Binningen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Binningen BL)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Binningen
Wappen von Binningen
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Basel-Landschaft Basel-Landschaft (BL)
Bezirk: Arlesheim
BFS-Nr.: 2765i1f3f4
Postleitzahl: 4102
Koordinaten: 609974 / 265254Koordinaten: 47° 32′ 17″ N, 7° 34′ 16″ O; CH1903: 609974 / 265254
Höhe: 296 m ü. M.
Höhenbereich: 266–357 m ü. M.[1]
Fläche: 4,46 km²[2]
Einwohner: i15'664 (31. Dezember 2023)[3]
Einwohnerdichte: 3512 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
29,2 %
(31. Dezember 2023)[4]
Website: www.binningen.ch
Lage der Gemeinde
Karte von BinningenDeutschlandDeutschlandFrankreichKanton AargauKanton Basel-StadtKanton SolothurnKanton SolothurnBezirk LaufenBezirk LiestalAesch BLAllschwilArlesheimBiel-BenkenBinningenBirsfeldenBottmingenEttingenMünchensteinMuttenzOberwil BLPfeffingen BLReinach BLSchönenbuchTherwil
Karte von Binningen
{ww

Binningen (Baseldeutsch: Binnige [ˈbɪniɡə]) ist eine politische Gemeinde im Bezirk Arlesheim des Kantons Basel-Landschaft in der Schweiz.

Die an Basel grenzende Gemeinde ist aufgrund ihrer landschaftlichen Integrität und stadtnahen Lage vor allem auch als Wohn- und Villenvorort beliebt. Die Gemeinde zählt nach dem mittleren steuerbaren Einkommen zu den wohlhabendsten Gemeinden des Kantons Basel-Landschaft.[5][6]

Historisches Luftbild aus 300 m von Walter Mittelholzer von 1925

Binningen liegt im Leimental auf 292 m ü. M. und liegt als letzte Gemeinde am Fluss Birsig, bevor dieser in Basel in den Rhein mündet. Seine Nachbargemeinden sind im Süden Bottmingen, im Südwesten Oberwil, im Westen Allschwil und im Norden und Osten die Stadt Basel. Binningen hat einen engen Kontakt zur Stadt und ist beliebt als Wohngegend. Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 4,43 km², davon sind 68 % Siedlungen, 23 % Landwirtschaftszonen und 9 % Wald.

Die Jahresmitteltemperatur für die Normalperiode 1991–2020 beträgt 10,9 °C, wobei im Januar mit 2,1 °C die kältesten und im Juli mit 20,2 °C die wärmsten Monatsmitteltemperaturen gemessen werden. Im Mittel sind hier rund 60 Frosttage und 10 bis 11 Eistage zu erwarten. Sommertage gibt es im Jahresmittel rund 59, während normalerweise 14 Hitzetage zu verzeichnen sind. Die Wetterstation von MeteoSchweiz liegt auf einer Höhe von 316 m ü. M.

Basel / Binningen
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
48
 
5
-1
 
 
45
 
7
0
 
 
50
 
12
3
 
 
64
 
16
6
 
 
98
 
20
10
 
 
87
 
24
13
 
 
89
 
26
15
 
 
88
 
25
15
 
 
70
 
21
11
 
 
74
 
15
8
 
 
65
 
9
3
 
 
65
 
6
0
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: MeteoSchweiz, Normalperiode 1991–2020[7]
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Basel / Binningen
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 2,2 3,2 7,0 10,7 14,6 18,2 20,2 19,7 15,4 11,1 6,0 2,9 11
Mittl. Tagesmax. (°C) 5,1 7,1 11,8 16,2 20,0 23,7 25,8 25,3 20,7 15,4 9,2 5,7 15,5
Mittl. Tagesmin. (°C) −0,5 −0,1 2,6 5,5 9,5 13,1 14,9 14,8 11,0 7,6 3,2 0,4 6,9
Niederschlag (mm) 48 45 50 64 98 87 89 88 70 74 65 65 Σ 843
Sonnenstunden (h/d) 2,1 3,0 4,4 5,6 6,0 7,1 7,6 7,0 5,3 3,5 2,2 1,7 4,6
Regentage (d) 9,1 8,4 8,9 9,3 11,7 10,6 10,1 10,2 8,5 10,4 10,0 11,0 Σ 118,2
Luftfeuchtigkeit (%) 81 76 69 67 71 70 68 71 77 82 83 82 74,7
Quelle: MeteoSchweiz, Normalperiode 1991–2020[7]


Zwischen dem 11. und dem 14. Jahrhundert tauchte der Name der Gemeinde in verschiedenen Varianten auf, z. B. als «Binnengin» oder als «Biningin». Im Jahre 2004 feierte Binningen die älteste erhaltene Nennung des Ortsnamens in einer Urkunde aus dem Jahre 1004 mit einem grossen Fest unter dem Motto: «Botz 1000».

Blasonierung

Auf silbernem Grund schwarzer Pfahl mit drei silbernen Sternen

Das Gemeindewappen geht auf ein von 1292 bis 1300 bezeugtes Familienwappen der Basler Familie «von Binningen» zurück, das im Jahre 1921 von der Gemeinde übernommen wurde.

33 % der Bevölkerung sind reformiert und 27 % römisch-katholisch. Der Ausländeranteil beträgt 20,4 %.

Einwohnerentwicklung
Jahr 1585 1774 1815 1850 1900 1950 1970 1980 1990 2000 2005 2008 2011 2016
Einwohner 25 325 627 1.229 5.135 7.846 15.344 14.462 14.285 13.848 14.400 14.533 14.843 15.391

Gemeindepolitik

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
8
9
1
4
11
7
11 
Insgesamt 40 Sitze

Der Einwohnerrat als oberste gesetzgebende Instanz der Einwohnergemeinde umfasst 40 Mitglieder, die auf jeweils vier Jahre gewählt werden. In der Wahlperiode 2020–2024 setzt er sich wie folgt zusammen:

Partei FDP SP Grüne SVP CVP EVP
Sitze 11 9 8 7 4 1

Der Gemeinderat als planende, leitende und vollziehende Instanz der Einwohnergemeinde besteht aus sieben Mitgliedern und wird für die Dauer von vier Jahren gewählt. Von 2020 bis 2023 gehörten ihm je drei Mitglieder der FDP und der Sozialdemokraten sowie ein Mitglied der Grünen an. Per 31. März 2023 trat der damalige Gemeindepräsident, Mike Keller, FDP, zurück. In der Ersatzwahl sicherte sich die Mitte mit Lukas Alt den freien Sitz. Ad interim übernahm Vizepräsidentin Caroline Rietschi, SP, das Präsidium.

Nationale Wahlen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2023 betrugen die Wähleranteile in Binningen: SP 26,2 %, SVP 21,0 % FDP 19,9 %, Die Mitte 10,8 % Grüne 10,3 %, glp 8,5 %, EVP 2,2 %, EDU 0,3 %.[8]

Partnerschaften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Binningen pflegte von 1993 bis 2010 freundschaftliche Beziehungen zur Stadt Kaluga in Russland. Mit der Schweizer Gemeinde Soubey im Clos du Doubs (Kanton Jura) besteht eine partnerschaftliche Beziehung. Die Patenschaft mit der Gemeinde Duvin in Graubünden besteht seit deren Fusion mit 12 anderen Gemeinden nicht mehr.[9]

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Schloss Binningen, ehemaliges Weiherschloss, das im 13. Jahrhundert erbaut wurde, gehört der Einwohnergemeinde und ist seit 1870 eine Gastwirtschaft
  • Kirche zu St. Margarethen auf dem Margarethenhügel[10] mit Friedhof Sankt Margarethen
  • Holeeschlösschen von 1550.
  • Gasthof Neubad, ehemaliges Badehaus aus dem Jahre 1765.
  • Ortsmuseum
  • Monteverdi Car Collection, grösstes Schweizer Automobilmuseum in den früheren Fabrikationsräumen an der Oberwilerstrasse (wurde Ende 2016 geschlossen)
  • LEbrickGO Museum Binningen, das einzige Museum im deutschsprachigen Raum Europas mit einer einzigartigen und ausgebreiteten Sammlung von LEGO® Sets.

Die Kunstausstellung Arte-Binningen gibt es seit 1992. Sie findet jeden Herbst statt und hat sich von lokal geprägten Anfängen zu einer Ausstellung mit internationaler Beteiligung und themenbezogenen Sonderausstellungen entwickelt.

Die Sportanlagen Spiegelfeld[11] bieten eine Dreifachsporthalle, ein Hallenbad, Fussballfelder und verschiedene Nebenanlagen wie Beachvolleyball-Court, Boule-Bahn, Finnenbahn, Laufbahn, Hartplatz, Tennenplatz etc. Ausserdem gibt es ein Restaurant.

Viele Vereine bieten Sportmöglichkeiten an. Der «SC Binningen» ist der wohl bekannteste Fussballverein des Leimentals.

Der Handballclub «HB Blau Boys Binningen» gehört zusammen mit den Partnervereinen aus Oberwil und Therwil zu den grössten Vereinen der Nordwestschweiz. Unter dem Label HSG Leimental sind dabei die interregionalen Teams aufgeführt. Auch die Leichtathletik-Riege Binningen bietet Trainings an.

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Hans-Rudolf Heyer: Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Landschaft. Band I: Der Bezirk Arlesheim, mit Kantonseinleitung. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 57). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1969, DNB 457321989.
  • Beat von Scarpatetti u. a.: Binningen – die Geschichte. (= Quellen und Forschungen zur Geschichte und Landeskunde des Kantons Basel-Landschaft. Band 85). Verlag des Kantons Basel-Landschaft, Liestal 2004, ISBN 3-85673-278-0.
Commons: Binningen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  2. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  5. Paul Gutzwiller, Brigitta Strub: Binningen. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 10. August 2004, abgerufen am 15. August 2018.
  6. Die Baselbieter Steueroasen trocknen langsam aus. In: bz Basellandschaftliche Zeitung. (basellandschaftlichezeitung.ch [abgerufen am 15. August 2018]).
  7. Klimanormwerte Basel / Binningen. Normperiode 1991–2020. (PDF) In: meteoschweiz.admin.ch. Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz, archiviert vom Original am 14. Januar 2022; abgerufen am 14. Januar 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.meteoschweiz.admin.ch
  8. Bundesamt für Statistik: Bundesamt für Statistik - Eidgenössische Wahlen 2023. In: Eidgenössische Wahlen 2023 | opendata.swiss. Abgerufen am 7. Dezember 2023.
  9. Gemeinde Binningen – Überblick, abgerufen am 6. April 2021
  10. Hans-Rudolf Heyer: St. Margarethen-Kirche Binningen. (Schweizerische Kunstführer, Nr. 135). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Bern 1996.
  11. Sportanlagen Spiegelfeld (Memento des Originals vom 10. Juni 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.binningen.ch auf der Website von Binningen