Bindentaucher

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Bindentaucher

Bindentaucher (Podilymbus podiceps)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Lappentaucherartige (Podicipediformes)
Familie: Lappentaucher (Podicipedidae)
Gattung: Podilymbus
Art: Bindentaucher
Wissenschaftlicher Name
Podilymbus podiceps
(Linnaeus, 1758)
Ein Alttier füttert seine Küken mit einem Roten Amerikanischen Sumpfkrebs (Procambarus clarkii)
Außerhalb der Brutzeit verschwindet der Streifen auf dem Schnabel fast vollständig. P. p. podiceps im Sacramento National Wildlife Refuge im nördlichen Kalifornischen Längstal.

Der Bindentaucher (Podilymbus podiceps) ist eine Vogelart aus der Familie der Lappentaucher (Podicipedidae). Im Südwesten und Westen Europas tritt diese nearktisch verbreitete Art gelegentlich als Irrgast auf. In jüngster Zeit sind auch einige Beobachtungen aus Mitteleuropa bekannt.[1]

Der Bindentaucher erreicht ausgewachsen eine Körpergröße zwischen 31 und 38 Zentimeter und ein Gewicht von 250 bis 575 Gramm. Es handelt sich um einen kleinen, kräftigen Vogel mit einem braun-weißen Gefieder und einem kurzen, gebogenen Schnabel. Auffällig ist der senkrechte schwarze Streifen, der etwa auf der Mitte des Schnabels verläuft. Er hat außerdem einen schwarzen Kehlfleck.

Das Verbreitungsgebiet der Nominatform (P. p. podiceps) reicht vom Norden Kanadas über die gesamten USA und Mexiko bis in den Nordwesten Südamerikas. Eine weitere Unterart (P. p. antarcticus) lebt im Osten und Süden Südamerikas, und eine dritte (P. p. antillarum) auf den Inseln der Karibik. Selten verirren sich durch Stürme verschlagene Bindentaucher bis nach Europa. Der ausgestorbene Atitlántaucher war ein Verwandter.

Während der Brutzeit hält er sich auf stehenden Binnengewässern mit dichten Röhrichtgürteln auf. Die Populationen der südlichen USA sowie Mittel- und Südamerikas sind Standvögel; aus den nördlichen USA und Kanada ziehen Bindentaucher außerhalb der Brutzeit südwärts und überwintern vor allem in Mittelamerika. Auf dem Zug sammeln sich die Bindentaucher auf größeren Seen und in brackigen Flussmündungen.

Die Nahrung besteht aus kleinen Fischen, Krustentieren und Wasserinsekten. Bei Gefahr taucht der Bindentaucher langsam unter und taucht im Schilf wieder auf.

Das Brutrevier wird aggressiv gegen Artgenossen und andere Wasservögel verteidigt. Der Paarzusammenhalt wird dadurch gestärkt, dass sie nach erfolgreichem Vertreiben eines Eindringlings eine Art Siegestanz aufführen. Dabei erhebt sich das Vogelpaar auf dem Wasser aufrecht auf, die beiden Vögel sehen sich an und drehen und wenden sich.

Der Bindentaucher brütet in einem gut versteckten, schwimmenden Nest aus abgestorbenen Marschpflanzen. Das Gelege besteht aus fünf bis sieben weißlichen Eiern mit braunen Flecken.

  • Miklos D. F. Udvardy: National Audubon Society Field Guide to North American Birds - Western Region. Alfred A. Knopf, New York 1977, ISBN 0-679-42851-8.
Commons: Bindentaucher – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Bindentaucher – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
  1. Hans-Günther Bauer, Einhard Bezzel, Wolfgang Fiedler (Hrsg.): Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas: Alles über Biologie, Gefährdung und Schutz. Band 1: Nonpasseriformes – Nichtsperlingsvögel. Aula-Verlag Wiebelsheim, Wiesbaden 2005, ISBN 3-89104-647-2, S. 182.