüten der Berberitze (Berberis vulgaris) oder des Gewöhnlichen Natternkopfs (Echium vulgare).[6] Sie erscheinen auch an künstlichen Lichtquellen. Die Falter fliegen in zwei Generationen von Mitte April bis Anfang Juli sowie von Mitte August bis Ende September. Die Raupen ernähren sich in erster Linie von Berberitzenarten (Berberis), wobei sie die Blüten bevorzugen. Sie sind ab September zu finden und überwintern.
Gefährdung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Deutschland galt die Bibernell-Bergwieseneule viele Jahre als ausgestorben bzw. verschollen. Im Jahre 2008 wurde sie jedoch wieder nachgewiesen.[7] Sie ist im deutschsprachigen Raum auch an einigen warmen und trockenen Stellen im östlichen Österreich zu finden.
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hermann Hacker, László Ronkay, Márton Hreblay: Hadeninae I. In: Michael Fibiger, David Agassiz, Martin Honey (Hrsg.): Noctuidae Europaeae. Band 4. Entomological Press, Sorø 2002, ISBN 87-89430-07-7 (englisch).
- ↑ a b c Walter Forster, Theodor A. Wohlfahrt: Die Schmetterlinge Mitteleuropas. Band 4: Eulen. (Noctuidae). Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1971, ISBN 3-440-03752-5.
- ↑ Kari Nupponen und Michael Fibiger: Contribution to the knowledge of the fauna of Bombyces, Sphinges and Noctuidae of the Southern Ural Mountains, with description of a new Dichagyris (Lepidoptera: Lasiocampidae, Endromidae, Saturniidae, Sphingidae, Notodontidae, Noctuidae, Pantheidae, Lymantriidae, Nolidae, Arctiidae). Phegea, 30(4): 121-183, 2002 PDF ( vom 14. August 2012 im Internet Archive).
- ↑ a b G. S. Zolotarenko und V. V. Dubatolov: A check-list of Noctuidae (Lepidoptera) of the Russian part of the West Siberian Plain. Far Eastern Entomologist, 94: 1-23, 2000 ISSN 1026-051X PDF ( des vom 20. Oktober 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b Günther Baisch, Stoyan V. Beshkov, Jörg Gelbbrecht, Hermann Hacker, Kurt Huber, Axel Kalues, Peter Kautt, Hans Löbel, Lutz Lehmann und Michael Petersen: Bausteine zur Fauna der Noctuoidea der Türkei Mit einer Übersicht aller in der Türkei bisher beobachteten Noctuoidea (Lepidoptera). Esperiana Buchreihe zur Entomologie, 6: 213-373, Schwanfeld, 1998, ISBN 3-9802644-5-9.
- ↑ Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. 1. Auflage. Band 7. Nachtfalter V Noctuidae 3. Teil. Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1998, ISBN 3-8001-3500-0.
- ↑ J.-U. Meineke: Sideridis lampra (Schawerda, 1913) nach 40 Jahren wieder in Deutschland nachgewiesen (Lepidoptera: Noctuidae). Entomologische Zeitschrift 118: S. 263–264., 2008.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. 1. Auflage. Band 7. Nachtfalter V Noctuidae 3. Teil. Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1998, ISBN 3-8001-3500-0.
- Hermann Hacker, László Ronkay, Márton Hreblay: Hadeninae I. In: Michael Fibiger, David Agassiz, Martin Honey (Hrsg.): Noctuidae Europaeae. Band 4. Entomological Press, Sorø 2002, ISBN 87-89430-07-7 (englisch).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lepiforum e.V. Fotos
- www.schmetterlinge-deutschlands.de Gefährdung
- Sideridis lampra bei Fauna Europaea