Billiger Jakob
Als Billiger Jakob wird in der Umgangssprache ein Händler oder Laden bezeichnet, der ein Billigsortiment von minderer Produktqualität meist auf Märkten zu Niedrigpreisen anbietet.[1]
Etymologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name Jakob bezieht sich auf den heiligen Jakobus, dessen Gedenktag der 25. Juli ist. Um diesen Tag herum fanden vielerorts Jakobs- oder Jacobimärkte statt[2], die sich etwa in Remagen, Neugersdorf und Medelsheim bis heute unter diesem Namen gehalten haben. Auch die Marktschreier, „billige Jakobs und andere Entertainer an der Verkaufsfront“[3] gehören in diese Gruppe.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der „billige Jakob“ ist auch eine Figur aus Otfried Preußlers Kinderbuch „Die kleine Hexe“ aus 1957. „Am lautesten ließ sich der Billige Jakob vernehmen. Er stand auf der obersten Stufe des Marktbrunnens, klopfte mit einem Hammer an seinen Bauchladen und schrie aus voller Kehle: ‚Kauft Leute, kauft! Heute ist‘s billig bei mir! Heute habe ich meinen Spendiertag, da gebe ich alles zum halben Preis her!‘“[4]
Englische Sprache
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Englischen bezeichnet man mit dem entsprechenden englischen Ausdruck cheapjack, aber auch ganz allgemein Straßenhändler oder Hausierer, auch wenn der dort geläufigere Ausdruck peddler[5] ist.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Rudolf Köster, Eigennamen im deutschen Wortschatz, 2003, S. 79
- ↑ Heidi Rehn, Das Haus der schönen Dinge, 2017, S. 466
- ↑ DER SPIEGEL 14/1979 vom 1. April 1979, S. 248
- ↑ Otfried Preußler, Die kleine Hexe – Filmbuch, 2013, S. 39 f.
- ↑ "A peddler, in British English pedlar, also known as a chapman, packman, cheapjack […]" in der englischen Wikipedia: Peddler