Biosphäre Potsdam
Die Biosphäre Potsdam ist ein Tropenhaus in der Stadt Potsdam. Das Gebäude der Biosphäre befindet sich im Volkspark Potsdam, einer neueren Parkanlage im Norden Potsdams.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das ehemals militärisch genutzte Gelände auf dem Bornstedter Feld wurde eigens für die Bundesgartenschau 2001 neu hergerichtet. Der Entwurf für das Gebäude stammt vom Berliner Architektenbüro Barkow Leibinger.
Das Gebäude beherbergt ca. 20.000 tropische Pflanzen mit ca. 350 verschiedenen Arten und tropische Tiere (darunter Leguane, Schlangen, Spinnen, Frösche, Gottesanbeterinnen und freilaufende Geckos). Auf mehreren Ebenen werden Boden, Wasser und Luft als Elemente der Gestaltung genutzt. Die Biosphäre unterscheidet sich deutlich von klassischen Botanischen Gärten durch ein Konzept als Naturerlebniswelt bzw. Veranstaltungsort mit wechselnden Sonderthemen rund um die Natur. Speziell in den Wintermonaten finden regelmäßig Abendveranstaltungen für Erwachsene und Kinder statt, und für Kindergruppen werden eine Schatzsuche und ein Dschungelabenteuer angeboten. Auch kann die Biosphäre Potsdam mit ihren drei tropischen Eventlocations (Veranstaltungshalle „Orangerie“, „Tropencamp“ und das Restaurant „Luncheon“) angemietet werden. Im Mai 2009 wurde das Schmetterlingshaus in der Biosphäre eröffnet, 2016 konnte dessen Millionster Besucher gefeiert werden.[1]
Im Juli 2016 wurde bekannt, dass die Stadt Potsdam plante, die Biosphäre zu schließen. Der Betrieb sollte noch bis 30. November 2017 weiter laufen, danach sollte die Halle anderweitig genutzt werden. So wurde zum Beispiel geprüft, sie zu einer Mehrzweckhalle oder Privatschule umzubauen.[2] Im April 2017 jedoch ruderte die Stadt zurück. Es sollte ein neuer privater Investor gefunden werden, der die defizitäre Halle ab 2018 für 20 Jahre übernimmt. Die Stadt plante dafür einen Zuschuss von jährlich 1,9 Millionen Euro.[3] Stand 2022 beträgt der Zuschuss jährlich 1,6 Millionen Euro. Jedoch sagt der Chef der kommunalen Betreibergesellschaft Pro Potsdam, Bert Nicke: „Die Hülle der Biosphäre sei nach 20 Jahren Betrieb stark sanierungsbedürftig.“[4]
Finanzierung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Biosphäre wird von der städtischen Pro Potsdam betrieben und musste 2010 und 2011 mit jeweils 1,7 Millionen Euro von der Stadt Potsdam bezuschusst werden, davor lagen die Zuschüsse teilweise sogar noch höher.[5] Der Bau kostete 29 Millionen Euro und wurde mit 21,5 Millionen aus Landesmitteln gefördert, unter der Auflage, dass die Halle bis 2016 zweckentsprechend als „touristische Basiseinrichtung“ genutzt werden muss.[6] Seit 2010 wird ein neuer Betreiber gesucht.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Wir über uns. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 12. September 2017; abgerufen am 11. September 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Henri Kramer: Die Biosphäre Potsdam wird 2017 schließen: Ein Millionengrab vor dem Aus. In: Potsdamer Neueste Nachrichten. 6. Juli 2016 (pnn.de [abgerufen am 11. September 2017]).
- ↑ Biosphäre soll erhalten bleiben. In: Der Tagesspiegel Online. 22. April 2017, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 11. September 2017]).
- ↑ Potsdamer Rathaus legt neue Pläne für Biosphäre vor: Tropenhalle braucht weiter Millionenzuschüsse. In: Der Tagesspiegel Online. 14. Januar 2022 (tagesspiegel.de [abgerufen am 22. September 2023]).
- ↑ Peer Straube: Biosphäre wird zur Kostenfalle ( des vom 19. März 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Potsdamer Neueste Nachrichten vom 16. März 2012
- ↑ Millionenrisiko Biosphäre ( des vom 20. Februar 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. PNN vom 16. Februar 2012
Koordinaten: 52° 25′ 7,3″ N, 13° 2′ 58,7″ O